Sich im Studium für ein Kind entscheiden
Es ist schon eine ganze Weile her, als ich mich mit einer Freundin über dieses Thema unterhielt. Damals war ich noch auf der alten Universität, die meine Freundin auch besucht hat. Der einzige Unterschied war, dass sie einen anderen Studiengang als ich belegt hat und mit Slavistik eher in den Gesellschaftswissenschaften zu Hause war, während ich eher den Naturwissenschaften zugeordnet wurde.
Wir kamen damals auf das Thema Schwangerschaft während dem Studium. Auffällig war, dass in meinem Studiengang überhaupt keine Schwangerschaft bekannt war und Nachwuchs während des Studiums so gut wie gar nicht vorgekommen ist. In der Slavistik war das jedoch ganz anders. Meine Freundin berichtete mir, dass in ihrem Studiengang Schwangerschaften gar nicht so selten seien und dass das schon praktisch zum Alltag gehören würde. Viele schwangere Studentinnen würden nach der Geburt ein Semester aussetzen und wären danach praktisch wieder da und würden an Vorlesungen und Seminaren teilnehmen.
Ich finde diese Verteilung schon interessant und ich frage mich, ist das denn normal, dass in den Gesellschaftswissenschaften scheinbar mehr Studentinnen sich während der Studienzeit für ein Kind entscheiden? Von welchen Faktoren könnte das denn abhängig sein? Welche Beobachtungen habt ihr in euren Studiengängen gemacht?
Ich kenne hauptsächlich Leute in meinem geschichtlichen und sprachlichen Studiengang, sonst nur noch einige Jurastudenten. Mir ist auch schon aufgefallen, dass viele Studentinnen sich während des Studiums für ein Kind entscheiden, wohl in der Annahme, dass sie sich währenddessen die Zeit frei einteilen und beruflich durchstarten können, wenn das Kind aus dem Gröbsten raus ist. Mir fällt dieses Phänomen vor allem bei älteren Studentinnen auf, vor allem bei denen, die schon eine Ausbildung gemacht haben und die nach ihrem Studienabschluss und dem Karrierestart schon weit über 30 Jahre alt wären. Da kann ich schon verstehen, dass man keine zu alte Mutter sein möchte und den Kinderwunsch in die Studienplanung einschiebt.
Jetzt wo du es sagst, fällt mir auch auf, dass ich kaum jemanden aus naturwissenschaftlichen Studiengängen kenne, der diesen Weg geht, wobei mich das auch täuschen könnte. Von Freunden, die etwas im Bereich der Naturwissenschaften studieren, höre ich aber öfter, dass die Studiengänge sehr strikt organisiert seien, vor allem gebe es zahlreiche Praktika und Seminare mit Anwesenheitspflicht sowie einen durchstrukturierten Stundenplan. Das kenne ich von Jura, um mal das Extrembeispiel zu nennen, gar nicht. Da ist es völlig egal, ob man Vorlesungen und Tutorien besucht, Hauptsache, man schafft die Prüfungen. Ich hatte eine Bekannte mit einer kleinen Tochter, die lieber zu Hause gelernt hat und irgendwann gar nicht mehr in die Uni ging. Sie hat die Prüfungen mit Bravour bestanden, allein das zählte. ich kann mir gut vorstellen, dass das in vielen Naturwissenschaften deutlich weniger locker gesehen würde.
Keine Verhütung ist zu hundert Prozent sicher. Wenn man also während dem Studium ungeplant schwanger wird (und da kenne ich auch ein paar Frauen) dann entscheidet man sich halt eben schon für das Baby, wenn die Partnerschaft stimmt. Denn ein etwas ungünstiger Zeitpunkt muss kein Ausschlusgrund sein.
Es gibt natürlich auch zahlreiche Studentinnen, die sich wie ich bewusst im Studium für ein Kind entschieden haben. Es ist machbar. Aber ich weiß nicht, ob ich mich noch mal für diesen Zeitpunkt entscheiden würde, wenn ich noch mal jünger wäre. Rückblickend muss ich sagen, dass die Vereinbarkeit von Studium und Kind früher besser gewesen sein muss. Viel ist davon heute kaum mehr zu merken. Aber das Vorurteil hält sich hartnäckig, so dass das für viele Frauen sicher ein Argument sein mag.
Letztlich ist ein wichtiges Argument schließlich auch der Kinderwunsch und die eigene Lebensplanung. Die kann man ja auch nicht bei allen Studentinnen über einen Kamm scheren.
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