Möbel 'spenden' an Sozialkaufhaus kostet Geld

vom 25.05.2014, 15:32 Uhr

Da wir ja bald ins Haus umziehen habe ich nun auch ein paar noch sehr gut erhaltene Möbel hier stehen, weil wir uns doch viel neu kaufen wollen. Für unseren Wohnzimmerschrank, der dreiteilig ist und für den Tisch und die Couch habe ich beim Sozialkaufhaus angerufen und gefragt, ob sie die Sachen haben möchten. Nun kam gestern jemand hier her und schaute sich die Sachen an, die am nächsten Monat zu haben sind. Er meinte, dass die Sachen toll sind und sie die gerne abholen kommen. Wir müssten aber pro Teil 50 Euro zahlen.

Das wären für den Schrank, weil er dreiteilig ist 150 Euro, für den Tisch 50 Euro und für die Couch auch 50 Euro. Ich dachte erst, dass ich nicht richtig höre. Ich will gut erhaltene Möbel spenden und soll 250 Euro dafür zahlen, damit sie diese hier holen und verkaufen können?

Ich habe dann dankend abgesagt und die Möbel im Internet zu verschenken angeboten und es haben sich zumindest für die Couch und den Tisch schon zwei Personen gemeldet. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich den Schrank, wenn sich kein Bedürftiger meldet, lieber zerhacke und zum Bauhof bringe, als dass ich 150 Euro zahle, damit man ihn dann noch im Sozialkaufhaus verkauft.

Ist das bei euch euch so, dass diejenigen, die Möbel spenden auch noch zahlen müssen? Ich habe den Mann gefragt, ob es denn die Regel ist und er meinte, dass sie so eben auch sicher sind für alles was sie im Sozialkaufhaus stehen haben Geld bekommen zu haben. Auch wenn es nicht verkauft werden könnte. So würde es nicht so schwer fallen, dass sie das eine oder andere Teil auch mal weg schmeißen. Würdet ihr Dinge "spenden" und dann auch noch dafür bezahlen? Der Mann meinte auch noch, dass ich mich da doch nicht so anstellen soll, ich würde ja eine Spendenquittung über das Geld bekommen.

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» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass das Konzept so sonderlich erfolgreich ist. Da wird es doch jeder vorziehen, seine Möbel auf andere Weise loszuwerden. Ich würde es verstehen, wenn man ein paar Euro nimmt, um die Benzinkosten zu decken, die bei der Abholung anfallen, aber mehr nicht. Wenn ein Teil dann nicht verkauft wird, wäre es eben eine Nullnummer. Ich habe noch keine Möbel gespendet und weiß daher nicht, wie das bei uns ist. Ich kann mir aber eigentlich nicht vorstellen, dass man hier auch dafür bezahlen muss, jedenfalls bei Weitem nicht so viel.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Genau wie du es schilderst so habe ich es auch einmal erlebt. Ich wollte auch meine Couch an das Sozialkaufhaus spenden. Die Leute kamen auch und hätten diese auch mit genommen. Auch ich hätte dafür bezahlen müssen das die Leute die Couch bei mir abholen dürfen. Ich glaube aber bei uns waren es nur 30 €. Aber ich habe auch dankend abgelehnt weil ich zahle nicht noch Geld damit ich meine Sachen verschenken kann. Letztendlich wurde sie dann eben über die Zeitung verschenkt.

Wenn man Kleidung oder Kleinteile zum Sozialkaufhaus bringt habe ich es auch schon oft erlebt das die Leute manche Dinge gar nicht haben wollen. Weil es denen einfach nicht gefällt. So richtig verstehe ich es nicht, denn solange dort keine kaputten Sachen abgegeben werden findet sich doch immer ein Käufer für wenig Geld.

» rahmsj » Beiträge: 239 » Talkpoints: 5,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wir haben kein Sozialkaufhaus, bei uns kann man aber von der Caritas und der Diakonie Möbel abholen lassen, die suchen sich aber auch aus, was sie noch möchten. Das kostet aber nichts. Ich kenne aber eine Fahrradwerkstatt, die auch auf sozialer Basis arbeitet, da muss man die Räder entweder selbst hin bringen, oder für die Abholung zahlen. Da sage ich aber dann auch, da hacke ich lieber alles kaputt und haue es auf den Müll.

Irgendwo überlege ich aber auch schon, ob der Typ bei euch, sich vielleicht einen kleinen Obulus dazu verdienen wollte?

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



So habe ich das zwar noch nicht gehört. Aber ich kenne es aus verschiedenen Orten so, dass sie die Sachen nur annehmen, wenn man sie ihnen bringt. Was ich nun wieder gar nicht verstehen kann, da ich schon öfter Berichte gesehen habe, wo diese Läden doch einen Transporter haben, um eben die Sachen abzuholen und wenn nötig auch zum Käufer zu bringen.

Zudem ist man wohl auch bei den Sachen die man annimmt recht wählerisch. So habe ich schon öfter mitbekommen, dass Möbel die älter als fünf Jahre sind, gar nicht angenommen werden. Da kann ein Schrank noch so gepflegt worden sein und keine Nutzungsspuren aufweisen, aber das alte Zeug würden wohl selbst Bedürftige nicht mehr haben wollen.

