Kollege nervt mit Einladungen, wie höflich zurückweisen?

In unserer Firma gibt es Zeiten, in denen für drei, vier Monate mehr Arbeiter eingestellt werden, da in dieser Zeit sehr viel mehr zu tun ist. Diesen Sommer kam ein Kollege für diese Saison zurück, der auch letztes Jahr bei uns arbeitete.

Da die meisten Leute für eine Weile umziehen müssen, um hier zu arbeiten, gibt es natürlich viele Neulinge, die noch keine Kontakte haben und ein paar Gruppen oder Events organisieren, um Anschluss zu finden. Allerdings übertreibt dieser Kollege, der auch letztes Jahr da war, diesmal ziemlich. Er schreibt fast täglich E-mails und postet in unsere Facebook-Arbeitsgruppe. Er hat Ankündigungen gemacht wie "Ich werde alle von euch auf Facebook als Freunde hinzufügen, warum auch nicht" und "Und gebt mir eure Handynummern, damit ich euch so lange nerven kann, bis ihr zu allen Veranstaltungen kommt". Zwar immer mit einem Smiley, aber gemacht hat er es tatsächlich. Die Freundschaftsanfrage habe ich nicht angenommen, da ich ihn persönlich eben nicht kenne und bin auch nur zu einer Veranstaltung mal mit, wo er sich ziemlich unangenehm benommen hat. Angeberisch und so, als würde er eine Rolle spielen, um beliebt zu sein.

Einerseits kann ich es ja verstehen, dass er gerne Anschluss und neue Freunde finden möchte (was ihm im letzten Jahr scheinbar nicht gelang), andererseits sind viele Kollegen bereits genervt und ich habe mich nun mal dazu entschieden, dass ich nicht mit ihm befreundet sein muss und da ich schon lange hier bin, habe ich natürlich bereits meinen Freundeskreis und muss auch nicht jede Veranstaltung mitmachen. Leider lässt er nicht locker.

Wie kann man ihm höflich klar machen, dass man nicht daran interessiert ist? Einfach zu jedem Event nein sagen wird auch nervig, da er ständig etwas vorschlägt und dann wirklich rumnervt. "Ach, wieso kannst du nicht abens lange wegbleiben, ist doch nicht viel zu tun im Büro". Am liebsten würde ich ja direkt sagen, dass ich an seiner Freundschaft nicht interessiert bin oder zumindest auf Treffen außerhalb des Büros keine Lust habe. Aber da er mein Kollege ist, möchte ich ihn auch nicht direkt kränken oder ihn mir zum Feind machen. Was würdet ihr in meiner Lage tun?

Was spricht dagegen ihm klar zu machen, dass dein Privatleben schlicht ausgefüllt genug ist und du dich in deiner Freizeit nur mit Kollegen treffen könntest, wenn du dafür die privaten Freunde hängen lässt. Und nachdem jeder sicher versteht, dass das nicht geht, wird er dich in Ruhe lassen.

Bei Nachfragen was das für private Aktivitäten und Freunde sind, kannst du vorsichtig sein und sagen, dass es nur privat ist, wenn es privat bleibt und du daher in der Arbeit nicht darüber sprichst oder aber du gehst die Sache offensiv an und behauptest, dass du in deiner Freizeit deine Zeit ausschließlich mit deinem Freund im Bett verbringst.

An deiner Stelle wäre ich einfach mal so nett und würde ihm mitteilen, dass er mit seinen Anfragen übertreibt und es so leider nichts werden wird. Immerhin siehst du das ja nicht alleine so. Außerdem könntest du dann mit ihm ausmachen, dass du auch mal kommst, wenn er nicht immer wieder Anfragen schickt. Sonst würde ich einfach mal ganz klar sagen, dass du immer wenig Zeit hast und auch keine Lust hast deine Freizeit mit Kollegen zu verbringen. Das muss man ganz klar sagen. Damit hat man dann vielleicht kaum noch Freunde an der Arbeit, aber damit umgehen kann jeder irgendwann jeder damit und ein normales Verhalten ist dann möglich.

Das ist ja wirklich nervig und ich denke auch, dass man schon etwas direkter zu solchen Menschen sein muss. So wird es wirklich nichts bringen, wenn man jede Einladung absagt und dafür Ausreden vorschiebt. Außerdem ist es auch nicht fair, wenn man sich dann ständig etwas neues ausdenken muss. Deswegen würde ich es auch ganz direkt zu erklären versuchen, dass ich an einem Kontakt neben der Arbeit allgemein nicht interessiert bin, auch wenn der Kollege sonst ganz nett ist. So kann man es dann ja auch freundlich umschreiben.

Es gibt da mehrere Möglichkeiten. Du könntest sagen, dass du einen Freund hast, der sehr eifersüchtig ist und du Angst um deinen Kollegen hast, weil dein Freund auch Boxer ist. Dann wäre noch die Möglichkeit, die dir derpunkt genannt hat. Wenn dir beides nicht gefällt, sag ihm ganz einfach, dass du nach dem Arbeitstag so geschlaucht bist, dass du nur selten etwas unternimmst und wenn, dann nur mit deinem Freund. Deshalb bedauerst du, seinen Vorschlag nicht annehmen zu können.