Könnt ihr zugeben, wenn ihr euch geirrt habt?

vom 12.06.2012, 12:47 Uhr

Kennt ihr das? Ihr unterhaltet euch mit einer Person, wo ihr sofort wisst, sie hat Unrecht. Sie gibt es aber einfach nicht zu, auch wenn man ihr beweist, dass sie Unrecht hat. Es gibt Personen, die können einfach nicht zugeben, wenn sie Unrecht haben. Meine Oma ist auch so ein Mensch. Ihr Standardsatz ist "Du hast Recht und ich meine Ruhe" und da weiß man eigentlich schon, dass sie Unrecht hat.

Seid ihr auch eher ein Mensch, der lieber geht, als zuzugeben, dass ihr Unrecht habt oder gebt ihr auch zu, dass ihr euch geirrt habt? Ich persönlich sage, wenn ich mich geirrt habe. Irren ist schließlich menschlich und ich denke, dass sich keiner etwas abbricht, wenn er zugibt sich geirrt zu haben.

Benutzeravatar

» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Wenn ich im Unrecht bin oder mich geirrt habe, kann ich das ganz ohne Probleme zugeben. Kein Mensch ist doch perfekt und Fehler passieren nun mal, daher finde ich es auch überhaupt nicht schlimm, zuzugeben, wenn ich mich geirrt hab. Es kann zwar vorkommen, dass es mir dann unangenehm ist, aber zugeben tue ich es auf jeden Fall. Denn das einfach zu überspielen finde ich schon sehr charakterschwach.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kenne viele Leute in meinem Bekanntenkreis, die niemals zugeben würden, dass sie sich geirrt haben. Ich finde das persönlich total schrecklich, denn ich kann einfach nicht nachvollziehen, warum das so schwer ist. Wenn ich mich geirrt habe, dann gebe ich das auch zu. Ich finde es auch nicht schlimm, einen Irrtum zuzugeben, denn jeder Mensch kann sich mal irren. Man kann ja auch nicht alles wissen. Insofern stimmt der Spruch "Irren ist menschlich" auf jeden Fall. Da ist doch nichts dabei. Was hat man denn bitte davon, wenn man auf seinen Standpunkt beharrt, obwohl dieser falsch ist. Also ich kann das nicht verstehen.

Da bringt es dann auch nichts, die Leute auf ihren Fehler aufmerksam zu machen, denn sie sind so felsenfest davon überzeugt, dass ihre Meinung die einzig richtige ist. Meistens ist mir das Gespräch dann auch zu anstrengend und ich klinke mich aus. Ich mag solche Diskussionen, da sie zu nichts führen. Es gibt einfach Leute, die total resistent gegen "Beweise" aller Art ist. Ich will dann einfach meine Ruhe haben und lasse sie dann auch an ihrem Irrtum festhalten. Sie wollen es ja auch nicht anders und ich möchte mich damit auch nicht stundenlang beschäftigen müssen. Ich finde es ebenfalls äußerst schwach, wenn man den Fehler dann nicht zugeben können. Genauso wie manche Leute sich nicht entschuldigen können, obwohl sie einen Fehler gemacht und einen Menschen verletzt haben. Das muss man dann so hinnehmen. Da kann man einfach nichts machen.

Benutzeravatar

» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Wer bei einem Irrtum der auch noch "nachweisbar" auf seinem Standpunkt besteht, der kann in Zukunft nicht mehr als ernstzunehmender Gesprächspartner gelten. Daher würde ich schon dazu raten, auch einen Irrtum zuzugeben bzw. sich wirklich auch belehren zu lassen. Insbesondere, wenn eben die Sachlage klar dargelegt wurde. Der Effekt bei der Sache wäre ja auch noch, dass man selbst den Nachweis führen würde, immer als Lernfähig gesehen werden zu können. Nichts wäre schließlich schlimmer, als zu einem Punkt zu kommen, an dem man nicht bereit wäre, neues zu lernen bzw. sein eigenes Wissen (oder auch Halbwissen) zu erweitern oder zu korrigieren. Mir jedenfalls fallen wirklich nur ganz wenige Spezialfälle ein, die ich als unbeirrbare und nicht zu diskutierende Fundamente sehe.

