Schwiegervater Interesse an eindeutigen Etablissements

Meine Großcousine ist Mutter eines vierjährigen Mädchens. Die Kleine liebt ihren Großvater, der Schwiegervater meiner Großcousine, über alles. Das Mädchen besucht ihren Großvater oft und die Beiden sind ein Herz und eine Seele. Meine Großcousine findet es grundsätzlich schön, dass die Beiden sich so gut verstehen und ihr Schwiegervater übernimmt auch gerne mal die Aufgabe des Babysitters.

Vor wenigen Monaten ist die Schwiegermutter meiner Großcousine verstorben. Die Schwiegereltern haben eine sehr harmonische Beziehung geführt und der plötzliche und unerwartete Tod seiner Ehefrau traf den Schwiegervater meiner Großcousine sehr schwer. Die Besuche seines Enkelkindes scheinen ihn aber von seiner Trauer ein wenig abzulenken. Die Beziehung zwischen Enkeltochter und Großvater wurde nach dem Tod auch eher inniger.

Nun hilft meine Großcousine gelegentlich ihrem Schwiegervater bei alltäglichen Dingen. Bringt unter anderem auch mal den Abfall zur Mülltonne, wenn sie ihre Tochter zum Schwiegervater bringt oder holt. Hilft ihm auch beim Sichten und Sortieren wichtiger Unterlagen. Da braucht der Schwiegervater zurzeit noch ein wenig Unterstützung.

Nun entdeckte meine Großcousine bei ihrem verwitweten Schwiegervater mehrfach Flyer für eindeutige Etablissements. Das macht ihr ein wenig Sorge. Gerade weil eben ihre kleine Tochter auch oft bei ihrem Großvater ist. Ich finde ja, auch einem älteren Menschen sollte ein Sexualleben zustehen und finde da auch nichts dabei, wenn sich ein älterer Mann eben nach dem Tod seiner Frau neu orientiert.

Meint ihr, meine Großcousine sieht da Geister, die nicht vorhanden sind? Würde euch es stören, wenn ein Mann, der sich um eure Kinder kümmert und den eure Kinder sehr mögen, eindeutige Etablissements aufsuchen würde, beziehungsweise sich darüber informieren würde?

Dass ein älterer Witwer körperliche Bedürfnisse nicht einfach abstellen kann, sollte jedem erwachsenen Menschen klar sein. Und wenn man gegen Bezahlung Dienstleistungen in einem gepflegten Haus kauft, wo alles mit rechten Dingen zugeht, ist das auch kein Verbrechen.

So wie ich den Beitrag lese, hat der Opa sein Enkelkind weder dort hin mit genommen, noch dem Kind von seinen Erlebnissen erzählt. Was kann man dann für Gespenster sehen? Das frage ich mich gerade. So lange das Kind von solchen Erwachsenendingen nichts erfährt, kann Opa doch sein Privatleben gestalten, wie es ihm gefällt.

Ich würde einfach den Schwiegervater zu einem Gespräch unter vier Augen bitten und ihm erklären, dass er solche Werbeunterlagen bitte unter Verschluss halten möchte. Also entweder in einem abschließbaren Schrankfach oder direkt in die Papiertonne zu entsorgen, damit da nichts in die Hände des Kindes gerät, wenn man damit ein Problem hat. Ich denke, dass ein Mann der Großelterngeneration im Regelfall mit Diskretion kein Problem haben sollte.

Aber selbst wenn das Kind so einen Flyer findet, dann kann man das dem Kind als unverlangt zugesendete Werbung erklären und muss keine Worte darüber verlieren, ob solche Zettel eine tiefere Bedeutung haben. Jedes Kind heute weiß, dass man so allerlei Werbematerial im Briefkasten vorfindet, das man nicht bestellt hat. Im Regelfall interessieren sich Kinder weit weniger für sexuelles, als man denkt. Daher gehe ich davon aus, dass das Kind sich auch für solche Zettel kaum interessieren wird.

Ich verstehe das Problem nicht. Er wird das Kind ja nicht mitnehmen, wenn er dahin geht. Der Großcousine geht es sicherlich eher auch um emotionale Dinge. Ich könnte mir vorstellen, dass es sie eher stört, dass er sich neu orientiert, wieder mit anderen Frauen schläft und seine Frau tot ist. Das kann schon weh tun, aber der Mann kann ja machen, was er will. Das Kind ist davon ja nicht betroffen, wenn er die Flyer nicht gerade so liegen hat, dass das Kind sie sehen kann und selbst dann müssten auch eindeutige Bilder zu sehen sein. Ich finde die Aufregung lächerlich.

