Wie den Anstieg von Kindesmisshandlungen stoppen?
Neben den Fällen von Kinderpornografie steigen auch die Fälle von Kindesmisshandlungen. Dies schrieb die RP-Online. Ich frage mich manchmal, wie das denn nur alles passieren kann. Oft sind es Kinder, die aus Familien kommen, die schon beim Jugendamt gemeldet sind und auffällig waren und sind und dennoch passiert es in diesen Familien noch immer, dass Kinder misshandelt werden.
Wie denkt ihr, kann man den Anstieg der Fälle von Kindesmisshandlungen nur stoppen? Was denkt ihr muss man machen damit die Fälle sinken und ganz aufhören? Denkt ihr, dass das Personal beim Jugendamt zu wenig geschult ist oder dass einfach zu wenig Personal da ist oder warum denkt ihr ist es so schlimm mit der Kindesmisshandlungen? Immerhin wurden im Jahr 2013 mehr als 4000 Kinder misshandelt, die aktenkundig sind. Tendenz steigend. 153 Kinder mussten ihr Leben dabei lassen und in 73 Misshandlungsfällen liegt ein Tötungsversuch vor. Das sind 1% mehr als im Jahr davor.
Sicher kann man nun sagen, was ist 1%. Aber meiner Meinung sind das 101% zu viel. Und wenn in diesem Jahr auch die Gewalt wieder ansteigt, wäre das fatal. Was kann man eurer Meinung dagegen machen?
Habe den Artikel gelesen und verstehe nicht, wieso nicht klar davon gesprochen wird, dass hier immer nur gemeint sein kann, dass die Zahl der gemeldeten Fälle gestiegen ist - nicht die Zahl der tatsächlichen Misshandlungen! Solche Artikel finde ich reißerisch und hilft wirklich keiner betroffenen Gruppe. Im Windschatten können sich aber Menschen wichtig machen und im Zweifel für eine Verschärfung von Gesetzen werben, ohne Anhaltspunkt - auch nur im Ansatz - dafür liefern, dass das auch nur einem Kind helfen würde. Eigentlich sogar das Gegenteil: im Windschatten solcher Beiträge kommt es im besten Fall dazu, dass man öffentlichkeitswirksam den Fokus weiter auf die Täter richtet und medial eine möglichst grausame Bestrafung der Täter fordert. Der Schutz der Kinder rückt in den Hintergrund. Und es ist wohl auch billiger, auf die Verschärfung der Gesetze hin zu arbeiten, als mehr Gelder für die Arbeit von Jugendämtern und Sozialpädagogen aufzutreiben.
Die Zahlen steigen letztlich auch deshalb, weil das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung bzw. das Verbot von Züchtigung innerhalb der Familie erst seit dem Jahr 2000 (!) gesetzlich festgesetzt wurde. Vorher war das Schlagen der eigenen Kinder nicht verboten, solange das Leben nicht in Gefahr war. Und aus historischen Gründen ist es nach wie vor so, dass Gewalt gegen Kinder toleriert wird. "Hat früher ja auch niemandem geschadet" ist hier die landläufige Meinung.
Ebenso das beliebte Thema der Kinderpornographie. Hier wird ebenfalls auf die "ständig steigende Zahl" der Vorgänge hingewiesen - um gleichzeitig für eine Zensur und Überwachung des Internetz zu werben. Was dabei nicht erwähnt wird, ist die Tatsache, dass das Verbot vom Verkauf bis in die 80er Jahre erlaubt war. Erst seit 1993 existier ein Besitzverbot und die Gesetze sind hierzu immer enger gefasst worden (Begriffe wie wirklichkeitsnah, jugendpornografisch und "Anschein" sind eingeführt worden). Eigentlich selbstverständlich, dass das die Fallzahlen steigen lässt. Man denke nur an den Fall Edathy, nachdem jetzt weitere Verschärfungen angepriesen wurden. Trotz der steigenden Fallzahlen und Verurteilungen ist bislang wohl keinem Kind in den Fällen geholfen worden.
Das ist sehr schwierig, da es oftmals in der Familie passiert. Ich denke, dass man mehr dafür tun sollte, dass Kinder es sagen können und vor allem aber auch das Eltern reagieren, wenn sie es mitbekommen. Die Sache an sich wird man kaum verhindern können, man kann nur darauf hoffen, dass die Männer ihrer Neigung nicht nachgehen, dafür gibt es ja auch Stellen, an die die Männer sich wenden können.
