Zulässigkeit einer Nebenkostenerhöhung durch Vermieter
A ist etwas verwundert. Bei der letzten Nebenkostenabrechnung, die im März gekommen ist, hat A ein Guthaben von 89 Euro gehabt und hat auch das Geld direkt vom Vermieter überwiesen bekommen. Heute kam ein Brief vom Vermieter und er teilt darin mit, dass die Nebenkosten sich erhöhen und er nun im Monat 10 Euro mehr zahlen soll. Das sind 120 Euro im Jahr, die der Vermieter an Nebenkosten mehr einplant. Da A aber 89 Euro zurück bekommen hat, weil er ja zu viel gezahlt hatte, versteht A die Welt nicht mehr.
A versucht nun auch den Vermieter anzurufen, aber der scheint in Urlaub zu sein und unerreichbar. Aber ist es denn zulässig, dass ein Vermieter die Nebenkosten einfach erhöht? A geht jetzt davon aus, dass man ja noch nicht weiß, wie die Nebenkostenabrechnung im nächsten Jahr aussehen wird. Wird denn eine Nebenkostenerhöhung nicht erst gemacht, wenn man merkt, dass es doch eng wird und man zu wenig Nebenkosten im Voraus gezahlt hat? Wie sollte A sich verhalten?
A kann beim Vermieter nachfragen, wie sich der neu geplante Abschlag für die Nebenkosten zusammensetzt und eben wo der Unterschied zum jetzt abgerechneten Jahr zu finden ist. Und das kann dann der Vermieter erläutern. Ansonsten sehe ich kaum Handhabe beim Mieter, sich hier zu wehren, wenn die erhörten Kosten tatsächlich nachvollziehbar aufgezeigt werden können. Und das kann recht einfach gemacht werden, wenn z.B. die Position für den Hausmeister gestiegen ist oder auch wenn die Müllgebühren erhöht wurden usw. usf. Gründe kann es viele geben, sie der Mieter eben erst am Ende vom Jahr sehen kann - der Vermieter aber die Rechnung gleich bezahlen muss.
Auch ist denkbar, dass die Heizkosten deutlich gestiegen sind und sich die Nachzahlung ausschließlich durch den milden Winter erklären lassen würde. Wenn der Vermieter die Heizleistung des Vorjahres nimmt und mit den neuen Kosten verrechnet, kann sich ja ein ganz anderes Bild ergeben und mit dem höheren Abschlag will der Vermieter bloß verhindern, hier eine zu hohe Vorauszahlung (für seine Mieter) leisten zu müssen.
Anders als eine Mieterhöhung sind Steigerungen bei den Nebenkosten nicht gedeckelt. Daher muss der Mieter die Kröte schlucken. Wenn er sich massiv wehrt, wird der Vermieter sich vielleicht darauf einlassen. Aber das kann zur Folge haben, dass die Jahresabrechnung zu einer unangenehmen Überraschung für den Mieter wird. Trotz allem aber ist es sicher das Beste, sich die Sache erklären zu lassen.
Ich halte die Erhöhung von zehn Euro eigentlich für normal und wahrscheinlich durchaus realistisch. Immerhin steigen die Energiepreise ja doch mehr oder weniger stetig an und der Vermieter hat vielleicht diesbezüglich seine Unterlagen gewälzt, oder Heizöl bestellt und das dann mal überschlagen. Immerhin ist es besser, wenn nächstes Jahr wieder ein Betrag erstattet wird, als wenn eine dicke Nachzahlung kommt.
Mir fällt sofort ein Klischee ein, welches eventuell auch zutreffen könnte. Bei meiner Freundin war es eben der Fall. Deswegen kann ich hier auch gleich davon berichten. Sie hat eine Anhebung der Nebenkosten erhalten, indem bei ihr im Haus ein Service durch den Vermieter bestellt wurde, der den Hausflur säubert. Dazu wurde eine generelle Erhöhung von 5 Euro angesetzt. Es mussten alle Mieter in Kauf nehmen. Es ist ja auch in Ordnung, schließlich gab es dort sehr viele große Probleme wegen der Erledigung des Hausflures, sodass es das Geld wert ist und wenn man am Ende des Jahres dennoch Geld wieder bekommt, ist es umso besser.
Ich würde beim Vermieter nachfragen und dann einfach diese 10 Euro hinnehmen. Man muss ja wegen so wenig Geld auch kein Stress machen. Alles wird irgendwie teuer, aber man hat natürlich das Recht und der Vermieter die Pflicht diese Summe als Erhöhung zu erklären. Ich würde es beim Vermieter einfach nach ein paar Tagen wieder versuchen. Ein schriftlicher Brief könnte das "Problem" ja auch lösen. Irgendwann wird ja eine Antwort kommen. Bis dahin würde ich zunächst die Mehrkosten von 10 Euro zahlen.
Wahrscheinlich ist es so, dass zwar A Geld zurück bekommt, aber alle anderen Mieter nachzahlen müssen, weil diese eben mehr verbrauchen. Vermutlich ist A in Gegensatz zu den anderen Mietern besonders sparsam. Es kann also durchaus sein, dass der Vermieter für die ganze Anlage Geld vor strecken muss. Und da erhöht er völlig zurecht die Abschlagszahlungen. Vermutlich setzt er einen festen Schlüssel an und damit er den nicht verändern muss, erhöht er einfach bei allen Wohnungen die Abschlagszahlungen, so dass er am Ende in Summe kein Geld voraus zahlen muss. Immerhin weiß er ja auch nicht, ob A generell sehr sparsam ist oder ob es nicht einfach zufällig so war.
Im Prinzip ist es für den Mieter ja völlig egal, wie hoch die Abschlagszahlungen angesetzt werden, weil man ja am Ende des Jahres eine vernünftige Abrechnung bekommen sollte und dabei der Saldo ausgeglichen wird. Am Ende zahlt man also keinen Cent mehr. Da bleiben dann höchstens ein paar Cent theoretischer Zinsausfall, aber das kann man nun wirklich vernachlässigen.
Ich würde mir also über die Erhöhung keine weiteren Gedanken machen. Schließlich verliert man damit kein Geld.
Habe mir das Ganze noch mal durch den Kopf gehen lassen. Der Vermieter hat nur mitgeteilt, dass die Nebenkosten ansteigen sollen. Ich denke, dass hier ein Grund genannt werden muss. Erhöhung wegen... , eben das was zutrifft. Ansonsten könnte A wirklich sagen, warum er denn zunächst 10 Euro mehr zahlen soll, wenn die Abrechnung doch zeigt, dass er Geld zurück bekommt. Aber wenn er in den nächsten Jahr auch wieder so sparsam ist, bekommt er dieses Geld ja zurück.
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