Naherholungsgebiete aus Abraumhalden sehr beliebt?
Eine Abraumhalde entsteht dort, wo es Tagebau gab. Das Aufschütten von künstlichen Bergen und Hügeln passiert durch den Abraum, der beim Tagebau als taubes Material entstand und so entsorgt wird. Das geschieht mittels Förderbrücke, Bandanlagen oder LKW.
Die ehemaligen Tagebaugebiete werden rekultiviert. Teils werden die entstandenen Löcher wieder zugeschüttet. Es entstehen Feuchtgebiete, landschaftliche Nutzflächen, Aufforstungen, Wiesen und Seen. Es entstehen also Naherholungsgebiete mit Wanderwegen. In Tagebau-Restlöchern bilden sich Biotope, die von seltenen Tieren und Pflanzen genutzt werden. Anderweitig werden hohe Bodenschichten von zwei Metern aufgeschüttet für landwirtschaftlich Nutzflächen. Mischwälder entstehen an den Hängen.Bilder. Der Verlust der Altwälder durch den Tagebau kann so schnell nicht ersetzt werden. Auch die fruchtbaren Böden, die dem Tagebau weichen mussten, sind vorläufig nicht zu ersetzen.
Die aufgeforsteten Naherholungsgebiete im Rhein/Ruhrgebiet sind sehr beliebt. Sie bieten Erholung für die ganze Familie an. Kennt ihr Naherholungsgebiete, die durch den Tagebau entstanden sind?
Rund um Leipzig gibt es auch mehrere Seen und Wälder, die auf ehemaligen Tagebaugebieten entstanden sind. Am Anfang ist so ein neu angelegter See ein wenig seltsam. Ich bin an einem in der Eiszeit entstandenen See aufgewachsen, der natürlich voll von Fischen, Algen und Kleingetier ist. In so einem geflutetem Tagebau gibt es erst mal gar nichts.
Aber ich finde es gut, wenn die Flächen so genutzt werden. Der Tagebau begann vor hunderten Jahren. Das lässt sich nicht mehr ändern. Aber dann kann man wenigstens heute etwas Gutes damit anstellen, was der Tagebau übrig lässt. Wenigstens ist es so Lebensraum für allerlei Tiere.
Ich denke, dass auch Fische verschiedener Art in die Seen eingesetzt werden. Zusätzlich bestimmt auch Pflanzen, die sich nicht so schnell vermehren. Sind es dann größere Seen, kommen bald die ersten Boote und die Menschen werden es sich am Ufer gemütlich machen. Anfangs wird ein so gefluteter See wie eine riesige Badewanne sein, ohne irgendetwas am Ufer. Mit einem eiszeitlichen See wird er sich nie vergleichen können. Der wird einer Vielzahl von nicht alltäglichen Lebewesen eine Heimat bieten.
Wie sind denn die Wälder auf den ehemaligen Geländen geworden? Ist das auch gemischter Laubwald? Weil der gerne angepflanzt wurde. Bis die Tiere sich da heimisch fühlen, dauert es auch immer eine Weile. Kommt natürlich darauf an, wie lange der Wald schon besteht. Vielleicht gibt es irgendwann ja sogar Pilze und Beeren zu finden.
Auch wenn du speziell den Tagebau angesprochen hast, sollte man gerade im Ruhrgebiet nicht vergessen, dass die Abraumhalden dort mit dem Untertagebau im Zusammenhang stehen. Die so genannte Berge, also das ganze nicht verwertbare Gestein, das beim Steinkohleabbau auch mit anfällt, wird aufgeschüttet und im Laufe der Zeit bilden sich die charakteristischen Hügel. Es gibt mittlerweile im Ruhrgebiet einige Halden, die als Naherholungsgebiete genutzt werden. Sehr bekannt ist zum Beispiel in Bottrop die Halde Beckstraße mit dem bekannten Tetraeder oder die Halde Haniel, die sich ebenfalls in Bottrop befindet. Auf mehreren Halden sind Landmarken installiert, die für Ausflüge allgemein recht beliebt sind.
Bei den ehemaligen Tagebauflächen fällt mir zuerst Ferropolis ein. Dabei handelt es sich um einen ehemaligen Braunkohle-Tagebau in der Nähe von Dessau, der teilweise geflutet wurde, so dass dort ein See entstanden ist. In diesem See gibt es eine Halbinsel, auf der alte Braunkohlebagger ausgestellt werden. Man kann diese Bagger offiziell besichtigen und es finden dort auch immer wieder Veranstaltungen, wie zum Beispiel Konzerte, statt.
Ich mag die Halden hier im Ruhrgebiet recht gerne. Ich habe auch schon einige Halden aufgesucht, unter anderem um dort zu fotografieren, aber auch weil ich mich generell für den (Steinkohle-)Bergbau und dessen Spuren interessiere. Ferropolis werde ich mir wohl nächsten Monat anschauen, wenn ich in die Gegend fahre. Im Braunkohlerevier am Niederrhein war ich bislang noch gar nicht unterwegs, obwohl man dort an manchen exponierten Stellen den aktiven Tagebau beobachten kann. Das stelle ich mir auch ganz nett vor.
@Cologneboy2009, ja, das stimmt, den Untertagebau hätte ich mit erwähnen können. Aber es ist nett, dass du es getan hast. Das Tetraeder ist mir auch schon oft im Fernsehen oder Zeitungen begegnet oder in Heften über das Ruhrgebiet. Was bitte sind Landmarken? Wofür sind die da und warum sind sie beliebt?
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