Mit der Mutter ausgehen?
Mein erster Gedanke war ebenfalls "Was für ein Muttersöhnchen." Diese Frau hat ihren Sohn nie wirklich los gelassen und er steht dermaßen unter ihrer Fuchtel, dass er nie ein selbstbestimmtes und freies Leben führen wird. Die Frau erpresst ihr Kind vermutlich moralisch, der Sohn ist zu schwach, um auch einmal Paroli zu bieten. So etwas ist wirklich schlimm. Es geht nicht darum, dass man mit der Mutter nicht auch einmal etwas unternehmen sollte oder dass man sich nicht um sie kümmern darf, wenn sie alt oder krank ist - so ihren etwas sollte ganz selbstverständlich sein. Aber auch eine alte oder kranke Frau muss Kindern einen Freiraum und ein eigenes Leben gönnen, wenn sie tatsächlich am Wohl der Kinder interessiert ist und nicht nur ihren Egoismus auslebt. So alt und krank kann die Mutter in deiner Erzählung aber auch gar nicht sein, sonst könnte sie keinen Club mehr besuchen. Hier geht es somit ausschließlich um Macht und Beherrschung, was nicht normal ist und ich würde dem jungen Mann empfehlen, eine Therapie zu besuchen um sich aus den Klauen seiner Mutter befreien zu können.
Meine Gedanken, weshalb Dein Bekannter, Cologneboy, seine Mutter mitnimmt, gehen eher in die Richtung, was passieren würde, wenn er sie nicht mit in eine Bar oder dergleichen nehmen würde. Ist es vielleicht möglich, dass sie ihm das Leben dann zu Hause erschwert oder es so hinbiegt, dass er sich schuldig fühlt, dass er ein schlechtes Gewissen bekommt, dass er doch das nächste Mal wieder zusammen mit seiner Mutter ausgeht. Ich weiß nicht, ob dies ein typisches Verhalten für ein sogenanntes Muttersöhnchen wäre, aber ich denke eher, ein Muttersöhnchen geht schon eher in die Richtung eines Ödipussi's.
Nun weiß ich ja nicht, wie alt Dein Bekannter ist und wie sein Finanzstatus aussieht, aber letztendlich kann er sich nur von seiner Mutter distanzieren. Dazu wäre eine eigene Wohnung natürlich nicht das Schlechteste. Und auch innerliche Stärke gehört meiner Meinung dazu, sich nicht nur äußerlich, sondern sich auch innerlich zu distanzieren. Dass die Mutter herumstichelt, sollte ein zusätzlicher Anreiz dazu sein, um sich um sich selbst zu kümmern und sich um ein eigenes Leben zu bemühen. Aber manchmal ist gerade das Gegenteil der Fall, denn dann möchte man es erst recht richtig und Recht machen und jemanden überzeugen, dass man ein besserer Mensch ist, als angenommen wird. Das sind nun nur Mutmaßungen, aber ich habe solch ein Verhalten oft bei Kindern erlebt - je distanzierter und stacheliger die Eltern sind, desto mehr kämpfen Kinder um die Zuneigung, Akzeptanz und Liebe der Eltern. Es ist für mich nicht ganz undenkbar, dass Dein Bekannter es vielleicht auch so sieht.
An sich spricht ja nichts dagegen, wenn man mit seinen Eltern ab und zu etwas unternimmt, aber ich denke, es sollte sich schon in Grenzen halten und ich denke auch, dass eine Schwulenbar nun nicht der geeignete Ort ist, um mit seiner Mutter auszugehen und vielleicht sogar eine Verabredung zu haben. Die sollte man doch, auch, wenn es nur um eine platonische Bekanntschaft geht, dann doch allein stattfinden. Daher kann ich es schon verstehen, wenn so etwas befremdlich wirkt.
fcbtill hat geschrieben:Aber das ist seine Sache und eventuell brauchte er eben jemandem zum Fahren und da hat sich seine Mutter vielleicht als die einzige Alternative erwiesen.
Nein er braucht definitiv niemanden zum Fahren, denn er kommt ja mit seinem eigenen Auto und fährt auch selbst. Die Mutter ist Beifahrerin und ich weiß gar nicht, ob sie selbst auch fährt beziehungsweise fahren kann.
fcbtill hat geschrieben:Warum ihr euch jetzt aber unbedingt in einem eher schwulimäßigen Club treffen musstet, das frage ich mich allerdings gleichermaßen. Aber diese Bar, um die es in deinem Beitrag geht, war ja eher normal, also keiner besonderen Szene anhängig, richtig?
Normal ist ja jeder Laden, nicht nur die Hetero-Läden. Es handelte sich um einen Laden, der von einem schwulen Publikum frequentiert wird. Ab und zu trifft man dort auch ein paar Lesben, Transvestiten und Transsexuelle. Allerdings denke ich, dass es egal ist, wie das Publikum in dem jeweiligen Laden aussieht - zumindest für die Tatsache, dass "Mutti" mitkommt. Sie war an dem Abend auch nicht die einzige Frau dort.
fcbtill hat geschrieben:Was hat denn dein Freund für einen Charakter? Du schreibst von einer eher schwulen Bar, ist dieser Mann so ähnlich drauf? Wenn ja, vielleicht lässt er sich ja auch komplett von seiner Mutter einschüchtern und hat Angst, daheim die Prügel zu bekommen und deswegen schleppt er sie überall mit, weil sie ihn überwachen möchte?
