Schüchternheit bei Kindern völlig normal

vom 15.06.2014, 21:02 Uhr

Ich persönlich finde einen gewissen Grad an Schüchternheit bei Kindern völlig normal. Eine Bekannte meinte aber neulich zu mir, dass Kinder, die sehr schüchtern sind eher auffallend wären und mit diesen Kindern sollte man schon zu einem Arzt gehen, weil es nicht normal wäre. Entweder haben sie schlimmes erlebt oder sie haben Angst im Elternhaus.

Sicher ist es manchmal so, dass Kinder, die was schlimmes erlebt haben dann auch schüchtern, verschreckt und auffällig sind. Aber dennoch denke ich, dass diese Schüchternheit bei Kindern auch völlig normal ist. Meine Kinder hatten nur eine sehr kurze Phase der Schüchternheit. Aber diese empfand ich als völlig normal. Wie seht ihr das? Denkt ihr, dass Schüchternheit bei Kindern immer ein Anzeichen ist, dass die Kinder sich nicht normal entwickeln oder was mit sich "herumtragen"?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich war schüchtern, mein Partner war schüchtern und nun sind wir es beide nicht mehr. Ich denke, dass es für Kinder schon normal ist, sich nicht immer selbstsicher zu fühlen und auch schüchtern zu sein. Will deine Bekannte mit jedem Kind, was sich hinter den Beinen der Eltern versteckt zum Arzt gehen? Das ist doch auch eigentlich in Ordnung, wenn man erst mal abwartet was kommt. Wenn Kinder auch anders auffällig werden, sollte man das beobachten und dann das Gespräch mit dem Kind suchen, aber auch nicht sofort zum Arzt rennen. Was soll dieser denn machen? Seelische Sachen findet er nicht und wenn ein Kind geschlagen wird, erkennt man es ja auch am Körper.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich denke, jedes Kind macht eine Phase in seiner Entwicklung durch wo es schüchtern ist. Auch ich hatte diese, während meiner ersten Lebensjahre. Auch in der Grundschule mitunter. Ich habe allerdings nichts schlimmes erlebt. Auch bin ich heute überhaupt nicht mehr schüchtern.

Wenn Kinder schlechte Erfahrungen machen, kann es natürlich sein, dass sie schüchtern sind. Aber das als generelles Anzeichen aufzufassen, ist meiner Meinung nach, sehr weit her geholt. Es gibt etliche andere Merkmale und Auffälligkeiten, die auf schlechte Erfahrungen hindeuten und wenn jeder, dessen Kind die Phase der Schüchternheit erlangt, mit seinem Kind gleich zum Arzt gehen würde, wäre das nicht nur für die Ärzte, sondern auch für die Kinder sehr irritierend. Schließlich handelt es sich hierbei um keine Krankheit, sondern um einen Entwicklungsvorgang, der auch die Persönlichkeit, den Charakter und das Selbstbewusstsein bildet.

» scorpion24 » Beiträge: 207 » Talkpoints: 4,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke, dass man das nicht so pauschal sagen kann. Wenn das Kind schon von klein auf immer gleich handelt, muss es nicht unbedingt etwas damit zu tun haben, dass es zu Hause Angst hat oder sich sonst nicht wohl fühlt. Es kann einfach damit zusammen hängen, dass es der Charakter des Kindes ist. Ich finde, dass man nicht gleich wegen jedem kleinen Kinkerlitzchen zum Arzt rennen sollte. Das wird sowieso überbewertet. Sind sie angeblich zu wenig schüchtern, landet man auch wieder beim Arzt, weil auch das nicht stimmt.

Es ist vieles Humbug und ich denke, wenn es ein Problem gäbe, hättest du das spätestens im Kindergarten heraus gefunden, sofern er/ sie sich schon dort befindet. Auch Kindergartenpädagoginnen sind verpflichtet, auf so etwas zu achten und die Kinder bestmöglichst in die Gruppe zu integrieren und ihnen die Ängste zu nehmen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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