Mangelnde Kommunikation per SMS beklagen oder akzeptieren?

vom 16.06.2014, 10:34 Uhr

In einem anderen Beitrag ging es darum, ob Paare in Zukunft öfter per SMS kommunizieren und sich mit dem Handy austauschen, anstatt sich persönlich zu sehen. Durch unterschiedliche Arbeitszeiten oder Arbeitsorte ist es ja tatsächlich so, dass sich Paare weniger häufig sehen und man dann vielleicht Alternativen zum persönlichen Gespräch sucht.

Was aber, wenn der Partner da gar nicht so mitspielt, wie man es sich als Frau wünscht? Ich habe auch immer recht gern in Beziehungen SMS oder auch Mails geschrieben, aber meine Erfahrung ist generell, dass Männer zwar am Anfang häufig über diese Medien kommunizieren, dass das aber schnell nachlässt und die Herren nach einiger Zeit richtig kommunikationsfaul werden.

Da gibt es ja zwei Strategien, die man wählen kann. Man kann das so akzeptieren oder man versucht, das zu ändern und wenn man sich für das Ändern entscheidet, kann man den anderen entweder bewusst darauf ansprechen, dass man die Kommunikation vermisst oder man kann versuchen, ihn anders dazu zu bringen, dass er öfters schreibt. Eine solche indirekte Methode ist es ja beispielsweise, sich selbst auch bewusst weniger zu melden, damit der andere häufiger schreibt. Ob man das möchte, ist eine Einstellungssache, aber zumindest empfehlen das viele Ratgeber.

Das direkte Gespräch hingegen beinhaltet eine Konfrontation. Man würde dem Partner gegenüber aussprechen, dass man mehr Kommunikation wünscht, dass er öfters schreiben soll usw. und man kann damit auf Verständnis stoßen oder eine Antwort bekommen, die man nicht möchte, etwa das der andere nicht weiß, was er schreiben soll oder dass er nicht gerne schreibt. Dann weiß man, dass sich an dem ungeliebten Zustand nichts ändern wird. Wenn man etwas direkt anspricht, dann kann das aber auch leicht dazu führen, dass man als Meckerer oder Nörgler dasteht und derjenige (bzw. diejenige) ist, die dann mit Kritik eine unangenehme Stimmung erzeugt.

Wie ist denn das bei euch? Schreibt euer Partner oft genug? Fühlt ihr da genug Verbundenheit? Oder würdet ihr euch mehr Kommunikation per SMS wünschen und würdet ihr das ansprechen?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 16.06.2014, 10:55, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ich habe das Problem nur, wenn ich mal für eine paar Tage zu meiner Familie fahre. Ansonsten sehe ich meinen Partner ja den ganzen Tag, weil wir beide zuhause sind. Manchmal ist er für ein paar Stunden weg, aber da finde ich es unnötig, ihn mit SMS zu belagern. Ich freue mich einfach, wenn er zurückkommt.

Wenn ich aber für ein paar Tage weg bin, schreibe ich ihm täglich ein oder zwei SMS. Zusätzlich telefonieren wir abends, wenn nichts dazwischenkommt. Ich nutze immer den ganzen Platz, den eine SMS hergibt, schreibe von meinem Tag oder wie sehr er mir fehlt. Als Antwort kommen ein paar Wörter. Dass er mich liebt oder ähnliches. Alles sehr kurz gehalten.

Aber ich kenne ihn doch. Ich weiß, dass er das nicht böse meint, ihm die Zeit zu schade ist oder so etwas. Er schreibt einfach nicht gerne SMS und wird nicht gerne gefühlsdusselig. So ist er eben. Ich komme damit klar.

Eine solche indirekte Methode ist es ja beispielsweise, sich selbst auch bewusst weniger zu melden, damit der andere häufiger schreibt. Ob man das möchte, ist eine Einstellungssache, aber zumindest empfehlen das viele Ratgeber.

Ihm weniger SMS zu schreiben, damit er mir mehr schreibt, würde total nach hinten losgehen. Er würde glauben, dass ich ihn vergessen habe. Er wäre enttäuscht und ein wenig sauer. Das finde ich auch verständlich. Es hat sich nunmal so etabliert, dass ich ihm schreibe und er mir antwortet. Das plötzlich ohne Vorwarnung zu ändern, kann nur falsch aufgefasst werden. Ich mag solche Spielchen überhaupt nicht. Entweder man redet drüber oder man ändert nichts. Aber das ist Manipulation. Und sie führt meist zu Missverständnissen, die eine Situation nur unnötig verschlechtern.

