Werden Promis besser dargestellt als sie sind?

Ich habe ja bereits berichtet, dass ich die letzten Wochen ab und an mal Hell´s Kitchen angesehen habe. Eine Sendung, in der unter dem Sternekoch Frank Rosin verschiedene Prominente eine Art Wettkochen veranstaltet haben. Die meisten Prominenten sagte mir gar nichts. Klar Mickey Krause und Niels Ruf sind mir durchaus bekannt gewesen, aber damit hatte es sich schon. Scheinbar waren das auch alles Prominente, die zurzeit nicht mehr wirklich aktiv sind?

Aufgefallen ist mir Thorsten Legat. Den ich ebenfalls vorher gar nicht kannte. Der wurde immer wieder als ehemaliger professioneller Fußballspieler beschrieben. Er zeigt sich generell sehr sozial und liebevoll. Schwärmte auch immer wieder von seinen Kindern. Sprach von gemeinschaftlichen Arbeiten, die eben im Zusammenhang mit der Sendung Hell´s Kitchen nötig war.

Nun habe ich gestern mal ein wenig bei Wikipedia über ihn gelesen. Ein ach so großer Fußballstar war der Gute ja nie. Meistens nur Ersatzspieler, der sich kaum in sein jeweiliges Team einfügen konnte. Eine Zeit lang auch Trainer, was wohl ebenfalls nicht wirklich klappte. Außerdem scheint er zu Gewalttätigkeiten zu Neigen.

Ich sehe nun selten solche Formate. Das Dschungelcamp kenne ich nur vom Hören und Sagen und eventuell von dem, was hier darüber geschrieben wird. Noch dazu sagen mir die meisten Namen der teilnehmende Prominenten meistens nicht wirklich was.

Nach meiner Erfahrung mit Hell´s Kitchen, was ja im Endeffekt ein ähnliches Format hatte, weil sich eben irgendwelche B-Prominenten zum Affen machen, frage ich mich, ob in allen Sendungen mit dem Format die Prominenten besser dargestellt werden, wie sie eigentlich sind? Ich meine bei Deutschland sucht den Superstar werden ja durchaus auch die negativen Neigungen in den Vordergrund gestellt. Nur sind hier eben bei Beginn noch keine Prominenten dabei.

Das ist doch nicht wirklich verwunderlich. Wirkliche Prominente bekommt man für so ein Format nicht. Also nimmt man B-Promis und bewirbt sie aber als hätte man sonst wen in der Sendung. Es sollen ja Prominente sein und keine Privatpersonen. Daher müssen die da übertreiben, denn im Endeffekt ist ein Fußballer der immer nur auf der Ersatzbank saß und dessen Namen fast niemandem etwas sagt, nicht viel mehr als eine Privatperson.

Diese ganzen C-Promi-Verwertungssendungen haben ja inflationär zugenommen, während die Zahl der Sendungen, die neue C-Promis produziert - Deutschland sucht den Superstar, Deutschland sucht das nächste Topmodell, Deutschland sucht eine Frau für einen Jungessellen, Deutschland sucht eine neuen Band und so weiter - mehr oder weniger gleich geblieben ist.

Daraus folgt also, dass neue C-Promis, langsam knapp werden. Die C-Promis, die vorhanden sind, müssen also entsprechend gut behandelt werden, damit sie in den Sendungen auch mitmachen. Und wie behandelt man einen C-Promi nicht gut und schreckt weitere potentielle Kandidaten ab? Zum Beispiel indem man erzählt, dass sie in ihrer angeblichen Karriere nicht viel erreicht haben und zudem gewalttätig sind.

Deutschland sucht den Superstar ist da eine ganz andere Geschichte. Zunächst einmal machen da höchstens angehende C-Prominente mit und dann ist das herum hacken auf den Teilnehmern ja auch Teil des Konzepts der Sendung. Vor ein paar Jahren, als die Sendung nach populärer war, habe ich von mehreren Leuten gehört, dass sie sich nur die ersten Sendungen anschauen, wenn die ganzen schlechten Kandidaten gezeigt werden und wenn über die dann Witze von Bohlen und Co. gemacht werden.