Sterben verboten per Gesetz
In einem kleinen Dorf nahe Sao Paulo in Brasilien ist es per Gesetz verboten zu sterben. Hintergrund der ganzen Geschichte ist das der Platz auf dem Friedhof ausgeht. Wer schon ein vorreserviertes Grab hat darf sterben. Der Nationale Umweltrat hat einen Friedhofsanbau oder Neubau abgelehnt und daraufhin hat der Bürgermeisten des Dorfes dieses Gesetz erlassen.
Welche Strafe es darauf gibt konnte ich leider nicht heraus finden, aber das ist doch echt mal eine Story oder?
Vor allen Dingen ist so ein Gesetz der größte Quatsch, denn wie will man bitte verhindern, dass jemand stirbt? Und wer zahlt denn die Strafe, der Tote kann das ja nicht mehr? Ich finde so etwas total übertrieben und auch schwachsinnig und frage mich zudem, warum man nicht einfach den Friedhof vergrößert hat.
Nimm es mit Humor. Ein solches Gesetz dürfte niemals die erforderliche Mehrheit erreichen. Und wenn es irgendwie anders zustande gekommen ist, dann haben sie sich auch Maßnahmen ausgedacht, um es zu befolgen.
Vielleicht wird jeder künstlich mit Maschinen, Tropf und Medikamenten am Leben gehalten, bis der Nationale Umweltrat einen Anbau genehmigt. Oder man holt dann gegebenenfalls die Mitglieder dieses Rates zu dem am Leben gehaltenen und versucht, ihn den Mitgliedern zu übergeben, damit sie ihn weiterhin künstlich frisch erhalten.
Wir sprechen hier über Lebewesen, und es ist keineswegs nett, was ich da geschrieben habe. Aber da alleine das Gesetz schon sehr kurios ist, mußte das sein. Was kann man sonst noch machen? Die Verstorbenen verbrennen, auch wenn sie es nicht wollten, aber Strafe fürs Sterben muß schließlich sein. Den Rest Asche bekommen die Hinterbliebenen mit nach Hause. Ist kein Hinterbliebener da, wird die Asche dem Nationalen Umweltrat übergeben. Die Strafe fürs vorzeitige Sterben wurde ja schon verhängt und die Mitglieder dürfen die Asche annehmen.
Was werden sie damit machen? Vielleicht hat einer von ihnen einen großen Garten, wo man eine Ecke abtrennen könnte. Viel wird ja nicht benötigt, da es sich nur um ein kleines Dorf handelt, wo nicht nur Sterbewillige wohnen.
Die Frage ist, was gemacht wird, wenn sich jemand umbringt? Dann muß erstmal der National Umweltrat wieder tagen und schwere Fragen wälzen. Ob sie dann zu einem Ergebnis kommen, ist fraglich. Wer bezahlt zum Beispiel die Strafe, wenn es ein alleinstehender Opi war, der noch keine Grabstelle gekauft hat? Da werden die Köpfe des Umweltrates glühen. Ob jeder im Dorf dann blechen muß?
Die Idee stammt ja schon aus dem Jahr 2005, schon damals gab es solche Ideen, weil es in diesem Teil Südamerikas in immer mehr Kommunen die Friedhöfe überfüllt sind. Damals wurde schon in einigen Orten entsprechende Dekrete erlassen. Und der Anbau wurde meines Wissens verboten, weil der sich mitten in einem Naturschutzgebiet befunden hätte.
Wenn dieses Dekret schon von 2005 ist, wo sind dann die Toten geblieben, wo hat man die Verstorbenen begraben oder nicht begraben. Denn man will ja wohl allen Ernstes niemand gauben machen, dass es in den Jahren von 2005 bis heute 2011 niemand gegeben hat, der verstorben ist. Da sollte wirklich mal jemand nachhaken.
