Warum wandern so viele deutsche Firmen ins Ausland ab?

vom 13.07.2014, 00:16 Uhr

Die komplette Energiesparte von Siemens wird von München einschließlich Führung nach Amerika verlagert. In Iowa hat Obama bereits die Produktion besichtigt. Warum verlagern immer mehr Unternehmen Produktion, Entwicklung und Forschung ins Ausland? Angeblich ist das von der Politik gewünscht.

Siemens will den USA-Markt erobern. Die Siemens Kernsparte soll amerikanisiert werden. Die Devise scheint zu lauten: Raus aus dem schwachen Europa – hinein in das blühende US-Energiegeschäft. Viele Siemens-Mitarbeiter arbeiten schon heute in den USA. In Zukunft werden es noch mehr sein, wegen der hohen Transportkosten großer Kraftwerksteile.

Obwohl die Metall- und Elektro-Industrie auf einen Beschäftigungsrekord zusteuert, ist das kein gutes Omen für den Industriestandort Deutschland. Nicht nur Konzerne, auch mittelständische Unternehmen verlagern die Arbeit ins Ausland. Strom- und Gaspreise sind niedriger, Löhne sind nicht so hoch wie in Deutschland und Absatzmärkte liegen vor der Tür.

Aufgrund der hohen Lohnkosten ging erst die Textil- dann die Spielzeugindustrie ins Ausland. Adidas setzte sich schon sehr früh ab. BMW und Audi bauen große Fabriken in Mexiko und China. Aber auch die Politik bringt nicht passende Rahmenbedingungen und so erhöht sich die Bereitschaft, ins Ausland abzuwandern. Ebenso der Stromkonzern E.On trennt sich seit dem Atomstrom-Aus langsam von Vermögenswerten in Deutschland. Er wird in Schwellenländern investieren. Quelle.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Cid hat geschrieben:Siemens will den USA-Markt erobern. Die Siemens Kernsparte soll amerikanisiert werden.

Was du hier herausgezogen hast, ist aber definitiv ein Einzelfall bzw. sogar ein Sonderfall. In Deutschland wurde, wenn auch "verzwickt" der Atomausstieg beschlossen. Das bedeutet, dass die Nutzung der Atomkraft im zivilen Bereich hier keine Zukunft hat! Und die Frage zur friedlichen Nutzung der Atombombe ist noch nicht beantwortet, so dass hier in dem Bereich kein Bedarf mehr besteht. Weil Siemens aber nach wie vor auch in dem Bereich verdienen will, zieht Siemens eben da hin, wo mit dem Wissen noch sinnvoll gearbeitet werden kann. Es ist für Siemens von ungeheurem Vorteil, dort präsent zu sein, wo die eigenen Anlagen auch genutzt werden sollen. Aus dem Fall kann also nicht herausgelesen werden, dass es politisch gewollt wäre, das Firmen abwandern.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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