Bei Erzählungen anderer kontinuierlich Feedback geben?

vom 08.12.2013, 19:56 Uhr

Ich habe vor Jahren einmal einen Kurs über aktives Zuhören mitgemacht. Das ist mir in Fleisch und Blut übergegangen, sodass ich immer wieder Feedback gebe, wenn andere etwas erzählen - und sei es nur durch ein "aha", "wirklich?" oder "das ist ja interessant".

Neulich habe ich einem Bekannten eine Episode aus meinem Leben erzählt und mich immer unwohler gefühlt, weil überhaupt keine Zwischenreaktionen kamen. Ich hätte genauso gut gegen eine Wand sprechen können. Findet ihr es auch störend, wenn überhaupt kein Feedback kommt? Sollte man sich auch verbal zeigen, dass man sich für die erzählten Erlebnisse anderer interessiert? Meint ihr nicht auch, dass man kontinuierlich Feedback geben sollte? Macht ihr das genauso automatisch wie ich oder seid ihr auch ein unangenehmer stummer Zuhörer?

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich finde, dass es bei manchen Gesprächen auch ganz gut sein kann, wenn man eben nicht ständig hereinredet, indem man ein Feedback gibt. Man sollte dennoch aufmerksam zuhören. Ich gebe eigentlich schon ein Feedback, aber es passt eben auch nicht immer. Manchmal höre ich nur zu und gebe dann am Ende meinen Senf hinzu. Meiner Meinung nach kann es gerade bei der Schilderung von Problemen erst mal hilfreich sein, wenn man die Person ausreden lässt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wenn jemand mir eine längere Geschichte erzählt, dann achte ich auf jeden Fall darauf, der Person zu zeigen, dass ich ihr auch zuhöre. Immerhin nimmt die Person sich ja die Zeit dafür, um mir die Geschichte zu erzählen und ich möchte ihr dann auf jeden Fall auch zeigen, dass ich ihr eben zuhöre und dass es bei mir ankommt, was sie sagt. Von daher ist es für mich völlig normal, dass ich nicht einfach schweigend daneben sitze, sondern dass ich entsprechend zeige, dass ich zuhöre. Je nachdem, um was die Geschichte geht, lächle ich dann, schaue erstaunt oder auch traurig. Von daher arbeite ich immer sehr viel mit meiner Mimik und ich denke, dass es dafür auch gar nicht nötig ist, die andere Person beim Erzählen ständig zu unterbrechen. Stattdessen kann man auch viel mit Blicken arbeiten und das zeigt ja auch schon, dass man aufmerksam und bei der Sache ist.

Je nachdem, wie aufregend die Geschichte ist, die die andere Person erzählt, kann es durchaus sein, dass ich dann auch einen erstaunten Ausruf mache oder vor Entsetzen einen laut von mir gebe. Auch kann es sein, dass ich dann einen kleinen Kommentar mache. Und wenn ich etwas nicht verstehe oder die Geschichte so kompliziert wird, dass ich nicht mehr ganz mitkomme, dann sage ich das der Person eigentlich auch immer und frage sie, ob sie mir das noch einmal erklären kann. Das finde ich eigentlich immer gut so und ich freue mich, wenn das andere Personen bei mir auch so machen. Immerhin macht es keinen Spaß, sich mit jemandem zu unterhalten, wenn man gar nicht weiß, ob die andere Person einem überhaupt zuhört. Durch so ein Feedback weiß man jedoch immer, wie die andere Person dazu steht und so macht eine Unterhaltung gleich viel mehr Spaß, weshalb es mir wirklich sehr wichtig ist, immer ein Feedback zu geben. Das gibt einem ein gutes Gefühl.

Ich gebe eigentlich immer ein Feedback, auch wenn mir jemand nur einen Satz sagt. Auch wenn ich darauf nichts zu sagen habe, dann lächle ich einfach oder nicke, um der anderen Person zu verstehen zu geben, dass ich sie gehört habe und dass ich registriert habe, was sie gesagt hat. So ein Nicken geht ja auch wirklich schnell und ich mache das mittlerweile auch schon automatisch. Immerhin kann ich es selbst nicht leiden, wenn ich etwas sage, dabei jedoch überhaupt nicht weiß, ob mich jemand gehört hat. Das macht mich immer wahnsinnig und ich mag so etwas nicht.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Prinzessin_90 hat geschrieben:Ich gebe eigentlich immer ein Feedback, auch wenn mir jemand nur einen Satz sagt. Auch wenn ich darauf nichts zu sagen habe, dann lächle ich einfach oder nicke, um der anderen Person zu verstehen zu geben, dass ich sie gehört habe und dass ich registriert habe, was sie gesagt hat. So ein Nicken geht ja auch wirklich schnell und ich mache das mittlerweile auch schon automatisch. Immerhin kann ich es selbst nicht leiden, wenn ich etwas sage, dabei jedoch überhaupt nicht weiß, ob mich jemand gehört hat. Das macht mich immer wahnsinnig und ich mag so etwas nicht.

Das Gefühl kenne ich. Das Problem hatte ich früher immer mit meiner Schwester. Wenn ich ihr etwas erzählt habe, hat sie gerne in irgendein Buch geguckt oder mit irgendetwas geistesabwesend herumgespielt, sodass ich ganz irritiert war. Ich wusste auf diese Weise nie, ob sie jetzt wirklich zugehört hat oder ob sie sich nur von meinen Worten "berieseln" lässt. Sie hat zwar immer behauptet, sie würde aufmerksam zuhören, obwohl sie abgelenkt wirkte, aber irgendwie wirkte das auf mich trotzdem unglaubwürdig. Ich habe ihr das einfach nicht abgenommen und es dann irgendwann sein lassen, ihr überhaupt irgendetwas zu erzählen, wenn sie beschäftigt wirkte.

Ich finde es auch viel besser, wenn man ein Feedback gibt beim Zuhören. Es muss ja nicht unbedingt in Form von Unterbrechungen sein, es reicht ja, wenn man nickt, lächelt und die Person auch einfach nur ansieht. Wenn der Blick irgendwann anfängt abzuschweifen wirkt das ja auch irgendwie desinteressiert und ist meiner Meinung nach auch unhöflich. Manchmal sage ich auch solche Sachen wie "achso" oder "aha" oder einfach nur "mhm". Solche Kleinigkeiten reichen meiner Meinung nach schon aus.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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