Konsumiert man in stressigen Berufen mehr Fertigprodukte?
Hier in dem psychiatrischen Krankenhaus wo ich arbeite muss ich immer wieder feststellen, dass hier so ziemlich alle Fertigprodukte in den Dienstzimmern umher stehen, die es gibt. Heute stehen zusätzlich auch noch 4 fertig verpackte Kuchenpackungen umher und werden gegessen. Fast niemals sehe ich, dass das Pflegepersonal mal etwas Gesundes ist. Allerdings erzählen sie mir immer von dem leckeren gesunden gekochten Essen, oder dem schönen Salat den es am freien Tag zuvor gab.
Neigen also viele Menschen dazu in stressigen Berufen mehr Fertigprodukte zu konsumieren? Ist die Unlust dann schon so groß zu hause, dass man sich auch nichts zum Essen mitnehmen möchte? Oder woran liegt es, dass hier auf 10 verschiedenen Stationen fast nur Fertigprodukte konsumiert werden?
Ich denke das einem wenn man schon einen stressigen Job hat und erst spät nach Hause kommt, haben die wenigsten noch Lust zu kochen. Meine Mutter beispielsweise ist Altenpflegerin gewesen, sie hat immer gerne gekocht, aber wenn sie arbeiten musste fehlte ihr der Ansporn dazu. Besonders durch die Schichtarbeit fiel es ihr schwer noch einen passenden Zeitpunkt zum kochen zu finden.
Wenn sie frei hatte dann nutzte sie allerdings immer noch ihre freie Zeit um zu kochen, auch mehrere Gerichte und nicht nur für den jeweiligen Tag. Das meiste fror sie ein, damit sie auch mal etwas selbstgemachtes mit auf Arbeit nehmen konnte.
Ich denke auch, dass es normal ist, dass man nach einem stressigen Job nicht noch die Zeit und die Lust hat, sich abends hinzustellen und zu kochen und dass dann Fertiggerichte einfach eine schnelle Alternative sind. Gerade in einem Krankenhaus ist ja sicher auch Schichtdienst und dann finde ich es besonders schwierig, immer etwas frisches zu kochen. Aber ich merke schon bei meinem "normalen" Vollzeitjob, dass ich abends keine Lust mehr habe, mich hinzustellen und zu kochen. Darum ist es auch bei uns so, dass viele Fertiggerichte gegessen werden oder bei einem Lieferservice bestellt wird.
Ich kenne das durchaus auch. Ich habe auch schon in einem Schichtbetrieb in den Ferien gearbeitet und dort hat kaum noch jemand ein normales Brot dabei gehabt, sondern eben immer nur Fertigprodukte. Das geht eben auch einfach schneller und man muss sich nicht hinstellen und selber etwas zurecht machen. Das Problem ist eben auch, dass man irgendwann keinen Sinn mehr in diesem ganzen Schichtdienst sieht und einfach nur gefrustet ist, dann hat man eben kein Bock mehr sich auch noch Essen zu machen.
Verallgemeinern kann man dies sicher nicht, aber ich denke auch, dass es gut möglich ist, dass in stressigen Berufen einfach nicht wirklich Zeit dafür ist, richtig und gesund zu kochen und man daher auf Fertigprodukte zurück greifen muss, die ja wirklich schnell gemacht sind, teilweise echt gut schmecken und satt machen.
Ich würde meine Arbeit nur bedingt als stressig bezeichnen. Es gibt mit Sicherheit stressigere Jobs, aber auch bei mir gibt es mal Tage, an denen extrem viel zu tun ist. Zudem arbeite ich nicht in der Stadt, in der ich wohne, muss also noch pendeln. Wenn ich dann erst abends um 18 Uhr, oder teilweise später, nach Hause komme, habe ich meistens nicht mal mehr Lust mir für den Abend was gescheites zu kochen, und erst recht nicht, mir Gedanken darüber zu machen, was ich am nächsten Tag zur Arbeit mitnehme.
Meistens muss ich dann doch noch einkaufen und bis ich dann bereit wäre, etwas zu kochen, ist es schon recht spät und ich total müde. Da mag ich mich dann einfach nicht mehr vor meine Kochplatten stellen und irgendwas schnippeln und dann noch zubereiten. Da gibt es dann halt meist nur Kleinigkeiten, oder eben Fertigprodukte. Und zur Arbeit nehme ich immer auch Obst mit, auch wenn ich mir eine Fertigsuppe hole.
Ich kann mir vorstellen, dass man in einem stressigen Job viele Fertigprodukte konsumiert, wenn das Kochen nicht unbedingt ein Hobby oder eine Leidenschaft ist. Manche Menschen können sich beim Kochen entspannen und abschalten, aber wer kochen muss, weil er eben ein halbwegs gesundes Gericht haben möchte, der verzichtet vielleicht eher darauf. Meine Großmutter behauptet zum Beispiel oft, dass es sich nicht lohnt, wenn sie nur für sich alleine etwas zubereitet, wahrscheinlich denken andere Menschen genauso. Wenn eine Frau keine Kinder hat, aber mit ihrem Partner zusammenwohnt, dann hat dieser vielleicht auch schon etwas in der Kantine oder auf der Arbeit gegessen?
Das Problem dürfte wohl eher der Zeitmangel sein. Eine ordentliche Mahlzeit kostet eben auch Zeit oder man kauft eben etwas beim Chinesen. Deren Gerichte sind auch noch relativ gesund und preiswert.
Inzwischen werden immer mehr fettarme Produkte produziert und die die Produktauswahl ist somit größer. Außerdem ist hin und wieder etwas Obst nicht schlecht und auch recht gesund. Was man natürlich unbedingt meiden sollte, sind Chips und Schokolade.
Also ich muss leider selber sagen, dass ich nur noch nicht vom Kochen abgekommen bin, weil ich ein Kind zu Hause habe. Sonst wäre ich auch so ein richtiger Fertig- Ess- Typ geworden. Als ich noch zu Hause bei meinem Kind war, habe ich täglich ausgiebig gekocht, oft auch zweimal am Tag. Es hat mir einfach Spaß gemacht.
Seit ich aber fast voll wieder arbeiten gehe und oft auch noch, wenn ich nach Hause komme, lange mit meiner Tochter bei der Hausübung sitze, muss ich mich zum Kochen richtig aufraffen. Ich mache es eben ihr zu Liebe, weil ich finde, dass Kinder ein Recht auf gesunde, abwechslungsreiche Ernährung haben.
Es geht aber der Trend schon eher zur Fertigkost und ich sehe auch viele Eltern, die mit ihren Kindern bereits fertige Gerichte, die man nur noch aufwärmen muss, einkaufen gehen.
Das Problem ist die Zeit. Während man bei einer fertigen Packungssuppe nur den Inhalt ins Wasser leeren muss, wird einem bei frisch gekochtem Essen eben mir abverlangt, darunter Gemüse putzen und schneiden, etc..
In stressigen Berufen, mit langen Arbeitszeiten und vielen Überstunden, kann es einem sehr schwer fallen die benötigte Zeit für gesundes Essen zu finden. Nach einem anstrengendem Tag haben einfach die wenigsten Menschen noch Lust sich sehr lange vor den Herd zu stellen und ein gesundes Essen zu zubereiten.
Natürlich isst nicht gleich jeder Mensch, der einen stressigen Beruf ausübt, sehr ungesund. Für viele bleibt Ernährung trotzdem ein wichtiges Thema und es wird gesund gekocht. Andere wählen lieber die schnelle Methode und finden dafür mehr Schlaf, den sie benötigen, um den stressigen Beruf zu meistern.
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