Als Tier auf der Straße richtig reagieren, möglich?

vom 18.06.2014, 21:31 Uhr

Ist ein Tier in der Lage die äußeren Eindrücke die es im Straßenverkehr erlebt, so zu verarbeiten, dass der Straßenverkehr für es nicht zur tödlichen Gefahr wird? Tiere sind besser ausgestattet mit Instinkten, als wir Menschen. Das heißt aber nicht, dass Tiere instinktiv richtig reagieren, wenn sie eine Straße überqueren. Anstatt stehen zu bleiben, laufen sie direkt auf die Gefahr zu, was leider in vielen Fällen ihr Todesurteil bedeutet.

Laut Darwin ist der Instinkt eine vererbte Gewohnheit, was ich mir gut vorstellen kann. Nur wie sieht das mit der Gefahr im Straßenverkehr für Tiere aus? Einem Hund kann man vielleicht noch beibringen, dass er zu warten hat, wenn ein Auto zu sehen oder zu hören ist, weil es sonst für ihn gefährlich werden kann. So konnte beobachtet werden, wie ein älterer Hund, dem man beigebracht hatte, am Straßenrand zu warten, bis er ungefährdet die Straße überqueren konnte einen Welpen zum Straßenrand zurückholte. So wird die Erkenntnis einer Gefahr weitergegeben an den Nachwuchs. Aber was könnte man machen, wenn es um Katzen, Eichhörnchen, Kaninchen, Marder und Vögel geht? Oder vielleicht sogar um Rehe oder Wildschweine? Selbst die Kröten und Frösche scheinen kein Instinkt-Gedächtnis zu haben. Alle laufen, hoppeln, kriechen oder fliegen drauf los ohne einen Gedanken an die Gefahr zu verschwenden. Dabei ist sie immer allgegenwärtig.

Sieht man die toten Tiere auf den Straßen liegen, treibt es die Tränen in die Augen. Auch sie wollten ihr kurzes Leben genießen. Muss ein Autofahrer so schnell fahren, dass er nicht mehr rechtzeitig bremsen kann? Und wenn er schon dafür gesorgt hat, dass das Tier tot ist, kann er es dann nicht wenigstens an den Straßenrand legen, damit nicht noch mehr Menschen darüber fahren? Ist es das nicht wert?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich glaube nicht, dass Tiere so viel Verstand haben, dass sie wissen, dass Autos gefährlich sind. Es sagt ihnen ja keiner. Denn diejenigen der Artgenossen, die es erlebt haben, die leben nicht mehr und können es nicht weitergeben.

Muss ein Autofahrer so schnell fahren, dass er nicht mehr rechtzeitig bremsen kann? Und wenn er schon dafür gesorgt hat, dass das Tier tot ist, kann er es dann nicht wenigstens an den Straßenrand legen, damit nicht noch mehr Menschen darüber fahren? Ist es das nicht wert?

Ein Tier rennt so schnell auf die Straße, dass du selbst mit 30 km/h zu schnell bist um rechtzeitig zu bremsen. Nicht umsonst liegen auch in solchen Straßen Eichhörnchen und Vögel auf der Straße. Es ist auch nicht immer möglich ein Tier dann auf die Seite zu legen. Wenn ich auf der Landstraße unterwegs bin oder auf der Autobahn, ist es nicht möglich. Oftmals ist so viel Betrieb, dass ich mich selber in Gefahr bringen würde. Wert ist das Tier sicher, dass man es auch würdig an den Straßenrand legt. So kann die "Umweltpolizei" wie Raben und andere Aasfresser wenigstens noch ohne Gefahr das Tier entsorgen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich habe gestern erst meine Katze mitten auf der Straße stehen sehen. Ich war mit meinem Hund Gassi und dabei treffe ich öfter mal eine meiner vielen Katzen. Aber mitten auf der Straße? Ich war stocksauer und hab sie angemotzt. Dann haben wir ein Auto gehört. Noch lange bevor es gefährlich geworden ist, ist meine Katze viele Meter auf´s Feld gesprungen. Ich war richtig erleichtert, das zu sehen.

Wenn mein Mann allerdings mit dem Auto aus der Ausfahrt fährt, hüpfen unsere Katzen manchmal von der sicheren Seite noch mal schnell vor´s Auto, um auf die andere Seite zu gelangen. Oder sie rennen lange vor dem Auto lang, bevor sie sich dann mal in die Büsche schlagen. Das Ganze wirkt panisch und kopflos. Panik ist natürlich nicht hilfreich, um sinnvoll zu reagieren.

