Welche Heilkräuter kennt und nutzt ihr?
Wir hatten letztens mit der KITA einen Ausflug. Dadurch, dass wir ja als Personal nicht berechtigt sind, irgendwelche Medikamente zu verabreichen, müssen wir mit der Natur heilen. Ein Kind von uns hat trotz mehrmaliger Warnung, die es ignoriert hat, sich an einer Brennnessel gebrannt und hatte höllische Schmerzen. Auf der ganzen Hand waren Punkte, die juckten. Das Kind weinte und tat mir sehr leid, ich wusste aber zuerst gar nicht, was ich machen sollte.
Wir machten uns dann aber gleich auf die Suche und fanden einen Spitzwegerich den das Kind auf die juckende Hand reiben konnte und der Schmerz hörte auf. Spitzwegerich wirkt als natürliches Antibiotikum und hat somit eine heilende Wirkung. Kennt ihr auch Heilpflanzen und nutzt ihr diese auch unterwegs? Wenn ja welche, und was haben sie für eine Wirkung?
Das mit dem Spitzwegerich oder auch mit dem Breitwegerich habe ich auch erst neulich gelesen. Den kann man nicht nur essen, sondern er hat auch beschriebene Wirkung, auch wenn diese wohl nicht antibiotisch ist, sondern eher antiseptisch.
Ich selber benutze keine Kräuter aus der Natur, weil ich mich da einfach auch viel zu wenig auskenne. Ich habe im Studium zwar so einiges über Pflanzen gehört, aber hauptsächlich, wie sie innerlich angewendet wirken und auch nicht unbedingt als frische Pflanze, sondern eher als getrocknete Pflanze. Das einzige, was mir noch in Erinnerung ist, ist Schöllkraut, dessen frischer Milchsaft auf Warzen aufgetragen werden kann und Warzen eben bekämpfen soll.
Wäre toll, wenn man hier auch Links zu Bildern einstellen könnte, denn man kann zwar dem Namen nach sich das Kraut merken, weiß aber dann sehr wahrscheinlich nicht, wie es aussieht. Somit hat es wieder keinen Nutzen. Danke für die Korrektur, antiseptisch ist mir im Nachhinein auch eher einleuchtend als antibiotisch. Also ich probiere einmal den Anfang zu machen: Spitzwegerich kann man hier sehen. Das Schöllkraut sieht so aus.
Brennesseln brennen mit Ameisensäure, da kannst du Spitzwegerich draufreiben, soviel du willst, egal ob die Pflanze als antiseptisch oder antibiotisch oder was auch immer gilt. Das ist eine chemische Reaktion, bei der Keime, Erreger, Bakterien oder Kleinstlebewesen gar keine Rolle spielen.
Von der Tatsache, dass man von Brennesseln die Finger lassen soll, mal abgesehen, habe ich aber kaum eine Ahnung von Heilpflanzen. Ich kenne zwar durchaus ein paar Kräutlein mit Namen, aber wofür oder wogegen die Gewächse helfen sollen, ist mir meistens nicht geläufig. Man weiß ja oft auch nicht, ob die Wirkung erwiesen ist oder nur auf altem Aberglauben beruht. Der Volksglauben hat zwar ziemlich oft recht, was natürliche Heilmittel angeht, aber mir ist dennoch wohler, wenn mal jemand genauer hinschaut.
Außerdem bin ich recht skeptisch, ob es eine gute Idee ist, Kräuter in nennenswerter Menge in der Natur zu sammeln. Autoabgase und Spritzmittel sind ja mittlerweile allgegenwärtig und jede Wiese wird in Grund und Boden gedüngt. Deshalb halte ich mich sogar von den wenigen essbaren Wildpflanzen fern, die ich tatsächlich kenne, also Holunderblüten und Sauerampfer.
Ich kenne einige Heilpflanzen. Als Jugendliche bin ich mit einer kräuterkundigen älteren Damen gerne mal Pflanzen sammeln gegangen und habe viel gelernt, wofür man Pflanzen traditionell verwendet.
Allerdings zweifle ich daran, ob Erzieher Kindern mit Heilpflanzen helfen dürfen? Denn streng genommen sind sie ja auch Medizin. Und auch gegen traditionelle Heilpflanzen gibt es Unverträglichkeitsreaktionen und Allergien, die im Ernstfall blöde Folgen für das Kind haben können.
Ich habe zu Hause auch einige, teils auch ältere Kräuterbücher, wo einiges zu den Pflanzen erklärt wird und auch gewarnt wird, wenn Nebenwirkungen zu erwarten sind und wenn die Pflanze giftig ist. Ich würde jedem ans Herz legen, sich da vor blinden Experimenten ein gutes Buch zu beschaffen. Als Anfänger würde ich mir die Kräuter auch immer in der Apotheke beschaffen. So beugt man Verwechslungen vor und erhält auch immer eine gute Qualität mit wenigen Schadstoffen.
Es dürfte wohl darauf ankommen, ob man mit Heilpflanzen arbeitet, welche eine milde Wirkung haben oder mit jenen, bei denen es sehr wichtig ist die richtige Dosis zu treffen. Kindern Kamille, Thymian, Salbei, Minze oder ähnliche Kräuter nahe zu bringen kann kaum schaden, bei Digitalis wäre ich da schon erheblich vorsichtiger. Sehr viel erheblicher.
Grade für Kinder kann es sehr spannend sein zu erleben, das viele Pflanzen mehr sind, als nur "Zeugs was am Weg wuchert". Mal in den Sauerampfer zu beißen oder die Blüten einer Taubnessel zu kauen ist eine Erfahrung die den kindlichen Horizont gefahrlos erweitern kann. Auch ein Kräuterbeet mit den Kindern anzulegen und dabei zu zeigen, das viele Kräuter neben "lecker" auch noch nützlich sein können, halte ich auch für gefahrlos.
Eher im Gegenteil, je mehr die Kinder einen Bezug zu dem Thema bekommen, desto weniger groß ist die Gefahr das sie aus lauter Unwissenheit sich einen Goldregensalat verabreichen - oder eine ähnlich fatale Idee entwickeln. Allerdings sollten solche Erfahrungen immer von Erwachsenen begleitet werden, welche wenigstens grundlegend wissen was da wächst und wie es wirkt.
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