Wie sollte man sich als Gast verhalten?

vom 07.07.2010, 19:19 Uhr

Hallo ihr,
aus gegebenen Anlass muss ich euch etwas fragen. Und zwar, wie sollte sich ein Gast verhalten, oder was erwartet man für ein Verhalten von einem Gast? Wir reden nun hier nicht von Besuch zum essen oder sonst was. Es ist so, dass bei einem Freund von mir, derzeit jemand zu Besuch ist. Mein Freund (A) und er (B) die kennen sich nur online oder von Telefonaten. Der besagte Freund meinte, dass er hier her kommen möchte, da er außerhalb unserer Stadt eine Freundin hat und diese besuchen möchte.

Erst fragte er nach einer günstigen Schlafmöglichkeit, doch die gibt es bei uns nicht so wirklich. Die Preise belaufen sich hier so ab 35 Euro. Nachdem er Schüler ist, aber wie wir nun mitbekamen nebenher circa 600 Euro die Woche verdient, gut hätte er es sich auch wieder leisten können. So, A bot B an, bei ihm zu schlafen, da sie sich auch näher kennen lernen wollten und er nicht um die finanzielle Situation wusste. Bei A sieht es nicht so rosig aus und B zahlt von selber eher gar nichts.

B bleibt nun statt einem Wochenende, eine Woche und ein Wochenende. Isst teilweise hier, schläft hier und lebt einfach hier. Einkaufen darf A alleine ohne Auto. B ist sonst immer bei der Freundin. Er will was mit A machen, doch dann schläft er oder hat doch keine Lust. Wäsche liegt überall in der Wohnung und mittlerweile ist er echt nur noch zum schlafen da und man darf ihm hinter räumen. B zahlt nichts selber, hat kein Geld, hatte ja nur einen bestimmten Betrag eingeplant, geht aber essen mit Freundin, Kino, Schuhe kaufen etc.

Ganz ehrlich, finde ich dass A ausgenutzt wird. A hätte die Hilfe von B auch gebrauchen können, doch mittlerweile kommt dieser kurz vor zwölf hier her. Dann bis Mittag schlafen und dann Freundin von Schule abholen. Vorher bitte einen Kaffee und DVD gucken und wenn er weg ist, kann ja A die Wäsche von ihm waschen.

Ich selber machte mir nun auch so meine Gedanken, wenn ich zu Besuch war und auch länger blieb, dann war es für mich eigentlich selbstverständlich, dass ich etwas mit geholfen habe, eben einfach etwas mit hingelangt habe. Wenn ich dort gegessen habe, dass ich auch einfach mal fragte, was es denn gäbe und was man alles bräuchte und es dann eingekauft. Es ist schön wenn man verliebt ist, doch A und B verbrachten die ganze Zeit, wo B nun da war nur einen Schwimmbadbesuch zusammen, wo er dann mehr oder minder abging und ein Fest, wo B blau war und nach Hause gebracht werden musste. Hierbei sogar noch die Freundin anmachte, sexuell wie auch blöde.

Ich habe gegen den Freund B echt nichts, er ist so ein netter Kerl, doch er verhält sich, als wenn er zuhause wäre und dass es seins wäre und was weiß ich nicht noch. Sehe ich das nur so engstirnig? Oder sollte man schon ein besseres Verhalten an den Tag legen?

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» kleineliebe » Beiträge: 1817 » Talkpoints: 2,92 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das hört sich wirklich recht unverschämt an. Ich sehe es zwar als normal an Einkauf und alles zu bezahlen und die Wäsche von längerem Besuch zu waschen, doch aber auch nur dann wenn er mich besucht und nicht wenn ich als Unterkunft missbraucht werden würde uns so ist es hier ja in diesem Fall.