Vor einigen Tagen habe ich eine Katze - zum Glück keine von meinen - zehn Zentimeter neben der Fahrbahn im Gras liegen sehen. Selbst Hupen hat sie nicht beeindruckt. Sie fand den Platz offenbar gut. War ja nicht so, dass hinter hier quadratmeterweise Felder und Wälder lagen.

Ich hab mal gehört, dass man eine Katze unter einem Auto festhalten soll und dann macht ein anderer den Motor an. Danach sei sie für immer kuriert davon, sich Autos nähern zu wollen. Aber ich habe es noch nie ausprobiert. Allerdings hatte ich mal eine Katze, die von einem Auto angefahren wurde. Die ist 18 Jahre alt geworden, während viele andere unserer Katzen an der nahen Straße jung ihr Leben ließen.

Instinkte sind angeboren. Und sich vor röhrenden, schnellen Ungetümen in Sicherheit zu bringen, ist sicherlich auch angeboren. Ich glaube aber, dass es für Katzen da zu viele verwirrende Faktoren gibt. Manchmal sind die Ungetüme auch langsam und leise. Manchmal steigen die geliebten Menschen in das Ungetüm. Und oft sind sie einfach so schnell, dass es über die Vorstellungskraft eines Tieres hinausgeht. So schnell sollte kein Lebewesen sein und dafür halten sie diese Ungetüme ja bestimmt. Und dann kommt noch die Panik ins Spiel.

Bei Fröschen und Kröten ist der Instinkt, in ihr Laichgewässer zurückzukehren einfach viel größer als Sicherheitsgedanken. Und sie sind einfach zu langsam, um lange vorauszudenken. Wenn man mehrere Minuten für die Überquerung braucht, macht es keinen Sinn, nach Motorengeräuschen zu lauschen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich hatte diesen Thread geschrieben, weil ich total traurig war über das, was du ,Diamante, geschrieben hattest über „Kleintiere im Straßenverkehr...“. Ich finde es so schlimm, dass man alle diese liebenswerten Tiere einfach angefahren auf der Straße liegen lässt. Ich glaube auch, dass ich nicht mehr weiterfahren könnte. Sicher ist es nicht immer möglich anzuhalten, weil man sich sonst selbst in Gefahr bringen würde, trotzdem bleibt es traurig.

Das Beispiel von dem Hund, der den Welpen zurück zum Straßenrand holte zeigt, dass es möglich ist, Hunden die Gefahr eindringlich mitzuteilen. Ich weiß nicht, wie Katzen reagieren. Dein Beispiel von der Katze, Bienenkönigin, zeigt, dass die Katze die Gefahr anhand des Geräusches erkannt hat und ins Feld gesprungen ist. Das wird nicht immer der Fall sein, sonst müssten nicht so viele Katzen ihr Leben auf der Straße lassen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich denke nicht, dass Tiere es wirklich verstehen, was eine Straße ist und was ein Auto ist. Deswegen muss man die Tiere vor dem Straßenverkehr schützen. Bei Hunden ist das einfach - die laufen an der Leine und sollten meiner Ansicht nach auch nicht ohne Leine draußen herumlaufen.

Bei Katzen finde ich auch, dass es eigentlich zu gefährlich ist, diese draußen herumlaufen zu lassen. Ich kann auch nicht verstehen, warum viele denken, man müsste eine Kratze unbedingt herauslassen. Wenn man sie irgendwann überfahren von der Straße kratzen will, kann man das machen, aber ich würde die Sicherheit meines Tieres vorziehen und eine Katze dann ausschließlich in der Wohnung halten.

Und bei Wildtieren gibt es Baumaßnahmen, die helfen. Für Frösche die Krötentunnel oder Krötenwände, für Wild solche blauen Leuchten an den Straßenrändern oder - was ich auch schon gesehen habe - nah beieinander stehenden Stäbe, durch die die Tiere nicht durchpassen.

Den Autofahrern würde ich aber keine Schuld geben. Das passiert so schnell und plötzlich, dass Tiere auftauchen, so schnell kann man gar nicht reagieren. Und man kann auch nicht dauernd so langsam fahren, dass nichts passiert, das geht einfach nicht, da kommt man ja nie am Ziel an.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 18.06.2014, 23:12, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

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