Also ich finde mich einfach damit ab, dass mein Partner so ist, wie er ist. Dann bekomme ich eben keine langen oder total viele SMS. Dafür hat er andere Qualitäten, die ich sehr schätze. Und wenn ich wirklich kommunizieren will, rufe ich ihn an. Eine SMS ist halt auch einfach nur ein kurzer Text. Da sollte man von vornherein nicht allzuviel erwarten. Echte Verbundenheit geht anders.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Das Problem haben wir nicht, da mein Mann ja jeden Tag nach der Arbeit nach Hause kommt. Aber ich habe ja eine langjährige Beziehung mit Montagetätigkeit hinter mir und die Kommunikation wird da schon nach einiger Zeit weniger. Aber mir Sicherheit nicht, weil der Mann entsprechend schreibfaul gewesen wäre. Es pendelt sich eben nach einiger Zeit ein, dass man nicht mehr täglich telefonieren oder schreiben muss. Man fängt nur an zu differenzieren, was mitgeteilt werden sollte oder was warten kann.

Wenn jetzt ein Problem auftauchen würde, was nicht sofort geklärt werden muss, würde ich meinen Mann auch nicht gleich anrufen oder ihm eine SMS schicken. Das kann dann auch warten bis er nach Hause kommt. Man entscheidet dann eben nach Dringlichkeit, ob man sich meldet oder nicht.

Außerdem ist mir bewusst, dass mein Mann gar nicht die Zeit hat, um ständig auf SMS zu antworten. Das geht anderen Menschen mit Sicherheit genauso. Es wird kein Arbeitgeber gern sehen, wenn die Angestellten ständig privat mit ihrem Handy beschäftigt sind.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich kenne das Problem aus eigener Erfahrung. Ich bin oft nur am Wochenende bei meinem Freund, ansonsten bin ich in meiner Universitätsstadt. Am Anfang unserer Beziehung haben wir sehr oft gechattet oder gesimst, aber rückblickend hat das seinerseits schon nachgelassen. Das liegt aber nicht daran, dass er mir nichts mehr zu sagen hat, er hat einfach keine Lust, ständig zu simsen oder zu chatten. Wir haben da die Erfahrung gemacht, dass beim simsen oder chatten eben sehr leicht auch Missverständnisse entstehen können, daher bevorzugt er die direkte Kommunikationsmethode von Angesicht zu Angesicht. Stören tut mich das überhaupt nicht.

Die nötigsten Sachen simsen wir uns gegenseitig, so schreibe ich ihm beispielsweise wenn ich zu Hause angekommen bin, nachdem ich sehr lange unterwegs war. Er macht sich immer Sorgen, wenn ich noch nicht zu Hause bin, wenn es bereits dunkel ist. Daher schreibe ich ihm in solchen Momenten eine SMS, damit er ruhig schlafen kann. Wenn etwas passiert ist oder es irgendwelche dringenden Neuigkeiten gibt, rufe ich auch mal schnell an und teile es ihm mit. Beispielsweise telefonierte ich letzte Woche mit meiner Schwiegermutter, die mir mitteilte, dass die Nichte meines Freundes im Krankenhaus liegt.

Also rief ich ihn anschließend an und sagte es ihm. Es ist schließlich seine Familie. Wenn mir unter der Woche die Kommunikation fehlt, schneide ich immer ein oder zwei bestimmte Themen an, bei denen ich genau weiß, dass sie funktionieren. Es sind immer die gleichen Themen, bei denen er dann urplötzlich auftaut und kommunikativer wird. Allzu oft mache ich das aber auch nicht, weil ein inflationärer Charakter irgendwann nach hinten losgehen würde.

