Hausfrauen - Helfen eure berufstätigen Partner im Haushalt?

Ich kann Nelchen gut verstehen. Auch wenn sie immer zu Hause ist, ist es doch auch mal schön, mal einen freien Tag zu haben. Nur weil man sich die Arbeit einteilen kann, heißt das doch nicht, dass man sich nicht auch mal über etwas Zeit für sich freut! Ich kann gar nicht verstehen, warum man hier so diskutiert.

Ich bin momentan noch Hausfrau und in der Zeit erledige ich natürlich auch das meiste im Haushalt. Trotzdem übernimmt mein Partner das eine oder andere, gerade Dinge die mir zu schwer sind, die macht er. Das macht er aber von sich aus, dazu gehört auch Staubsaugen, mal den Müll runter bringen oder die Einkäufe rein tragen. Ich übernehme die meisten Putzarbeiten, Waschen und auch Bügeln. Manchmal schmeißt er eine Maschine Wäsche an, so wie gestern, als ich einen Arzttermin hatte und länger warten musste. Da hat er zwischenzeitlich gewaschen, weil er frei hatte und Zeit dafür. Das macht er aber ohne zu fragen, er sieht wo etwas zu machen ist und macht das, ohne dass ich ihn darum bitten muss.

Ich finde schon, auch wenn du die ganze Woche zu Hause bist, dass dein Mann dir am Wochenende ruhig mal helfen könnte. Und wenn es nur Kleinigkeiten sind wie die Spülmaschine ausräumen oder mal den Tisch decken. Dabei reißt er sich sicher kein Bein aus und auch ein paar Arbeiten im Garten oder am Haus kann er am Wochenende erledigen. Nur weil du immer zu Hause bist, heißt das ja nicht, dass du dir nicht auch etwas Erleichterung verdient hättest, denn gerade Hausarbeit ist nicht gerade körperlich leichte Arbeit. Und das schon gar nicht, wenn man einen Garten hat.

Nelchen nimm es mir nicht übel, aber irgendwas machst du bei deiner Zeitplanung falsch. Ich selbst habe über Jahre Haus, Garten, Kinder und Vollzeitjob mehr oder weniger alleine geregelt bekommen. Und habe trotzdem den Sonntag so geplant, dass nur das Nötigste erledigt wird. Auch heute, wo es anstatt ein ganzes Haus nur eine Wohnung gibt, aber gegenüber damals noch Haustiere dazu gekommen sind, ist der Sonntag so gut wie frei. Und wie gesagt, im Gegensatz zu dir habe ich noch einen Job und auch Kinder. Kriege aber die Zeitplanung so hin, dass ich auch entsprechende Auszeiten habe.

Und mein Freund hat noch einmal extremere Arbeitszeiten als dein Freund. Gut, er macht im Garten alles was irgendwie mit Bauen zu tun hat, da wir gerade komplett umgestalten. Aber alles andere, unter anderem auch Rasen mähen, erledige ich. Wobei ich mich auch über dich wundere, denn ihr habt doch das ganz klassische Beziehungsmodell selbst ausgesucht. Dein Freund bringt das Geld nach Hause und du mimst das Heimchen am Herd.

Wenn du allerdings seine Unterstützung möchtest, auch wenn es eben nur ab und an sein soll, dann sag es deinem Freund. Aber ich selbst kenne keine Familien, wo der Mann sich im Haushalt beteiltigt, wenn die Frau den ganzen Tag zu Hause ist und die Zeit sich für ihre Arbeiten so einteilen kann, wie sie mag. Zumal man eben auch nicht täglich Rasen mähen muss oder Wäsche waschen. Selbst den Großputz muss man nicht jeden Tag machen und so sollte genug Zeit zum Ausspannen vorhanden sein.

