Metall-Stacheln gegen Obdachlose in London
In London gehen Hausbesitzer Wege gegen Obdachlose, die man erst einmal verstehen muss. Dort an den Häusern, wo sie ihren Schlafplatz aufschlagen, haben die Hausbesitzer nun spitze Stacheln angebracht, siehe hier. Es ist nicht so einfach für die Obdachlosen, einen warmen, geschützten Schlafplatz zu finden, der nicht zu abgelegen ist. In dem Haus mit dem verlinkten Bild befinden sich Luxusappartments. Die Anwohner wollten mit den Metall-Stacheln die Obdachlosen fernhalten. Empörung macht sich im Netz breit, dass man mit Metall-Stacheln wie gegen Tauben nun gegen Obdachlose vorgeht.
Hilfsorganisationen kannten solche Stacheln schon seit 10 Jahren. Dramatisch wäre das, weil die Obdachlosenzahl in London stetig steigt. Senkung staatlicher Hilfeleistungen und Wolhnungsknappheit ließen die Zahlen in drei Jahren um 75 Prozent nach oben steigen. Den Aufstellern in der Hauptstadt droht nun ein Ermittlungsverfahren. Die Polizei leitete Ermittlungen ein. Was haltet ihr von einer solchen unmenschlichen Aktion?
Man kann natürlich kritisieren, dass das unmenschlich ist. Aber was sollen denn Hausbesitzer oder Ladeninhaber machen, vor deren Türen die Obdachlosen schlafen oder urinieren usw? Das hat alles zwei Seiten.
Eine Kosmetikerin hat mir mal erzählt, dass vor ihrem Studio Obdachlose auf der Fensterbank saßen und es haben sich die Kunden nicht an denen vorbei getraut. Sie hatte sie aufgefordert, wegzugehen, aber die hörten nicht. Dann hat sie die Polizei gerufen, die die Obdachlosen kurz verscheuchte, aber kurz darauf kamen se wieder. Was will man da machen?
Zum Beispiel könnten die Geschäftsleute und die Haus- oder Wohnungseigentümer sich zusammentun und den Bürgermeister anschreiben und verlangen, dass eine Unterkunft für diese Menschen zur Verfügung gestellt wird. Leere Gebäude werden sich finden lassen und wenn nicht, muss man eben Notunterkünfte bauen. Denn irgendwo müssen sie ja bleiben. Aber man kann sie nicht wie den letzten Dreck behandeln.
Natürlich sind sie auch von der Polizei zu unterrichten, dass sie dort nicht urinieren dürfen. Das nimmst du an, dass sie das tun, oder? Wo wohnte denn die Kosmetikerin, in Deutschland oder London?
Natürlich sind sie auch von der Polizei zu unterrichten, dass sie dort nicht urinieren dürfen. Das nimmst du an, dass sie das tun, oder? Wo wohnte denn die Kosmetikerin, in Deutschland oder London?
Das riecht man, wenn vor Hauseingänge gepinkelt wurde. Auf dem Bild, was du verlinkt hast, sieht man auch im Hintergrund die dabei entstehenden Urinflecken, diese dunklen Stellen kommen meistens davon.
Ja, das Beispiel mit der Kosmetikerin stammte aus Deutschland.Ich finde das nicht ok, wenn Leute sich irgendwohin fläzen und da vielleicht anderen Angst machen oder Kunden verscheuchen. Und man muss auch nicht immer für alles Verständnis haben.
Wir haben ja in Deutschland eigentlich ein abgesichertes Sozialsystem, sodass da kaum jemand herausfallen kann. Da muss man es erst einmal schaffen, dass man obdachlos wird. Das kann doch nur passieren, wenn etwa jemand gewisse Hilfe nicht annehmen will oder sich vielleicht auch so verhält, dass er aus einem betreuten Wohnen oder einer Obdachlosenunterkunft herausfliegt.
Leer stehende Gebäude in London? Wo dort selbst das letzte Loch noch für viel zu viel Geld vermietet wird? Und Notunterkünfte bauen? Auf welchem Bauland denn? Leicht gesagt, wenn man den Immobilienmarkt in London nicht kennt. Du erwähnst ja in deinem zusammengefassten Artikel selbst die Wohnungsknappheit in London.
