Sich an merkwürdigen Namen in Büchern stören?
Ich lese derzeit ein Buch, indem eine junge Frau den Namen America trägt. Es handelt sich dabei um einen Liebesroman und um eine ganz normale junge Studentin, die in Amerika lebt, wobei sie diesen Namen trägt. Daraufhin wird in dem Buch auch nicht weiter eingegangen und dieser Name scheint für die anderen Personen völlig normal zu sein. Allerdings war ich selbst mehr als irritiert, als ich angefangen habe, das Buch zu lesen, da ich den Namen doch etwas merkwürdig finde. Und obwohl ich das Buch schon fast fertig gelesen habe, habe ich mich mit dem Namen noch immer nicht anfreunden können.
Mich stört es generell immer, wenn irgendeine Person in einem Buch einen merkwürdigen Namen trägt. Immerhin liest man die Namen ja teilweise auch mehrmals pro Seite und wenn man sich da nicht an einen Namen gewöhnen kann, kann man auch das Buch nicht richtig genießen, wie ich finde. Die Namen sind für mich durchaus wichtig und mich stört es einfach, wenn ich einen unpassenden oder merkwürdigen Namen vorfinde, über den ich immer wieder schmunzeln oder den Kopf schütteln muss.
Stört ihr euch daran, wenn eine Figur in einem Buch einen für euch merkwürdigen Namen trägt? Oder ist es euch egal, wie die Personen heißen, solange euch die Geschichte gefällt?
Mich stört es immer, wenn der Name kaum auszusprechen ist. Also beispielsweise ein Name einer anderen, für mich sehr ungewohnten Sprache mit vielen Buchstaben und auch für´s Deutsche ganz ungewöhnliche Buchstabenkombinationen. Ich habe gerade mal nach einem Bespiel gesucht. In Hawaii gibt es eine Frau, deren Nachname zu lang für ihren Ausweis war: Keihanaikukauakahihuliheekahaunaele. Das Beispiel ist extrem, aber halb so lange und verwirrende Namen sind mir in Büchern oder anderen Texten schon untergekommen. So einen Namen kann man nicht in einem Schwung lesen und hängt dann immer wieder fest. Das stört extrem im Lesefluss.
Ich denke auch, dass ich mir lange Gedanken machen würde, wie ich meine Protagonisten nennen, wenn ich ein Buch schreiben würde. Es ist eigentlich Quatsch, weil der Name nichts über einen aussagt. Aus einem Kevin kann auch ein Atomphysiker werden. Aber in einem Roman hat er dann eben doch eine gewisse Aussagekraft, beeinflusst den Eindruck, den der Leser bekommt und begleitet ihn auf allen Seiten.
Dass die Protagonistin einfach so "America" hieß, finde ich ungewöhnlich. Eine kurze Erklärung, warum ihre Eltern sie so genannt haben, wäre schon nett gewesen. Das ist doch hoffentlich in den USA kein gängiger Vorname. Hat es denn zu ihrem Charakter oder zu ihren Einstellungen gepasst? War sie sehr stolz, Amerikanerin zu sein?
So ungewöhnlich finde ich America für eine Romanfigur auch nicht. Ich würde das, ohne das Buch zu kennen, schon so verstehen, als ob die Eltern von Amerika so überzeugt sind, dass sie ihre Tochter zu einer prototypischen Amerikanerin erziehen wollten. Oder vielleicht waren die Eltern ja auch Einwanderer, die so ihre besondere Nähe zur neuen Heimat signalisieren wollten. Mich stört so etwas nicht, so lange der Name sichtbar und nachvollziehbar einen Zweck erfüllt, der zur Handlung passt.
Ich finde es eher stören, wenn Namen in Romanen entweder so nichtssagend sind, dass sie sich nicht einprägen oder mehrere Namen zu ähnlich sind, so dass man ständig grübeln muss, wer nun noch mal wer in der Geschichte war. Oder wenn eine Romanfigur den Namen von mir oder einem Verwandten trägt und man ständig im Geiste den Verwandten auftauchen sieht, wenn man die Geschichte liest. Da kann der Autor zwar nichts dafür, denn es wird immer einige Leser geben, die mit den Namen falsche Assoziationen haben, aber das stört mich dann doch eher, als so ein hier ungebräuchlicher Name.
Ich muss sagen, dass es mich auch ein wenig stört, wenn so seltsame Namen im Buch auftauchen. Meistens ist dies der Fall, wenn man den Namen selbst nicht richtig aussprechen kann, wenn auch nur gedanklich. Irgendwo stört das dann den Lesefluss und ich habe auch keine Lust mir dann einen alternativen Namen auszudenken. Zum Glück war dies bisher noch nicht oft der Fall. Bei einigen Randfiguren kann man das recht gut ignorieren. Allerdings kommt es auch darauf an, wie oft die Namen genannt werden. Manchmal wird am Anfang der Protagonist beim vollen Namen genannt, aber später nicht mehr, weil er einen Spitznamen hat. Dann kann der echte Name noch so schräg sein.
Ich finde es immer merkwürdig, wenn diverse Kosenamen auftauchen, sodass nicht wirklich ersichtlich ist, von welchem Charakter gerade die Rede ist. Ich habe mal angefangen, Anna Karenina zu lesen und dort kommen einige Vornamen auch doppelt vor. Komischerweise hat aber gefühlt fast jede Person für einen dieser beiden Namenszwillinge andere Kosenamen, sodass ich ganz verwirrt war und auch nie so recht wusste, welcher von beiden gemeint war und das obwohl ich mit dieser Kultur vertraut bin und die Namen und Kosenamen auch kenne. Aber es stört ungemein, wenn mehrmals pro Seite immer eine anderer Name genannt wird und man jedes Mal ein Paar Minuten überlegen muss, wer jetzt überhaupt damit gemeint ist. Irgendwann habe ich das Buch ganz entnervt wieder zur Seite gelegt und nie wieder angerührt.
