Welche Erinnerungen hebt Ihr auf?

Es gibt eine Reihe von Erinnerungen, die man sich aufbewahrt. Ob es nun die allererste Schallplatte ist oder Erinnerungsstücke aus einer Beziehung. Jedenfalls sind die Möglichkeiten ja nun wirklich vielseitig und auch zahlreich. Bei manchen Dingen fällt es vielleicht auch schwer, sich von ihnen zu trennen, bei anderen Dingen ist es etwas einfacher und dennoch wird selten etwas weggeworfen.

Welche Erinnerungen bewahrt Ihr an sich auf? Wovon könntet Ihr Euch niemals trennen? Wo fällt es Euch leichter, vielleicht einen Schlussstrich zu ziehen? Wie viel Raum nehmen Erinnerungen ein, die man verstauen kann und die sich nicht im Herzen oder im Hirn befinden?

Ich habe noch den alten Sattel und das alte Halfter von meinem Pony und ich würde diese beiden Gegenstände auch niemals hergeben. Gut, ich hatte mehrere Ponys, aber wenn ich "mein Pony" sage, dann meine ich ein ganz besonderes. Ich habe einige Dinge von ihr vor vielen Jahren verkauft, da war sie gerade zwei Jahre lang nicht mehr bei mir und weil ich ein Großpferd habe zu dem Zeitpunkt und die Ausrüstung gar nicht mehr passte und farblich auch nicht mehr zu meinem neuen Pferd gepasst hat wurde ich eben dazu überredet einen großen Teil der Ausrüstung von meinem Pony zu verkaufen. Schon auf dem Pony, welches ich nach ihr bekommen habe habe ich diese Dinge nicht mehr verwendet weil ich es einfach nicht ertragen konnte. Alleine die Vorstellung, dass ich ihre Sachen für ein anderes Pony verwendet habe ist für mich ein riesiger Betrug. Ich bereue es, weil ich die Dinge gerne weiterhin bei mir hätte. Aber es ist schon gut so und ich habe immer noch die Erinnerung an sie.

Sonst habe ich noch das Kissen, welches ich als erstes bekommen habe. Also schon als Säugling. Es ist ein kleines Baby-Kissen und ich schlafe zu hause nicht ohne dieses Kissen. Ich habe es auch schon mit auf Klassenfahrten genommen, aber weil ich Angst hatte es zu verlieren, kaputt zu machen oder zu vergessen habe ich das später nicht mehr gemacht und ich nehme es auch nicht mit in Hotels. Auch von diesem Kissen möchte ich mich nicht gerne trennen.

Dann habe ich noch ein besonderes Kuscheltier, welches auch heute noch mit in meinem Bett neben mir schläft. Es erinnert mich an mein Pony, weil es so ähnlich aussieht und ich habe es damals auch nach meinem Pony benannt. Es sorgt dafür, dass ich mich jeden Morgen und jeden Abend noch einmal an sie erinnere und an sie denke, auch wenn sie nicht mehr bei mir ist. Das ist mir unendlich wichtig. Ich würde auch niemals auch nur ein Photo weg schmeißen, auf dem mein Pony zu sehen ist und ich würde auch keines verschenken.

Ansonsten habe ich eigentlich keine gegenständlichen Erinnerungsstücke, welche mir sehr wichtig wären. Zumindest fallen mir gerade keine weiteren ein. Ich habe noch Stallschilder von meinen Ponys, eines ist auch nach neun Jahren noch an der Boxentür, hinter der nun mein Pferd steht, befestigt. Für mein Pferd wollte ich immer ein ähnliches Stallschild kaufen, aber ich kam nie dazu. Nun werde ich bald aber für mein Fohlen ein neues Schild kaufen gehen und bringe dann gleich noch eines für mein Pferd mit. Diese Schilder werde ich dann auch als Erinnerung aufbewahren und vielleicht sogar an eine Wand hängen.

Besonders viel Platz nehmen meine Erinnerungsstücke nicht weg. Den größten Anteil hat da natürlich der Sattel, aber der hängt auf dem Handlauf von der Treppe meines Hochbetts und dort stört er mich auch nicht. Auch mein Halfter hängt dort und ist nicht im Weg. Die Photos sind in meinem Schrank. Es ist schon ein großer Packen, aber ich habe deswegen auch keine größeren Platzprobleme.