Als ich dieses Bild vor ein paar Tagen gesehen habe, habe ich mich auch darüber aufgeregt, das ist ja auch erst mal die natürlich Reaktion. Andererseits stellt sich natürlich schon die berechtigte Frage - wer möchte gerne fremde Menschen, die nicht immer zu den angenehmsten Zeitgenossen gehören, neben seiner Haustür liegen haben? Ganz ehrlich, wenn ich Nachts nach Hause kommen würde und würde einen Mann neben meiner Haustür sehen, praktisch in einer Position, in der er mich angreifen könnte, würde ich mich auch nicht wohl fühlen. Selbst wenn ich wüsste, dass er dort nur schlafen will, wäre mir die Situation unangenehm und ich würde schauen, dass ich möglichst schnell ins Haus komme. Und ich gehöre nicht zur Sorte schreckhaftes Weibchen.
Man muss eine Lösung finden mit der alle leben können. Man wird das Problem der Obdachlosigkeit nicht los indem man den Obdachlosen die Schlafplätze weg nimmt, aber man wird das Problem auch nicht los indem man von Privatleuten erwartet, dass sie fremde Menschen vor ihrer Haustür schlafen lassen.
Natürlich ist es nicht schön, wenn man ein Haus hat, oder ein Studio und davor dann Obdachlose schlafen. Das Problem ist auch ganz einfach, dass sie dort nicht nur schlafen, sondern auch ihre Notdurft verrichten. Zudem hat man sicherlich das Problem, dass man, wenn man einmal einen Obdachlosen dort hat und ihn bleiben lässt, dort immer jemanden sehen wird der übernachtet. Wer möchte schon, dass sein Eingangsbereich unangenehm riecht.
Die Idee Spitzen anzubringen ist natürlich nicht schön und erinnert denke ich, jeden an Taubenabwehr Fallen oder dergleichen. Doch in irgendeiner Form muss man sich dagegen wehren, wenn es keine Gesetze dagegen gibt. Zudem können die Laden- und Hausbesitzer genauso wenig dafür, dass es nicht genügend Notunterkünfte und Hilfemaßnahmen gibt, wie die Obdachlosen selbst. Da eine Lösung zu finde ist schwierig. Und die, die es nicht unmittelbar betrifft, werden sich dafür sowieso nicht weiter interessieren.
Da muss auf jeden Fall die Stadt, oder der jeweilige Bezirk eine Lösung finden und wenn es eben Zeltplätze sind. Denn das manche Menschen sich an Obdachlosen nicht vorbei trauen und diese somit geschäftsschädigend sind ist völlig verständlich. Schließlich sind nicht alle Obdachlosen nett und freundlich. Zumal man auch nie weiß in welchem Zustand sie sich befinden, oder ob sie vielleicht alkoholisiert sind.
Ich finde das unmenschlich. Ärger mit den Obdachlosen hin oder her, aber ich finde, dass man so auf gar keinen Fall mit einem Menschen umgehen kann. So schlimm alles auch sein mag, aber ich würde das nicht übers Herz bringen, denn auch wenn die Leute dann woanders liegen, müssen sie ja immer noch auf der Straße liegen. Man könnte ja durchaus auch eine kleine Liege festmachen und einen Eimer hinstellen, den man dann als Toilette nutzen kann. Auch für Tiere finde ich die Stacheln bedenklich.
Ich kenne die Beschaffenheiten in England nicht. Aber ich denke, dass auch England eine Möglichkeit für Obdachlose hat, dass sie in einem Obdachlosenheim nächtigen können. Ich finde es zwar irgendwie schon komisch, dass man solche Metall-Stacheln montiert, aber mal ehrlich, wenn ihr ein Haus habt und dort einen solchen Eingang wie auf dem Bild, würdet ihr es toll finden, wenn da jemand schläft und hin uriniert? Würdet ihr euch sicher fühlen, wenn ihr nachts nach hause kommt und dort jemand schläft? Ich muss zugeben, dass ich da Angst hätte, weil man diesen Menschen ja nicht kennt.
Wir wohnen hier auch in einem Haus, wo der Eingang überdacht ist und wo man sich bestimmt auch als Obdachloser wohl fühlen würde. Zum Glück wohnen wir aber so außerhalb, dass sich dort keiner hin verirrt. Ich würde mich nicht wohl fühlen, wenn dort jemand nächtigen würde. Und auch wenn man Mitleid mit den Menschen hat, so muss es auch nicht sein, dass man sich selber dann nicht mehr sicher fühlt und dann Urin und Erbrochenes weg machen muss. Und wenn man einen Eimer dort hin stellt, wer leert ihn dann? Ich würde das nicht machen wollen. Und ich denke auch nicht, dass der Eimer für das kleine und große Geschäft genutzt werden würde.