Wichtig für die Männer ist, dass sie selber keine Täter werden, das heißt dass sie selber entscheiden es nicht zu tun und sich Hilfe suchen. Wenn ein solcher Mann aber die Entscheidung trifft, dass das okay ist, dann kann man da nur noch in den Familien arbeiten. Man muss die Augen offen lassen. Man kann natürlich nicht alles dem Jugendamt in die Schuhe schieben. Immerhin werden die täglich viel zu tun haben und generell sollten Kinder ja auch nicht sofort weggenommen werden. Dennoch sollten Anzeichen Ernst genommen werden und auch Schritte gegangen werden, wenn man so etwas mitbekommt.
Generell sollte wirklich jeder die Augen offen haben und man sollte seine Kinder so erziehen, dass sie wissen, was man als Erwachsener nicht mit einem Kind machen darf und was man als Kind dann machen muss. Ich denke, dass über solche Themen zu wenig gesprochen wird. Man kann es ja kindgerecht machen, aber ich denke, dass viele Kinder es nicht anders kennen und dann deswegen auch das Ganze nicht sagen. Sollte es die Eltern betreffen, müssen andere Menschen die Augen offen halten und die Eltern anzeigen, was nicht gerade leicht ist.
Ramones hat geschrieben:Wichtig für die Männer ist, dass sie selber keine Täter werden
Ich möchte daran erinnern, dass bei Misshandlung durchaus auch die Mutter zur Täterin werden kann und - einer subjektiven Meinung folgend - ich gehe davon aus, dass das auch in der überwiegenden Zahl der Fälle so sein wird. Ich erinnere an den letzten groß verbreiteten Fall bei dem eine dreijährige in Hamburg auf qualvolle Art von ihrer Mutter umgebracht wurde - der Vater galt lange als Täter. Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat aber Mordanklage gegen die Mutter erhoben.
Da hast du natürlich Recht, ich muss gestehen, dass ich dabei eher an eine Werbung für ein Programm gedacht hatte und da waren nur Männer zu sehen, wobei es natürlich auch Frauen gibt, die zum Täter werden, auch sexuell gesehen und nicht nur bei körperlichen Misshandlungen. Die Zahl der weiblichen Täter ist sicherlich hoch genug, aber ob es speziell für Frauen auch Programme zur Abhilfe gibt, weiß ich nicht.
Die Politiker heißen es einerseits gut, dass Familienbildungen finanziell gefördert werden. Meines Erachtens nach liegt darin oftmals ein Problem, denn viele arme Menschen bekommen Kinder nicht aus Liebe, sondern um ihr Einkommen aufzubessern. Empfängt ein Paar Hartz 4, hat es neben der Miete rund 600 Euro für zwei Personen zur Verfügung (grobe Schätzung). Bekommt es nun ein Kind, gibt es zusätzlich Elterngeld und Kindergeld, ob dies tatsächlich dem Kind zu Gute kommt, wird leider nicht kontrolliert.
Auch denke ich, dass die sinkende Intelligenz ein Grund dafür ist, dass es immer mehr Misshandlungen an wehrlosen Kindern gibt. Auf der Straße begegnen mir tagtäglich Leute, wo ich traurig werde, wenn sie einen Kinderwagen vor sich herschieben. Wenn jemand z.B. am Nachmittag schon mit der Bierflasche und einem schreienden Kind durch die Innenstadt läuft, ist für mich auf den ersten Blick klar, dass die Misshandlungsgefahr hier viel höher ist, als bei einer gut situierten, intelligenten Familie.
Verhindern könnte man diese steigenden Zahlen meines Erachtens nach nur, wenn endlich ein Elternführerschein eingeführt werden würde und Zuwendungen nicht nur finanzieller Art gewährt werden. Besonders bei Familien aus sozialen Brennpunkten ist es in meinen Augen unerlässlich, dass sie an Förderungsprogrammen für die Kinder teilnehmen, um nicht eine neue Generation sozial schwacher Menschen großzuziehen.
derpunkt hat geschrieben:Habe den Artikel gelesen und verstehe nicht, wieso nicht klar davon gesprochen wird, dass hier immer nur gemeint sein kann, dass die Zahl der gemeldeten Fälle gestiegen ist - nicht die Zahl der tatsächlichen Misshandlungen!
Aus dem gleichen Grund habe ich auch immer ein Problem mit solchen populistischen Artikeln. Es braucht mir nämlich niemand erzählen, dass früher nicht wesentlich mehr Kinder als heute misshandelt worden sind, wo Prügel ein ganz normaler Teil der Erziehung waren und selbst in den Schulen regelmäßig zum Einsatz kamen.
