Ist eine Familienberatung eine sinnvolle Sache?
Herr und Frau X haben einige Schwierigkeiten in der Erziehung ihrer drei Kinder. Dabei sind sich die beiden Erwachsenen zwar einige, dass sie an einem Strang ziehen müssten, aber die einzelnen Meinungen zur Kindererziehung liegen eben doch schon ein wenig auseinander, so dass sich die beiden nicht immer einig sind, was natürlich dazu führt, dass die Kinder das zum einen auch ausnützen und zum anderen gelegentlich darüber gestritten wird, was denn nun wirklich sinnvoll ist und welche Regel total unsinnig ist.
Da diese Unstimmigkeiten auch eben zu zahlreichen Streitereien führt und Herr und Frau X schon bald ihre Beziehung in Frage stellen, haben sich Herr und Frau X schon einmal überlegt, ob sie nicht zu einem neutralen Familienberater gehen sollten, der ihnen vielleicht ein wenig helfen kann bei ihren Problemen. Zudem hatte Frau X neulich ein Gespräch im Kindergarten mit einer der Erzieherinnen, wobei es nicht nur um die Tochter ging, sondern auch um die familiären Probleme. Dabei erzählte die Erzieherin, dass es wohl sehr viele Familien mit ähnlichen Problemen geben würde und nur die wenigsten überhaupt keine Probleme hätten. Viele Familien würden dann auch den Weg zum Familienberater gehen.
Was würdet ihr sagen? Gibt es tatsächlich so viele Familien, in denen Probleme bestehen? Gehen von diesen Familien wirklich auch einige zu einem Familienberater? Seid ihr schon einmal bei einem Familienberater gewesen? Was waren die Gründe und könnt ihr eine solche Beratung weiterempfehlen? Hat euch die Beratung im Alltag geholfen und habt ihr nun weniger Probleme als vor der Familienberatung?
Ich glaube nicht, dass wirklich so viele zu einem Familienberater gehen, als sie sollten. In vielen kulturellen Kreisen ist ja auch absolut verpönt, wenn man seine Probleme nicht innerhalb der eigenen vier Wände klärt, sondern sich noch Unbeteiligte dazu holt und sie quasi mit "rein zieht". Ich glaube gerade in diesen kulturellen Kreisen sollten viel mehr Menschen eine Familienberatung aufsuchen, eben weil sich viele Probleme leichter lösen lassen, wenn eine unbeteiligte und neutrale Person den Vermittler spielt.
Ich finde das Konzept der Familienberatung durchaus lobenswert und sinnvoll. Die Berater sind in der Regel ja auch speziell geschult worden und sind meine ich auch an die Schweigepflicht gebunden. Manchmal kann eine neutrale Sichtweise durchaus erfrischend sein und bei einem Konflikt eine neue und positive Entwicklung verursachen. Allerdings glaube ich nicht, dass ich so eine Beratung in Anspruch nehmen würde, weil ich in dieser Hinsicht anders geprägt bin und in dem Kulturkreis, dem mein Partner und ich entstammen, ist so etwas einfach nicht üblich und eher als eine Art Schande anzusehen, wenn man Fremde bei derartigen Privatangelegenheiten um Hilfe bittet.
Ich denke, dass es immer mehr der Fall ist, dass Eltern mit ihrer Aufgabe nicht mehr klar kommen. Wir leben heute einfach in einer ganz anderen Gesellschaft, als noch vor fünfzig oder gar hundert Jahren. Früher war es so, dass es nicht viel zu erziehen gab.
Es herrschten keine Diskussionen, sondern Macht. Die Erwachsenen hatten die körperliche und geistige Macht über die Kinder. Die Kinder hatten zu folgen und das zu machen, was man ihnen sagte, sonst gab es Prügel. Das war in der Schule und zu Hause so. Leider, so muss man sagen und Gott sei Dank ist es heute anders.
Die Probleme, die eben die Moderne Erziehung mit sich bringt, sind genau diese. Man muss lange mit dem Partner über Regeln diskutieren und schauen, dass diese auch eingehalten werden. Und das wichtigste, wie hier schon erwähnt wurde, schauen, dass man an einem Strang zieht. Dadurch, dass auch heute die Verteilung der Aufgaben nicht mehr so ist, wie noch vor ein paar Jahrzehnten, beide Elternteile gehen arbeiten, ist die Erziehung nicht leichter geworden. Wie oft erlaubt man Kinder einfach einmal etwas, weil man ein schlechtes Gewissen hat, da man immer am arbeiten ist und keine Zeit für sie hat.
Andrerseits muss ich sagen, ich bin auch so groß geworden, dass die Rollen anders verteilt waren, als noch vor ein paar Jahrzehnten und kann mich erinnern, dass ich meine Eltern auch ausgespielt hatte, wenn sie sich nicht einig waren. Deshalb denke ich, das kommt wirklich in den besten Familien vor. Statt gleich an Trennung zu denken, kann ich den Eltern eigentlich nur raten, sich einmal zusammen zu setzen und klare "Go´s" und "No- Go´s" auszuhandeln und diese gegebenenfalls auch aufzuschreiben. Es müssen einfach klare Regeln aufgestellt werden, an die sich alle halten. Und die Regel: Immer beide Erziehungsberechtigten fragen, ist an oberster Stelle. Dann kann es so gut wie keine Probleme mehr geben.
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