Nachdem es erst einem Bekannten aus der Nachbarschaft im letzten Jahr so gegangen ist, würde ich jetzt gar nicht erst dort nachfragen, wenn ich was abzugeben hätte. Da kann ich auch den Entsorgungsbetrieb hier anrufen und die holen es sogar kostenlos bei mir ab.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


So etwas habe ich hier in der Stadt noch nicht erlebt. Einmal habe ich Möbel an das hiesige Sozialkaufhaus gespendet. Die Sachen wurden hier abgeholt und die Mitarbeiter haben sich über die gut erhaltenen Sachen gefreut. Wenn ich dafür noch etwas hätte bezahlen müssen, dann hätte ich sicher auch dankend abgelehnt. Einen Betrag von vielleicht 5 Euro pro Teil hätte ich ja für den Transport noch eingesehen, aber bei 50 Euro pro Teil frage ich mich doch, wofür man die bezahlen muss.

Immerhin sollten diese Menschen doch froh sein, dass man ihnen etwas spendet, was sie dann an sozial schwächere Menschen verkaufen können. So sollte es doch funktionieren, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass dann noch viele Menschen etwas spenden, wenn sie dazu pro Teil noch 50 Euro bezahlen müssen. Die Spendenquittung ist ja gut und schön, aber trotzdem finde ich eine solche aufgezwungene Spende einfach unfair und darum würde ich das nicht machen und dem Mitarbeiter des Sozialkaufhauses das auch so sagen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich habe schon öfters gehört, dass solche Einrichtungen sehr wählerisch sind bei dem, was sie annehmen. Eine Bekannte hat mal das Kinderzimmer neu eingerichtet und dachte sich, dass sich sicher jemand freuen wird, wenn er ein komplettes Zimmer für sein Kleinkind geschenkt bekommen kann, aber das wurde auch nicht angenommen, obwohl die Möbel nicht kaputt oder verschmutzt waren.

Ich kann schon verstehen, dass solche Stellen nicht wahllos alles annehmen können, was ihnen angeboten wird. Sie müssen die Sachen schließlich auch irgendwo lagern und sich das Lager mit Sachen voll stellen, die niemand haben möchte, bringt ja auch nichts. Und es gibt schon Leute, die den letzten Schrott verschenken wollen und meinen, dass sich darüber jemand freuen soll. Bei uns in der Stadtzeitung gibt es eine Rubrik mit Sachen, die zum Verschenken angeboten werden, und da sind teilweise schon Sachen dabei, bei denen ich mir denke, dass die Leute einfach nur zu faul sind um ihren Schrott zu entsorgen.

250 Euro Kosten finde ich aber auf jeden Fall extrem übertrieben und ich frage mich, wer bei solchen Forderungen überhaupt etwas "spendet". Wenn ich diese Sachen bei uns für den Sperrmüll anmelden würde, würde ich für die Entsorgung 25 bis 50 Euro bezahlen, warum sollte ich dann wesentlich mehr bezahlen um meine alten Möbel loszuwerden?

Und die Aussage, dass du dich nicht so anstellen sollst und doch schnell die 250 Euro locker machen sollst, finde ich ehrlich gesagt ziemlich unverschämt. Ich bin jetzt nicht arm und auch nicht geizig, aber wenn ich neue Möbel gekauft hätte, hätte ich in dem Monat wahrscheinlich keine 250 Euro mehr übrig, die ich einfach mal so ungeplant ausgeben könnte. Wenn man in einem Sozialkaufhaus arbeitet sollte man doch eigentlich wissen, dass nicht jeder immer so viel Geld zur Verfügung hat, wie er gerne hätte. Nicht wenige werden auch ohne neue Möbel keine 250 Euro im Monat übrig haben.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich nutze aktuell so eine Einrichtung, aber ich muss hier nichts bezahlen. Wäre dies der Fall gewesen, dann würde ich die Möbel lieber selber entsorgen und als Sperrmüll vernichten. Es ist hier so, dass man die Möbel kostenlos abholt und demontiert. Man schaut sie sich jedoch vorher an und man nimmt nicht alles mit, denn am Ende müssen sie es ja auch wieder verkaufen.

Es ist zwar schade, dass man selbst nichts mehr dafür bekommt, aber irgendwo ist das ganze auch nachvollziehbar. Gebrauchte Möbel haben eh fast keinen Wert mehr und das Unternehmen muss schließlich noch die Leute bezahlen, den Transport und den ganzen Aufwand drumherum. Das man da kein Geld bekommen kann, ist verständlich. Mit dem Gewissen, dass Bedürftige sich hier günstig etwas kaufen können geht das aber voll in Ordnung.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Als die Wohnung meiner Schwester ausgeräumt werden musste, wusste ich auch nicht, wohin mit den Möbeln. Wohnzimmermöbel mit neuer Couchgarnitur, Tolle Schlafzimmermöbel und eine große, moderne Einbauküche mit ganz neuem Elektroherd, alles ohne Macken und sehr gepflegt. Ich rief dann in dem Sozialkaufhaus an und habe angefragt, ob sie Interesse hätten. Man sagte mir, dass jemand vorbei käme und sich informieren würde. Meine nächste Frage lautete, was sie eigentlich für die Möbel bezahlen, das sie die ja auch verkaufen würden. Man sagte mir, dass im Ausnahmefall etwas gezahlt würde, aber normal nichts.

Ich wollte mit das dann noch überlegen. Wir haben dann alles bei Ebay eingestellt und Superpreise erzielt. Die Sachen wurden dann von drei verschiedenen Bietern abgebaut und mitgenommen. Die waren begeistert.

Was ich annehme, dass derjenige sich nebenher ein paar Euro verdienen wollte und deshalb die Kosten haben wollte. Denn hier hätten sie es kostenlos abgeholt.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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