Wenn sich das Kind nicht täglich duschen will, was dann?

Ich finde es fast schon verwerflich, wenn man sein Kind täglich in die Badewanne stopft oder zum Duschen schickt. Immerhin ist das absolut nicht gut für die Haut und man kann sein Kind ja auch anders dazu bekommen nicht zu stinken. Es reicht ja auch das Waschen mit Waschlappen. Gerade auch für die Haut ist es ja nicht gut, wenn man jeden Tag Duschgel und Wasser drauf macht, bei der gesamten Haut sollte man das nicht machen jeden Tag.

Ansonsten kann man das auch ein Mal in der Woche richtig intensiv machen, also in die Wanne stecken. Damit das auch für das Kind schön wird, kann man Spielzeug mitnehmen lassen oder auch eine Musikcd oder ein Hörspiel mitnehmen.

Ich handhabe es mit meinem Kind, das ebenfalls noch nicht in der Pubertät ist, genau gleich. Es darf zweimal die Woche baden und wenn es zwischenzeitlich (gerade im Sommer im Sandkasten) extrem dreckig wird, dann dusche ich es ganz kurz ab und gut ist es. Eine Katzenwäsche reicht zwischendurch, finde ich.

Ich merke ja selber, ob mein Kind stinkt oder nicht und das sage ich ihm auch, falls es der Fall sein sollte. Es gibt nichts Schlimmeres, wie ausgeschlossen zu werden, weil man ein Stinker ist, so denke ich.

Ich kann es aber auch gut verstehen, dass es Kinder gibt, die wirklich sehr stinken, weil die Eltern eben der Meinung sind, es würde einmal in der Woche oder gar einmal alle zwei Wochen reichen, wenn das Kind sich wäscht. Das ist dann wieder das andere Extrem. Ich finde, man sollte seinen Kindern einfach ein gesundes Maß an Hygiene beibringen.

Ich kenne viele Kleinkinder, die mehr oder weniger Angst vor der Duschbrause haben. Gerade wenn Wasser oder Haarwaschmittel in die gerät oder droht, in die Augen zu geraten, dann reagieren viele Kinder panisch und wehren sich mit Händen und Füßen. Das ist völlig normal. Meist findet man dann eine Kompromiss, wie die Hygiene trotzdem sicher gestellt werden kann, beispielsweise durch ein Wannenbad oder durch das althergebrachte Waschen mit einem Waschlappen, das meist weniger Angst macht.

Oder das Kind ist in der Pubertät. Das hört sich fast so an. Da ist aber vermutlich hier weniger das Waschen das Problem, sondern die üblichen Pubertätskonflikte. Wenn die Eltern eben auf tägliches duschen und damit überdurchschnittliche Hygiene achten, dann kann man sich als pubertierender prima von den Eltern abgrenzen, wenn man da den gegenteiligen Kurs fährt. In dem Fall kann man als Elternteil eigentlich am ehesten hoffen, dass die gleichaltrigen schon unverblümt zu verstehen geben werden, dass der Junge stinkt. Das wirkt dann in der Regel relativ schnell, denn nur wenige Jugendliche möchten bei ihren Freunden anecken.

Meine Kinder duschen auch nicht täglich, Kinder müssen das auch nicht. Meine beiden haben noch nie gemüffelt, da ganz einfach die Hormone fehlen, die einen echten Schweißgeruch hervorrufen würden. Geduscht respektive gebadet wird mindestens einmal pro Woche und zusätzlich nach Bedarf. Wenn die zwei im Sommer im Pool waren, wird geduscht. Hat der Kleine sich im Kindergarten ordentlich eingesaut, was gerade im Sommer beinahe täglich der Fall ist, wird sich auch gewaschen.

Meine Tochter ist jetzt fast elf und kommt langsam in die Pubertät, da wird sich das mit dem Duschen relativ bald ändern, aber vorher sehe ich dafür absolut keine Notwendigkeit. Mir fällt kein plausibler Grund dafür ein, weshalb ein Kind täglich unter die Dusche und seine Haut unnötig diversen Reinigungsmitteln wie Duschgel aussetzen soll, wenn es nicht sein muss.