Kindergärtnerin darf nur Putenwürstchen grillen lassen
Dieser Fall erinnert mich an einen Vorfall, der sich in einer Volksschule in Wien zugetragen hat: Nach einigen Beschwerden von muslimischen Elternteilen musst ein Kreuz von der Wand entfernt werden, da sich die Eltern davon gestört fühlten.
Zwei ähnliche Fälle, die ganz einfach gelöst werden hätten können. Wir befinden uns nun in einer Zeit, in der man einfach akzeptiern muss, dass es viele Kulturen, Religionen und Traditionen gibt. Wenn wir un Leute einwandern lassen, müssen wir damit rechen, dass sich diese vermischen werden und es zu Streitereien kommen kann.
Das wichtigste ist, dass man keinen in seinen Freiheiten einschränkt. In unserem Land gibt es die sogenannte "Religionsfreiheit", die jeder ausüben darf. Welches Problem wäre es gewesen das Kreuz hängen zu lassen und auf irgendeinen Tisch einen Koran zu legen. Jeder hätte dann die Möglichkeit seine Religion auszuleben und keiner wäre eingeschränkt gewesen. Wäre es ein Problem, wenn man verschiedene Fleischsorten kauft, den Kinder erklärt was was ist und man die Schüsseln eventuell noch beschriftet und aufpasst, dass muslimische Kinder nicht unabsichtlich ein falsches Würstchen isst.
Multikulti sollte als Bereicherung angesehen werden und nicht als Einschrenkung. Niemand sollt gegen seine Religion verstoßen und niemand sollte auf seine Lieblingswurst verzichten mussen. Es lässt sich für alles eine Lösung finden, wenn man nur danach sucht.
XL hat geschrieben:Die Einhaltung dieser Vorschriften verletzten aber niemand, schädigen niemand (ok ausgenommen die Schweinemastbetriebe eventuell). Warum kann man diese nun nicht einfach akzeptieren?
Schweinemastbetriebe können von mir aus ruhig geschädigt werden, aber das ist ein anderes Thema, denn hier geht es ja nicht um Tierschutz sondern um blödsinnige, irrationale, religiöse Vorschriften.
Wenn ich für mich entscheide etwas nicht zu essen, weil mein Gott das nicht mag, dann ist das natürlich meine Sache und dann schadet das natürlich keinem. Wenn ich aber erwarte, dass sich die Verpflegung eines ganzes Festes gefälligst an den Vorlieben meines Gottes zu orientieren hat, obwohl nicht alle Teilnehmer meinen Gott anbeten, dann finde ich das schon problematisch. Das hat ja in dem Moment dann auch nichts mehr mit Toleranz zu tun, weil ich dann ja nicht tolerieren kann, dass die Götter von anderen Menschen andere Würstchen lecker finden.
Jeder, der es völlig normal findet, dass alle gezwungen werden sich an diese blödsinnige Vorschrift zu halten, sollte sich mal fragen, ob er auch dafür plädieren würde, dass es für alle Kinder Tofuwürstchen gibt, wenn ein paar Eltern darauf bestehen, dass sich ihre Kinder rein vegetarisch ernähren.
Alkohol ist laut dem Koran auch verboten. Soll man Kinder nun Alkohol trinken lassen, wenn sie Allah nicht anbeten?
Du weißt aber schon, dass Alkohol auch nach dem Jugendschutzgesetz verboten ist, oder? Selbst wenn ein Kind Bacchus anbetet darf es deshalb noch lange nicht gegen das Gesetz verstoßen.
Ich finde es schwierig, hier in diesem Thread auf allgemeiner Ebene über die Sinnhaftigkeit von religiösen Vorschriften zu diskutieren. Naturgemäß wird es hier immer geteilte Meinungen geben, ob es sinnvoll ist, sich an solche Regeln zu halten, oder nicht. Es wird auch immer unterschiedliche Standpunkte geben, wie hier Toleranz zu verstehen ist. In diesem Thread sehe ich so einen Diskussionsschwerpunkt aber ganz klar als Off Topic. Die Frage zu Beginn vom Themenstarter war nämlich nicht, wie sinnvoll es ist, ob man sich danach richtet, sondern wie man die Situation zufriedenstellend lösen kann.
Macht doch einfach einen eigenen Thread auf oder sucht, ob es hier schon was passendes zum Thema religiöse Nahrungsvorschriften gibt. Da könnte man die Diskussion besser unterbringen. Denn es spielt wohl eine Rolle, ob man allgemein darüber diskutiert, oder ob man dies im Bezug auf eine Kindergruppe tut, die durch das Handeln der Eltern auch erzogen werden sollen.
Letztlich würde ich nämlich folgendes vorschlagen: Wenn man dagegen ist, dass das eigene Kind mit Kindern anderer Kulturkreise oder religiöser Gruppen oder Religion überhaupt in Kontakt kommt, dann sollte man sich eben darum kümmern, dass das Kind eine Einrichtung besucht, in der solche Verhältnisse gegeben sind. Sein Kind in eine Einrichtung zu schicken, wo so ein Kompromiss zu erwarten ist und dann zu schreien wie doof man das findet, das halte ich für ziemlich praxisfremd.
In einer Gesellschaft, in der Religionsfreiheit per Gesetz garantiert ist, kann man diese nicht nur für eine einzige Gemeinschaft einfordern. Und ob Religion oder Religionsfreiheit sinnvoll ist, das führt hier auch vom Diskussionsthema weg.
So ganz verstehe ich das alles nicht, dass es eben nur Putenwürstchen zum Grillen gibt. Natürlich sollte man die Wünsche anders Gläubiger berücksichtigen. Aber es geht nicht, dass man einer Minderheit von vielleicht 20 bis 30 Prozent alles recht machen will und die restlichen Kinder müssen das mitessen, was sie vielleicht auch nicht mögen. Dann kann man nicht einfach sagen, dass die anderen Kinder, die keine Putenwürstchen essen, wegbleiben sollen. Das ist eine Einstellung, die sehr befremdlich und extrem ist! Und das als Mitarbeiterin eines Kindergartens.
Es gibt so viele Sachen zum Grillen, die hier auch aufgezählt wurden. Warum nimmt man nur Rücksicht auf muslimische Kinder? Integration ist wunderbar, aber sie muss nicht nur von einer Seite gewollt sein. Mit etwas gutem Willen ist beides machbar. Wenn man in einem Kindergarten arbeitet und keine Lust hat, zwei Sorten Würstchen zu grillen, kann es nicht sein, dass man sagt: „Es gibt zu essen, was es zu essen gibt und damit basta! Wie ungehörig und anmaßend ist denn diese Aussage! Hier könnte man auch mal überlegen, ob nicht einer der muslimischen Väter bereit wäre, einen Grill zu bedienen und gleichzeitig darauf zu achten, dass die muslimischen Kinder seine gegrillten Würstchen essen.
Ich glaube schon, dass solch ein Fest viel Arbeit bedeutet. Aber auch dabei sind bestimmt einige Eltern bereit, zu helfen. Aber wenn natürlich von vorneherein ein solcher Ton angeschlagen wird, wie hier zu lesen ist, dann werden auch Eltern ablehnen, was durchaus verständlich ist. Ich frage mich nur, ob man sich da nicht einen anderen Beruf suchen sollte.
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