Besorgt um eine Freundin

vom 01.02.2012, 17:53 Uhr

Ich bin recht viel mit Freundinnen unterwegs. Bei einer Freundin ist mir aufgefallen, dass sie sich immer mehr zurückzieht und vor Anderen verschließt. Sie legt sich aktuell mit absolut jedem an, pöbelt herum und ist nur noch absolut missgelaunt. Außerdem redet sie nur noch von einer Diät, weil sie ihren Babyspeck loswerden möchte. Sie trinkt soweit ich mitbekommen habe bis zu vier Litern am Tag, isst aber zum Glück noch normal.

Mir ist beinahe nach Weinen zumute, wenn ich über sie nachdenke. Ich bin auch nahezu nur noch die einzige Kontaktperson. Sie erzählt mir immer, dass sie sich dumm und unbeliebt fühlt und auch in der Schule kommt sie angeblich nicht mehr klar. Dazu muss ich sagen, dass sie Mitte Zwanzig ist, also durchaus kein Teenager mehr ist. Ich gehe öfter mit ihr aus, telefoniere viel mit ihr und versuche sie irgendwie wieder aufzubauen, nur langsam bin ich selbst total verunsichert und ihre Stimmung zieht mich selbst auch teilweise mit runter. War schon einmal jemand von euch in einer solchen Situation? Wie habt ihr reagiert? Habt ihr noch eine Idee, wie ich mit ihr umgehen soll?

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Vielleicht hat sie ein tiefgründiges Problem und du solltest sie mal versuchen drauf anzusprechen und darauf hoffen, dass sie dir das anvertraut. Da du ja scheinbar ihre einzige Ansprechperson bist, würde es ihr sicher gut tun, wenn sie sich ihren Kummer von der Seele reden kann,

Leider habe ich keine persönlichen Erfahrungen mit diesem Problem aus meinem Freundeskreis. Deswegen fällt mir im Moment nur die Lösung ein, das Gespräch zu suchen.

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» LongHairGirl » Beiträge: 845 » Talkpoints: 47,97 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Den Babyspeck loswerden wollen, Diäten und sich gleichzeitig dumm und unbeliebt gegenüber den anderen fühlen bedeutet in dem Fall eine starke Gefahr, sich zu sehr hineinzusteigern und ein falsches Idealbild zu entwickeln. Die Folge davon wäre Magersucht. Wobei es, da sie noch normal isst, noch nicht so weit ist und wenn du Glück hast auch nicht so weit kommen wird.

Wenn sie in der Schule mit den anderen nicht klarkommt, solltest du, so wie du es bereits machst, für sie da sein und ihr helfen, denn sie braucht jemanden, mit dem sie reden kann und dem sie ihre Sorgen und Probleme erzählen kann. Dadurch wird ihr auch klar, dass es Leute gibt, die sie akzeptieren wie sie ist und sie kein eventuell falsches Idealbild anstreben muss. Auf jeden Fall solltest du immer für sie da sein und mit ihr über alles reden.

» Max1250 » Beiträge: 827 » Talkpoints: 27,57 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das klingt schon sehr stark danach, dass deine Freundin mit sich selbst einfach überhaupt nicht zufrieden ist. Dass solche Dinge vielleicht in der Pubertät vorkommen, ist vielleicht noch verständlich. Aber in diesem Alter, finde ich das auch nicht normal.

Wenn es meine Freundin wäre, würde ich mich genauso Gedanken machen, wie du. Vielleicht solltest du dich mit ihr nochmals treffen, und ein ruhiges und ehrliches Gespräch mit ihr führen. Irgendwem muss sie sich doch jemanden anvertrauen können. Eventuell hat sie wirklich ein starkes Problem, mit sich selbst, kein Selbstbewusstsein, oder sonstige Probleme innerhalb der Familie.

Wenn du dagegen auch nichts machen kannst, würde ich mich noch erst etwas zurück halten. Aber wenn es sich nicht bessert, würde ich ein Gespräch mit den Eltern suchen. Vielleicht können die ihr weiter helfen und kennen vielleicht auch das wirkliche Problem. Beobachte es auf jeden Fall weiter und lass sie sich nicht ganz abkapseln, sodass sie zu niemanden mehr Kontakt hat.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Was du von deiner Freundin beschreibst, kenne ich ein bisschen von mir. Ich empfinde mich auch als zu dick und hässlich. An manchen Tagen, wenn es ganz schlimm ist, bin ich auch wirklich übel gelaunt und mag eigentlich niemanden sehen. Es klingt bei deiner Freundin genauso, als wenn sie sich schon sehr in ihren Glauben hineingesteigert hätte.

Da du ja anscheinend die einzige Person bist, mit der sich den Kontakt noch hält, solltest du mal versuchen, mit zu reden. Frage sie doch mal, was in der letzten Zeit mit ihr los ist und sage ihr offen, dass du dir Sorgen um sie machst und gerne für sie da bist und ihr helfen willst. Ich denke, dass es wichtig ist, dass du nun versuchst, eben eine Freundin für sie zu sein und sie in dir jemanden findet, mit dem sie eben reden kann.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich habe einen recht großen Freundeskreis und auch einige Bekannte, aber wenn einer von uns ein Problem hat, dann gibt es immer einen in der Gruppe, mit dem man wirklich so gut befreundet ist, dass man sich egal was es ist sich anvertrauen kann.

Wenn Du nun die einzige Person bist, die ihre Kontaktperson ist und Du auch einen Zugang zu Deiner Freundin finden kannst, dann lade Deine Freundin mal zu einem Kaffee ein und sei für sie da, frage sie, ob es ihr gut geht, oder ob ihr was auf dem Herzen liegt und sie jemanden zum reden braucht, sei für sie da, höre ihr zu und wenn Du kannst, dann helfe ihr auch, es kann ja auch sein, dass Deine Freundin zu schüchtern ist und hofft, sie wird von Dir angesprochen.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Es ist natürlich immer schwierig, wenn man mit jemandem gut befreundet ist und es der Person schlecht geht. Einerseits will man der Person doch wirklich helfen, andererseits zieht es einen doch auch selbst herunter und das ist dann auch nicht so toll.

An deiner Stelle würde ich weiterhin versuchen ihr beizustehen, solange du dich damit selber nicht zu sehr belastest. Es scheint ja auch so, dass sie irgendwelche tiefer gehenden Probleme hat und sich das nun jetzt auf die anderen Felder ihres Lebens überträgt. Vielleicht wäre es für sie gut, wenn sie sich professionelle Hilfe sucht und dort ihre Probleme aufarbeiten kann. Das wäre vielleicht auch für dich ein wenig entlastender.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Das Problem deiner Freundin könnte ich auf mein früheres Ich beziehen. Ich habe mich ebenfalls "minderwertig" gefühlt, obwohl es eigentlich gar keinen Grund gab. Die Sache ist aber, dass die Meinung anderer in diesem Fall nicht zählt. Die anderen können einem noch so sehr das Gegenteil beweisen. Was ich machen musste, um mich besser zu fühlen, ist, selbst einzusehen, dass man letzlich Blödsinn denkt, dass man sich in diese negativen Gedanken stark konditioniert hat und die Welt nur noch negativ sieht. Ich musste mir selber klar machen, dass ich mich absolut unter meinem Wert verkaufe und dass ich absolut niemanden auf ein Podest stellen sollte. Es ist ein Gedankenspiel, dem man sich mehrmals vor Augen führen soll. Ich musste mir antrainieren nur mich und niemanden sonst in meiner Wahrnehmung zu haben, mich auf meine Potenziale konzentrieren. Denn letztlich macht es jeder, nur man selbst hat es vor lauter Vergleich mit den Anderen vergessen.

Vielleicht solltest du genau das deiner Freundin sagen, soweit sie sich in irgend einer Art und Weise in diese Richtung äußert, also, wenn sie sich dir anvertraut. Du solltest ihr eine solche Denkweise nicht unterstellen, dass wäre ein wenig zu offensiv. Aber es scheint mir sehr stark danach auszusehen.

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» esprit*87 » Beiträge: 456 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge


So ein Verhalten deutet eindeutig auf eine Depression hin. Es kann sein, dass sie unter einem Burn- Out leidet. Es ist ihr einfach alles zu viel. Weil sie auch zu Hause nichts mehr tut und sich selber von den Freundinnen entfernt, und bis auf dich niemand darauf reagiert, kommt sie sich ungeliebt vor. Das ist ein Teufelskreis in einer Depression, denn alleine kommt man hier nicht mehr heraus. Biete ihr an, dass du mit ihr zu einer Beratungsstelle gehst. Wenn sie ablehnt, erkläre ihr, dass du ihr da auch nicht mehr heraus helfen kannst und das sie auch selber an sich arbeiten muss, dass es besser wird.

Dadurch. dass sie über zwanzig ist und du von Schule geschrieben hast, besucht ihr vielleicht zusammen ein Studium oder macht ihr einen zweiten Ausbildungsweg? Kann es sein, dass sie unter einem Burn- Out leidet, weil sie einfach überfordert ist, mit dem Lernen und dem Haushalt? Wann hat das Verhalten konkret angefangen? Wenn sie Probleme mit der Figur auch äußert, hat sie vielleicht eine Anspielung auf ihre Figur nicht vertragen? Das alles müsste man eben auch noch wissen, um hier eine Ferndiagnose zu stellen, was wahrscheinlich übers Internet, ohne die genauen Personen und Umstände und Verhaltensweisen zu kennen, schwierig zu analysieren sein dürfte.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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