Wie den Kindern das wandern schmackhaft machen?

vom 19.06.2014, 10:39 Uhr

Anfang Juli fahren wir mit den Kindern ins Allgäu, und wollen mit den Kindern dort wandern gehen. Die beiden sind noch wenig begeistert, und versuche es ihnen mit Picknicken und Schnitzen schmackhaft zu machen, noch recht ohne Erfolg.

Ich bin früher als Kind mit meinen Eltern auch immer wandern gegangen, und fand es eigentlich auch ganz gut. Wir sind auf einem Ponyhof, wollen aber natürlich nicht nur dort herum sitzen. Wollen es eben abwechslungsreich gestalten, mit reiten, See, Freizeitpark, wandern, etc..

Geht ihr mit euren Kindern wandern, und klappt es gut? Oder mosern sie die ganze Zeit nur herum, weil sie keine Lust mehr haben?

» laraluca » Beiträge: 1068 » Talkpoints: 9,76 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke, dass es heute sehr viel schwieriger ist Kinder für die Natur zu begeistern, da es sehr viel Technik gibt und es auch als uncool gilt immer in der Natur zu sein, was ich selber schade finde. Ich denke, dass ihr euch schon eine ganz schöne Umgebung ausgesucht habt und auch scheinbar gute Pläne habt. Ich bin als Kind freiwillig gerne wandern gegangen, weil ich die Natur spannend fand.

Man kann den Kindern beim Laufen Geschichten erzählen, was in dem Wald passiert ist oder wer da so alles lebt. Als Kind hat mich das immer begeistert. Ansonsten ist es schön ein Ziel zu haben, beispielsweise ein Picknick an einer bestimmten Stelle oder eine Gaststätte. Vielleicht kann man auch eine Art Schnitzeljagd machen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich musste als Kind oft wandern, mein Vater hatte einen richtigen Wander-Tick und ich habe das gehasst. Ich wollte einfach nur daheim bleiben und spielen oder fernsehen und fand das ganz furchtbar, wenn ich stattdessen genötigt wurde, herauszugehen.

Das hat zur Folge, dass ich heute, wo mich niemand mehr zwingt, generell gar nicht mehr wandere. Schon als Kind habe ich mir gedacht, dass ich nie mehr freiwillig wandere, wenn ich endlich das Alter erreicht habe, in dem mein Vater mich dazu nicht mehr nötigen konnte und so wurde es auch.

Daher finde ich, sollte man Kinder nicht dazu zwingen, unbedingt hinauszugehen, wenn sie dies gar nicht wollen. Ponnyhof ist doch schön und gut, da muss man doch nicht extra noch wandern.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich gehe mit meinem Sohn viel wandern. Er geht zum Glück genauso gerne wie ich wandern. Ich muss ihn da zum Glück nicht großartig motivieren. Zum einen wäre es einmal interessant, wie alt deine Kinder sind. Weil erst dann kann man auf das Alter bezogen Tipps geben.

Mein Sohn ist derzeit 5,5 Jahre alt. Er hat zu Ostern zum Beispiel einen eigenen Wanderrucksack bekommen, wo auch eine Lupe dabei war. Ich habe den Rucksack zwar nicht wegen der Lupe gekauft, aber die ist nun der volle Hit! Mit der kann man den Wald dann mehr oder weniger so richtig unter die Lupe nehmen ;)

Generell plane ich die Touren schon so ein, dass es auch immer kleine Highlights für ihn gibt. Das kann zum Beispiel sein, dass wir einen Teil mit einer Gondel oder einem Sessellift fahren. Das gefällt den Kindern in der Regel, allerdings ist das auch nicht immer billig. Während dem Wandern machen wir auch genügend Pausen. Und mein Sohn liebt es während dem Wandern diverse Naturmaterialien zu sammeln. Die packt er dann eben in seinen Rucksack. In den Pausen legt er dann damit diverse Motive, wie eine Steinraupe oder dergleichen. Viele Sachen nehmen wir auch mit nach Hause und dann basteln wir damit. Das motiviert ihn zumindest sehr.

Dann muss ich sagen, dass es wirklich tolle Sachen gibt, die den Kindern den Berg schmackhaft machen. Was es da genau im Allgäu gibt, weiß ich allerdings nicht. Allerdings gibt es zumindest in Österreich zahlreiche Bergstationen, die regelrechte Kinderparadiese sind. Ich denke, so etwas wird es wohl auch in Deutschland geben. Diese Bergstationen sind oft aber leider auch nicht kostenlos.

Aber mir fällt immer öfter auf, dass es auch zahlreiche kostenlose Wanderrouten mit diversen Stationen gibt. Wie zum Beispiel einen Schaukelwanderweg, wo man dann eben diverse Schaukelspielstationen hat. Die sind wirklich toll gemacht.

Dann gibt es oft ja auch so Art Wanderpässe oder so. Ich hatte bislang für meinen Sohn so etwas noch nicht, weiß aber von Freunden, dass sich ihre Kinder dadurch gut motivieren lassen. Ein Pass, wo man dann eben bei einer jeweiligen Almhütte einen Stempel bekommt und wenn man eine bestimmte Anzahl von Stempeln hat, bekommt man bei der Touristeninformation oder wo auch immer eine Kleinigkeit. Früher war es die klassische Wandernadel, heute sind es irgendwelche andere Sachen, aber wie gesagt, da weiß ich auch nicht genau was.

