Nichttrinker werden ausgeschlossen?

vom 09.07.2012, 21:19 Uhr

Ich verweigere jede Form von Alkohol. Der bittere Alkoholgeschmack schmeckt mir nicht, ich hasse das benebelte Gefühl und ich mag keine Kontrollverluste -die ich als jemand, der sonst keinen Alkohol trinkt, schon nach einem Glas Sekt bekomme.

Zu Schulzeiten wurde ich dafür tatsächlich extrem ausgegrenzt und als "langweilig", "kindisch", "spießig", "uncool" und so weiter abgestempelt. Immer wieder versuchte man, mich zum trinken zu überreden und war dann zum Teil auch wirklich sauer und beleidigt, wenn ich ablehnte.

Heutzutage werde ich zwar mal schief angeguckt und meine Aussage, dass ich keinen Alkohol trinke, wird gerne mal mit einem erstaunten "wirklich?" kommentiert, von den meisten wird es aber so hingenommen. Abstempelungen habe ich seit wenigen Jahren gar nicht mehr erlebt, Aufdringlichkeit auch nicht und zum Teil wurde mir sogar zugetragen, dass man es gut findet, dass ich keinen Wert auf Gruppenzwang oder Ähnliches lege. Wenngleich im selben Atemzug auch immer mal wieder erwähnt wird, dass man es von mir schon sehr streng findet, nicht einmal zu Silvester ein Glas Sekt zu trinken.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe selbst mal ein anderthalbes Jahr lang keinen Alkohol getrunken und habe mit ähnlichen Reaktionen umgehen müssen. Sowohl meine Ex- Freundin (mit der ich 3 Jahre lang zusammen war), als auch meine jetzige Partnerin trinken überhaupt keinen Alkohol und ich habe damit absolut kein Problem. Ich kann verstehen aus welchen Gründen man es ablehnt.

Ich habe damals aufgehört Alkohol zu konsumieren, weil ich einige herbe Totalausfälle hatte, die mich nicht nur ein paar Gehirnzellen gekostet haben. Ich habe mich schon oft aufgrund von Alkohol völlig daneben benommen und diese Ausrutscher haben mir so Leid getan, dass ich, auch wegen meiner damaligen Freundin, eine Zeit lang komplett verzichtet habe.

Nach einiger Zeit war dieser Entschluss nicht mehr ganz so gefestigt und ich habe angefangen wieder hin und wieder zu trinken und mittlerweile trinke ich auch wieder mehr, aber natürlich nicht mal ansatzweise in dem Maß wie früher. Meine jetzige Freundin kommt gut damit klar und fährt sogar extra, damit ich auf Partys oder in Kneipen was trinken kann. Meine Ex- Freundin war da deutlich intoleranter, aber auch das kreide ich ihr nicht wirklich an. Ich kann ihre Haltung verstehen, wenn man die negativen Erfahrungen bedenkt, die sie gemacht hat.

Ich trinke nicht alleine zu Hause, sondern eigentlich nur, wenn ich unter Leuten bin und ich muss sagen, dass ich es hauptsächlich tue, um das Gefühl einer leichten Besoffenheit zu genießen und nicht etwa des Geschmackes wegen.

Der Gruppenzwang Alkohol zu trinken hat mich schon mit 13 Jahren dazu gebracht mir in diversen Jugendtreffs die Kante zu geben. Dieses Phänomen ist mir also wohl bekannt. Das Verweigern kommt den Alkohol- trinkenden Menschen wie eine Provokation vor, obwohl es natürlich in den allermeisten Fällen nur eine persönliche Entscheidung ist und kein Werturteil einschließt(verhält sich übrigens ähnlich bei Vegetariern und Fleischessern).

Mir ist das jedenfalls völlig egal, ob jemand Alkohol trinkt oder nicht. Ich genieße es manchmal einfach besoffen zu sein, aber das heißt nicht, dass ich von Anderen erwarte es mir gleichzutun. Jeder soll leben wie er es für richtig hält und ich denke, dass man die Entscheidung keinen Alkohol zu trinken, durchaus sinnvoll begründen kann.