Es spricht ja eigentlich nichts dagegen, dass B einiges an Zeit mit seiner Freundin verbringt, schließlich hat er es am Anfang auch so angekündigt, dass er das Mädchen gerne besuchen möchte, aber wenn ihm die Unterkunft schon so angeboten würde, dann ist es mehr als selbstverständlich das man mit der Person auch zeit verbringt und vor allem, dass man mithilft. B muss schließlich nichts bezahlen und da kann man es sehr wohl erwarten, das mitgeholfen wird. Ganz ehrlich jeder Besuch, der nur auf einen Kaffee vorbeikommt bietet doch zumindest an mit abzuräumen. Das ist höflich und so verhält man sich, wenn man jemanden besucht. Weiterhin vermeidet man noch mehr Möle, wenn man zu Besuch ist, also nicht mit der Wäsche um sich schmeißen.

Insgesamt würde ich schon davon ausgehen das A ausgenutzt wird, allerdings lässt A es scheinbar auch micht sich machen. Mir wäre längst der Kragen geplatzt und ich hätte mir mal Luft gemacht. So verhält man sich als Besuch nicht, besonders wenn man den Gastgeber eigentlich auch noch erst kennenlernt.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich denke keinesfalls, dass du das engstirnig siehst! Man sollte wirklich erwarten können, dass B etwas mithilft und auch mit etwas Geld unterstützt, schliesslich lebt er ja quasi 10 Tage bei A. Ob A dabei nun wenig oder viel Geld zur Verfügung hat, denke ich, spielt keinerlei Rolle, schliesslich hat er wegen B vermehrte Ausgaben. Auch, dass er kaum da ist, ist nicht schön, vor allem, wenn dieser Besuch auch dazu dienen sollte, dass die beiden sich etwas besser kennenlernen. Wäre es von vornherein ausgemacht gewesen, dass B fast nur abwesend ist, wäre es ja nicht ganz so schlimm. So finde ich wirklich, dass B A massiv ausnutzt. Es hört sich ja schon beinahe an wie in einem Hotel (+Zimmerservice) mit integrierten Restaurant, nur dass eben kein Geld gezahlt wird.

Meiner Meinung nach geht sowas gar nicht, weder ich als Gast würde mich jemals so verhalten, noch würde ich dulden, dass sich ein Gast so dermassen bei mir breit macht und mich ausnutzt. Für mich wäre es eine Selbstverständlichkeit, im Haushalt und bei den Einkäufen mitzuhelfen (auch finanziell, schliesslich esse ich ja dort), sowie Ordnung in der Wohnung zu halten. Ich denke, spätestens nach 3 oder 4 Tagen hätte ich genug und würde den "Gast" bitten zu gehen, da kann er auch bei seiner Freundin wohnen, wo er eh fast nur dort ist. So kann er noch mehr Zeit mir ihr verbringen und ich würde meine Nerven schonen.

» TheDutchess » Beiträge: 537 » Talkpoints: 0,67 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde ebenfalls, dass A sich hier ganz schön ausnutzen lässt und an seiner Stelle hätte ich etwas gesagt. Auf jeden Fall würde ich B nicht mehr einladen, denn als Gast so ein Verhalten an den Tag zu legen finde ich absolut unpassend.

Natürlich kann man sich auch etwas verwöhnen lassen, aber ich finde es selbstverständlich, dass man als Gast dem Gastgeber im Haushalt hilft, ihn vielleicht sogar einmal zum Essen einlädt und seinen Bereich wenigstens einigermaßen in Ordnung hält, damit er nicht zu viele Umstände hat. Beim Aufstehen würde ich mich wenigstens grob am Gastgeber orientieren, damit der Frühstückstisch nicht zweimal gedeckt werden muss und auch sonst würde ich immer wieder meine Hilfe anbieten.

Das mit der Freundin war zwar abgesprochen, aber B sollte aus Höflichkeit wenigstens ein paar "Unternehmungen" mit A machen, bei denen er bevorzugt nicht die Freundin von A anmachen sollte. Insgesamt würde ich mich als A ausgenutzt fühlen und hätte B wahrscheinlich spätestens nach der Nummer mit der eigenen Freundin vor die Tür gesetzt.

» Tauglanz » Beiträge: 340 » Talkpoints: 8,65 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kann gut verstehen, dass du dich darüber ärgerst und finde auch nicht, dass du es engstirnig siehst. Es ist wirklich nicht einzusehen, dass B diesen Besuch scheinbar als einen All- Inclusive Urlaub betrachtet. Das würde ich dann aber auch mal bei B ansprechen und ihm eben nicht alles hinterher räumen. Wenn man erst mal angefangen hat, sich ausnutzen zu lassen, ist es leider sehr schwer, dieses Verhalten wieder einzustellen.