Ich habe noch keine Kinder, aber man weiß ja auch in der Regel nicht, was für sexuelle Vorlieben die Aufpasser der Kinder haben. Wenn also der Aufpasser solche Bordelle aufsuchen würde, würde mich das nicht weiter stören, wenn mein Kind nicht direkt davon betroffen ist. Ich würde also nicht wollen, dass man dem Kind dann erklärt, was da los ist, das würde ich lieber selber machen und angeben sollte der Aufpasser damit auch nicht, aber generell hätte ich kein Problem damit.

Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun. Ist eine Prostituierte auch eine schlechte Mutter, wenn sie ihren Beruf ausübt ohne dass das Kind es mit bekommt? Ist denn ein Vater, der beispielsweise alleinerziehend ist und in ein Bordell geht ein schlechter Vater, wenn die Kinder zu den Zeiten immer versorgt sind? Warum sollte ein Großvater, der in diese Einrichtungen geht ein schlechter Großvater sein? Er wird das Kind weder mit dahin nehmen, noch von seinen Erlebnissen dort eine Gute-Nacht-Geschichte machen. Man kann alles übertreiben, wenn man dem Großvater da den Umgang verbieten würde.

Ich sehe das Problem auch nicht. Man kann sich doch nur wünschen, dass jede männliche Bezugsperson einer Vierjährigen ein normales, gesundes Sexualleben hat. Solange man keine Kinderpornografie findet, sehe ich überhaupt kein Problem.

Ich denke, hier liegt eher das Klischee zugrunde, dass alte Menschen keinen Sexualtrieb mehr haben. Schon Jugendliche finden es eklig, dass ihre Eltern noch Sex haben. Dabei ist es genau das, wodurch sie selber nur ein paar Jahre vorher entstanden sind. Und den Gedanken, dass die Großeltern noch Sex haben könnten, finden viele erst recht seltsam oder anstößig. Das ist verklemmt und engstirnig.

Die Schwiegertochter sollten ihrem Schwiegervater den Spaß einfach gönnen. Und um Himmels willens nichts sagen. Es geht sie überhaupt gar nichts an. Ich finde es auch nicht schlimm, wenn eine Vierjährige die Flyer findet. Sie kann noch nicht lesen und die Bilder zeigen einfach nur ein paar Frauen. Das ganze Drumherum, dass die Frauen Strapse tragen oder sonst was, versteht sie doch eh nicht. Und selbst wenn. Sex ist nichts Böses.

Fugasi hat geschrieben:Meint ihr, meine Großcousine sieht da Geister, die nicht vorhanden sind?

Ich finde es ein wenig übertrieben, wenn deine Großcousine besorgt um ihr eigenes Kind ist, nur weil ihr Schwiegervater auf erwachsene Frauen steht. Das ist doch super, denn so kann sie sich sicher sein, dass dieser Mann wahrscheinlich auf erwachsene Frauen steht und sich nicht an Kindern vergreift, vor allem nicht an der Kleinen. Das ist doch schon einmal eine Sicherheit, oder? Natürlich möchte man sich bestimmte Personen nicht beim Sex vorstellen - vor allem nicht ältere Personen oder auch Personen, die man kennt. Trotzdem finde ich es nicht richtig, dass man so tut, als hätten andere Menschen kein Sexleben und dürfen auch keins haben.

Ich finde es völlig okay, wenn die Mutter zum Beispiel verlangt, dass diese Flyer besonders gut versteckt sind oder eben nicht sichtbar sind. Kinder sind direkt und können durchaus unangenehme Fragen stellen, das sollte vielleicht ein ausreichender Grund sein. Ich finde es naiv, wenn man jemanden aufgrund von seinen (halbwegs normalen!) sexuellen Fantasien nicht auf das Kind aufpassen möchte, obwohl man vielleicht ein gutes Verhältnis zueinander hat. Was soll denn als nächstes passieren? Soll jeder Erzieher und jede Erzieherin nach ihren sexuellen Vorlieben gefragt werden? Das betrifft übrigens auch Lehrer und andere Menschen, die mit Kindern zusammen arbeiten.

Fugasi hat geschrieben:Würde euch es stören, wenn ein Mann, der sich um eure Kinder kümmert und den eure Kinder sehr mögen, eindeutige Etablissements aufsuchen würde, beziehungsweise sich darüber informieren würde?

Was soll daran stören oder verstörend sein. Der Herr hat seine Bedürfnisse die er in einem dafür vorgesehenen Ort auslebt. Ich hätte damit kein Problem, wenn ich in dieser Situation wäre. Im Gegenteil ich würde mich für ihn freuen, das er sich seine Bedürfnisse erfüllen kann. Das Kind versteht die Flyer noch nicht, die einzige die damit anscheinend ein Problem hat ist die Dame. Vielleicht ist sie generell etwas verklemmt, oder voreingenommen diesen Orten gegenüber. Der Mann tut nichts schlimmes, er begeht kein Verbrechen. Also lass dem alten Herren doch seinen Spaß!