Wenn ich bei einer Diskussion feststelle, dass eine Person sich wirklich nach längerer Diskussion auch dann nicht bewegt, wenn der Irrtum offensichtlich ist, dann würde ich abbrechen. Das mag als Zeichen der Schwäche gewertet werden. Aber ich sehe mich nicht wirklich in der Pflicht, zu missionieren. Außerdem sollte es gar nicht darum gehen, am Ende ein "du hast Recht" zu erhalten.

Wenn jetzt wie im genannten Beispiel die Oma sagt: "Du hast Recht und ich meine Ruhe", dann ist das ein klares Signal dafür, dass jede Diskussion um das aktuelle Thema zu beenden ist. Weiter machen hätte schlicht keinen Sinn und würde höchstens noch der Selbstbefriedigung der Person dienen, die im Recht ist.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Bei mir ist es sehr situationsabhängig wie ich handle. Ich habe in der Regel keine Probleme damit zuzugeben, dass eine andere Person Recht hat oder das ich mich irre. Jedoch gibt es wiederum auch Situationen in denen es mir sehr unangenehm ist mich zu irren bzw geirrt zu haben. So kann ich es beispielsweise sehr schwer zugeben, wenn die Diskussion schon länger am Laufen war und ich währenddessen erst merke das ich im Unrecht bin. Warum genau es mir peinlich ist, kann ich nicht einmal sagen. :D

Jedoch muss ich auch sagen, dass ich es eher störend finde wenn andere Leute so reagieren.

» yuuhi » Beiträge: 281 » Talkpoints: 2,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich gebe immer zu, wenn ich mich geirrt habe und habe überhaupt kein Problem damit. Aus Fehlern lernt man. Ich mag es auch nicht, wenn man Fehler versucht zu vertuschen oder zu umschreiben. Jeder macht Fehler und es sinkt auch keiner in meiner Achtung, wenn er Fehler macht. Über manche Fehler freue ich mich sogar, wenn sie mir die Augen für etwas öffnen, was ich früher nicht gesehen habe.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich habe in der Regel kein Problem damit, es zuzugeben, wenn ich einen Fehler gemacht habe oder mich geirrt habe. Ich mag es aber auch nicht, wenn ich mich mit jemandem unterhalte, der dies nicht kann. Es ist doch nichts dabei, wenn man einen Irrtum zugibt. Es kann ja immer mal passieren, dass man sich irrt und wenn man das zugeben kann, kommt man beim Gegenüber sicherlich besser an, als wenn man auf seiner falschen Meinung beharrt, obwohl diese schon widerlegt ist. Dann steht mal eher als Lügner da, wenn man nicht aufpasst.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich kann schon zugeben, dass ich mich geirrt oder Unrecht habe, allerdings fällt mir das in manchen Situationen nicht immer sonderlich einfach. Vor allem während einer Diskussion, wenn es einen richtigen Schlagabtausch gibt und alle gedanklichen Impulse direkt geäußert werden, dann habe ich Schwierigkeiten mit diesem Umdenken, sobald ich darauf hingewiesen werde, dass ich mich irre. Das fühlt sich oft so an, als würde ich auf ein Ziel hinzustürmen und mitten in meinem Rennen haut mir jemand eine Latte vor den Kopf. Manchmal halte ich dann kurz inne, denke über das, was mein Diskussionspartner sagt, kurz nach, um herauszufinden, ob er denn jetzt wirklich Recht hat und kann es dann nicht verhindern, verlegen zu grinsen und zuzugeben, dass ich mich wohl geirrt oder irgendetwas gedanklich außer Acht gelassen hab.