Der Freund B hat ja schließlich nur nach einer günstigen Unterkunft gefragt, dann kann man ja schon erwarten, dass er sich wenigstens an den Kosten für sein Essen und die Wäsche, usw. beteiligt und natürlich auch selber aufräumt und im Haushalt mithilft. Er scheint ja auch Geld zu haben, wenn er sich mit der Freundin treffen und ins Kino gehen kann. Wenn er sich nicht ändert, würde ich ihn zukünftig auch nicht mehr einladen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich finde A hat hier ein ganz schönes Minusgeschäft gemacht. Nicht nur das B sich aushalten lässt, er will sie ja auch gar nicht kennenlernen und verhält sich dazu noch unangebracht. An der Stelle von A hätte ich B ganz schnell vor die Tür gesetzt, nach dem abgemachten Wochenende.

Ich meine, wenn man sich schon so verhalten muss, dann muss einem doch auch klar sein, dass das nicht gut ankommt, wenn man irgendwo auf Besuch ist. Gerade weil B A ja aber kennenlernen wollte, hätte er sich mehr mit ihr beschäftigen sollen. Auch ein gemeinsamer Einkauf hätte hier einiges wieder gut gemacht, zumal B nicht verlangen kann das A sein Essen mit ran schleppt.

Als Gast würde ich mich so nicht verhalten. Ich denke man muss immer mithelfen und dafür sorgen, dass durch einem selber dem Gastgeber kein Nachteil entsteht oder dieser sich ausgenutzt vorkommt. Ich würde auch bereit sein finanziell für meine Ausgaben aufzukommen. Zumindest anteilig oder wenn ich länger bleibe komplett.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich würde mir so ein Verhalten ehrlich gesagt gar nicht länger gefallen lassen und meinen Gast in so einem Fall einfach vor die Tür setzen. Ich finde, dass der Gast das auch nicht anders verdient hat und ich finde, dass man sich auch nicht alles gefallen lassen muss. Der Gast benimmt sich immerhin einfach nur unverschämt und nutzt deinen Freund völlig aus. Er nutzt die Möglichkeit, um kostenlos schlafen und essen zu können, wobei er gar kein Interesse daran hat, etwas mit deinem Freund zu unternehmen. Stattdessen nutzt er die Situation völlig aus und lässt es sich gut gehen, während dein Freund für ihm aufräumen muss, ihm einen kostenlosen Schlafplatz überlässt und ihn sogar mit Essen versorgt.

Wenn dein Freund merkt, dass er nur ausgenutzt wird und dass von dem Gast nichts kommt, dann sollte er ihn einfach vor die Tür setzen. Der Gast hat ja schließlich ein eigenes zu Hause, so dass es für ihn auch nicht so tragisch sein wird, wenn er eben rausgeschmissen wird. Dabei hat er es meiner Meinung nach, auch gar nicht anders verdient und von daher sollte er sich nicht wundern. Immerhin wäre es nur logisch, dass der Gast deinem Freund wenigstens ein bisschen Geld zur Entschädigung und auch für die Lebensmittel gibt. Außerdem sollte er sich auch am Haushalt beteiligen, wenn er denn so lange bleibt und er sollte natürlich auch nicht nur zum Schlafen kommen, sondern auch ein wenig Zeit mit deinem Freund verbringen. Das empfinde ich als völlig selbstverständlich.

Sicherlich kann dein Freund seinen Gast erst einmal darauf ansprechen, dass dieses Verhalten alles andere als in Ordnung ist. Immerhin sollte man in so einem Fall einfach seine Meinung äußern, wenn man das Gefühl hat, ausgenutzt zu werden. Allerdings sollte natürlich vom Gast etwas kommen, ohne dass der Gastgeber ihn darauf aufmerksam machen muss. Von daher hätte ich keine Lust an diesem Besuch und für mich wäre klar, dass ich mir das nicht länger bieten lassen würde.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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