Familienmitglieder die über Familienangehörige herziehen
In vielen Familien gibt es ja ein sogenanntes schwarzes Schaf der Familie oder manchmal sind auch ganze Familien verkracht und es gibt keinen Kontakt mehr. Dazu kommt häufig, dass die Streithähne dann gerne übereinander herziehen. Kennt ihr solche Situationen?
Dadurch wird man dann manchmal in Diskussionen hineingezogen, mit denen man eigentlich gar nichts zu tun hat. Jüngeren ergeht es vielleicht auch so, dass sie die böse Großtante selbst nie kennengelernt haben und es wird über Gegebenheiten hergezogen, die Jahrzehnte her sind. Gibt es so etwas bei euch auch?
Wie geht man damit um? Meine Großmutter kann das besonders gut. In jedem Gespräch beteuert sie nicht nur, was sie alles hätte anders machen sollen, sondern erzählt mir immer auch wieder, was ihr Ex-Mann für ein schlimmer Mensch war und was er alles angestellt hat. Auch wenn sie nun schon alt ist, hält sich mein Verständnis manchmal in Grenzen. Zumal ich auch gar nicht weiß, was sie eigentlich erwartet. Ich kann die geschehenen Dinge nicht ungeschehen machen. Mir hat mein Großvater nie irgendwie geschadet und ich hatte als er noch lebte wenig Kontakt zu ihm.
Meine Oma möchte auch nicht wirklich bedauert werden oder Tipps haben, wie sie zukünftig ihr Leben anders gestalten könnte. Doch wenn ich versuche sie darauf aufmerksam zu machen, dass man die Dinge nicht mehr ungeschehen machen kann oder gar das Thema wechseln möchte, regt sie sich regelmäßig noch mehr auf. Ich wüsste ja gar nicht, was sie alles durchgemacht hat.
Großmutter ist nun schon älter, doch auch von anderen kenne ich ähnliche Verhaltensweisen. Und teilweise sind es auch Familienangehörige, die einem selbst nie etwas getan haben und die man teilweise kaum kennengelernt hat. Dabei kann es ja durchaus vorkommen, dass über Leute hergezogen wird, die man selbst eigentlich mag oder trotz negativer Erzählungen eher interessant findet. Äußert ihr solche Gedanken dann? Oder führt das vielmehr erst recht zu Stress?
Ich höre mir prinzipiell alles an, sage aber auch meine Meinung, wenn ich die betroffenen Personen mag. Also ich nehme die betroffenen Personen, über die hergezogen wird dann in Schutz, weil ich weiß, dass sie auch anders können, weil ich sie eben auch kenne.
Was ich dann in solchen Fällen oft mache, ist, denjenigen Personen, die sich bei mir über andere aufregen, die Augen zu öffnen und ihnen nahelegen, zu versuchen, sich in die andere Person hinein zu versetzen. Oft ist es erfolglos, aber einige Male hat es schon sehr gut geklappt und dann bin ich froh, denn ich hasse nichts mehr als Unfrieden in meiner Familie und in meiner Umgebung.
Ich kenne ein solches Verhalten aus meiner eigenen Familie zum Glück nicht, aber ich kenne auch Menschen, die über ihre eigenen Familienmitglieder herziehen. Das finde ich irgendwie ganz schlimm. Wenn ich so etwas mitbekomme oder jemand bei mir Geschichten über die Familie erzählt, versuche ich immer, mich da raus zu halten und gar nichts zu sagen, vor allem, wenn ich das andere Familienmitglied auch kenne. Wenn über jemanden hergezogen wird, den ich mag, dann sage ich das auch, in der Hoffnung, dass dann Ruhe ist. Aber leider funktioniert das auch nicht immer.
Unsere Familie ist bei weitem nicht verkracht aber ich kenne diese Situationen trotzdem. Mein Großvater hat ein besonderes Talent um sich Ärger einzufangen. Viele seiner Entscheidungen sind oftmals nicht gut durchdacht und so kommt es oft zu Komplikationen innerhalb der Familie. Auch wenn man ihn darauf hinweist, verbessert sich nicht wirklich etwas. Manchmal kommt es mir vor, als wenn er gar keine Tipps von uns annehmen möchte.
Bei anderen Bekannten ist es schon ein wenig heftiger. Der Vater meines Freundes gibt zu Hause den Ton an und kümmert sich nicht wirklich um die anderen. Er zieht über die Familie her, als wäre sie ihm vollkommen egal. Mir wäre bereits längst der Kragen geplatzt.
Klären würde ich solche familiären Probleme auf jeden Fall. Nichts ist schlimmer als solche Probleme zu verschweigen. Meist werden die Komplikationen dadurch noch schlimmer.
Wir haben dieses Verhalten leider auch bei uns in der Familie. Ganz schlimm ist es zwischen meinen Geschwistern. Ich habe keine Ahnung wieso oder warum das Verhalten so krass ist. Da gönnt keiner dem anderen was und es wird immer nur über den anderen hergezogen. Jedes Mal wird sich ins Leben des anderen eingemischt, nur um sich selbst besser da stehen zu lassen. Hilfe ist hier fehl am Platz, jeder wartet nur darauf das der andere einen Fehler macht und man dies wieder groß aufziehen kann. Hier werden sogar Fremde mit einbezogen, die gar nicht wissen was eigentlich so los ist in der Familie.
