Wie erfolgt bei euch die Arbeitszeiterfassung?
Neben meiner Frage zur Vertrauensarbeitszeit, würde mich mal das System interessieren wonach bei euch die Arbeitszeit erfasst wird? Habt ihr starre oder flexible Arbeitszeiten und wie stellen sich diese konkret dar? Habt ihr die althergebrachten Stechuhren, wird die Arbeitszeit in irgendwelchen handschriftlichen Listen erfasst oder wird die Arbeitszeit gar nicht akribisch erfasst?
Es gibt bei uns eigentlich nur kurz die Frage, wann wir gekommen sind, wenn wir gehen und dann notiert sich der Chef das Ganze. Zu Hause trage ich es dann auch noch mal ein und mit dem System klappt es ganz gut. In der Vergangenheit hatte ich auch schon einen Ausweis, den ich an einen Sensor halten musste und der dann die Arbeitszeiten erfasst hat. Ansonsten gab es auch schon Listen, in die ich mich eingetragen habe.
Seit wir Gleitzeit eingeführt haben, müssen Arbeitsbeginn und Arbeitsende jeweils erfasst werden. Dies geschieht bei uns durch eine Softwarelösung.
Wenn wir also am Arbeitsplatz angekommen sind, muss der PC hochgefahren werden, das Programm gestartet werden, man muss sich einloggen und dann buchen. Das nervt ziemlich, weil so einige Zeit vergeht. Wir bekommen zwar jeden Arbeitstag dafür 10 Minuten gutgeschrieben, das reicht jedoch oft nicht. Also lassen die meisten Kollegen den PC über Nacht an, um diese Zeit zu sparen.
Wir haben dabei eine Kernarbeitszeit von 8.30 Uhr bis 14.30 Uhr, können aber von 7.00 Uhr bis 18.00 Uhr arbeiten., Freitags geht die Kernzeit bis 12.30 und die Arbeitszeit muss bis 16 Uhr beendet sein. Mit einer Wochenarbeitszeit von 35 Stunden baut man schnell mal ein paar Stunden auf, diese wieder loszuwerden ist aber nicht so einfach, da von Montag bis Donnerstag gerade mal 50 Minuten abgebaut werden können (6 Stunden Kernzeit plus Zeitgutschrift). Ein zu hohes Zeitguthaben wird bei uns abgeschnitten, maximal sind 28 Stunden erlaubt.
In meiner aktuellen Firma gibt es eine interne Website, auf der bei Abruf ein großer roter Knopf erscheint. Diesen muss man anklicken und ab da zählt der Beginn des Arbeitstags. An und für sich bin ich damit zufrieden, allerdings unpraktisch, wenn man etwas knapp dran ist. Der PC kann mal etwas länger brauchen, bis er gestartet ist oder hängt fest, wenn man die Seite aufrufen will. Das kann man natürlich dann dem Chef erklären, dass man eigentlich zwei Minuten vor Arbeitsbeginn da war, obwohl das System eine Minute danach anzeigt, aber mich ärgert es trotzdem ein bisschen.
Bei meinem alten Job gab es einen Schalter, an die man eine Karten halten musste, die jeder Mitarbeiter bekam. Das war gerade am Morgen besser, dann muss man nicht so zu seinem PC rennen. Gerade wenn man im hintersten Eck des Stockwerks arbeitet, gefällt mir das PC-Knopf-System noch weniger. Andererseits, bei so einem Schalter käme es in meiner aktuellen Firma sicher schnell zu Gedränge, weil wir so viele sind und viele mit derselben Zuglinie morgens kommen.
