Kind schläft nach 'Papa-Wochenende' in der Schule ein

vom 23.06.2014, 11:52 Uhr

Das 6 jährige Kind von Frau A ist jedes. 2. Wochenende bei seinem Vater. Der Vater holt das Kind Freitag nach der Schule ab und bringt es Sonntag um 20 Uhr wieder. Dann geht die Kleine auch sofort ins Bett, wenn sie gegessen hat. Die Zeiten wurden per Gericht festgesetzt und deswegen ist auch mit dem Vater nicht zu reden, dass das Kind früher nach hause kommt.

Montags in der Schule ist das Kind dann so müde, dass es fast einschläft und im Kunstunterricht ist sie auch schon eingeschlafen. Die Mutter versucht auch mit dem Kind zu reden um herauszufinden, warum das Kind so müde ist. Sie sagt aber nichts und ist ein wenig in sich gekehrt. Das Mädchen ist sowieso eher ein ruhiges Kind. Der Vater meint nur, dass er viel mit dem Kind unternimmt. Aber was genau sagt er auch nicht.

Wie sollte sich Frau A nun verhalten? Sollte Frau A das Jugendamt einschalten? Sollte sie das Besuchsrecht versuchen einzuschränken? Wie kann Frau A heraus bekommen, was der Vater mit dem Kind veranstaltet, wenn weder das Kind noch der Vater was sagt? Frau A ist hilflos und weiß nicht, was das Kind so müde machen könnte. Auffallend ist, dass es immer Montag und Dienstag nach dem Besuchswochenende ist. Dann pegelt es sich langsam wieder ein.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Nun in erster Linie mache ich mir ja Gedanken darum, weshalb das Kind der Mutter, in diesem Fall Frau A, nicht erzählt, was sie mit ihrem Vater am Vater-Wochenende so unternimmt. Ich persönlich kenne viele Kinder, wo die Eltern getrennt oder gar geschieden sind und das Kind dann alle zwei Wochen am Wochenende bei dem Vater sich aufhält und dort auch übernachtet. Dass die Kinder an diesem Wochenende meist viel mit ihren Vätern unternehmen, ist eigentlich auch klar, aber meist ist es dann so, dass das Kind oder die Kinder zu Hause stolz berichten, was sie an diesem Wochenende mit dem genannten Papa unternommen haben. Da habe ich noch nicht mitbekommen, dass die Kinder über das Wochenende schweigen. Das finde ich schon ein bisschen merkwürdig.

Auch das der Vater nicht der Mutter erzählt, was die Beiden an dem besagten Wochenende unternommen haben, finde ich nicht wirklich prickelnd. Ich bin der Meinung, dass der Vater der Mutter schon erzählen sollte, was der Vater mit dem Kind an dem Wochenende unternommen hat. Um dann letztendlich auch zu begründen, weshalb das Kind Unteranderem so müde ist, weshalb es auch im Unterricht einschläft. Wenn ich das alles so lese, dann fällt der erste Verdacht natürlich auf den Vater und in der Situation würde ich mir auch Gedanken darum machen. Immer hin stellt sich die Frage, was weiterhin passiert, wenn das Kind alle zwei Wochen im Unterricht an Montag und Dienstag einschläft. Die schulische Leistung wird davon sicherlich auch beeinträchtigt.

Hat Frau A vielleicht schon eine Mitarbeiterin beim Jugendamt zugewiesen bekommen? Meist laufen solche Gerichtszuweisungen ja in zusammenarbeit mit dem Jugendamt. Sodass die Mitarbeiterin beim Jugendamt sich nicht erst in die Geschichte einarbeiten muss, sondern schon Kenntnis von den Einzelheiten besitzt und beide Elternteile schon kennt. An die Mitarbeiterin des Jugendamtes würde ich mich wenden und der die Sachlage schildern. Vielleicht würde ich mich aber auch mit der Klassenlehrerin oder mit dem Klassenlehrer meines Kindes zusammensetzen, um das Vorgehen zu besprechen. Vielleicht kann der Klassenlehrer oder die Klassenlehrerin behilflich sein und unterstütz dein Vorhaben auch.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich würde mit dem Vater aushandeln, dass das Kind auf jeden Fall schon Abendbrot gegessen haben muss, wenn es am Sonntag um 20 Uhr zur Mutter gebracht wird. Ansonsten wird es für eine sechs Jahre alte Schülerin fast etwas spät, denn vor halb zehn wird sie vermutlich nichts ins Bett kommen, wenn erst gegessen werden muss. Und mit komplett vollem Bauch kann man ein Kind auch schlecht ins Bett schicken. Dass so die übliche Abendbrotzeit für Kinder etwas bis 19 Uhr ist, sollte ein Vater auch verstehen.

Wenn das Mädchen nur jedes zweite Wochenende Zeit hat, die es mit dem Vater verbringen kann, ist es nur nachvollziehbar, das beide in der Zeit alles nachholen wollen, was sie sonst nicht erleben können. Wenn Tochter und Vater sich sehr nahe stehen, dann gibt es eben nichts schöneres, als die Zeit zu zweit zu genießen. Und in dem Alter ist das Kind sicher auch dadurch ermüdet, dass es von dem Wechsel zwischen den Eltern emotional belastet ist. Das dürfte auch normal sein. Vielleicht schläft sie nach dem Besuch auch lange nicht ein und sagt das einfach der Mutter nicht? Vielleicht wäre es der Mutter nach dem Umgang möglich, das Kind abends in den Schlaf zu streicheln, dass es möglichst viel Schlaf bekommt? Entspannungsrituale wie ein Wannenbad, Honigmilch oder Entspannungsmusik können da zusätzlich Erleichterung bringen.