Obwohl ich selbst eigentlich eher nicht zu den Menschen gehöre, die besonders emotional oder sentimental sind, habe auch ich einige Dinge aus meiner Vergangenheit, von denen ich mich einfach nicht trennen kann und auch gar nicht will, da diese mir doch sehr viel bedeuten und sie mich sehr stark an früher erinnern. Viele Dinge in meinem Zimmer sind zum Beispiel auch noch Überbleibsel aus meiner Kindheit, die ich irgendwie nie so wirklich weggeräumt habe - Sie liegen überall herum und haben zum Teil doch eine recht große Bedeutung für mich.

Anders hingegen sieht es in einer großen Kiste auf dem Dachboden aus. In dieser befinden sich viele Dinge aus meiner Kindheit, die allerlei Bedeutung für mich haben. In dieser alten Roll-Kiste befinden sich zum Beispiel sehr viele lose Fotos. Früher hatte ich meinen eigenen Fotoapparat und hatte diesen sehr häufig bei mir und habe von allem und jeden Fotos geschossen. In der Grundschule hatte ich bestimmt jede Woche einen Film mit über 30 Fotos verschossen und die Kiste war „rappelvoll“ bis zum Rand. Hier habe ich vor ein Paar Jahren mal die besten aussortiert und die, die mir noch etwas bedeuteten habe ich eben behalten und in die Kiste sortiert. Dort befinden sich eben Fotos von Geburtstagen, Feiern, Ausflügen in Freizeitparks oder ähnlichen Momenten.

Auch befinden sich auf dem Dachboden noch etliche Plüschtiere aus meiner Kindheit, manche dieser Tiere sind so alt wie ich, da ich diese gleich zu meiner Geburt geschenkt bekommen habe. Die habe ich dann früher dementsprechend auch immer mit mir herumgetragen, egal ob daheim, bei Verwandten zu Besuch oder sogar im Kindergarten. Mit diesen Tiere verbinde ich eben viele Erinnerungen, da ich auch sehr viele Stunden meiner Kindheit mit ihnen verbracht und gespielt habe.

Als letztes fällt mir jetzt eben noch meine Comic- und Manga-Sammlung ein, die auch irgendwo auf dem Dachboden liegt und langsam verstaubt. Ich schaue heute nur noch selten in diese ganzen Dinge hinein und ich werde sie wahrscheinlich alle nie mehr auch nur ein mal lesen, aber trotzdem verbinde ich damit eine Menge Erinnerungen, da diese früher sehr meinen Alltag bestimmten und ich viele Stunden mit dem lesen dieser Comics und Mangas verbracht habe. Auch erinnere ich mich an so gut wie jedes Detail in den Mangas, weshalb ich mich noch weniger von diesen trennen will.

Ich habe auch noch einige Dinge von denen ich mich überhaupt nicht trennen kann. Ich habe immer noch meinen Teddybär, den ich zu meiner Geburt geschenkt bekommen habe. Er ist immer in der Nähe von meinem Bett, ab und an benutze ich ihn noch als Kissen.

Meine ganzen Fotos habe ich natürlich auch aufgehoben, in Kisten oder die ganz besonderen in Fotoalben. Ich habe auch noch mein Poesiealbum aus der Schulzeit, wo meine ganzen Freunde und auch Klassenkameraden hinein geschrieben haben.

Auch habe ich noch einige Andenken von Freundinnen wie Armbänder oder Freundschaftsringe, die ich immer noch in einer Schmuckdose in meiner Vitrine aufhebe.

Ich habe auch noch eine besondere Ecke im Wohnzimmer, in der ich einige Erinnerungsstücke meiner Lieblingspferde aufgehangen habe, unter anderem das Trensengebiss des Ponys, auf dem ich reiten gelernt habe, mit dem ich sehr viele schöne und verrückte Momente erlebt habe. Er war einfach nur zum knuddeln, egal was er angestellt hat, oder wie oft er mich in den Dreck geschmissen oder verletzt hat, er war halt ein typisches Shetty .Mit ihm bin ich jahrelang durch dick und dünn gegangen, auch wo ich schon wegen meiner Größe auf ein anderes Pony umsteigen musste, er blieb mein Pflegepony. Dann habe ich von meinen Pferden Fotos, Schleifen, Mähnen- und Schweifsträhnen aufgehangen.