Wenn es solche Wanderpässe im Allgäu nicht geben sollte, kann man die ja auch durchaus individuell privat gestalten, indem du irgendwas in der Art selber machst. Dann gibt es halt keinen Stempel, sondern dann sollen sie eben jeweils bei einer Hütte eine Blume suchen und einkleben oder wie auch immer. Wenn sie dann alle Stationen haben, dann bekommen sie eben eine Kleinigkeit, dürfen einmal länger aufbleiben oder was auch immer.

Ich würde also in erster Linie einfach gute kindgerechte Routen wählen. Oft habe ich auch schon gesehen, dass wanderunfreudige Kinder sehr gerne durch Schluchten, Klammen und Co gehen. Das ist dann eben einfach ein wenig "spannender". Mein Sohn geht wie gesagt sehr gerne wandern, aber in einer Klamm geht er besonders gern. Vor allem wenn man dann eben immer wieder einen Wasserfall mit einer Brücke oder so überqueren muss, oder eben direkt neben so einem Wasserfall geht. Das gefällt ihm total.

Ältere Kinder haben vielleicht Spaß mit einem Kompass. Wo sie die Route mit einem Kompass verfolgen, wo man dann ja auch näher darauf eingehen kan, wie man sich mit Hilfe der Sonne orientieren kann, oder eben auch am Moos an den Bäumen und so weiter.

Eigentlich denke ich, dass man jedem Kind Wandern zumindest ein wenig schmackhaft machen kann, allerdings darf man eben nicht vergessen, dass Kinder keine Erwachsenen sind und eben andere Interessen haben. Ein schöner Ausblick ist für Kinder oft eher sekundär bis egal. Sie wollen oft viel lieber eher auf "Entdeckungsreise" gehen. Und da macht es dann eben auch sicher viel aus, wie man ihnen das Wandern vorlebt. Einfach nur so vor sich hintrotten, demotiviert sicher viele Kinder. Man könnte ja zum Beispiel auch ein eigenes Waldrätsel gestalten. Einfach selbst ein Kreuzworträtsel oder wie auch immer machen, oder ein Suchspiel, dass sie eben bestimmte Sachen suchen sollen. Wie gesagt, kommt eben durchaus auch sehr auf das Alter der Kinder an.

Bis Ende der Grundschulzeit sollte es eigentlich nicht so problematisch sein. Bei älteren Kindern wird es dann schon eher etwas schwerer, vor allem wenn sie es sonst kaum bis nicht gewöhnt sein sollten. Also wenn sie sonst auch nicht so an Bewegung und Co gewöhnt sind, dann wird es sicher noch um einiges schwerer.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Kennst du Geocaching? Es ist eigentlich überall möglich, man muss nur ein GPS fähiges Gerät haben. Dazu kann man auch das Smartphone nehmen. Es gilt hier, geheime Schätze zu heben. Haben die Kinder den Schatz gefunden, dürfen sie sich in ein Logbuch eintragen. Sie können auch etwas aus der Schatzkiste heraus nehmen, sollten aber etwas gleichwertiges oder höherwertiges wieder hinein legen.

Ich selber konnte meine Tochter so zum wandern motivieren. Seit wir unseren ersten Geocachingschatz gefunden haben, möchte sie immer wieder mit mir wandern gehen. Ich finde die Idee sensationell und werde auch weiterhin aktiv beim Geocaching dabei bleiben.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


War denn einen Kindern vorher klar, was in dem Urlaub aus sie zukommt? Oder hatten sie gar keine Stimme bei der Entscheidung, wo es überhaupt hingehen soll? Ehrlich gesagt kann ich deine Kinder da schon verstehen. Wie uncool ist es denn, wenn andere vom tollen Badeurlaub erzählen und was sie für Sandburgen gebaut haben und dann müsste man zugeben dass man durch die Berge gekraxelt ist.

Wobei wir selbst in dem Sinne gar nicht wandern. Wir waren einmal zu einer Art Wanderung, aber das war am Silvesterabend. Für mich ein Pressetermin und für meine Kinder ein Highlight weil sie mit Taschenlampe durch den Wald rennen durften. Ansonsten machen wir eher Spaziergänge und das eben dann auch im Urlaub.

Letztes Jahr war es für meine Kinder toll am Strand zu laufen. Es war zwar recht kühl und sie sind auch mal ins Wasser, aber waren mehr auf Muscheln fixiert. Dabei haben sie nicht mal gemerkt, wie weit sie gelaufen sind. Wenn nun deine Kinder gar keine Wanderungen in dem Sinne kennen, dann muss man sich auch nicht wundern, wenn sie es mehr oder weniger ablehnen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich kenne mich im Allgäu nicht aus, aber es wird dort sicher auch Strecken geben, die irgendwas Interessantes zu bieten haben. Hier im Schwarzwald gibt es zum Beispiel einen Rundweg, der durch ein Gebiet führt, wo die Bäume nach einem großen Sturm umgefallen sind und immer noch dort liegen. Dort sind Stege und Treppen und Aussichtsplattformen gebaut und bei meinen zwei Besuchen bin ich jedes Mal vielen Kindern begegnet, die total begeistert dort herum geklettert sind. Dann gibt es auch eine Strecke durch ein Hochmoor, wo man auf alten Bahnschwellen unterwegs ist, einen Hochseilgarten, diverse Bahnen und so weiter.

Die Idee mit dem Geocaching finde ich auch sehr gut, das passt wahrscheinlich eher zur "Generation Smartphone" als irgendwelche Geschichten und Wanderlieder. Vielleicht gibt es auch irgendwelche Apps, mit denen man auf einer Wanderung etwas anfangen kann? Zum Beispiel zur Bestimmung von Pflanzen?

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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