Wie alt sind eure Kommilitonen?

vom 05.07.2014, 18:34 Uhr

In einem meiner Seminare kam ich neulich mit einer Studentin ins Gespräch. Sie sagte selbst, dass sie sich total alt fühle, weil sie vorher 3 Jahre Psychologie in den Niederlanden studiert habe und jetzt mit 25 ein Zweitstudium beginnen würde. Die meisten der Kommilitonen seien knapp 18 oder 19 und sie fühle sich einfach wie eine "alte Schachtel" gegenüber so vielen "jungen Küken". Ich dachte kurz über ihre Worte nach und sagte ihr dann, dass ich auch 25 bin und dass man sich für so etwas doch nicht schämen muss. Ich wies sie auch auf gemeinsame bekannte Kommilitonen hin, die schon 27, 28 und 29 sind, was sie sehr überrascht und erstaunt hat. Sie schien wirklich nicht damit gerechnet zu haben, dass so viele Altersgruppen vertreten zu sein scheinen.

Ich erinnere mich auch an eine Studentin an der alten Universität, die die Vorlesungen mit uns besuchte. Sie fiel mir deswegen auf, weil sie offensichtlich schon älter war und komplett ergraut war. Ich kam leider nie mit ihr ins Gespräch, sodass ich auch gar nicht weiß, was genau sie motiviert hat und wie alt genau sie war. Mir fiel aber auf, dass sie immer sehr motiviert und aufmerksam zugehört hat. Ich denke, dass es eher egal ist, mit welchem Alter man studiert, so lange man es eben von sich aus möchte und es einem Spaß macht. Man ist schließlich nur so alt wie man sich fühlt und Bildungschancen sollte man meiner Meinung nach nicht an eine Zahl wie das Alter koppeln.

Wie alt sind die meisten eurer Kommilitonen? Fühlt ihr euch da eher alt oder eher jung? Wie integrieren sich diese so genannten "Ausreißer" in eurem Studiengang? Fallen sie möglicherweise positiv oder negativ auf?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Bei mir im Studium ist das eigentlich auch sehr gut gemischt. So habe ich einige Kommilitonen, die schon im Rentenalter sind, wobei ich aber auch einige Leute in meinen Kursen habe, die frisch aus der Schule kommen und daher gerade einmal volljährig sind. Dazwischen gibt es auch noch sehr viele Leute und von daher ist das wirklich ganz verschieden.

Anfangs war ich ganz verwirrt, als ich die älteren Studenten neben mir sitzen hatte, die schon im Rentenalter sind. Ich habe diese Studenten dann teilweise auch für die Dozenten gehalten. Mittlerweile habe ich mich aber daran gewöhnt, dass so viele Altersklassen vertreten sind und ich finde das auch wirklich gut. Immerhin ist für meinem Studiengang philosophisches Interesse notwendig und da ist es immer sehr interessant, die verschiedenen Meinungen zu hören. Immerhin haben die älteren Studenten da teilweise auch ganz andere Ansichten.

Mit meinem Alter bin ich eigentlich im guten Mittelfeld, was ich gut so finde. Immerhin verstehe ich mich somit eigentlich mit allen meinen Kommilitonen gut und es ist auch nicht so, dass ich mir komisch vorkommen würde. Wäre ich nämlich wesentlich älter, dann wäre mir das sicherlich auch ein wenig unangenehm. So wie es jetzt ist, passt es für mich aber wirklich gut.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ausreißer nach oben gibt es natürlich immer. Aber ich würde schon sagen, dass die meisten meiner jetzigen Kommilitonen nicht maßgeblich älter als 20 Jahre sind, die meisten haben eben direkt nach dem Abitur mit dem Studium angefangen oder allenfalls ein Jahr pausiert. Ich liege da jedenfalls gut im Schnitt. Natürlich haben wir auch einige Studenten, die zuerst eine Ausbildung gemacht, danach noch ein bisschen im erlernten Beruf gearbeitet und schließlich festgestellt haben, dass sie dieser Beruf nicht vollends ausfüllt. Genauso haben wir einige Mütter, deren Kinder jetzt dem Erwachsenenalter entgegenstreben und die, frei von anderweitigen Pflichten, studieren wollen. Auch einige Rentner, die in Teilzeit studieren, sind bei uns vertreten.

Aber alle diese Menschen machen bei uns höchstens einen Anteil von etwa zehn Prozent aus, die meisten kommen frisch vom Gymnasium. Viele der älteren Kommilitonen haben scheinbar auch Schwierigkeiten, Anschluss zu finden. Diejenigen, die zuerst eine Ausbildung gemacht haben, tun sich noch recht gut mit den jüngeren Kommilitonen zusammen, da gibt es eigentlich keine nennenswerten Probleme. Aber die vereinzelten Mütter und Rentner, die wir haben, bleiben oft unter sich, man spricht untereinander nur das Notwendige. Schade eigentlich, aber bisher hat es sich noch nicht ergeben, vielleicht auch, weil viele der älteren Kommilitonen nicht direkt im Studienort wohnen und den meisten abendlichen Veranstaltungen fernbleiben.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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