Von meinen Kindern habe ich auch noch sehr viele Erinnerungsstücke wie die ersten Schuhe, die verlorenen Milchzähne, schöne Zeichnungen und einige gebastelte Werke. Dieses sind alles Dinge, die ich niemals weg werfen würde, denn sie sind mit vielen tollen Momenten verbunden, an die man sich gerne zurück erinnert.

Ich bin noch jung und in meinem Leben haben sich noch nicht allzu viele Dinge angesammelt, mit denen ich Erinnerungen verbinde. Ich persönlich bin auch eher der Typ Mensch, der seine Erinnerungen im Herzen aufbewahrt, beziehungsweise in seinem Kopf, wobei ich schöne Erinnerungen auch oft Revue passieren lasse. Materielles besitze ich nicht mehr allzu viel, da auch vieles in den Jahren bei Umzügen verloren ging.

Was ich aber immer noch hier habe, sind Briefe aus meiner Schulzeit, die ich in einer kleinen Holzkiste verstaut habe. Meine damalige Freundin und ich haben uns immer Briefe geschrieben, die wir montags mit in die Schule genommen haben und dem jeweils anderen überreicht haben. In den Briefen stand dann immer, was wir am Wochenende gemacht haben und was für Neuigkeiten es gibt, das war für uns schon zu einer Art Ritual geworden. Auch Abschiedsbriefe von damaligen Freunden habe ich in meiner Kiste gelagert, denn meine Familie und ich sind immer sehr oft umgezogen, weshalb ich mich oft von Freunden trennen musste. Auch Geburtstagskarten von damals bewahre ich gerne noch auf. Ich hatte damals auch eine Menge Stofftiere, aber die habe ich nicht aufbewahrt, was ich heute auch ein klein wenig bereue. Im Besitz von alten Geschenken bin ich auch noch, wobei das eher kleine Figuren und auch Ketten sind. Meinen Kulturbeutel den ich vor Jahren von Freunden zum Abschied geschenkt bekommen habe, ist auch noch in meinem Besitz und den benutze ich heute noch, da er einen festen Platz im Badezimmer hat.

Oh je, ich bin wohl jemand, der wirklich vieles aufbewahrt und auch an vielen Erinnerungen hängt. Tatsächlich ist meine Wohnung und auch die, in der mein Ex-Partner noch wohnt, quasi voll von alten Erinnerungsstücken, die sich überall zwischen dem Alltäglichen befinden. So besitze ich noch mein Dreirad, an das ich viele Erinnerungen habe, an die ich gerne zurückdenke und das mein Ex-Partner anlässlich meines letzten Geburtstages auch noch repariert hat, nachdem ein Pedal abgebrochen war. Ich war eben ein wildes Kind. Außerdem habe ich noch alle möglichen anderen Erinnerungsstücke aus meiner Kindheit und Jugend, also einige Kuscheltiere, Hörspielkassetten, meinen alten Kassettenrekorder, der mittlerweile auch schon sechsundzwanzig Jahre alt ist und einwandfrei funktioniert, aber auch viele Bücher und teilweise auch alte Briefe, die ich geschrieben und nicht verschickt oder abgegeben habe.

Aus der neueren Zeit bewahre ich ganz gezielt solche Dinge auf wie Eintritts- oder Fahrkarten von irgendwelchen Reisen, die ich unternommen habe, aber auch häufig diese Flyer, die man als Tourist in Hotels angeboten bekommt. Als ich damals mit Anfang zwanzig in der Provence war, habe ich dort Zuckertütchen aus einem Strandcafé behalten und mit nach Hause genommen. Auch diese existieren noch und bringen mir diesen wirklich wundervollen Urlaub immer wieder in eine lebendige Erinnerung, weil ich eben weiß, wo ich diese Dinger her habe und dass sie in dieser Umgebung waren, in der ich damals auch war. Aber auch Kleidungsstücke, die ich an solchen Urlaubsorten mal gekauft habe, kann ich einfach nicht wegwerfen. So besitze ich auch immer noch irgendwo einen alten Pullover, den ich mir in der Bretagne kaufen musste, wo es unglaublich kalt war. Dieser Pullover ist mittlerweile auch schon achtzehn Jahre alt.

