Rücksicht nehmen auf Schichtarbeiter

vom 09.09.2009, 09:43 Uhr

Also ich muss ehrlich sagen, dass ich deinen Nachbarn verstehe, da ich selbst Schichtarbeiter bin und die Probleme auch sehr gut kenne.

Ich freue mich nach der Nachtschicht immer , wenn ich in meinem Bett liege und schlafen kann. Da finde ich das dann wirklich schlimm, wenn man laute Nachbarn hat und seine Ruhe nicht bekommt. Sei es kleine Kinder oder der Umzug des Nachbarn, der sich ja manchmal nicht vermeiden lässt. Denn dadurch fühlt man sich nicht ausgeschlafen und es fällt einem auch schwere die nächste Nacht zu überstehen.

Ich denke es gibt immer Situationen in denen man abwägen muss, wann man sich aufregt und wann nicht. Ein Umzug lässt sich leider selten verschieben, aber ich denke wenn man ein gutes Verhältnis zueinander hat, dann kann man darauf auch Rücksicht nehmen, wie in deinem Fall zum Beispiel die Tür einfach offen zu lassen oder sie einfach leiser zu schließen.

Wenn ich mir so genau darüber Gedanken mache, dann würde mich interessieren, wie manche Leute Nachts reagieren würde, wenn ich die Tür laut zu machen würde. Ich sehe das so, dass ich darauf auch Rücksicht nehmen muss, wenn ich Nachts aus dem Haus gehe und in den frühen Morgenstunden wieder Heim komme, oder wie seht ihr das?

Ich habe das Glück, dass meine Nachbarn dies verstehen und selbst als sie damals auszogen, habe ich davon kaum etwas mitbekommen. Ich habe auch heute noch sehr guten Kontakt zu ihnen und die Nachmieter nehmen darauf auch Rücksicht.

» Aurinia » Beiträge: 148 » Talkpoints: 4,48 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich bin auch Schichtarbeiter und arbeite regelmäßig nachts. Aber wieso sollte ich deswegen von meinen Nachbarn einfordern, dass sie Rücksicht auf mich nehmen. Wenn man sich untereinander versteht, wird der liebe Nachbar von sich aus seinen Lärmpegel etwas runterfahren um dich nicht zu stören.

In aller Regel gehen die Nachbarn ja sowieso zum arbeiten irgendwann fort und dann ist Ruhe.

» Tobinger » Beiträge: 313 » Talkpoints: 2,42 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Nachts gilt eine gesetzliche Ruhezeit, an die man sich halten muss und da muss man eben auch Rücksicht auf alle nehmen. Aber wo kommt man hin, wenn man morgens Rücksicht auf den Nachtarbeiter nimmt und Nachmittags dann Rücksicht nehmen muss auf den Frühschichtler, der morgens um 4 aufstehen musste und sich nachmittags noch mal hinlegen will?

Erstmal kann ich nicht wissen, wie die Leute in einem Mehrfamilienhaus alle arbeiten und zweitens muss es mir ja auch zustehen irgendwann zu staubsaugen und einen Nagel in die Wand zu hauen. Nachts geht es von Gesetz wegen nicht, also bleibt mir nur die Zeit über Tag. Und über Tag geht man nun mal öfters aus dem Haus und da knallt auch schon mal die Türe zu. Das kann nachts genauso passieren und da regt sich auch keiner direkt auf.

Ich würde mir sehr eingeschränkt vorkommen, wenn ich nicht mal tagsüber das erledigen kann, was ich erledigen muss, weil ich Rücksicht auf meine Nachbarn nehmen muss. Wer also tagsüber seine Ruhe haben will, der sollte sich Ohrstöpsel anschaffen oder aber in ein Einfamilienhaus ziehen, wo keine Nachbarn einen stören.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Eine pauschale Antwort lässt sich hier nicht geben. Es kommt meiner Meinung nach darauf an, wie viele Parteien mit im Haus wohnen. Je mehr Parteien im Haus wohnen, umso weniger kann ein in der Nachtschicht arbeitender Mensch verlangen, dass alle anderen auf ihn Rücksicht nehmen. Das ist auch schon organisatorisch nicht möglich, auch dann nicht, wenn man den einen oder anderen Nachbarn hört und ihn bittet, etwas leiser zu sein. Wenn es zu einer gewöhnlichen Tagzeit ist, denke ich, kann der Nachbar da nun so etwas nicht erwarten.

Wir wohnen ja in einem Zwei-Parteien-Haus. Sowohl mein Partner als auch eine Person der anderen Partei arbeiten hin und wieder nachts. Dass da dann Schlaf nachgeholt werden muss, versteht sich im Grunde von selbst. Aber ich denke, dass man da es auch anders lösen kann. Mein Partner nimmt zum Beispiel immer wieder Ohropax oder etwas, damit er eben von der anderen Partei nichts mitbekommt. Dadurch, dass unser Schlafzimmer mit einer Wand an die Küche angrenzt, und ich eben dort hin und wieder auch etwas tue, nimmt er die Ohropax und ich vermute mal, dass es andere Menschen gibt, die nachts arbeiten müssen und in einem Mehrfamilienhaus wohnen.