Ich habe mal in einem Haus gewohnt, wo der Eingang auch ziemlich innen lag und wo auch immer wieder hin uriniert wurde und das obwohl wir in der Nähe eines Parks gewohnt haben. Aber diese Eingänge sind halt überdacht und da ist man eben geschützter. Ich finde es einfach nicht gerade angenehm und selbst, wenn nicht dort hin uriniert wird. Es ist nun mal auch so, dass man an einem fremden Menschen vorbei muss, wenn man in sein Haus will und ich bin da auch sehr ängstlich und würde das nicht haben wollen.
Es ist eigentlich eine Heuchelei, dass sich dieses Bild jetzt so verbreitet und sich wirklich viele Menschen darüber aufregen. Dabei wird auch in Deutschland viel von Anwohnern und Ladenbesitzern gegen Obdachlose getan.
So sind gerade an Bahnhöfen und in öffentlichen Parks Bänke mittlerweile so geformt, dass auf ihnen nicht geschlafen werden kann. Dabei würden Obdachlose nachts im Park eigentlich niemanden stören. Diese Praxis ist weitverbreitet, fällt aber natürlich viel weniger auf als die Stacheln in London. Diese werden in Deutschland auch eher unauffällig eingesetzt zum Beispiel unter Brücken. Dort werden häufig auch einfach Zäune eingesetzt, die Mehrheit der Gesellschaft kriegt das aber nicht mit und macht sich darüber auch keine Gedanken. An öffentlichen Orten werden ebenfalls solche Spitzen eingesetzt, aber als Schutz vor Tauben und ihrem Kot erklärt. Auch das wird meist nicht kritisch hinterfragt und ist kein Thema in den Medien.
Doch nicht nur das Schlafen wird Obdachlosen oft erschwert. Auch Flaschensammeln ist nicht unumstritten. In der niedersächsischen Stadt Osnabrück war im letzten Jahr im Gespräch es zu ermöglichen, die Flaschen in Körbe neben die Abfalleimer zu stellen, damit Obdachlose nicht darin wühlen müssen. Unter verschiedenen Vorwänden wurde dies abgelehnt. In anderen Städten gibt es sogar Mülleimer, in die gar nicht gefasst werden kann, eben um Flaschensammeln zu verhindern. In Hamburg wurde das kürzlich mit einer Kampagne angeprangert.
Ich kann wirklich verstehen, dass Hauseingänge kein Ort für Obdachlose sein sollen und dass gerade das Urinieren für alle Anwohner eine erhebliche Belastung ist. Doch durch viele dieser Maßnahmen werden die Obdachlosen nur immer weiter an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Allerdings muss auch ich zugeben, dass ich noch keine wirklich praktikable Lösung gefunden habe. Was ich aber wirklich nicht in Ordnung finde, ist wenn das Sammeln von Pfandflaschen verhindert werden soll. Wer sich die Mühe macht danach im Müll zu wühlen und alle Mülleimer aufzusuchen, sollte auch belohnt werden. Deshalb finde ich es sehr gut, dass gerade junge Menschen schon jetzt ihre Flaschen neben Mülleimer stellen, um Flaschensammlern die Arbeit zu erleichtern. Solche kleinen Gesten können in der Menge schon eine große Hilfe sein.
Ich finde, dass es schade ist, dass dieses Thema erst durch einen Hype im Internet in die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit rückt. Aber wie heißt es so schön: Besser jetzt als nie. Ich kann also nur hoffen, dass die Diskussion nicht im Sande versinkt, sondern anlässlich des Bildes auch zu sinnvollen Lösungen führt.
Über Obdachlose, die sich neben den Eingängen von Supermärkten aufhalten ist hier auch schon geschrieben worden. So weit ich mich erinnere, wurden auch Lösungen genannt. Dazu muss allerdings die Stadt beitragen. Es kann nicht die Aufgabe jedes einzelnen Bürgers sein, für Obdachlose zu sorgen.
Wenn ich in der Stadt bin, sehe ich regelmäßig Menschen, die in den Abfallbehältern wühlen und Flaschen suchen. Meistens werden sie auch fündig. Aber auch in Außenbezirken ist es mir schon aufgefallen, an Bushaltestellen und Sportplätzen.
Obdachlose müssten mehr durch Sozialmitarbeiter betreut werden, die erst einmal ein Bad und neue Kleidung veranlassen müssten. Dann kann man versuchen, sie in Obdachlosenheime unterzubringen. Ob sie das allerdings wollen, ist die Frage. Die Leute müssen in Deutschland nicht auf der Straße leben. Wenn sie es trotzdem aus eigenem Willen so wollen, was soll man dann wohl machen?
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