Rosatick, obwohl die Eltern die Farbe ablehnen
In meiner Zeit als junge Mutter war es an sich Standard, dass man Jungen in hellblau kleidete und Mädchen in rosa Kleidchen steckte. Heute sieht das sicherlich anders aus und viele junge Mütter wollen bewusst von diesem Trend weg. Allerdings sind viele Kleidungsstücke die man für Kinder, beziehungsweise für Babys kaufen kann, von diesen Klischees noch sehr behaftet. So bekommt man massig weibliche Baby- und Kinderbekleidung in rosa und Jungenbekleidung tendiert eher in Richtung blau und für Babyjungen in hellblau.
Nun kenne ich einige Frauen die rosa ganz schrecklich finden und ihre Mädchen bewusst keine rosa Kleidung anziehen. Auch sonst wird versucht die Farbe rosa aus dem Kinderzimmer und der elterlichen Wohnung und dem Elternhaus zu verbannen. Sprich die Töchter kommen durch die Eltern nicht mit der Farbe rosa in Kontakt.
Bei vielen Töchtern der Mütter, die versucht haben die Farbe rosa aus dem Leben der Mädchen raus zu halten, stellte sich aber bereits im Kindesalter ein Drang nach der Farbe rosa raus, den man schon fast als Sucht sehen kann. Es musste auf einmal alles rosa sein, obwohl die Eltern das nie vorgelebt haben. Bei manchen Müttern die Wünsche ihrer Töchter nach rosa Kleidung, rosa Bettwäsche und einem rosa Kinderzimmer, Schrecken und Panik auslösen. Der Rosatick der Töchter einfach allgegenwärtig wurde.
Man könnte nun sagen, dass die Kinder sich bewusst für etwas entscheiden, was die Eltern bewusst nicht haben wollen. So verschlungene Gedankengänge traue ich aber zum Beispiel dreijährigen Mädchen nicht zu. Und viele Eltern versuche auch andere Dinge aus ihrem Haushalt raus zu halten und die Kinder streben in jungen Jahren trotzdem nicht schon suchtartig danach.
Deshalb frage ich mich, warum Mädchen, obwohl es ihnen nie vorgelebt wurde, so sehr die Farbe rosa verehren und damit alte Klischees, die sie eigentlich nicht kennen, erfüllen? Gerade wenn die Eltern rosa eher ablehnen.
Ich habe das noch nicht erlebt, aber oftmals ist es ja so, dass die Kinder gerade das wollen oder machen, was die Eltern eigentlich verbieten oder von ihnen fernhalten. Ich finde, dass es gar nichts bringt, eine Farbe für die Kinder auszuschließen. In Kindergarten und Schule oder bei Freunden kommen sie doch irgendwann automatisch mit der Farbe Rosa in Kontakt und bei Kindern ist es ja auch oft eine Phase, in der dann alles in einer bestimmten Farbe sein muss. Ich würde das als Mutter nicht so eng sehen und meinem Kind keine Farbe verbieten.
Du gehst in deinen Ausführungen jetzt davon aus, dass die Eltern die einzigen sind, die dem Kind etwas vorleben können und einen Einfluss auf die Entwicklung der Vorlieben des Kindes haben.
Wie sieht es zum Beispiel mit anderen Kindern aus? Ich fand als Kind Playmobil nie besonders interessant und habe mir immer Lego gewünscht. Dann hat ein Junge aus meiner Nachbarschaft aber eine ganz tolle Ritterbug bekommen und rate mal was dann auf meinem Wunschzettel stand? Oder meine Zimmereinrichtung - ich hatte ein Moskitonetz über den Bett hängen und eine Freundin hat sich deshalb dann auch eines gewünscht.
Und dann sollte man natürlich auch den Einfluss der Medien und der Industrie nicht vergessen. Wie viele Spielsachen sind rosa? Wie oft sieht man irgendwas in rosa in den Sendungen, die speziell für Kinder gemacht sind? Tragen die Figuren, mit denen sich die Kinder identifizieren rosa? Wie viele rosa Produkte kommen in den Werbepausen vor?
Ich fand Rosa schon als Kind nicht besonders toll und ich denke bei mir hatte das mit meinen Eltern überhaupt nichts zu tun, sie haben mir die Farbe weder verboten noch aufgedrängt. Die Spielsachen, die ich toll fand, waren aber nicht rosa und wenn ich mal fern gesehen habe waren das auch keine Sendungen, die in einer "rosa Welt" gespielt habe. Andere Mädchen hatten teilweise natürlich schon rosa Sachen, aber wenn da dann irgendwas mit Barbie oder My little pony drauf war fand ich das direkt doof, weil ich diese Spielsachen eben so langweilig fand.
Ich habe gerade ein Patenkind, deren Eltern auch nicht wirkich die Fans der Farbe rosa sind, aber so eine leichte Affinität in die Richtung hat die Kurze auch schon. Allerdings stellen wir auch immer wieder fest, dass es schwierig ist, ein Mädchen eben nicht rosa zu kleiden, denn die Geschäfte sind voll davon. Andere Farben sind klar untervertreten. Auch wenn man Spielzeug für Mädchen kauft, ist häufig alles pink durchsetzt und sei es nur die Verpackung. Dann sieht man natürlich noch, was die Freundinnen alles so haben. Ich glaube, wenn man dem entgehen will, muss man mit dem Kind auf eine einsame Insel.
Meine Freundin hat sich in der Schwangerschaft auch erst gesträubt, ihrer kleinen Tochter rosa Sachen zu kaufen. Doch schnell merkte sie, dass wenn sie ihre Tochter nicht wie ein Junge erscheinen lassen will, diese Sachen doch kaufen muss, um für ihre Tochter angemessene Kleidung zu haben. Bei anderen Dingen zieht sie aber eine klare Linie.
Das Zimmer ist nicht in rosa gestrichen und es gibt auch nicht rosarote Bettwäsche. Einzig allein die Farbe rosa ist an den Kleidern zu sehen. Wie die kleine Maus mal zu der Farbe stehen wird, kann man noch nicht sagen, schließlich wird sie erst zwei. Von anderen Familien kenne ich es nicht. Schlussendlich waren es dort auch immer Jungs. Bei Jungs ist das Thema ja sowieso anders zu bewerten.
Ich habe mein Kind im Babyalter sehr farbenfroh gekleidet. Das hatte zwar nichts mit einer Ablehnung der Farbe rosa meinerseits zu tun aber ich finde alles eintönige einfach langweilig. Meine Tochter hat also sehr viel Gelb, Himmelblau, Rot, Orange, Grün und einfach jede Farbe getragen die mir halbwegs kindlich schien. Es gibt ja durchaus Mädchenkleidung in den "jungenhaften" Farben wie Grün und Blau die anhand von Schnitt und Details ganz klar als solches identifiziert werden können. Natürlich waren aber auch rosa Kleidungsstücke dabei.
Trotzdem wünschte sich die Kleine mit etwa 3 Jahren eine rosa Wand im Zimmer sowie rosa Bettwäsche. Das war für mich natürlich kein Problem. Ich glaube, dass Kinder gerade im Kindergartenalter viel mehr von anderen Kindern abschauen als von den Eltern. Wenn momentan im Kindergarten eine bestimmte Puppe Trend ist, dann wollen sie alle kleinen Mädchen haben. Unabhängig davon ob die Eltern diese nun gut finden oder nicht. So wurde in der Gruppe meiner Tochter schon die ein oder andere Liebhaberin von Holzspielzeug die Mutter einer zwanzigfachen "Barbiebesitzerin".
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