Arbeitet man ausschließlich in der Nachtschicht, sollte man sich schon überlegen, ob man mit den Geräuschen, die nun mal in einem Mehrfamilienhaus vorhanden sein können, am Tag über zurecht kommt. Ein wenig Rücksichtnahme gehört in jedes Haus, aber ich denke, man kann nun von seinen Nachbarn nicht erwarten, dass die dann erst um 17 Uhr die Wohnung saugen, bloß, damit der Nachbar seinen Schlaf bekommt. Zudem ist es schon so, wie geschrieben wurde, dass man nicht immer weiß, wer wie wann wo arbeitet und so weiter.

Im benannten Fall war es auch so, dass diese Geräusche nun mal nicht immer, sondern eben nur für einen Zeitraum vorhanden waren. Da kann man sich dann kurz schließen und vielleicht fragen, ob es auch leiser ginge, aber ich denke, man muss damit irgendwie zurecht kommen. Sonst müsste man ja auch auf andere Schichtdienstler Rücksicht nehmen und das wiederum stelle ich mir eben schwierig vor, wenn man mit mehr als zwei Parteien und dazu vielleicht auch noch mit Kindern im Haus wohnt.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Schichtarbeit ist leider persönliches Pech. Ich arbeite auch in Schichten. Und Rücksicht kann man von anderen Leuten nur sehr bedingt erwarten. Ab 8 Uhr klingelt das Handy wenn irgendein Unternehmen, eine Institution oder eine Person mich erreichen will. Und wenn ich da eigentlich noch schlafen wollte: Pech gehabt.

Gut, ich habe jetzt das Glück, dass ich nur noch Früh-, und Spätschicht leiste und keine Nachtschicht mehr, aber auch das stellt vor Probleme. In Der Frühschicht muss ich um 4 Uhr morgens aufstehen, aber Abends fällt es anderen Leuten schwer einen zur Ruhe kommen zu lassen, weil die eben noch nicht schlafen wollen. Wenn man Freitags Abends keine Lust auf Party hat, dann ist man der Spaßverderber, aber Tatsache ist, dass man wenn die Party beginnt bereits 17 Stunden auf den Beinen ist und volle 8,2 Stunden gearbeitet hat.

Man sollte aber selbst damit klar kommen. Schafft man dies nicht, dann muss man sich nunmal eine andere Arbeit suchen. Ist vielleicht nicht sofort möglich, aber nach ein paar Wochen sollte man spätestens eine andere Beschäftigung gefunden haben, die auch dem eigenem Profil entspricht und wo die Arbeitszeiten besser passen!

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Sicherlich ist es ein wenig ärgerlich für den Nachbarn, wenn er tagsüber schläft und du da Krach machst. Es ist ja auch völlig verständlich, dass er den halben Tag über schläft, wenn er die ganze Nacht gearbeitet hat und dann auch erst irgendwann morgens ins Bett geht. Allerdings würde ich sagen, dass das eben Pech für ihn ist. Es kann ja nicht sein, dass sich alle anderen Nachbarn da auf einmal völlig einschränken müssen und auf Zehenspitzen in der Wohnung laufen müssen, nur um ihn nicht zu wecken. Solange es sich nicht um die Mittagszeit handelt und solange es sich auch nicht um den frühen Morgen oder die Nacht handelt, darf man sich in seiner Wohnung ganz normal bewegen und ich würde da auch nichts daran ändern. Ehrlich gesagt würde ich es nicht einsehen, mein komplettes Leben einschränken zu müssen, nur weil der Nachbar eben schläft.

Ich denke, dass ich darauf achten würde, vielleicht nicht allzu laut Musik zu hören und auch nicht den Fernseher übermäßig laut zu haben. Allerdings würde ich dann trotzdem ganz normal meine Tätigkeiten erledigen und wenn ich dann auch zum Staubsauger greifen müsste, dann wäre es eben so. Ich würde sicherlich nicht darauf verzichten, in meiner Wohnung keinen Staub zu saugen, nur weil der Nachbar schlafen würde. Gerade dann, wenn ich dann später auch zur Arbeit müsste und erst spät am Abend nach Hause kommen würde, könnte ich das ja auch nicht mehr nachholen, da es so spät auch nicht mehr erlaubt wäre, Staub zu saugen. Allerdings wäre es ja Schwachsinn, den kompletten Haushalt gehen zu lassen und beispielsweise ganz auf das Staubsaugen zu verzichten, nur weil der Nachbar schlafen müsste. Das ist einfach zu viel verlangt, wie ich finde.

Der Nachbar kann ja einfach Ohrstöpsel nehmen, wenn ihn der Krach so sehr stört, dass er nicht schlafen kann. Ansonsten muss er es eben einfach akzeptieren, dass es tagsüber nicht totenstill sein kann, nur weil er schlafen muss. Das Leben geht ja weiter und er kann nicht alle Menschen dazu bewegen, still zu sein. Damit muss man einfach rechnen. Immerhin muss ich auch damit rechnen, immer wieder geweckt zu werden, wenn ich einen Mittagsschlaf machen möchte und das ist ja nichts anderes. Allerdings muss ich die Situation so akzeptieren und ich denke, dass man jedoch lernen kann, solche Geräusche mit der Zeit zu ignorieren, so dass man sich irgendwann nicht mehr daran stört oder sie vielleicht sogar überhören kann.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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