Müssen Frauen höhere Krankenversicherungsbeiträge zahlen?

vom 02.07.2014, 13:06 Uhr

Ich habe vor einigen Tagen mit einer flüchtigen Bekannten eine ganz normale Unterhaltung geführt, bei der wir dann zufällig auf das Thema Krankenversicherung kamen. Dabei meinte diese Bekannte dann, dass Frauen ja grundsätzlich höhere Beiträge bei der Krankenversicherung zahlen müssten, weil diese häufiger zum Arzt gehen würden. Das machte mich ein wenig stutzig, aber ich habe nichts dazu gesagt.

Leider kenne ich mich mit so etwas nicht so wirklich aus. Zwar zahle ich Beiträge, allerdings habe ich eine studentische Krankenversicherung, die pauschal abgezogen wird, sofern man nicht mehr als 20 Stunden pro Woche arbeitet, bleibt der Beitrag auch unabhängig vom Geschlecht jeden Monat gleich. Aber wie ist das eigentlich bei normalen Arbeitnehmern? Ich hatte bisher angenommen, dass ein bestimmter Prozentsatz vom Gehalt abgezogen wird, unabhängig vom Geschlecht. Ist das wirklich so, dass Frauen höhere Beiträge zahlen müssen und wenn ja, warum ist das so? Oder war diese Bekannte einfach nur falsch informiert?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Bei privaten Krankenkassen war das einmal ein echtes Thema, weil Frauen hier wirklich deutlich schlechter gestellt wurden. Einfach, weil hier das Risiko der Schwangerschaft massiv höher ausgefallen ist, als beim Mann. Das hat also nicht wirklich was mit der Annahme zu tun, dass eine Frau häufiger krank wäre. Wobei der Besuch beim Frauenarzt sicher eher der Normalfall ist, als der Besuch eines Mannes beim Urologen.

Heute ist aber der Versicherungsbranche nicht mehr erlaubt, hier an Hand der Geschlechter zu unterscheiden. Was jetzt nicht allein dadurch zum Ausdruck gekommen ist, dass die Frauen sich nun nur billiger versichern können. Denn die Kosten sind für die Versicherungen ja nach wie vor vorhanden. Das gleichen diese dann dadurch aus, dass die Beiträge für Männer gestiegen sind.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich kann mich auch noch dunkel daran erinnern, dass Frauen und Männer bei den Krankenkassenbeiträgen nicht gleichgestellt waren. War das wirklich nur bei der privaten Krankenversicherung der Fall? Frauen mussten mehr zahlen, weil bei ihnen eben das Risiko einer Schwangerschaft auftreten konnte. Die höheren Kosten, die im Laufe einer Schwangerschaft durch diverse Vorsorgeuntersuchungen und am Ende auch durch die Geburt auftreten, wurden allein auf die Frauen abgewälzt. Mittlerweile ist diese Regelung aber geändert worden und beide Geschlechter zahlen den gleichen prozentualen Anteil für ihre Krankenversicherung.

Ich gehe auch nicht davon aus, dass man pauschal davon ausgehen kann, dass Frauen häufiger zum Arzt gehen. Statistisch gesehen könnte da vielleicht dennoch etwas dran sein. Frauen haben eine im Schnitt höhere Lebenserwartung und gehen allein in diesen Jahren, die sie im Mittel mehr haben als die männlichen Artgenossen, sicher auch einige Male zum Arzt. Hinzu kommen noch die sicher häufigeren Untersuchungen beim Frauenarzt, gerade während einer Schwangerschaft. Dennoch halte ich ausgeglichene, gleich hohe Beiträge für gerechter.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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