Bei der Arbeit wegen Schwangerschaft maßlos übertreiben

Wir haben seit neustem das große Kinderglück bei uns auf der Arbeit. Zwei Kolleginnen sind schwanger. Nun ist das ja alles gut und Recht und zu Beginn haben wir uns auch riesig für die Beiden gefreut. Nach und nach nerven sie uns aber nur noch voll ab, weil sie ihre Schwangerschaft wirklich als schlimme Krankheit ansehen. Und das obwohl sie noch ziemlich am Beginn der Schwangerschaft stehen. Ich war selber auch einmal schwanger und kann mich nicht daran erinnern, so ein Drama daraus gemacht zu haben. Nun gehen die beiden nicht einmal auf den Gemeinschaftsausflug mit, weil es ihnen angeblich zu anstrengend ist. So etwas lächerliches habe ich wirklich noch nie gehört.

Was meint ihr? Findet ihr auch, dass man so etwas maßlos übertreiben kann? Habt ihr auch schon Erfahrungen mit solchen Frauen gemacht? Wenn ja, wie habt ihr darauf reagiert?

Das klingt ja wirklich recht lustig, was da bei euch los ist. Ich bin selbst im dritten Monat schwanger und arbeite im Kinderheim. Das werde ich auch weiterhin machen, bis Ende August.

Natürlich werden einem manche arbeiten abgenommen, vor allem, wenn es um schweres tragen geht, aber ich denke, das ist verständlich. Dennoch mache ich alles mit. Und wegen Schwangerschaft nicht auf einen Betriebsausflug gehen, finde ich wahrlich übertrieben. Wie du schon richtig sagst, es ist keine Krankheit.

Ich verstehe nicht, wie manche, dabei so maßlos übertreiben können und regelrecht hilflos sind. Vielleicht solltet ihr, als Kollegen, einfach, die beiden, mal darauf ansprechen, dass sie mitunter übertreiben und das nicht förderlich für das Betriebsklima ist. Sie sind doch dann sicherlich auch auf ein harmonisches Team aus. Vielleicht fehlt ihnen auch einfach mal ein Austausch, mit Frauen, die ebenfalls schwanger waren und gearbeitet haben, in dieser Zeit.

Ich bin auch Mutter von zwei Kindern. Nach meiner ersten Schwangerschaft hätte ich genauso gedacht wie du. Da habe ich mich auch immer über die Leute aufgeregt die so getan haben als ob eine Schwangerschaft eine Krankheit ist. Über die Leute habe ich mich fast lustig gemacht und ich konnte es nicht verstehen. Bis ich zum zweiten mal Schwanger geworden bin. Die Schwangerschaft war nicht so gut. Es fing schon ganz am Anfang an mit Kreislaufproblemen, Übelkeit und ständigen Erbrechen. Ab der 27 Woche lag das Baby so tief das mir jeder Schritt weh getan hat, und ab der 33. Woche durfte ich mich die meiste Zeit schonen weil ich Wehen hatte und das Baby zu tief im Becken lag.

Was ich damit sagen möchte: Jede Schwangerschaft verläuft anders und jede Schwangere geht anders damit um. Vielleicht geht es ihnen wirklich nicht so gut. Du kannst nicht sehen ob sie Probleme mit dem Kreislauf haben oder ähnliches. Und je nachdem was es für ein Ausflug ist, wo man viel laufen muss, kann dies auch anstrengend werden.

Das ganze klingt nun wirklich so, als ob sie eine Mücke aus einen Elefanten machen würden. Aber jede Schwangerschaft ist nicht gleich. Somit kann man ihnen vielleicht doch trauen. Sie müssen entscheiden, ob es ihnen so viel ist. Jede ist halt vom Charakter und auch von der Schmerzintensität anders. Ich würde respektieren. Es ist ihre Entscheidung und so lange sie es den anderen Kollegen vorhalten, dass es doch keine gute Idee war, zu Hause zu bleiben, dann sollen sie doch einfach nicht mitkommen.

Was weißt du denn über die genauen Umstände? Ich nehme mal, dass du eben nur die Kenntnis über die Schwangerschaften hast und vielleicht noch wann mit den Geburten zu rechnen ist. Und über den Rest kannst du dir kein Urteil erlauben. Wer selbst eine unbeschwerte Schwangerschaft hatte, der kann sich nicht vorstellen, was alles für Probleme auftreten können und wie sie auch die werdende Mutter belasten.

Nimm es einfach hin, dass die beiden Damen sich bei manchen Dingen eben zurückhalten und es für zu anstrengend empfinden. Das ist ihr gutes Recht und das sollte man weder belächeln, noch als überempfindliches Verhalten einstufen. Außerdem wirst du wohl kaum wissen, wie lange man schon auf diese Schwangerschaften gehofft hat. Da ist es normal, dass man vorsichtiger lebt, um ja kein Risiko einzugehen.

Sicherlich ziehen sich die beiden daran gemeinsam hoch, weswegen sie dann auch auf jedes Wehwehchen achten. Ansonsten muss ja auch nicht jede Schwangerschaft gleich sein. Vielleicht geht es ihnen ja wirklich nicht gut und sie können einfach noch nicht damit umgehen. Natürlich ist Schwangerschaft keine Krankheit und deswegen sollte man auch irgendwie damit umgehen können, es ist schon sehr umnett von den Damen, aber man kann das ja nicht ändern. An deiner Stelle würde ich sie einfach ignorieren.

Ich möchte mir hier aus der Ferne sicher kein Urteil darüber erlauben, ob diese Kolleginnen wirklich so übertreiben oder ob es ihnen ernsthaft schlecht geht und sie darum kein Risiko eingehen möchten. Ich kann dich aber auch gut verstehen, weil ich einen ähnlichen Fall von meiner Arbeit kenne. Dort hatte ich eine Kollegin, die immer sehr faul war. Als sie dann schwanger war, war sie noch viel fauler und hat fast gar nichts mehr gemacht. Mit ihr zusammen zu arbeiten fand ich schon extrem nervig, aber man kann es sowieso nicht ändern.