Ich persönlich finde die Situation sehr schlimm, vor allem weil es ja eigentlich die eigene Familie ist. Ich finde da muss man zusammen halten und nicht versuchen sich besser da stehen zu lassen und sich Vorteile daraus zu erhoffen. Ich wünsche so einen Krieg keinen.
In meiner Familie gibt es diese Fehde leider auch, denn meine Eltern haben mittlerweile zu meinen beiden Schwestern keinen Kontakt mehr. Vorangegangen sind diesen Schwierigkeiten entsprechende Streitigkeiten, die nicht beigelegt werden konnten. Und irgendwann waren die Fronten so verhärtet, dass es keinen Umgang mehr miteinander gab. Ich will mir jetzt ein Urteil darüber ersparen, aber natürlich ist das schwierig für alle Beteiligten und auch für die Unbeteiligten.
Ich persönlich finde es jedenfalls unglücklich, dass es nicht möglich sein soll, dass zwei erwachsene Parteien sich so gegenseitig anfeinden, dass sie kein Wort mehr miteinander wechseln wollen. Gemeinsame Familienfeste sind insofern schon seit Jahren bei uns nicht mehr möglich und bei jeder solchen Gelegenheit wird die Auswirkung der betreffenden Streitigkeit natürlich wieder jedem von uns bewusst, auch denen, die gar nichts damit zu tun haben oder jemals hatten.
Allerdings bringen diese verhärteten Fronten natürlich auch mit sich, dass jede Seite der anderen gegenüber entsprechende Vorbehalte hat. Negative Charakterzüge eines der Beteiligten werden dann ganz gerne von der Gegenseite entsprechend breitgetreten, wenn der Frust mal wieder hochkocht. Jedoch hält sich mein Mitleid für diesen jeweiligen Frustpegel ehrlich gesagt doch sehr in Grenzen, weil ich denke, dass es die Entscheidung jedes Beteiligten selbst war, dass der Kontakt abgebrochen wurde. Und einen solchen Kontaktabbruch sollte man sicherlich nicht unüberlegt unternehmen. Wenn man ihn also bereut, hat man sich wohl die Konsequenzen nicht ausreichend vor Augen gehalten und sollte möglicherweise doch noch einen Versuch unternehmen, die eigentlichen Probleme zu lösen.
Wie ich damit umgehe, liegt also auf der Hand: Ich versuche, mich weitestgehend herauszuhalten und das alles an mir abprallen zu lassen. Allerdings appelliere ich dennoch hin und wieder an den Verstand der jeweiligen Personen, vor allem, wenn es wieder einmal darum geht, dass ein unbeteiligtes Familienmitglied darunter leiden muss, dass zwei oder mehr Parteien verkracht sind.
Ansonsten nehme ich an diesen Gesprächen nicht unbedingt teil, in denen über andere „hergezogen“ wird. Allerdings beschränken sich diese Gespräche in unserer Familie in der Regel auf allseits bekannte Problematiken, die auch der betreffenden Person gegenüber schon mehrfach angesprochen wurden, sodass ich der Meinung bin, dass es sich dabei nicht wirklich um ein Herziehen handelt, sondern eher um einen Austausch und eine Diskussion des besagten Problems.
Merke ich allerdings, dass sich jemand, der mit einem anderen verkracht ist, in dessen scheinbar ausschließlich negativen Charakter hineinsteigert oder irgendetwas auf den Tisch kommt, das ich grundlegend anders sehe, dann sage ich das auch und breche das Gespräch lieber ab, bevor ich mich darauf einlasse, mich auf irgendeine Seite zu schlagen. Sonst werde ich am Ende nämlich doch noch in die ursprüngliche Streitigkeit hineingezogen und damit will ich tatsächlich nichts zu tun haben, zumal ich alles, was ich dazu zu sagen hatte, beizeiten bereits ausgesprochen habe – ohne Erfolg.
Bei uns in der Familie gibt es kein schwarzes Schaf. Stattdessen ist es eher so, dass jeder über jeden herzieht. Bei uns in der Familie wird generell sehr viel gelästert und da wird eigentlich immer über die Personen gesprochen, die nicht anwesend sind. Das ist bei jedem einzelnen Familienmitglied so und man kann fest damit rechnen, dass über andere Familienmitglieder gesprochen wird, wenn man sich trifft. Genauso ist es aber auch bei Telefonaten und es ist auch bei jeder Person der Fall. Andere Themen sind dabei auch längst nicht so interessant, wie andere Familienmitglieder.
Wenn meine Mutter mit ihrer Schwester telefoniert, dann lästern die beiden immer sehr gerne über die andere, gemeinsame Schwester. Genauso gerne wird dabei dann aber auch über die Mutter gesprochen und auch die Tante steht oft im Mittelpunkt des Gespräches. Über alltägliche Themen unterhalten sich die beiden dann eher selten.
Auch wenn ein Familientreffen ansteht, dann wird jedoch gelästert. Oftmals ist es dann auch so, dass sich meine Mutter mit meiner Tante zusammen tut, so dass die beiden dann jeweils über meinen Vater und meinen Onkel herziehen, auch wenn diese nur einige Stühle voneinander entfernt sitzen. Trotzdem wird dann natürlich immer die Gelegenheit genutzt. Dabei tue ich mich dann aber auch gerne mit meiner Cousine zusammen, so dass wir über unsere Mütter sprechen. Von daher denke ich, dass dieses Phänomen bei uns in der Familie völlig normal ist und ich glaube auch nicht, dass sich in nächster Zeit etwas daran ändern wird.
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