Wir haben in der Firma jeder einen Chip, der vor ein Lesegerät gehalten werden muss und ich persönlich finde das sehr gut. Das Lesegerät steht am Firmeneingang bzw. –ausgang und so können wir alle direkt ein stempeln, wenn wir eintreffen und haben da keinen Zeitverlust oder eine Ungerechtigkeit zwischen denen die näher am Eingang ihr Büro haben und denen die am Ende des Flures sitzen. Gestempelt wird bei uns, ganz klar, Arbeitszeitbeginn und –ende, sowie die Mittagspause. Raucher müssen sich für die Raucherpause nicht ausstempeln, allerdings haben wir auch keine exzessiven Raucher die jede Stunde eine rauchen gehen.
Bei uns in der Firma macht das System wirklich Sinn, auch wie es eingesetzt wird. Wir haben Gleitzeit mit Kernarbeitszeit. Das bedeutet zur Kernarbeitszeit hat man anwesend zu sein, aber wann man kommt und wann man geht, das ist nahezu egal. Die Zeiterfassung läuft bei uns zwischen 07:00 und 20:00 Uhr und in der Zeit habe ich meine Arbeit zu erbringen. Die Kernarbeitszeit ist von 09:30 bis 16:30 (Freitags nur bis um 13:00 Uhr) und das wird auch kontrolliert ob man dann anwesend ist. Nichtsdestotrotz ist es kein Problem, wenn man mal vor der Arbeit noch einen Termin hat und vielleicht erst um 10:00 Uhr erscheint, das wird mit dem Vorgesetzten abgestimmt und dann ist das in Ordnung. Gleiches gilt, wenn man abends ein wenig eher gehen möchte, aufgrund eines Termins.
Überstunden werden bei uns am Ende des Monats auch gekappt, wenn wir zu viele aufbauen, allerdings gibt es auch die Möglichkeit Stunden abzubauen, so können wir im Monat einen Tag über Überstunden frei nehmen oder eben auch Freitags deutlich früher gehen, so dass tatsächlich die Möglichkeit besteht auch Überstunden abzubauen und den Freizeitausgleich wahrzunehmen, den wir uns vorher erarbeitet haben.
Ich muss da tatsächlich sagen, das seit der Einführung der Zeiterfassung ein wesentlich besseres Bewusstsein, insbesondere auch bei den Vorgesetzten geschaffen wurde, wie viel die Mitarbeiter tatsächlich arbeiten und auch wer ständig am Limit ist und wer nicht, das hat bei uns in der Konsequenz sogar schon dazu geführt das in einzelnen Abteilungen sogar schon Arbeiten von Mitarbeiter A zu Mitarbeiter B verteilt wurden, weil Mitarbeiter A ständig Überstunden hatte und Mitarbeiter B fast in die Minusstunden gelaufen ist.
Vorher hatten wir Vertrauensarbeitszeit und ich persönlich gehöre zu denjenigen, die bei Vertrauensarbeitszeit immer den Kürzeren ziehen, weil ich einfach immer viel zu tun habe und ganz schnell Stunden aufbaue. Das gilt aber für die gesamte Abteilung in der ich bin, wir alle haben mehr Stunden gearbeitet als vertraglich vereinbart, unserer Chefin war das aber nie bewusst und bin ich mal pünktlich um 5 oder halb 6 nach Hause dann hatte ich immer schon das Gefühl sie schaut komisch. Seitdem wir die Arbeitszeit erfassen, ist auch unserer Chefin bewusst, wie viel wir arbeiten und es gibt keine komischen Blicke mehr, eher im Gegenteil, sie sagt Freitags jetzt auch mal wir sollen doch nach Hause gehen, wenn es denn eben geht.
Natürlich gibt es bei uns auch Mitarbeiter die die Zeiterfassung verteufeln, aber das sind in der Regel auch diejenigen, die früher immer gerne gesagt haben, ich hab so viel zu tun, ich bin so lange auf der Arbeit, was rein von der Anwesenheit in der Firma betrachtet auch richtig war, aber wenn man 1 Stunde Mittagspause macht etc. dann hat man eben von 9 bis um 6 in der Firma zu sein um einen acht Stunden Tag zu leisten, da ist aber noch keine Minute extra Arbeit dabei gewesen. Interessanterweise sind das jetzt die Mitarbeiter die jetzt sozusagen auf den Punkt arbeiten und nur noch ihre 30 Minuten Mittagspause machen.
Wir haben auch eine klassische Stechkartenlösung mit RFID-Stechkarte. In jedem Gebäude gibt es eine Stechuhr, manchmal auch mehrere. Man ist angehalten, immer an der Stechuhr zu stechen, die dem eigenen Arbeitsplatz am nächsten ist. Wir haben grundsätzlich auch eine Kernzeit, allerdings ist es auch nicht schlimm, wenn man sich mal nicht an die Zeiten hält. Man kann also auch mal ohne großen bürokratischen Aufwand zur Mittagspause gehen, wenn man nachmittags etwas zu erledigen hat. Dafür werden aber auch gerne mal Besprechungen außerhalb der Kernzeit angesetzt, weil das eine Besprechungszimmer, das wir zur Verfügung haben, in der Kernzeit meist ausgebucht ist.
Vorher hatten wir Vertrauensarbeitszeit und ich persönlich gehöre zu denjenigen, die bei Vertrauensarbeitszeit immer den Kürzeren ziehen, weil ich einfach immer viel zu tun habe und ganz schnell Stunden aufbaue. Das gilt aber für die gesamte Abteilung in der ich bin, wir alle haben mehr Stunden gearbeitet als vertraglich vereinbart, unserer Chefin war das aber nie bewusst und bin ich mal pünktlich um 5 oder halb 6 nach Hause dann hatte ich immer schon das Gefühl sie schaut komisch. Seitdem wir die Arbeitszeit erfassen, ist auch unserer Chefin bewusst, wie viel wir arbeiten und es gibt keine komischen Blicke mehr, eher im Gegenteil, sie sagt Freitags jetzt auch mal wir sollen doch nach Hause gehen, wenn es denn eben geht.
Eigentlich würde ich Vertrauensarbeitszeit besser finden, aber gerade wegen den von dir beschriebenen Problem ist die Zeiterfassung per Stechuhr im Endeffekt doch viel angenehmer. Wobei man ehrlicherweise sagen muss, dass es bei diesem Modell auch hin und wieder so starken Gruppenzwang gibt, dass die Leute doch wieder Überstunden ohne Ende machen und die Überzeit verfallen lassen, weil es in der Abteilung eben üblich ist, dass man länger bleibt. Dabei ist es oftmals sogar egal, ob derjenige überhaupt Arbeit hat. Ich kenne Leute, die saßen teilweise stundenlang im Büro herum, weil sie mit ihrer Arbeit zwar viel schneller fertig waren, aber man befürchten musste, ein Mobbingopfer zu werden, wenn man nicht massiv Überzeit aufbaut.
Weasel_ hat geschrieben:Eigentlich würde ich Vertrauensarbeitszeit besser finden, aber gerade wegen den von dir beschriebenen Problem ist die Zeiterfassung per Stechuhr im Endeffekt doch viel angenehmer. Wobei man ehrlicherweise sagen muss, dass es bei diesem Modell auch hin und wieder so starken Gruppenzwang gibt, dass die Leute doch wieder Überstunden ohne Ende machen und die Überzeit verfallen lassen, weil es in der Abteilung eben üblich ist, dass man länger bleibt. Dabei ist es oftmals sogar egal, ob derjenige überhaupt Arbeit hat. Ich kenne Leute, die saßen teilweise stundenlang im Büro herum, weil sie mit ihrer Arbeit zwar viel schneller fertig waren, aber man befürchten musste, ein Mobbingopfer zu werden, wenn man nicht massiv Überzeit aufbaut.
Das haben wir überhaupt nicht, soweit ich das beurteilen kann in der ganzen Firma nicht, es fühlt sich bei uns niemand gezwungen mit so und so vielen Überstunden zu glänzen, ganz im Gegenteil, die Mitarbeiter sind eher darauf bedacht, das sie eben am Ende des Monats nicht gekappt werden. Ok, 1-2 Ausnahmen kenne ich auch, die den halben Tag verquatschen und dann meckern, sie haben soviel zu tun.
Sollte von der Personalabteilung festgestellt werden, das in einer Abteilung jeden Monat zu viele Stunden verfallen, dann wird der entsprechende Vorgesetzte zu einem Gespräch gebeten, damit er nach Lösungsansätzen sucht. Das wir damit nicht im üblichen Geschäftsgebaren von vielen Firmen liegen, ist uns allen aber durchaus bewusst. Bei uns ist es natürlich auch sehr wichtig, das die Arbeit zügig und pünktlich erledigt wird und eine gewisse Form von Leistungsdruck gibt es selbstverständlich auch, aber man versucht dies seitens der Geschäftsführung immer noch im Einklang mit dem Privatleben der Mitarbeiter zu vereinbaren. Das das nicht immer geht, ist auch klar, es gibt immer mal Zeiten in denen deutlich mehr zu tun ist.
Genauso wie aber z.B. Vorgesetzte in die Personalabteilung gebeten werden, werden auch Mitarbeiter zu den Vorgesetzten gebeten, wenn der Vorgesetzte der Meinung ist, der Mitarbeiter sitzt mehr oder weniger seine Zeit ab. Mit der Zeiterfassung ist gerade dieses wer bleibt länger oder ich muss noch da bleiben, weil mein Kollegen ist auch noch da deutlich weniger geworden. Was ich finde eine interessante Entwicklung ist.
Bei uns ist es recht simpel geregelt. Bei Betreten des Gebäudes stechen wir und via elektronischem Chip ein und bei Verlassen wieder aus.
Besonderheit dabei sind unsere vorgegebenen Dienstzeiten. Wir arbeiten in der Regel im 3-Schichtsystem. Maximal 10 Minuten vor dem eigentlichen Dienstbeginn startet die Stechuhr die Zeit zu erfassen, dabei ist es irrelevant wann man sich tatsächlich eingestochen hat. Auch nach dem eigentlich geplanten Dienstende hat man eine vorgeschriebene, tolerierte Zeit in der man sich wieder ausstechen kann, nämlich 15 Minuten.
Alle Zeiten die in irgendeiner Weise davon abweichen müssen mit der/dem Vorgesetzten besprochen und von diesem abgesegnet bzw. nachgestochen werden.
Übrigens arbeite ich im Gesundheitswesen.
Ich wurde noch nie nach meiner Arbeitszeiten gefragt und ich muss auch nicht stempeln, wenn ich zur Arbeit gehe oder sie wieder verlasse. Ich habe auch noch nicht mitbekommen, wo sich die anderen Kollegen alle abstempeln und bin auch nicht sicher, ob das generell der Fall ist. Beim Eingang zumindest ist keine Stempeluhr oder so etwas zu sehen. Ich weiß, dass im Verwaltungsgebäude einige hundert Meter weiter direkt am Eingang gestempelt wird, aber das gilt nur für die Arbeitnehmer dieses Gebäudes. Das Personal in unserem Institut muss dort nicht abstempeln, was auch unsinnig wäre, weil das ein großer Umweg ist.
Bei uns im Institut ist das eher so, dass ich eine monatliche Pauschalvergütung bekomme. Ich habe flexible Arbeitszeiten, weil ich Studentin bin und deswegen überprüft auch keiner wann ich komme und wann ich gehe, weil ich eben auch Vorlesungen und Seminare habe und keiner so wirklich wissen kann, wann ich eben in der Uni sein muss. Ich schreibe mir meine Arbeitszeiten dennoch auf, weil es ja immer mal sein kann, dass jemand die sehen möchte. Bisher gab es in den letzten 1,5 Jahre keinerlei Probleme in dieser Richtung.
Ich arbeites in einem medizinischen Forschungsinstitut, das der Universität gehört, falls das irgendwie relevant sein sollte.
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