Ansonsten würde ich als Mutter anstreben, mit dem Vater einen gemeinsamen Termin bei der Klassenlehrkraft des Kindes wahr zu nehmen. Dort lässt man die Lehrer schildern, wie sich das Kind nach den Umgangswochenenden verhält und die Lehrkraft bittet die Eltern um Mitarbeit, wie man die Situation für das Kind verbessert. Das bringt vielleicht mehr Erfolg, als wenn die Mutter das direkt versucht und dann irgendwie als Spaßverderber da steht.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich sehe hier wirklich keinen Fall für das Jugendamt. Man könnte wirklich nur fragen, wieso wohl das Kind kein Vertrauensverhältnis zur Mutter hat aufbauen können, wenn es nichts berichtet. Aber das wäre sicher nicht das, was die Mutter vom Jugendamt erwarten würde. Außerdem hält sich der Vater ja offenbar an die gerichtlich festgelegten Zeiten. Was sollte man ihm da vorwerfen?

Anderseits verstehe ich auch das Problem nicht. Der Vater scheint verlässlich um 20 Uhr da zu sein. So könnte die Mutter das Abendessen für eben 20 Uhr vorbereiten, so dass das Kind bis spätestens 20:30 Uhr sogar die Zähne geputzt haben könnte.

Geht das Kind dann um 20:40 Uhr ins Bett, so sollte es kein Problem sein, um 8 Uhr wieder fit in der Schule zu sein. Wenn nicht, würde ich unabhängig vom "Papa-Wochenende" einen Kinderarzt befragen. Es mag sein, dass das Kind "müde" ist. Aber von "müde" hin zum einschlafen, ist doch noch ein gewisser Schritt hin!

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Das Kind schläft sofort ein, wenn es ins Bett geht. Die Mutter geht des öfteren ins Kinderzimmer. Es liegt kaum und schläft. Die Mutter muss das Kind auch morgens wecken. Es ist dann auch so, dass es kaum aus dem Bett kommt. Das Kind schläft auch manchmal direkt bei der Mutter und so merkt die Mutter auch, ob es unruhig schläft und das macht das Kind nicht. Das Kind schläft tief und fest und das von ca. 21 Uhr bis halb 7 Uhr in der Früh. Das sind 9 1/2 Stunden und das müsste auch für ein 6 jähriges Kind reichen. Wenn es bei der Mutter ist, dann geht sie auch meist nicht vor 21 Uhr ins Bett.

Das Kind redet auch nicht gern darüber, was sie so in der Schule oder beim Spielen erlebt. Deswegen hat die Mutter sich bisher auch keine Gedanken darum gemacht, dass es nichts erzählt, wenn sie vom Vater kommt. Alle 2 Wochen wurde per Gericht festgemacht, weil der Vater das auch so wollte und er nicht jedes Wochenende Zeit hat.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich sehe da jetzt auch keine Gefahr. Vielleicht das die Kleine auch nur einen speziellen Mangel, der sich nach diesen Wochenenden zeigt. Sie wird sicherlich bei Vater nicht das gleiche wie Zuhause zu essen bekommen, und mit Sicherheit auch nicht zur gleichen Zeit. Das kann bei einem so jungen Menschen schon mal gut ausreichen das die zwei Tage lang wie gerädert ist.

Sie wird auch bestimmt nicht wie bei der Mutter um 21 Uhr schlafen gehen, was ich nebenbei gesagt echt spät für ein sechs Jähriges Kind finde. Normal wäre in dem Alter 19 Uhr und mindestens zehn Stunden Schlaf. Die kleine ist voll in der Entwickelung, ich finde da müssen beide Eltern mal an sich arbeiten.

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» 19kitty90 » Beiträge: 573 » Talkpoints: 2,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Meine Töchter sind fast 11 1/2 Jahre und wenn wir sie beim Vater abholen, dann sind wir keine fünf Kilometer gefahren sie schlafen ein. Das ist bei anderen Autofahrten nicht so. Es hat auch nichts mit fehlendem Vertrauen zur Mutter zu tun, wenn ein Kind da nichts erzählt. Im Gegenteil, es ist ein ganz normales Verhalten, dass man den Elternteilen nichts vom "anderen Leben" berichtet. Denn ein Kind will damit vermeiden, dass hier die Mutter nicht emotional verletzt wird, wenn sie vielleicht nicht so viel mit dem Kind unternehmen kann.

Allerdings sollte hier eine andere Regelung geschaffen werden. 20 Uhr ist doch nachweislich schon zu spät an den betreffenden Sonntagen. Zumal eben viele Trennungskinder beim Vater dann auch Narrenfreiheit haben, was in den meisten Fällen auch Schlafmangel bedeutet. Demzufolge ist hier auch die Mutter im Zugzwang, denn zum Sorgerecht gehört eben auch die Sorgepflicht und damit erst mal der Gang zum Jugendamt und damit zur Familiengerichtshilfe.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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