Solche Erinnerungsstücke sind mir wirklich wichtig, weil ich durch sie einen direkten Bezug zu einem Lebensgefühl bekomme, das ich in bestimmten, tollen Momenten meines Lebens hatte. Ich kann wirklich viel mit diesen Erinnerungsstücken anfangen und sie sind für mich nicht wie Fotos, die mich einfach nur an irgendein Ereignis oder eine Zeitspanne erinnern, sondern ich bekomme mit Hilfe dieser Erinnerungsstücke wieder einen quasi direkten Draht zu der damaligen Zeit und erinnere mich dann auch jeweils genau und sehr präzise daran, wie es mir damals ging und wie ich eingestellt war, das ist so ähnlich wie eine Art kleine Zeitreise. Allerdings versuche ich, wie oben schon kurz angesprochen, diesen Erinnerungsstücken keinen separaten Ort zuzuweisen, an dem ich sie aufbewahre, sondern ich verstreue sie ganz absichtlich unter meinen alltäglichen Gegenständen, damit ich eben auch immer wieder im Alltag darüber stolpern kann, denn das ist jedes Mal wieder ein Lichtblick.

Ich hebe eigentlich alle Erinnerungen auf, die eine große emotionale Bedeutung für mich haben und zu denen ich einen direkten emotionalen Bezug habe. Dabei handelt es sich beispielsweise um Fotos. Immer dann, wenn ich mir ein Bild anschaue, dann fühle ich mich auch in die jeweilige Situation zurück versetzt und ich kann mir dann auch genau vorstellen, was ich zum Zeitpunkt des Bildes gemacht habe. Oftmals ist es dann auch so, dass ich mich in Gedanken genau wieder in dem Bild wiederfinde und von daher haben solche Fotos natürlich eine große emotionale Bedeutung für mich. Aus diesem Grund könnte ich solche Bilder auch niemals einfach so wegschmeißen oder auch löschen. Dafür sind sie mir dann doch zu wichtig. Abgesehen davon, habe ich die meisten Bilder auch in digitaler Form gespeichert und da nehmen sie wirklich nicht viel Platz weg, so dass ich sie auch über mehrere Jahre aufbewahren kann, ohne dass sie mich stören.

Ansonsten hebe ich auch noch sehr gerne solche Kleinigkeiten auf, wie Kuscheltiere oder auch Briefe. Das nimmt oftmals nicht viel Platz weg, wobei man zu solchen Sachen doch ganz starke Verbindungen haben kann. Von daher würde ich auch niemals Schmuck wegschmeißen. Schmuck bekommt man ja auch nicht einfach so grundlos geschenkt, sondern nur dann, wenn ein besonderer Anlass oder ein besonderes Ereignis ansteht und von daher ist das durchaus etwas Besonderes und Großes für mich, wovon ich mich auch nicht einfach so trennen könnte.

Wovon ich mich jedoch ausgesprochen gut trennen kann, sind Gegenstände aus meiner Kindheit. Die Zeit ist für mich einfach so lange entfernt, dass ich da keine speziellen Erinnerungen in meinem Kopf habe. Von daher muss ich da auch nicht unbedingt versuchen, durch Gegenstände eine Verbindung aufzubauen. Zu den meisten Dingen habe ich auch gar keinen Bezug mehr, da ich mich kaum noch an sie erinnere. Auch ist es so, dass es einfach nur Unmengen an Platz wegnimmt, wenn man meint, jedes Kleidungsstück und jedes Spielzeug aus der Kindheit behalten zu müssen. Von daher schmeiße ich so etwas ganz gerne weg, verschenke es oder verkaufe es. Auf diese Weise schaffe ich dann auch wieder Platz für neue Sachen und ich fühle mich auch teilweise befreit, wenn ich endlich alte Dinge wegschmeißen kann.

Ich trenne mich auch immer wieder gerne von alten Unterlagen aus der Schule. Auch wenn da natürlich jede Menge Erinnerungen dran hängen, macht es für mich wenig Sinn, so etwas aufzuheben. Es handelt sich ja um Unmengen an Papier, wobei auch ständig etwas Neues dazu kommt, da ich ja studiere. Irgendwann würde der Platz dann auch ausgehen und ich denke, dass es Wichtigeres gibt, als alte Unterlagen von der Grundschule zu behalten, weshalb so etwas bei mir früher oder später immer in den Mülleimer geschmissen wird.