Ansonsten warte ich immer freudig auf das Wochenende, wo dann die gesamte Kommunikation nachgeholt wird. Mich stört das überhaupt nicht. Man muss eben damit leben. Dafür habe ich in den Semsterferien etwas mehr Zeit, die ich dann mit ihm verbringen kann.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich sehe meinen Partner nicht täglich, aber ich habe deshalb nicht das Bedürfnis ständig irgendwelche SMS auszutauschen. Ich wüsste gar nicht, was ich da immer schreiben sollte und was ich erwarten würde, das er mir schreibt. Ich gehöre jetzt auch nicht zum Typ klammerndes Weibchen. Ich brauche nicht ständig die Bestätigung, dass ich geliebt werde und so weiter

Generell telefoniere ich auch lieber, was ja Dank Flatrates kein Problem ist. ich finde es schön seine Stimme zu hören und man hat am Telefon keine Zeichenbeschränkung, die zu Missverständnissen führen kann und muss nicht minutenlang auf eine Antwort warten. Wenn ich etwas zu sagen habe, das nicht in eine SMS passt, rufe ich jedenfalls lieber an oder ich schreibe zumindest eine richtige E-Mail. Und für die alltäglichen Belanglosigkeiten reichen Twitter und Instagram völlig aus.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich telefoniere da schon lieber mit meinem Partner. Ab und zu texten wir auch mal. Dennoch würde ich von meinem Partner nicht verlangen oder einfordern, dass er dies tut. Wenn er mir nichts zu schreiben hat, im Stress ist oder einfach keine Lust dazu hat, würde ich den Teufel tun und das noch einfordern. Es ist doch die Entscheidung des Partners, was er macht. Wenn ich dann aber Nachrichten bekomme, sind das meistens süße Liebesbekundungen und das ist mir weitaus wichtiger als jede schnöde SMS, dennoch würde ich auch das nicht einfordern.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Man kann sich natürlich bei dem Partner beschweren, wenn dieser sich für den eigenen Geschmack zu selten von sich aus meldet. Ob man damit eine Verhaltensänderung anstößt, sei mal dahingestellt. Schließlich wird der andere sich damit wohlfühlen, dass er sich nicht so häufig meldet. Würde er häufiger das Bedürfnis haben, per SMS zu kommunizieren oder zu telefonieren, würde er sich bestimmt von sich aus schon häufiger melden. Wenn überhaupt, erreicht man durch eine solche „Beschwerde“ maximal, dass der Partner sich unwillig und aus einem aufgezwungenen Pflichtgefühl heraus häufiger meldet. Das ist doch auch nicht das, was man möchte, oder?

Ich komme mit klammernden Partnern überhaupt nicht zurecht und fände es nicht nur überflüssig, sondern einfach ziemlich lästig, wenn ich jeden Tag, an dem ich den Partner mal nicht sehe, mit Textnachrichten und Anrufen überschwemmt würde. Ich selbst melde mich auch eher dann, wenn ich dem Partner wirklich etwas zu sagen habe, aber eben nicht für jede Kleinigkeit. Was ich gar nicht gerne mag, sind ständige Liebesbekundungen und dergleichen. Gelegentlich ist es in Ordnung, aber ich mag es nicht, wenn jemand täglich dreimal schreibt, um auszudrücken, wie einsam er sich fühlt, wie sehr er mich liebt und wie sehr er mich vermisst. Ich würde mich da recht schnell fragen, ob der Partner eigentlich sonst nichts im Leben hat außer der Beziehung.

Ich glaube übrigens nicht, dass es immer so viel bringt, wenn man einfach weniger schreibt. Zumindest wird man damit nicht unbedingt erreichen, dass sich der andere deutlich häufiger meldet. Vielleicht ist der dann nämlich einfach mal ganz froh darüber, dass von der anderen Seite nicht mehr so übermäßig viel kommt. Außerdem finde ich solche Spielchen eigentlich ziemlich albern und tendiere dazu, dass man offen ausspricht, was einem am Partner oder in der Beziehung nicht passt. Allerdings sollte man als SMS- und Telefonat-liebender Partner nicht erwarten, dass der andere sich nach einem solchen Gespräch plötzlich ständig meldet.

Mir ist die Freiheit des einzelnen in der Beziehung sehr wichtig. Ich brauche nicht ständig Kontakt zu dem Partner, um zu wissen, dass dieser mich noch liebt. Wenn man nun mehrere Monate voneinander getrennt ist, kann man ab und zu mal telefonieren. Bei einem dreiwöchigen Urlaub sind ein oder zwei Nachrichten auch kein Problem. Aber grundsätzlich brauche ich so etwas nicht und freue mich dann bei einem Wiedersehen nach längerer Zeit auf den Partner.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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