Seltsame oder ungewöhnliche Namen stören mich eigentlich nicht, sondern ich bewundere eher die Fantasie der Autoren wie sie auf solche Kreationen kommen. Was mich jedoch nervt, sind Namen welche so kompliziert zum Aussprechen sind, dass sie immer wieder meinen Lesefluss unterbrechen. Zumeist interessiert es mich dann auch noch wie denn der Name nun richtig ausgesprochen wird und so schweife ich gedanklich dann immer wieder von der Geschichte ab.
Ich finde auch vor allem sehr ungewöhnliche Namen etwas irreführend. Es hindert mich aber nicht daran, den Roman oder das Buch weiter zu lesen. Und auch wenn es hier denke ich eher um Literatur für Erwachsene handelt, möchte ich auch einen Bezug zu Kinderbüchern machen. Mein Sohn liebt diese Cars Bücher über alles. Gut, soll so sein. Aber da finde ich beim Vorlesen der Geschichten die ganzen Namen derart verwirrend und störend, dass ich gleich die ganzen Geschichten noch unsympathischer finde.
Ich mag es nicht, wenn Namen so extrem "ausgedacht" sind. Also diese Art von Namen, die man hört und sich denkt, dass es so etwas nur in Büchern gibt und nicht im wirklichen Leben. Obwohl heute natürlich ziemlich viele Kinder mit ziemlich bescheuerten Namen gequält werden.
Namen, die eher unaussprechlich sind, stören mich in Büchern erst mal nicht, da ich das Buch ja nicht laut vorlesen muss. Störend wird es dann, wenn das Buch vertont oder verfilmt wird und wenn sich heraus stellt, dass sich ein Namn in meinem Kopf ganz anders angehört hat. Bei "A Song of Ice and Fire" bzw. "Game of Thrones" hatte ich das Problem mit ein oder zwei Charakteren.
America als weiblichen Vornamen habe ich schon öfters mal gehört, es gibt auch eine Schauspielerin mit dem Namen. Das finde ich jetzt auch nicht merkwürdiger als ein Kind nach der Hauptstadt von Frankreich oder einem New Yorker Stadtteil zu benennen.
Mir gefällt es immer am Besten, wenn der Verfasser eines Romans, oder auch Drehbuchs, sich bei der Auswahl der Namen für seine Figuren erkennbar etwas gedacht hat. Gerade bei Game of Thrones, welches ja in einem Pseudo-Mittelalter-Fantasy-Setting spielt, fand ich es zum größten Teil recht gelungen, dass die Namen der Figuren bekannten Vornamen nachempfunden, aber dann doch mehr oder weniger verfremdet wurden. So sind wie alles in Westeros auch die Namen dem Leser einerseits vertraut, andererseits dann doch wieder fremd.
Aber so geschickt kann leider nicht jeder mit Sprache umgehen. Nervig finde ich es manchmal, wenn Namen zu klischeebeladen daher kommen oder mit Sonderzeichen und Apostrophen gespickt sind, weil es allem Anschein nach schick aussieht. Generell sollte der Name zur Persönlichkeit der literarischen Figur passen.Wer also beispielsweise einen Allerweltshelden ohne besondere Eigenschaften auf die Welt loslässt, sollte ihn meiner Meinung nach lieber Hans Müller nennen als Weltenbrand Telperion Schwertschwinger.
Manchmal denkt sich ein Autor oder eine Autorin auch anscheinend gar nichts bei der Benennung ihrer Charaktere und wählt einfach hübsch klingende Vornamen. Dieses Vorgehen finde ich etwas weniger originell und kreativ, aber wie gesagt: Nicht jeder hat ein Händchen für diese Details.
Wenn jedoch der Rest der Geschichte für mich ansprechend ist, lese ich über merkwürdige Namen durchaus hinweg, ohne mich von ihnen groß stören zu lassen. Nur wenn noch weitere Kritikpunkte hinzukommen, kann es passieren, dass ich die Lektüre genervt abbreche.
Mich stören merkwürdige Namen eigentlich nicht so besonders, oder höchstens mal auf den ersten Seiten und dann nicht mehr. America finde ich als Namen auch gar nicht so sehr ungewöhnlich und daran würde ich mich nicht stören. Schwierig kann ich es mir in dem Zusammenhang nur vorstellen, wenn man das Buch in englischer Sprache liest und dann immer wieder erst mal überlegen muss, ob von der Person oder dem Staat die Rede ist. Aber in der deutschen Übersetzung fände ich das dann schon nicht mehr schlimm.
Mich nerven auch eher die Namen, die ich nicht aussprechen kann oder bei denen ich nicht sicher bin, wie sie ausgesprochen werden. Dann überlege ich dass immer wieder, wenn ich auf den Namen im Buch stoße und das ist bei einer Hautperson ja schon öfter der Fall. Das stört am Anfang dann schon meinen Lesefluss, aber später stört es mich nicht mehr. Entweder schaue ich nach, wie der Name ausgesprochen wird oder ich denke mir den Namen immer gleich, auch wenn ich dann nicht weiß, ob es richtig ist.
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