So einen Unsinn habe ich bisher noch nie gehört, obwohl dieser Fall ja scheinbar schon etwas älter ist, wie JotJot geschrieben hat. Auf den ersten Blick und ohne Hintergrundinformationen klingt das Ganze nach einem schlechten Scherz. Wenn man allerdings den Hinweis betrachtet, dass ein Naturschutzgebiet geschützt werden sollte, ist es durchaus verständlich, wenn an dieser Stelle dann keine Erweiterung des überfüllten Friedhofes angelegt wird. Solche reißerischen Überschriften entstehen dann durch einen Teil Fakten und einen weiteren Teil freie Interpretation.
Natürlich kann man niemandem das Sterben verbieten. Allerdings sollten sich die Gemeinden, die unter überfüllten Friedhöfen leiden und auch keine neuen Gebiete für Friedhöfe erschließen können, auch Gedanken darum machen, was sie mit ihren Toten anstellen. Bevor man allerdings zu solchen seltsamen Gesetzen greift, sollte man vielleicht zunächst darüber nachdenken, eine Pflicht zur Urnenbestattung einzuführen. Urnen nehmen wesentlich weniger Platz weg als Särge, so dass man das Platzproblem damit sicher lösen könnte. Dieser Fall gehört zu den wenigen, in denen man nicht über die Ursachen (das Sterben an sich), sondern nur über die Auswirkungen (Unterbringung der Leichen) nachdenken muss.
Cologneboy2009 hat geschrieben:Natürlich kann man niemandem das Sterben verbieten. Allerdings sollten sich die Gemeinden, die unter überfüllten Friedhöfen leiden und auch keine neuen Gebiete für Friedhöfe erschließen können, auch Gedanken darum machen, was sie mit ihren Toten anstellen.
Erwähnenswert wäre wohl auch gleich noch gewesen, dass die Kommunen damit auf ihre Not aufmerksam machen wollten, weil sich eben derartige Probleme mit überfüllten Friedhöfen mehren und von staatlicher Seite nicht reagiert wird. Das heißt die Kommunen dürfen Friedhöfe nicht erweitern und wissen sich sonst auch nicht zu helfen.
Nun weiß ich nicht, wie dort in Südamerika Bestattungen laufen und ob vielleicht, anders als hier in Deutschland, die Grabstätten nicht irgendwann wieder neu vergeben werden, weil Nachfahren die Grabstätte nicht mehr weiter pflegen (lassen) wollen.
Ein solches Gesetz würde ich nicht als nicht als rechtskräftig ansehen. Wer kann denn voraus sagen, wann er wirklich stirbt. Es gibt einfach mal so viele Faktoren, die das Sterben begünstigen können und nicht gegen jeden Risikofaktor kann man etwas machen. Dazu gehören zum Beispiel das Rauchen, Alkohol, eine genetisch bedingte Erkrankung, ein Infekt, die Aufnahme von Nahrungsmitteln. Aber so ist es eben. In Deutschland würde sich ein solches Gesetz nicht durchsetzen. Aber was passiert denn mit der Person, die sich nicht an das Gesetz gehalten hat? Wird man diese Person wiederbeleben und bestrafen? Das ist doch echt lachhaft.
Ehrlich gesagt musste ich über dieses Gesetz erst einmal schmunzeln. Es ist natürlich lächerlich und der, der gegen das Gesetz verstoßen hat, wird natürlich auch nicht bestraft. Wenn andere an seiner Statt dafür bestraft werden, ist es allerdings nicht mehr lustig. Dann hört der Spaß auf. Falls nicht, wird dieses Gesetz sowieso irgendwann abgeschafft, ist ja immerhin auch keine Lösung für das Problem mit den Gräbern.
Wirklich ein kurioses Gesetz. Man kann ja (leider) nicht verhindern das jemand stirbt. Ich denke da eher an einen Hilferuf, der signalisiert: Wir "müssen" solche Gesetzte verabschieden, genehmigt endlich den Anbau an den Friedhof. Dennoch musste auch ich kurz schmunzeln als ich das gelesen hatte .
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