Klappt es mit dem ersten Hund wenn man immer Katzen hatte?

X wollte immer auch gerne Hunde und hat auch das Umfeld, wie beispielsweise ein Haus dafür. Wegen der Arbeit hatte sie dann aber immer nur Katzen als Haustiere ihr ganzes Leben, die sie liebt, aber da sie nun in Pension geht und Zeit hat, überlegt sie, sich ihren Traum zu erfüllen. Sie will auch keinen großen Hund, aber nichts wirklich winziges. Hat jemand Ideen ob das jetzt noch klappen kann (und ja es leben derzeit zwei Katzen dort) und vielleicht einen Rassevorschlag oder andere Tipps?

Es gibt doch genügend Leute, die für die Ferien oder aus gesundheitlichen Gründen mal jemanden suchen, der einen Hund für ein paar Tage oder Wochen vorübergehend zu sich aufnimmt. Ich würde in so einem Fall einfach mal inserieren, dass ich mich privat um einzelne Hunde kümmere. Man muss dafür ja nicht mal Geld nehmen, wenn man sich einfach ausprobieren will.

Der Vorteil daran ist, dass man sich die Hunde aussuchen kann, die man kurz in Pension nimmt. Und man kann auch als Bedingung fest legen, dass es Hunde sind, die mit Katzen gut auskommen. Und wenn es nicht klappt, kann man sie nach kurzer Zeit wieder wie geplant an den richtigen Besitzer abgeben. Das gibt zumindest schon mal einen ersten Eindruck wie man selbst mit einem fertig erzogenen Hund klar kommt und wie die Katzen das verkraften würden.

Danach kann man immer noch weiter überlegen, ob man einen Hund auf Dauer haben möchte. Unter diesen Umständen hat man auch schon gesehen, welche Rassen einem vielleicht mehr liegen und welche weniger. Ebenso hat man dann schon gesehen, welches Alter eines Hundes für einen Optimal ist, also ob man einen jungen Hund haben will, oder lieber einen freundlichen älteren aus dem Tierheim oder von Privat.

Wenn X sich schon so lange einen Hund wünscht und die Voraussetzungen zur Hundehaltung gegeben sind, dann sollte X den Schritt Richtung Wunscherfüllung auf jeden Fall wagen, finde ich. Generell finde ich die oben genannte Idee, Hunde zur Urlaubsbetreuung aufzunehmen, schonmal gar nicht schlecht, um einen Eindruck zu bekommen, wie sich der Alltag mit Hund gestaltet. Je nachdem, wie man sich das Leben mit Hund vorstellt, gibt es ja durchaus einige Dinge zu beachten, die man vielleicht bei den ersten Überlegungen gar nicht auf dem Schirm hat.

Die Frage nach der Rasse lässt sich ohne weitere Informationen nicht wirklich beantworten. Dafür müsste man schon wissen, was X sich genau vorstellt. Die Rassen unterscheiden sich ja nicht nur im Aussehen, sondern auch in rassespezifischem Verhalten und den Anforderungen an den Halter. Ich würde X aber auch davon abraten, sich auf eine bestimmte Rasse festzulegen, sofern ihr Herz nicht ohnehin für eine ganz bestimmte Rasse schlägt.

Ich würde X auch aus zwei Gründen davon abraten, nach einem Welpen zu schauen. Erst einmal geht sie ja gerade in Pension und wenngleich es ihr zu wünschen ist, dass sie noch 15 Jahre sehr fit bleibt, hielte ich einen Welpenkauf für sehr gewagt. Ganz davon abgesehen, dass es ja ihr erster Hund wäre. Welpenerziehung ist was ganz tolles und macht Spaß, wird aber oft unterschätzt. Ich habe im Tierheim zu viele Hunde kennen gelernt, die als Welpe zu Anfängern kamen, die ganz einfach nicht die Kompetenz hatten, ihn richtig zu erziehen.

Das Zusammenleben von Katze und Hund kann auf jeden Fall funktionieren, wenn man nicht gerade eine extrem territoriale, aggressive Katze oder einen Hund mit erheblichem Jagdtrieb hat.

Ich würde X ans Herz legen, sich mal ins nächste Tierheim zu begeben und dort ehrenamtlich mit Hunden spazieren zu gehen. Dort kann sie nicht nur diverse Rassen kennen lernen, sondern auch ihre Hundeerfahrung auf- und ausbauen sowie Kontakte zu Leuten knüpfen, die letztlich bereit wären, sie dann bei der Anschaffung des Hundes und dessen Zusammenführung mit den Katzen zu unterstützen. Und wer weiß, vielleicht lernt sie dabei den einen Hund kennen, der perfekt zu ihr passt.