Was für einen Beruf hat dein Mann denn? Wenn er dort den ganzen Tag über körperlich schwere Arbeiten verrichtet, dann ist es normal, dass er dann nachmittags oder abends nicht mehr in der Stimmung ist, noch im Hauhalt zu helfen, weil er eben einfach so kaputt von seiner Arbeit ist und ich denke, dass das dann auch in Ordnung ist.

Wenn er jetzt aber einen Beruf ausübt, der nicht körperlich oder geistig sehr anstrengend ist, dann denke ich, dass man durchaus von ihm erwarten könnte, dass er auch unter der Woche, also an den Arbeitstagen, ein bisschen was im Haushalt macht und mithilft. Es verlangt ja jetzt keiner von ihm, dass er stundenlang das Haus putzt, aber ich denke, dass es durchaus drin sein sollte so die kleineren Sachen wie zum Beispiel den Geschirrspüler auszuräumen oder mal den Tisch zu decken auf jeden Fall noch machbar sein sollten.

Arbeitet dein Mann auch am Wochenende? Wenn nicht, dann denke ich, dass er mindestens einen Tag vom Wochenende auch voll was im Haushalt machen sollte. Er ist dann ja schließlich zu Hause und genau wie du den ganzen Tag da und ich finde, dass er dann auch ruhig ein bisschen mit anpacken sollte. Das gehört sich dann einfach so. Es ist ja auch in fast jeder anderen Familie so, dass am Wochenende eben jeder, der nicht arbeiten muss, im Haushalt hilft. So sollte es auch sein.

Wenn es dich wirklich sehr nervt, dann könntest du auch einfach mal mit deinem Mann darüber reden. Du kannst ihm ja mal sagen, dass du schon sehr viel mit der Hausarbeit zu tun hast und dass du dich freuen würdest, wenn er dir unter der Woche oder an den Wochenenden mal bei kleineren Sachen einfach mal so hilft, ohne dass du ihn auffordern musst. Ich denke, dass er darauf wahrscheinlich reagieren wirst, wenn du die Bitte höflich und nett formulierst.

Ich selbst finde das so wie du es beschreibst eigentlich ein bisschen "rückständig", um es mal vorsichtig zu formulieren. Ich als Mann muss eigentlich sagen. Für mich bedeutet Emanzipation eigentlich auch, dass die Frau nicht den ganzen Haushalt zu schmeißen hat. Dies ist eigentlich für mich so das typische "Mackerverhalten" von vor zwanzig oder dreißig Jahren. Sicherlich kann man von seiner Frau schon erwarten, dass diese etwas im Haushalt erledigt, wenn sie selbst nicht berufstätig ist und man den ganzen Tag auf der Arbeit verbringt und das Geld nach Hause bringt. Trotzdem übernehme ich als Mann aber trotzdem meine Arbeiten im Haus und binde nicht alles meiner Frau auf den Rücken.

Wenn meine Frau auch noch berufstätig ist, dann ist es für mich wiederum auch völlig selbstverständlich, dass wir die Hausarbeiten unter uns zu gleichen Teilen aufteilen. Immerhin sind wir ja beide auch dafür verantwortlich, dass diese Arbeiten anfallen. Ich bin dann einfach nicht die Sorte Mensch, die sich am Abend nach der Arbeit auf die Couch legen kann, während die Frau noch am Bügeln ist, die Fenster putzt und wohl möglich noch meinen Abwasch erledigt. Ich würde mich zwar auch sehr gerne einfach hinlegen, die Füße hoch legen und entspannen, aber dies mache ich dann doch lieber gemeinsam mit meiner Partnerin, nachdem wir die Arbeiten gemeinsam erledigt haben.

Wenn von zwei Partnern einer ganztags arbeiten geht und der andere macht den Haushalt und den Garten, ist das doch in Ordnung. Am Wochenende könnte man schon davon ausgehen, dass nicht nur einer alles macht. Brötchen holen oder den Tisch decken ist nun wirklich nicht zu viel verlangt. Derjenige, der alles Zuhause macht, hat sicherlich auch mal verdient, bedient zu werden. Ist das so schlimm? Denn auch ein Garten kann schlauchen, dazu noch das Haus und handwerkliche Dinge, da freut sich jeder, wenn er mal selbst nicht alles machen muss.

