Microsoft entlässt 18.000 Mitarbeiter
Wie ich eben in den Nachrichten gelesen habe, will Microsoft stolze 18000 Mitarbeiter entlassen. Zwar sind das die Mitarbeiter weltweit, aber ich finde die Zahl doch beeindruckend, da auch in Deutschland viele Mitarbeiter bei Microsoft eingestellt sind.
Ich habe mich mal weiter informiert und erfahren, dass der Stellenabbau wohl mit dem Kauf von Nokia zusammen hängt, Da man viele Fachleute, die es bei Microsoft schon vorher gab, nun doppelt hat, sollen deswegen so viele Leute entlassen werden. Aber man könnte diese Leute doch auch anders beschäftigen, vor allem bei so einem weltgroßen Konzern wie Microsoft oder nicht? Habt ihr von dieser Massenentlassung schon gehört und wie findet ihr das Vorgehen von Microsoft?
Maglite hat geschrieben:Wie ich eben in den Nachrichten gelesen habe, will Microsoft stolze 18000 Mitarbeiter entlassen.
Wobei man dazu sagen muss, dass von den 18'000 Stellen ca. 12'000 bei Nokia liegen. Nach dem Zukauf von Nokia hat Microsoft ja auch die 30'000 Angestellten des Handy-Herstellers übernommen. Weil aber nicht anzunehmen ist, dass Microsoft in der Form zum Handy- bzw. Smartphonehersteller und Entwickler werden wird, wie es Nokia war, war der Schritt zu erwarten.
Weiterhin ist es so, dass Microsoft nach dem Wechsel an der Spitze mit "Restrukturierungen" begonnen hat, um den verlorenen Boden im Bereich des "Mobile-Computing" aufzuholen. Aktuell jedenfalls ist Microsoft bei Smartphones und Tablets ja eher ein Nischenanbieter. Und weil hier die Zukunft gesehen wird, tut das Unternehmen nun alles, um hier den Anschluss nicht ganz zu verlieren. Das bedeutet, dass eben an anderen Stellen gespart werden muss. Microsoft hat ja neben den Entlassungen auch angekündigt, an anderen Stellen Arbeitsplätze zu schaffen.
Maglite hat geschrieben:Aber man könnte diese Leute doch auch anders beschäftigen, vor allem bei so einem weltgroßen Konzern wie Microsoft oder nicht?
Ja, das ist das typische "Gelaber" mit dem auch die Unternehmen ihre soziale Seite zeigen. Gerade Nokia ist da ein gutes Beispiel. Zu dessen "besseren Zeiten" hat Nokia das Werk in Bochum geschlossen, um die Arbeiten im Rumänischen Cluj machen zu lassen. Die Angestellten in Bochum bekamen ihre Kündigung aber auch ein Angebot, den Job im rumänischen Cluj machen zu können. Natürlich zu den dortigen Bedingungen! (Mittlerweile ist das Werk in Rumänien übrigens auch dicht ...)
Es ist natürlich tragisch, dass Microsoft Tausende von Mitarbeitern entlassen muss. Dies war aber schon vorher klar. Denn sobald ein großer Konzern eine Firma übernimmt, haftet er auch für die Mitarbeiter. Da aber nicht genug Arbeit da ist, um die Mitarbeiter zu beschäftigen, müssen sie eben entlassen werden. Denn momentan ist die alte Nokia Marke angeschlagen und kann keine Expansion nachweisen. Deshalb wurde Nokia ja auch verkauft.
Natürlich klingt es erst einmal sehr tragisch, wenn so viele Menschen auf einmal ihren Arbeitsplatz verlieren. Man darf aber auch nicht vergessen, dass Microsoft immer noch über 100000 Mitarbeiter hat. Und diesen Mitarbeitern ist das Management auch verpflichtet. Wenn es glaubt, dass sie diese Arbeitsplätze besser erhalten kann, wenn sie bestimmte Sparten schließt, dann ist das eben eine schmerzhafte, aber notwendige Maßnahme.
Sicherlich können einige wenige Leute im Konzern weiter beschäftigt werden. Für die meisten Arbeitnehmer ist das aber keine Option, da ja ganze Abteilungen oder sogar Standorte geschlossen werden und dann womöglich im Umkreis von mehreren hundert Kilometern kein weiterer Standort existiert. Und dort wird sehr wahrscheinlich keine passende Stelle frei sein. Normalerweise finden aber Mitarbeiter von großen Konzernen auch wieder recht leicht neue Jobs, sofern sie in einer wirtschaftlich halbwegs stabilen Region leben.
Problematisch wird es, wenn irgendwo in der Provinz ein großes Werk steht und dort sonst nicht viel existiert. Da hängen nämlich auch viele kleine Zulieferer und Handwerksfirmen an diesem Werk (entweder indirekt oder über die Mitarbeiter). Eine solche Region kann schon sehr stark unter den Auswirkungen einer Schließung leiden. Einen ähnlichen Effekt hat man ja auch bei verschiedenen Bundeswehrstandorten in Deutschland erlebt. Die Leute direkt wurden oft versetzt, aber viele kleinere Betriebe (vom Handwerksbetrieb bis zur Gastronomie) wurden ihrer Existenz beraubt.
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