Kennt ihr eure Grenzen und wisst, wo sie liegen?

Wenn man an einer Stelle angekommen ist, wo man einfach nicht mehr weiter weiß, sagt man ja oft, dass man an seinen Grenzen angekommen ist. Auch heißt es immer wieder, dass manche Menschen ihre Grenzen nicht kennen, zum Beispiel Jugendliche, die sich ins Koma saufen. Es gibt aber auch Menschen, die ihre Grenzen immer wieder überschreiten wollen, beispielsweise durch lebensgefährliche Stunts.

Aber wie findet man überhaupt heraus, wo seine Grenzen liegen und wie weit man gehen kann? Wisst ihr, wo eure Grenzen liegen? In welchen Situationen seid ihr schon mal an eure Grenzen gestoßen? Habt ihr schon mal versucht, eure Grenzen zu überwinden?

Ich kenne meine eigenen Grenzen recht genau. Ich weiß, in welchen Dingen ich eher gut bin und in welchen Dingen eher schlecht und ich reize meine Grenzen nicht zu sehr aus. Zum Beispiel weiß ich, dass ich nicht bis ein Uhr in der Nacht aufbleiben kann, wenn ich um vier Uhr morgens im Stall stehen muss, weil ich zum Turnier fahren muss. Ich kann die Nacht dann prima durchmachen und auch den angrenzenden Tag sehr gut überstehen,liege aber nach ungefähr drei Stunden Schlaf mitten in der Tiefschlafphase und wenn ich in dieser geweckt werden würde und aufstehen müsste, dann wäre mein ganzer Tag gelaufen und ich bräuchte gar nicht erst mein Pferd satteln. Ich weiß genau, wann ich spätestens schlafen muss, wenn ich um eine bestimmte Uhrzeit aus dem Haus gehen muss. Und wenn ich das nicht schaffe, dann bleibe ich gleich wach. Das ist eben so eine meiner persönlichen Grenzen.

Es gibt aber natürlich auch ganz andere Grenzen. Eine Alkoholgrenze habe ich ja nicht, weil ich gar keinen Alkohol trinke. Aber ich weiß, wann ich aufhören muss, Kroketten zu essen wenn ich dazu Vita Malz trinke. Ist natürlich ein Erfahrungswert, aber immerhin kenne ich ihn sehr genau.

Das ist es aber ja auch gerade. Man braucht eine gewisse Erfahrung, um herauszufinden, wo seine persönlichen Grenzen liegen. Man kann nicht einfach sagen hier ist jetzt Schluss, mehr vertrage ich nicht, wenn man sich gar nicht sicher ist, dass man wirklich nicht mehr vertragen kann. In Ordnung, wenn man einfach nicht mehr will, dann ist es etwas anderes. Wenn man seine eigenen grenzen aber richtig ausreizen will, dann muss man testen, wo sie wirklich liegen. Bei diesen Tests wird man seine grenzen sicherlich das eine oder andere Mal auch überschreiten, aber das ist notwendig, um sie genau austarieren zu können.

Es gibt nur wenige Grenzen, die ich persönlich habe und die ich schon überwinden wollte. Diese sind aber meistens sportlicher Natur und die kann man durch gezieltes Training dann überwinden.

An sich kenne ich meine Grenzen, denke ich. Aber es gibt eben doch einige Fälle, an denen ich meine Grenzen nicht kenne. Beispielsweise was das Schlafen betrifft. Oftmals habe ich Schlafprobleme und schlafe ab und an ein paar Nächte nicht, aber ich habe dann trotzdem immer vollgeplante Tage, an denen ich dann doch sehr müde und erledigt bin. Jedoch kann oder will ich diese Termine nicht absagen, sodass ich meistens nicht merke, wann ich zu müde und kaputt bin. In diesem Fall kann ich sagen, dass ich meine Grenzen nicht kenne.

Aber was den Alkoholkonsum betrifft, kenne ich meine Grenze ganz klar. Ich trinke kaum Alkohol und selbst wenn, weiß ich, wie viel ich vertrage, sodass ich damit noch niemals Probleme hatte. Man merkt ja selbst, wenn es einem zu viel wird und muss dann nicht weitermachen. Ansonsten habe ich bestimmt noch mehr Grenzen, die ich erreichen könnte, aber mir würde gerade nicht einfallen, an welche Grenzen ich noch gestoßen sein könnte bzw. gestoßen bin.

Je älter man ist, desto besser kennt man sicherlich auch seine Grenzen. Immerhin hat man umso mehr Lebenserfahrung, desto älter man ist. Außerdem kennt man seinen Körper dann mittlerweile auch recht gut und weiß genau, was man leisten kann und was nicht. Man hat ja auch schon recht viele verschiedene Situationen gemeistert, wenn man etwas älter ist und von daher fällt es einem sicherlich leichter, seine eigenen Grenzen einzuschätzen, als wenn man noch jung ist und bestimmte Situationen noch nie erlebt hat. Wenn man eine Situation noch nie erlebt hat, dann kann man sie eben auch nicht richtig einschätzen und von daher kommt es dann sicherlich auch oft vor, dass man sich überschätzt. Ich denke, dass sich das aber mit dem Alter auch wieder legt und irgendwann hat man auch schon so viel im Leben erlebt, dass man auch gar nicht mehr seine eigenen Grenzen austesten möchte.

Ich denke, dass ich meine eigenen Grenzen ganz gut einschätzen kann. Ich denke, dass ich schon viel erlebt habe und von daher kenne ich mich auch gut. Dabei ist es grundsätzlich auch eher so, dass ich mich unterschätze, als dass ich mich überschätze. Ich habe nämlich leider nicht besonders viel Selbstbewusstsein und von daher traue ich mir meistens weniger zu, als ich tatsächlich schaffe. Das finde ich aber nicht immer schlimm. Immerhin bin ich dann nur umso mehr stolz auf mich, wenn ich über meine Grenzen hinausgewachsen bin. Dabei passiert es öfters, dass ich stolz auf mich bin, als dass ich eben enttäuscht bin, weil ich etwas nicht geschafft habe, was ich mir vorgenommen habe. Von daher finde ich es gar nicht so schlecht, sich selbst zu unterschätzen.

Ich bin auch eher vorsichtig und wenn ich mich nicht so gut fühle, dann weiß ich auch, dass ich nicht so viel Alkohol vertrage. Von daher passe ich da lieber auf und trinke nicht so viel, so dass ich da auch gar nicht erst an meine eigenen Grenzen stoße. Das möchte ich eben auch nicht immer und ich will da auch nicht wissen, wie viel ich vertrage. Immerhin weiß ich, dass ich mir nur selbst schade, wenn ich mich hemmungslos betrinke und deshalb interessiert es mich auch nicht richtig, wo meine Grenzen liegen, was Alkohol angeht. Immerhin versuche ich immer, möglichst weit unter der Grenze zu bleiben.