Bei solchen Sachen wie Tisch decken ist das doch wohl eher eine Frage der Erziehung. Es hängt wahrscheinlich davon ab, was man von den Eltern vorgelebt bekommen hat aber sich auch, ob die Eltern auf bestimmte Verhaltensweisen Wert gelegt haben.

Völlig unabhängig von unseren jeweiligen beruflichen Tätigkeiten würden weder mein Freund noch ich auf die Idee kommen dem anderen nicht zu helfen, wenn er den Tisch deckt. Es ist bei uns einfach völlig selbstverständlich, dass man zum Beispiel zum Besteck greift, wenn man sieht, dass der andere das Geschirr auf den Tisch stellt, oder, dass man sich ein Handtuch nimmt, wenn der andere an der Spüle steht. Darüber wurde bei uns noch nie gesprochen, das ist einfach etwas, das zum guten Benehmen dazu gehört.

Meine Mutter ist ebenfalls Hausfrau, wobei mein Vater voll berufstätig ist. Mein Vater kommt daher immer erst am Nachmittag nach Hause und bei mir ist es auch so, dass ich immer erst am Abend von der Uni nach Hause komme, wobei ich am Wochenende zusätzlich auch immer noch arbeiten muss. Von daher ist meine Mutter die Person, die die meiste Zeit über zu Hause ist und von daher ist sie dann auch größtenteils alleine für den Haushalt zuständig. Das finde ich aber ehrlich gesagt auch nur fair, da ich selbst zur Uni und zu meinem Job muss, wobei mein Vater auch ständig auf der Arbeit ist. Würde sich meine Mutter da noch Unterstützung im Haushalt wünschen, fände ich das auch nicht richtig. Immerhin hat sie einfach die meiste Zeit und wir haben auch keine Haustiere und keinen Garten und da ist das auf jeden Fall auch alleine zu schaffen und ich würde durchaus komisch schauen, wenn meine Mutter mit dem Haushalt überfordert wäre.

Bei uns ist es eben auch so, dass wir eine relativ kleine Wohnung haben und da muss man wirklich absolut nicht viel machen. Man muss einfach täglich ein wenig putzen, kochen und einkaufen, wobei das auch schon alles war. Das sollte meine Mutter auf jeden Fall auch alleine schaffen, zumal sie auch immer bis zum Nachmittag Zeit hat, da mein Vater dann nach Hause kommt. Das ist wirklich sehr viel Zeit für die wenigen Aufgaben und von daher finde ich es gut, dass sich meine Mutter alleine darum kümmert. Immerhin haben wir ja auch eine Spülmaschine und da muss sie nicht einmal den Abwasch machen.

Mein Vater macht daher eigentlich auch nie etwas im Haushalt und ich selbst mache da auch nie was, da eigentlich schon alles gemacht ist, wenn ich am Abend von der Uni komme. Ehrlich gesagt hätte ich aber auch keine Lust darauf, mich noch im Haushalt zu beteiligen, wenn ich immer erst so spät zu Hause bin und dann noch weiterhin lernen muss. Von daher mache ich nur dann etwas im Haushalt, wenn ich beispielsweise mit meinem Freund gemeinsam kochen möchte. In so einem Fall gehen wir dann gemeinsam einkaufen, kochen gemeinsam und räumen dann auch wieder gemeinsam die Küche auf. Ansonsten mache ich aber auch kaum Dreck im Haushalt, da ich meistens außerhalb von zu Hause esse und auch gar nicht so oft zu Hause bin und aus diesem Grund sieht es bei uns zu Hause auch immer sehr sauber aus, weshalb täglich wirklich nicht viel Arbeit anfällt.