Auch "toll" finde ich immer die Aussage über die steigenden Fällen von Kinderpornografie. Klingt so, als würden immer mehr Kinder missbraucht, bedeutet aber erst mal nur, dass mehr Händler und/oder Käufer wegen dieses Delikts festgenommen worden sind. In Zeiten von schnellem Internet ist das eigentlich auch völlig logisch, weil es heute sehr viel einfacher ist Bilder oder Videos in alle Welt zu verbreiten und weil diese Vertriebswege die Aufdeckung dieser Straftaten wahrscheinlich auch einfacher machen.
Und was die Jugendämter betrifft - die gleichen Leute, die darüber jammern, dass die bösen Jugendämter ja nichts tun würden um Kinder vor ihren gewalttätigen Eltern zu schützen, jammern auch recht gerne darüber, dass Jugendämter ja Kinder völlig ungerechtfertigt aus Familien heraus nehmen würden. Da müsste man sich halt schon entscheiden, was man eigentlich will. Mehr Überwachung durch Jugendämter oder weniger?
Ich finde Kindermisshandlungen und auch Kinderpornografie wirklich ein schlimmes Thema. Und ich persönlich kann auch nicht verstehen, wie man als erwachsener Mensch Kinder misshandeln kann oder desgleichen. Die Fälle von Kindesmisshandlungen und die Fälle von Kinderpornografie steigen, das ist schon richtig. Aber man kann nur die bekannten Fälle von Kindesmisshandlungen und von der Kinderpornografie zählen, die Dunkelziffer ist sicherlich viel höher. Das sollte man auch bedenken.
Die Kindesmisshandlung kann man sicherlich nie ganz abschaffen. Es sei denn, alle Menschen machen eine Wende und alle Menschen beschützen ihre Kinder und fremde Kinder. Meist ist es ja wirklich so, dass die Kindesmisshandlung in der eigenen Familie stattfindet, weshalb es auch immer schwierig ist, solch eine Kindesmisshandlung aufzudecken. Meist werden Kindesmisshandlung auch viel zu spät aufgedeckt, da die Kinder nicht reden und außenstehende Personen die Anzeichen nicht erkennen, wenn es denn überhaupt Anzeichen gibt. Immer hin bezieht sich auf die Kindesmisshandlung nicht nur die körperliche Misshandlung an einem Kind, sondern auch die psychische Misshandlung.
Wenn man die Gesetze für die Täter verschärft, wird man den Kindern damit sicherlich auch nicht helfen. Immer hin ist es wirklich so, dass die meisten Menschen denken, dass sie bei ihren Handlungen sowieso nicht entdeckt werden. Ich denke eher, dass man da an die Hilfe für die Kinder arbeiten sollte. Nun kann man den Jugendämtern auch nicht zu hundert Prozent die Schuld in die Schuhe schieben. Wenn man da so überlegt, wie viele Kinder eine Kleinstadt hat und, wie viele Jugendamtsmitarbeiter dort vorhanden sind. Dann weiß man, dass die Jugendamtsmitarbeiter schon machen, was sie können. Ich denke, dass es einfach zu wenig Mitarbeiter bei den Jugendämtern und bei den Sozialpädagogen gibt.
Ich denke auch, dass man den Kindern helfen sollte, die von der Kindesmisshandlung in der eigenen Familie oder desgleichen betroffen sind. Ich finde, dass man auf Anzeichen achten sollte, vor allem in den Kindergärten und Schulen und, dass man die Kinder dazu ermuntern sollte, zu sprechen. Damit den Kindern auch geholfen werden kann. Und ich bin der Meinung, dass bei Familien, die für die Problematik schon bekannt sind, dass dort verschärft nachgeschaut wird, damit die Kinder für die Zukunft behütet aufwachsen können.
Das Problem liegt nicht nur beim Jugendamt. Wobei ich da ganz klar der Meinung bin, dass es zu wenige Mitarbeiter gibt, die sich ordentlich um diese Dinge kümmern können. Aber es müssten auch Erzieher in Kindergärten und Lehrer viel mehr in dieser Thematik geschult werden. Auch sollte es da eine Zusammenarbeit zwischen den Kindereinrichtung und dem Jugendamt geben. Also wenn es eine Anzeige beim Jugendamt gibt, sollte auch die jeweilige Kindereinrichtung informiert werden.
Aber man muss auch dabei sehen, dass in der heutigen Zeit wesentlich mehr Fälle öffentlich bekannt werden. Sei es durch die Medien selbst oder über diverse Portale. Auch da habe ich neulich wieder eine Diskussion verfolgt, wo angeblich ein Kind bei der Mutter und dem prügelnden Lebensgefährten belassen wurde. Und solche Dinge machen dann eben auch ganz schnell die Runde und werden von Journalisten gerne aufgenommen um sie hoch zuspielen.
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