Prügel bekommt er sicher nicht, lediglich Sticheleien und die besagten bösen Sprüche kommen regelmäßig vor. Wo siehst du hier einen Zusammenhang zur sexuellen Orientierung? Dass er nicht heterosexuell ist, ist klar - das sind die wenigsten meiner Bekannten.
Nelchen hat geschrieben:Frage deinen Bekannten doch mal, in welcher Hinsicht seine Mutter, seine Hilfe benötigt und er sie deswegen nicht alleine lassen kann.
Zum Beispiel könnte sie alleine nicht die Wohnung bezahlen und müsste dann umziehen. Das will er ihr auf keinen Fall zumuten. Außerdem hat sie sonst wohl auch niemanden - also auch keinen Partner, Eltern oder weitere Kinder. Als ich ihm mal sagte, dass er doch auch woanders arbeiten könne (um seinen absoluten Wunsch-Job anzunehmen) meinte er nur: "und was ist mit Mama?"
fcbtill hat geschrieben:... und er in seiner Mutter vielleicht auch so etwas wie eine Beschützerin sieht, obwohl sie ihn so unmöglich behandelt.
Mein Eindruck ist, dass es anders herum ist. Er will sie beschützen, allerdings ist sie keine schwerkranke Frau und auch noch nicht so extrem alt. Ich habe sie ja auch ein paarmal getroffen und sie wirkte auf mich nicht so, als käme sie alleine überhaupt nicht zurecht. Allerdings vermittelt sie ihm wohl genau das.
moin! hat geschrieben:Hast Du Deinen Bekannten mal gefragt, ob er mit seiner Bemühung um die Mutter eine Pflicht versucht wahrzunehmen und auszuführen, die er sich selbst auferlegt hat? Es wäre wirklich auch mal interessant zu erfahren, seit wann die beiden so leben, also wirklich auch in der Form, dass die Mutter den Sohn eher gängelt und versucht, eine Macht auf ihn auszuüben, die ihn eher klein hält, sodass er bestenfalls bei ihr bleibt. Wenn ich mir die Mutter hier in dieser Geschichte so betrachte, scheint sie davor nämlich wirklich Angst zu haben und ihrem Sohn deshalb auch kaum Luft zu lassen.
Kennst Du nähere Einzelheiten zum Hintergrund dieser Beziehung und weißt, ob hier der Vater verstorben ist und wann das etwa gewesen sein muss? Oder ist Dein Bekannter ohne Vater aufgewachsen und hat schon früh die Pflichten eines Erwachsenen übernehmen müssen, beispielsweise vielleicht sogar, weil die Mutter irgendwann konkrete Hilfe brauchte?
Ich weiß nicht, inwieweit die Pflicht selbst auferlegt ist. Für die Mutter sind manche Dinge wohl einfach klar - zum Beispiel, dass sie mitgehen kann oder dass er mit ihr immer einkaufen geht. Ich weiß nicht, wer damit angefangen hat - ob er sich diese Pflichten auferlegt hat, oder ob sie ihn anfänglich aufgefordert hat. Mittlerweile läuft das System wohl so, dass es da auch keinen Widerstand von seiner Seite gibt. Er verteidigt es auch eher, wenn seine Mutter etwas fordert.
Die beiden leben schon seit Jahren (oder Jahrzehnten?) zusammen, aber ohne weitere Menschen. Es gibt keinen Vater und auch keine Geschwister. Ich weiß nicht, ob es eher so war, dass er früh Pflichten übernehmen musste, weil der Vater fehlte, oder ob es gerade nicht so war, weil die Mutter da war.
Ich kann mir gut vorstellen, dass sie ihn schon von klein auf beeinflusst hat. Vielleicht hat sie ihm beigebracht, dass sie einfach die Beste ist und dass er ohne sie nicht auskommen wird. Das könnte sich jetzt so sehr in seinem Gehirn eingepflanzt haben, dass er tatsächlich denkt, dass er nicht mehr ohne seine Mutter auskommt.
Des Weiteren könnte es sein, dass sie ihm vielleicht immer ein schlechtes Gewissen macht, wenn er nicht nach ihrer Pfeife tanzt. Vielleicht spielt sie dann die verletzte Mutter und sagt ihm, dass er seine Arme und alte Mutter doch nicht alleine lassen kann, weil sie schon so viel für ihn getan hat. Das gibt es wirklich.
Außerdem lassen sich in sehr vielen Fällen die Kinder immer noch von ihren Eltern beeinflussen, wenn sie selbst eigentlich schon längst erwachsen sind. Das ist in vielen Menschen einfach so drin und sie werden es nicht los und sehen ihre Eltern immer als Autoritätspersonen an denen sie sich unterwerfen müssen.
