Im Tierreich und bei Menschen ähnelt sich die Fress-Gier

vom 18.07.2014, 23:20 Uhr

Ein Weißer Hai verendete vor der Westküste Australiens, weil er zu gierig war. Er hatte einen für ihn zu dicken Seelöwen verschluckt, wie sich später herausstellte. Es gibt viele Gründe, warum er an dem Seelöwen erstickt ist. Aber er war einfach zu verfressen und zu gierig. Hai.

Hier meine ich, dass die Gier zu fressen im Tierreich der Gier der Menschen beim Essen in nichts nachsteht. Es gibt Menschen, die sich den Teller im Restaurant oder zu Hause so voll packen aus Gier und Angst, nicht genug zu bekommen. Sie stopfen und stopfen, bis sie nicht mehr können und nur noch stöhnen und rülpsen. Es wird ihnen übel und sie suchen die Toilette auf. Woher kommt nur diese Gier und Angst, zu wenig zu bekommen?

Im Tierreich gibt es die nächste Mahlzeit vielleicht erst wieder nach einiger Zeit. Aber die Menschen in unserer Region bekommen doch genug zu essen. Trotzdem sieht man sie mit hochbeladenem Teller vom Büfett kommen. Manches bleibt dann auf dem Teller zurück. Kann es sein, dass es nicht nur die Gier ist? Vielleicht gönnen sie anderen Menschen das nicht und essen es deshalb lieber selbst? Dabei ist ihnen egal, was mit ihnen passiert.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Bei dem Hai ist das bestimmt so, dass er das Essen nicht kaut, sondern mehr oder weniger ganz herunterschluckt. Dadurch können manche Tiere einen Herzinfarkt bekommen. Das kann ja beim Menschen so nicht passieren, da wir ja kauen und nur Brei im Magen landet. Also ich glaube nicht, dass ein Mensch sterben kann, weil er sich überisst. Da wird einem maximal übel und dann ist es wieder gut.

Beim Buffet ist es eben so, dass man das mitnehmen will, weil es kostenlos ist. Oder man hat dafür bezahlt und will nichts von dem Geld verschwendet wissen. Klar, wir bekommen jeden Tag was zum Essen, aber es ist nicht immer kostenlos. Und bei einem Buffet gibt es meistens ganz viele Gerichte, die man ansonsten nicht so einfach erhält, also Besonderes, Exotisches. Das will man eben alles mal probieren.

Vielleicht merkt man dann, dass man so vieles einmal probieren will. Es sieht lecker aus und man muss es sich nur nehmen. Dann legt man alles auf den Teller, was man probieren möchte und stellt bei einigen Dingen vielleicht fest, dass die doch nicht so gut schmecken, wie sie aussahen. Das wusste man aber vorher nicht und soll man dann das, was man nicht mag, trotzdem essen?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich denke ein weiterer Punkt ist noch, dass die Augen manchmal größer sind als der Magen. Ob das bei Tieren genauso ist weiß ich nicht, aber beim Menschen definitiv. Ich stelle das beim Buffet bei mir selbst manchmal fest. Wenn ich wirklich sehr großen Hunger habe, dann lasse ich mich schon von dem leckeren Aussehen der einzelnen Gerichte und dem wunderbaren Duft irre leiten und packe meinen Teller dann auch meist etwas voller. Dafür verzichte ich aber in der Regel auf eine zweite Portion, damit ich mich nicht überesse und mir übel wird.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Bei den Tieren verstehe ich es durchaus, wenn sie sich vollfressen bis zum Geht-nicht-Mehr. Gerade Raubtiere wissen ja nie, wann es wieder was zu fressen gibt und wie sehr sie sich bei der Jagd abmühen müssen. Haie können zudem ja leider nicht kauen. Aber wenn man sich anschaut, wie lange es schon Haie gibt, müssen diese doch meistens alles richtig machen beim Fressen. Vielleicht hat es sich hier um ein besonders blödes Exemplar gehandelt, und der Genpool der Haie ist ohne ihn sowieso besser dran? ;)

Bei Menschen ist es mit dem Essen ja sowieso um Längen komplizierter. Sonst gäbe es ja nicht so viele Leute mit teils massiven Gewichtsproblemen und eine ganze Latte von Essstörungen, wenn wir einfach nur genug Nährstoffe konsumieren würden, um ein aktives Leben zu führen. Die Lebensmittelindustrie und die Werbung spielen in unseren Breiten sicher auch eine Rolle, ebenso mangelnde Beherrschung und vielleicht auch eine ganze Reihe von instinktiven Verhaltensmustern, die uns ins Gehirn schreien: Iss Fett und Zucker, du brauchst Energie zum Jagen, und das nächste Mammut gibt es vielleicht erst wieder in ein paar Jahren!, während wir am Schreibtisch sitzen und dreimal täglich Mammut essen könnten.

Gerade an Buffets sind mir ebenfalls schon öfter Menschen aufgefallen, die sich den Teller voll packen und dann nur einen Bruchteil davon essen. Besonders skurril waren vor ein paar Jahren ein paar Damen, die sich immer dann Essen nachgeholt haben, wenn der Buffetmensch frisch nachgefüllt hat. Am Ende hatten sie einen gehäuften Teller mit diversen asiatischen Köstlichkeiten übrig, welche sie anscheinend gar nicht essen, sondern nur in ihren Bau zerren und für sich sichern wollten. Welche psychologischen Umstände für so ein Verhalten verantwortlich sind, würde mich auch interessieren. Die Damen haben nicht so ausgesehen, als hätten sie den Krieg überlebt.

Ich selbst habe zum Essen ein relativ entspanntes Verhältnis und esse in der Regel, bis ich satt bin. Dafür darf es auch gerne mal etwas "Ungesundes" sein, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass bestimmte Nahrungsmittel unglaublich attraktiv werden, wenn man sie sich quasi verbietet. Wenn man theoretisch jeden Tag Schokopudding essen könnte, stelle ich zumindest fest, dass einmal in 14 Tagen durchaus ausreicht. Auch von der Menge her halte ich mich meistens zurück, da ich ja weiß, es reicht für alle und morgen gibt es mehr davon.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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