Generelle Schwierigkeiten mit dem Zugeben habe ich aber nicht wirklich, wenngleich das vielleicht manchmal so wirken könnte. Es ist schon so, dass ich meine Meinung vehement vertrete und auch sehr dafür einstehe, sie deutlich zu machen, wenn ich mich in einer solchen Diskussion befinde. Häufig ist es eben auch so, dass ich über Dinge diskutiere, zu denen es verschiedene Meinungen gibt – eine klassische Meinungsverschiedenheit eben. Da geht es eben in der Regel nicht darum, eine Meinung als die richtige und die andere demnach als die falsche Meinung herauszustellen, sondern eher darum, für seine eigene Meinung einzustehen und zu argumentieren, weshalb man diese Meinung angenommen hat.

Da gibt es dann auch viel Gegenreden gegen die Meinung des anderen, die eben nicht der eigenen Meinung entspricht, und in einer solchen Situation ist es sicherlich schwierig für meinen Diskussionsgegner, zu erkennen, dass ich zugeben würde, wenn ich feststellen muss, dass ich mich irre. In einer Meinungsverschiedenheit gibt es eben in der Regel kein Irren, sondern nur zwei oder sogar mehrere verschiedene Standpunkte, die auch allesamt richtig sein können.

Benutzeravatar

» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Bei mir kommt es immer ganz darauf an, um was es sich handelt. Wenn ich beispielsweise von Anfang an eher zögerlich damit bin, etwas zu sagen, weil ich mir nicht sicher bin, dann fällt es mir nicht schwer, zuzugeben, dass ich mich geirrt habe. Immerhin war ich mir dann ja schon von Anfang an unsicher und vielleicht habe ich meine Bedenken ja sogar auch gegenüber der anderen Person geäußert und von daher gebe ich es auch offen zu, wenn ich falsch lag. Man kann ja auch nicht alles wissen und ich habe ja auch nicht den Anspruch a mich selbst immer perfekt zu sein, weshalb ich dann auch offen zugeben kann, wenn ich im Unrecht lag.

Manchmal ist es aber auch so, dass ich wirklich felsenfest von meiner eigenen Meinung überzeugt bin. Ich bin mir dann ganz sicher, dass ich im Recht liege und erwähne das auch immer wieder. In so einem Fall ist es mir natürlich dann ganz besonders unangenehm, zuzugeben, dass ich falsch lag und mir ist das dann auch immer sehr peinlich. Immerhin wissen die anderen Personen ja dann, dass ich kurz zuvor noch sehr überzeugt von meiner eigenen Meinung war und von daher schäme ich mich dann natürlich auch, wenn ich doch falsch liege.

Bei Sachen, von denen ich nicht so viel Ahnung habe, fällt es mir aber auch generell viel leichter, zuzugeben, wenn ich mich geirrt habe. So kenne ich mich beispielsweise nicht so gut mit Politik oder auch Mathematik aus und da macht es mir dann auch nicht so viel aus, wenn ich falsch liege. Es handelt sich eben nicht um meine Interessen und von daher ist es mir dann auch nicht so wichtig, etwas genau zu wissen. Ist es jedoch so, dass ich bei etwas falsch liege, wobei ich mich mit dem Thema normalerweise sehr gut auskenne, dann ist mir das doch immer sehr unangenehm und ich möchte es dann auch nicht so gerne zugeben, dass ich falsch lag. Gerade dann, wenn eigentlich bekannt ist, dass es sich um ein Gebiet handelt, mit dem ich mich wirklich gut auskenne, ist mir das dann meistens auch sehr peinlich und ich fühle mich dann oftmals sogar ein wenig erniedrigt und gedemütigt.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ja, ich kann zugeben, wenn ich in Unrecht bin. Allerdings muss ich auch wissen, dass es so ist. Nur auf die Aussage eines anderen Menschen hin, der seine Meinung durchboxen will, gebe ich kein Unrecht zu. Ich muss mich schon davon überzeugen können, dass es so ist, dass ich Unrecht habe. Wenn ich es dann einsehe, gebe ich es zu und entschuldige mich. Sollte aber hämisches Grinsen die Folge sein, wenn ich mein Unrecht zugebe, dann ist dieser Mensch für mich erledigt.

Vertritt jemand total verbohrt seine vermeintlich richtige Meinung und es ist offensichtlich, dass er Unrecht hat, kann man ihm seinem Wahn lassen, sich umdrehen und gehen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^