Für mich klingt das alles auch sehr nach Muttersöhnchen. Es ist nicht gerade selten, dass die Mütter nicht freundlich mit dem Kind umgehen und diese dennoch eine starke Bindung zu ihnen aufbauen. Einige Muttersöhne vermuten scheinbar, dass dies so sein müsste, weil sie es auch gar nicht anders kennen. Es handelt sich bei deinem Kumpel meiner Meinung nach auf jeden Fall um ein gestörtes Verhältnis zwischen Mutter und Sohn.
Er scheint jedoch die Pflicht zu sehen für seine Mutter ständig bereit zustehen und sie auch mitnehmen zu müssen. Womöglich als Dankeschön für die Erziehung etc. Gleichzeitig verletzt sie ihn jedoch, sodass ich vermute, dass er womöglich ihr auch einfach alles versucht recht zu machen. Ich schätze schon, dass hier ein sehr starkes Verhältnis herrscht, aber eher auf negativer Basis, wenn die Mutter so mit ihm umgeht. Ich vermute, dass er es aber einfach als seine Pflicht ansieht, viel mit der Mami zu unternehmen. Das er dadurch lächerlich wirkt merkt er selber wahrscheinlich nicht ein Mal, sodass ich vielleicht mal ein intensives Gespräch mit ihm führen würde.
Ich finde, dass nichts dagegen spricht, hin und wieder mit der Mutter auszugehen, wenn man sich gut versteht. Viele junge Leute haben ja ein recht gutes Verhältnis zur eigenen Mutter und sehen sie als eine Art Freundin an, so dass sie auch gerne gemeinsam etwas unternehmen. So gehe ich selbst auch immer wieder gerne mit meiner Mutter shoppen oder ein Eis essen. Auch machen wir es uns gerne mit einem Cocktail auf dem Balkon gemütlich und von daher könnte ich es mir auch vorstellen, einmal mit meiner Mutter ins Kino oder in eine Bar zu gehen. Immerhin ist meine Mutter tatsächlich wie eine Freundin für mich und da meine Mutter auch nur zwanzig Jahre älter ist als ich, spricht für mich nichts dagegen, auch ab und zu etwas mit ihr zu unternehmen. Wir haben ähnliche Interessen und unterhalten uns gerne miteinander und von daher ist das dann auch immer ganz lustig.
Regelmäßig würde ich jedoch auf keinen Fall mit meiner Mutter ausgehen und vor allem dann, wenn ich mich mit Freunden treffen würde, würde es für mich gar nicht in Frage kommen, meine Mutter mitzunehmen. Wenn ich mich mit meinen Freunden treffe, dann möchte ich doch auch nicht, dass sie ihre Mutter mitbringen. Das finde ich einfach nicht angemessen und ich möchte dann einfach alleine mit meinen Freunden sein. Genauso möchte ich auch alleine mit meinem Freund sein, wenn ich ihn treffe. Dabei fände ich es nun nicht so schlimm, wenn andere Leute in meinem Alter da wäre, wobei ich die Eltern bei so etwas nicht passend finde. Es gibt dann gleich eine ganz andere Atmosphäre und ich fände es auch absolut schrecklich, wenn mein Freund regelmäßig seine Mutter zu unseren Treffen mitbringen würde. Ehrlich gesagt hätte ich dann gar keine Lust mehr auf solche Treffen, wenn ich meinen Freund nicht für mich alleine hätte.
Mir scheint es, als wäre dein Freund ein richtiges Muttersöhnchen. Ich glaube, dass er in Wirklichkeit gar keine Lust hat, seine Mutter immer zu den Treffen mitzunehmen, wobei er sich wohl nicht traut, ihr das zu sagen. Da die Mutter jedoch unbedingt mit dabei sein will, lässt er sie eben mitkommen, weil er keine Lust auf eine Diskussion hat. Ich denke, dass dein Freund gar keine Lust hat, mit der Mutter auszugehen und dass das eben von ihr auskommt, da es sonst wieder einen Streit geben würde. Von daher schweigt er dann lieber und lässt sie entscheiden, auch wenn ihm das nicht passt.
Ich finde es aber auch ein wenig unverschämt von der Mutter, sich da selbst so hinein zu drängen. Immerhin muss einem als Mutter doch klar sein, dass das Kind auch gerne allein etwas mit Freunden unternehmen möchte und da sollte man sich auch zurück halten und dem Kind die Freiheit lassen. Allerdings ist natürlich auch der Sohn Schuld, da er sich einfach nicht zur Wehr setzt und der Mutter nicht sagt, dass sie verletzend ist und dass er gerne alleine etwas machen würde.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-166433-10.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1145mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern? 1195mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: ZappHamZ · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern?
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel! 1593mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wifey · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel!
- Anleitung für Star Frisur 1259mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Osterhasi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Anleitung für Star Frisur
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich? 2438mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: winny2311 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich?