Verbale oder Nonverbale Kommunikation im Bus?

In diesem Thread soll es um die Kommunikation in einem Bus gehen, aber nicht die Kommunikation unter Freunden, die sich über Neuigkeiten austauschen, sondern eher die Kommunikation unter Fremden. Mir ist schon häufiger aufgefallen, dass es zwei Gruppen von Menschen im Bus gibt. Zur ersten Gruppe zählen die Menschen, die beispielsweise nachfragen, ob ein Sitzplatz noch frei ist oder die fragen, ob man sie vorbeilässt, wenn sie aussteigen möchten. Es gibt aber auch Menschen, die das ganze eher nonverbal regeln und sich auf den nächsten freien Platz setzen, auch wenn dort gerade eine Tasche liegt, oder die dann einfach ein wenig Richtung Ausgang drängeln, wenn sie aussteigen möchten.

Ich habe bei mir noch gar kein Muster feststellen können, was das angeht, aber ich werde das in nächster Zeit mal beobachten. Welche Variante findet ihr besser? Wenn man im Bus verbal oder nonverbal mit euch kommuniziert? Welche Variante praktiziert ihr am häufigsten?

Natürlich ist es höflicher und freundliche, wenn auch im Bus gefragt wird oder um Platz zum Ausstieg angefragt wird. Weil aber die Sachen "alternativlos" sind - wer sollte jemandem den Ausstieg verweigern oder die Tasche auf dem Sitz lassen, wenn jemand sich setzen will - sehe ich die Sache mittlerweile anders. Wieso sollte ich mich dafür entschuldigen, zur Tür zu müssen? Und ob ein Sitzplatz frei ist oder nicht, kann ich sehen und muss nicht danach fragen.

Entweder ich drängle mich daher vorbei (insbesondere wenn ich gesehen werde) oder ich stelle die Frage, ob die Person da stehen bleiben will bzw. tue kund, dass ich jetzt aussteigen will. Keine bitte sondern jeweils mehr eine Aufforderung. Bei mit Taschen "besetzten" Plätzen gehe ich auch eher hin, ohne groß zu fragen und bisher haben alle Leute auch die Taschen entfernt, bevor ich mich gesetzt hatte. Ich gehe so natürlich nicht vor, wenn ich sehe, dass da jemand 4 große und vollgepackte Einkaufstüten verteilt hat und der Aufwand des Freimachens einfach zu groß wäre. Aber eine abgestellte Handtasche oder eine Laptoptasche wird von mir praktisch ignoriert. Sollte ich mal in die Verlegenheit kommen, dass jemand die Tasche tatsächlich nicht wegnimmt, würde ich sie wohl in die Hand nehmen - und spätestens da sollte eine Reaktion erfolgen. Wobei es eigentlich immer zu einem Augenkontakt kommt, so dass die Person immer ahnen sollte, was mein Vorhaben ist.

Was das Zusammenleben angeht, kann es im ersten Moment schon so sein, dass das von mir gezeigte Verhalten als "unfreundlich" interpretiert wird. Unfreundlich ist aber das tatsächlich Verhalten der anderen! So versuche ich doch, mich nicht in den Weg zu stellen. Ist das nicht vermeidbar, achte ich bei jeder Haltestelle, ob ich jemandem zum Aussteigen Platz machen muss. Und wenn ich irgendwo sitze, dann stelle ich meine Tasche nicht auf den Sitzplatz neben mir, wenn der Bus oder die Bahn relativ voll ist! Solche Verhaltensformen halte ich für provokant, überheblich und rücksichtslos.

Am besten finde ich es auf jeden Fall, wenn man mit den Menschen kommuniziert und fragt, ob man mal vorbei darf oder ob der Platz noch frei ist. Meistens mache ich das auch. Wenn allerdings im Bus jemand mit Kopfhörern im Ohr steht oder sitzt, dann ist es nicht immer möglich, diesen anzusprechen, weil sowieso meistens keine Reaktion auf eine Frage erfolgt. Dann kommt es auch schon mal vor, dass ich mich einfach auf einen Platz setze oder mich vielleicht auch an einer stehenden Person vorbei Richtung Ausgang schiebe. Allerdings würde ich mich sicher nicht an stehenden Personen vorbei drängeln oder mich auf eine Tasche setzen, die auf einem Sitzplatz liegt.

Barbara Ann hat geschrieben:ob man mal vorbei darf oder ob der Platz noch frei ist