Kind mehrere Namen geben, weil man sich nicht einig wird

Ich habe heute von einer Bekannten gehört, dass ihr Kind wohl 6 Namen bekommen wird. Sie ist im achten Monat schwanger und seit 2 Monaten ist die Namensfrage bei ihnen sehr aktuell und sie können sich einfach nicht einig werden.

Sie wollen nun dem Kind 6 Namen geben. So werden alle Namenswünsche berücksichtigt und selbst Oma und Opa haben Mitspracherecht. Hinzu kommen dann auch noch die Namen der Eltern, wobei die Frau Maria heißt und der Name als letzter Name mit bei ihrem Sohn in den Papieren stehen wird.

Meine Bekannte meinte, dass so jeder das Kind rufen kann, wie er will, wenn er sich an diese 6 Namen hält. Ich finde so was schrecklich und irgendwie hat es für mich keine Persönlichkeit. Denkt ihr, dass es gut für das Kind ist? Meine Bekannte vergleicht das mit mehrsprachigem Aufwachsen. Es weiß schon früh, wer wie mit einem spricht und so weiß es eben früh, wer wie zu ihm sagt und es merkt auch, dass andere Menschen auch mit mehreren Bezeichnungen angesprochen werden, wie zum Beispiel die Oma ist für die Eltern die Mutter für andere eben wird die Oma mit Vornamen angesprochen usw.

Würdet ihr so was machen? Denkt ihr, dass es die richtige Lösung ist, wenn man sich einfach nicht einig werden kann?

Einem Kind mehr als einen Namen zu geben, ist ja ganz normal. Oft ist es nur ein Zweitname, aber auch drei Namen sind ganz normal. Wenn es unbedingt sechs sein sollen, ist das auch okay. Aber ich würde dennoch meinem Kind nur Namen geben, die ich ausgesucht habe, die ich schön finde oder die für mich eine Bedeutung haben. Großeltern und andere Verwandte und Freunde können ja gerne Vorschläge machen, aber ein Mitspracherecht würde ich ihnen niemals einräumen.

Wenn es der Großmutter beispielsweise sehr am Herzen liegen würde, dass ihr Enkel den Namen ihres früh verstorbenen Ehemanns bekommt, ist das ja schön und gut. Dann kann der Name ruhig auftauchen. Aber doch nicht irgendwelche Namen, die die Großmutter einfach nur schön findet. Dann hätte sie halt ihre Kinder so genannt.

Ich denke auch nicht, dass es funktionieren wird, wie die Mutter sich das vorstellt. Dass jeder das Kind bei seinem Lieblingsnamen rufen wird. Letztlich wird das Kind einen einzigen Namen haben. Das klappt doch schon mit Abkürzungen nicht. Mein Neffe hat einen langen Namen, den die Eltern leider auf eine schreckliche Weise abkürzen, die ich gar nicht mag. Aber über kurz oder lang werde ich auch diese Abkürzung benutzen, wenn es jeder tut. Das ist nun mal so.

Ich finde zu viele Namen einfach verwirrend und ich würde das meinem Kind nicht antun wollen. Ich finde es auch nicht gut, wenn zu viele Personen Mitspracherecht bei der Namensfindung haben, weil man sich sonst nie einigen wird. Meine Großeltern hatten damals auch nichts mitzureden, als meine Eltern sich einen Namen für mich überlegt haben und der Vorschlag meiner Oma wurde damals auch abgelehnt, weil wir schon 8 Personen in der Familie haben, die denselben Vornamen tragen und das wäre noch verwirrender gewesen als das jetzt schon der Fall ist.

Mein Cousin und seine Frau sind vor einigen Jahren Eltern einer Tochter geworden und die haben sehr schnell einen Namen gefunden. Es wurde einfach der Name der Großmutter und der Urgroßmutter des Mädchens kombiniert zu einer Art Doppelnamen: Annkathrin. So kann man auch eine Lösung finden, wenn man sich zwischen zwei Namen nicht entscheiden kann. Aber 6 Namen sind viel zu viel und total übertrieben. Meiner Ansicht nach ist da nur jemand zu faul, sich für einen Namen zu entscheiden.

Mehrere Namen kann man einem Kind ja geben, aber wichtig ist der Rufname. Ein Baby sollte den Namen nur von den Elten bekommen und nicht alle möglichen Verwandten sollten sich einmischen. Das Recht der Namensgebung steht alleine den Eltern zu. Großeltern und andere Verwandten sollten sich da zurückhalten. Ganz schlimm finde ich, dass jeder den Jungen später anders rufen will. Das geht wirklich zu weit. Deine Bekannte kann ich nicht verstehen.

Ich finde es auch nicht so schlimm, wenn das Kind sechs Namen in der Geburtsurkunde hat und immer nur der erste ausgesprochen wird. Mein Fall wäre es nicht. Ich bin zwar ein Freund von Doppelnamen, oder davon, dass man den Namen der Taufpatin oder des Taufpaten als zweiten Namen dazu nimmt, allerdings könnte ich es mir nicht vorstellen, meinem Kind sechs Namen zu geben.

Außerdem kann man es nicht immer allen recht machen, so finde ich und sollte das auch gar nicht erst versuchen. Denn dann könnte es auch noch Streitereien geben, warum man dann den Namen der Oma an dritter Stelle und die des Opas an fünfter Stelle verwendet und so weiter. Aber jeder muss das für sich selber entscheiden und am Endeffekt muss so oder so das Kind dann mit dem Namen leben, den man ihm bei der Geburt gegeben hat.

6 Namen? Die haben doch einen Knall. Mal ehrlich ich habe einen langen Nachnamen und damit schon einige Probleme in der Schule gehabt, aber wie wird es wohl einen Kind mit 6 Vornamen ergehen? Die Hänseleien mag ich mir gar nicht vorstellen. Wenn man ein Kind macht sollte man sich auch auf einen Namen einigen können und man muss das auch immer selber entscheiden und sich da nicht hinein reden lassen.

Ich würde meinem Kind so etwas nie antun und finde es auch wirklich schlimm, wenn man auf so eine bescheuerte Idee kommt. Das ist wirklich eine Qual für das Kind und wenn man von jedem anders genannt wird ist es sicherlich auch nicht gerade dienlich. Immerhin muss man das als Kind auch erst mal begreifen.