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» daaldi91 » Beiträge: 389 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 100 Beiträge


So eine Diskussion hatten wir schon öfters geführt, mit den verschiedensten Personen. Leider ist es in der heutigen Zeit so, dass es gesellschaftlich akzeptiert wird (vorallem bei jüngeren Leuten) wenn man sich jedes Wochenende die Kante gibt. Ich hatte schon des öfteren dass ich beim Ausgehen mal nichts getrunken habe, dort haben mich die Leute dann gefragt ob ich der Fahrer bin. Als ich ihnen Antworte dass ich heute einfach keinen Alkohol trinken möchte, haben sie mich schräg angeschaut und vermutlich auch als Spaßbremse abgestempelt.

Ich hatte auch eine Zeit in der ich fast jedes Wochenende mit meinen Kumpels vorgefeiert habe und nicht unter 2 Promille nach Hause gekommen bin. Dort hat mich nicht einmal jemand schräg angemacht. Ich fand das irgendwie schon übertrieben. Über Wochen hinweg jedes Wochenende blau sein, keinen Menschen hat es gekümmert. Meiner Meinung nach ist das ein Fehler unserer heutigen Gesellschaft. Es ist akzeptiert sich zu betrinken und das sogar regelmäßig, genau so wie es akzeptiert ist mit jemandem ins Bett zu hüpfen, für nur eine Nacht. Schräge Welt, hat aber Vor und Nachteile. Spätestens in einer ernsthaften Partnerschaft ändern sich dann sowieso alle!

» krisiun » Beiträge: 498 » Talkpoints: 8,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich selbst trinke zwar ganz gerne hin und wieder etwas Alkohol, wobei ich es sehr lobenswert finde, wenn manche Menschen ganz darauf verzichten. Ich muss sagen, dass ich Menschen bewundere, die grundsätzlich keinen Alkohol trinken und ich finde das alles andere als peinlich oder merkwürdig. Immerhin finde ich es auch am besten, wenn man einen klaren Kopf hat und ich würde daher auch niemals zu irgendwelchen Drogen greifen. Das kommt für mich gar nicht in Frage, da ich es schon nicht so gut finde, wenn mir der Alkohol zu Kopf steigt, auch wenn ich nicht viel trinke. Von daher finde ich es klasse, wenn sich manche Menschen bewusst gegen diesen Rausch entscheiden. Das ist auf jeden Fall ein Zeichen von Stärke und ehrlich gesagt habe ich auch in letzter Zeit immer wieder daran gedacht, ganz mit dem Alkohol aufzuhören, wobei ich dem einen oder anderen leckeren Cocktail im Sommer dann doch nicht widerstehen kann. Und auch ein Glas Sekt zu einem Fest gehört für mich irgendwie dazu.

Wenn jemand auf einer Party keinen Alkohol trinken möchte, dann ist das für mich völlig in Ordnung und ich würde niemals auf die Idee kommen, die entsprechende Person zum Trinken überreden zu wollen. Immerhin kann doch jeder Mensch das machen, was er möchte und nur weil jemand keinen Alkohol trinken möchte, dann muss man diese Person ja auch nicht gleich ausgrenzen. Man kann doch schließlich auch Spaß haben, ohne dass man Alkohol trinken muss. Das ist absolut nicht davon abhängig und man kann auch mit Musik gut in Stimmung kommen. Außerdem ist es ja auch praktisch, dass man dann mit dem Auto von der Party selbst wieder nach Hause fahren kann, ohne auf jemanden angewiesen sein zu müssen.

Leider sind manche Menschen jedoch der Meinung, man könne nur mit Alkohol Spaß haben. Wahrscheinlich ist das bei den entsprechenden Personen selbst eben auch der Fall, weshalb sie dann versuchen, einen dazu zu überreden, etwas zu trinken. Sie können es nicht verstehen, dass man keinen Alkohol braucht, um in Stimmung zu kommen und sie wollen dann einem quasi etwas Gutes tun, indem sie einen dazu überreden, doch etwas zu trinken. Sie meinen wohl, es würde einem dann besser gehen, wobei sie einen sonst für einen Spielverderber halten, weil sie der Meinung sind, man hätte keinen Spaß. Das ist jedoch nicht immer der Fall und ich finde, dass es wichtig ist, das den Leuten dann auch offen zu zeigen. Auf diese Weise erkennen sie dann vielleicht auch, dass man Spaß haben kann, ohne sich gleich betrinken zu müssen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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