Bekannte will nach OP keinen Besuch - fühle mich veräppelt

vom 09.06.2014, 15:00 Uhr

In einem anderen Beitrag hatte ich geschrieben, dass ich eigentlich eine Bekannte besuchen wollte. Diese wusste ungefähr, dass ich mal im Sommer vorbeikommen wollte, aber das genaue Datum habe ich ihr nicht gesagt. Denn etwas Ähnliches hatten wir bereits letztes Jahr geplant und da hat sie mir kurz vorher abgesagt, weil ich eigentlich vor hatte, bei jemand andrem zu schlafen, der hatte mir aber auch abgesagt und sie wollte nicht, dass ich im Auto übernachte. Bei ihr könnte ich eh nicht schlafen, weil sie es aufgrund ihrer Panikattacken nicht so recht schafft, das alles ordentlich zu halten und ich wäre jetzt auch nicht unbedingt interessiert daran, in die Wohnung zu kommen, sondern wollte außerhalb was unternehmen.

Das es ja damals nicht geklappt hat, wollte ich diesmal überraschend vorbei schauen, damit sie nicht vorher wieder Angst bekommt. Ich hatte mir dazu extra schon vor Monaten Urlaub genommen, denn den muss ich sehr lange vorher beantragen. Und der Termin wäre in anderthalb Wochen gewesen. Wir hatten vor einer Woche mal telefoniert, da hatte ich das schon angedeutet, dass ich vorbeikomme. Aber nun hab ich den Fehler gemacht, das nochmal explizit zu schreiben und da hat sie mir abgesagt. Die Begründung war, dass es ihr nach der OP nicht gut gehe. Sie hat das ziemlich harsch abgelehnt und ich fragte dann, ob es noch nicht einmal ginge, dass ich kurz vorbeikomme und selbst das hat sie abgelehnt. Das fand ich schon ziemlich gemein.

Ich hatte früher mal eine Stelle, bei der ich mit Patienten, die operiert wurden, bestimmte Trainings durchführen sollte. Das waren etwa Patienten, die eine neue Hüfte eingesetzt bekamen oder eine Bandscheiben-OP hatten und bei mir waren die damals rund 10 oder 14 Tage nach der OP gelandet. Und daher weiß ich auch, was man nach solch einer OP kann oder nicht. Sich mal mit jemandem unterhalten, einen Kaffee trinken oder auch gemeinsam ein Stück im Auto fahren (als Beifahrer) bzw. ein Stückchen spazieren gehen konnten die definitiv alle.

Meine Bekannte hatte dagegen nur eine ganz kleine OP, die auch nur minimal Narben hinterlässt und damit gar nicht zu vergleichen ist. Wenn jemand mit einer neuen Hüfte nach 10 Tagen schon wieder fast normale Bewegungen ausführen kann, dann kann das jemand mit einer minimal invasiven Gallen-OP auch. Ich hatte ja auch gar nicht vor, in die Wohnung mit zu kommen, weil ich weiß, dass sie es nie schafft, die aufzuräumen, sondern ich wollte mit ihr ein wenig durch die Stadt fahren und irgendwo was essen gehen.

Ich hatte noch nie eine OP, ich kenne das nur von anderen, aber ich sehe ja, dass manche mit viel schwerwiegenderen Eingriffen so schnell wieder fit sind, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass man nach einer so leichten OP sich so dermaßen beeinträchtigt fühlt. Ich habe mich auch schon mit anderen getroffen, wenn ich eine Lungenentzündung oder eine Bronchitis hatte, weil mir die paar Kontakte, die ich habe, auch was bedeuten. Das soll jetzt nicht der Maßstab sein, aber ich finde es wirklich übertrieben, einen kleinen Eingriff als Anlass zu nehmen, auch zwei Wochen später nichts zu machen.

Wenn man wirklich jemanden sehen will, dann würde man doch deswegen nicht alles absagen. Ich komme mir da schon irgendwie aussortiert vor. Ich glaube, ihr liegt gar nichts daran, dass man sich mal trifft, sonst würde sie sich nicht mit solchen Sachen herausreden. Das erscheint mir alles als Ausrede. Und ich komme mir wie ein Bittsteller vor, der ihr hinterherlaufen muss, damit man sich mal sehen kann, das ist ein ganz schönes Ungleichgewicht, was ich so in einer Bekanntschaft nicht haben möchte.

Sie hat mir heute früh bei Facebook nochmal eine Nachricht geschrieben, dass sie vom mir erwartet, dass ich das so akzeptiere und dass sie ja nicht noch kranker werden will – als ob man da noch kranker werden würde, wenn man mal mit jemandem einen Kaffee trinken geht. Nein, für mich ist das entwürdigend. Wenn diesem Menschen an mir etwas liegen würde, dann würde sie sich nicht so verhalten. Ihr wird ja auch klar sein, dass ich dieses Jahr dann keinen zusammenhängenden Urlaub mehr habe und dass wir uns dann - wenn überhaupt - erst in einem Jahr oder so sehen könnten.

Ich habe ihr nicht darauf geantwortet. Was soll ich denn da schreiben? vermutlich wäre es am besten, gar nichts mehr zu schreiben, weil mich diese ablehnende Haltung echt fassungslos macht. Sollte man sich da überhaupt nochmal melden? Habt Ihr auch solche Bekannte, die Ausreden suchen, um den Kontakt einschlafen zu lassen?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 09.06.2014, 15:03, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ich kenne dich nur durch deine Beiträge hier und da kommt sehr oft heraus, dass du enttäuscht bist, weil andere dich nicht sehen wollen oder deinen Besuch nicht wünschen oder dass du Besuch erwartest, der dann absagt usw. Vielleicht solltest du einfach mal dein Verhalten überdenken. Denn so oft wie du von der Menschenwelt enttäuscht bist, kann es ja nicht immer an den anderen Menschen liegen.

Wenn deine Bekannte operiert wurde, dann kannst du nicht sagen, dass so ein kleiner Eingriff nicht so schlimm ist. Vielleicht fühlt sie sich auch nicht nur physisch nicht in der Lage Besuch zu empfangen sondern auch psychisch. Akzeptiere doch, dass sie dich nicht sehen will und sei doch nicht direkt sauer. Schreibe ihr, dass sie sich melden soll, wenn sie sich besser fühlt. Was ist bitteschön entwürdigend daran, dass sie nicht mit dir Kaffee trinken will. Du weißt doch gar nicht wie sie sich wirklich fühlt. Vielleicht ist es auch nur eine Ausrede. Aber auch das solltest du akzeptieren.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Auf deinen anderen Beitrag, in dem du gefragt hast, ob du deine Bekannte überraschend besuchen solltest, haben dir alle geraten, dass du das nicht machen solltest. Deine Bekannte hat Agoraphobie. Sie möchte keinen überraschenden Besuch, weil sie sich lange darauf vorbereiten muss, um sich dann auch damit wohl zu fühlen. Ich weiß nicht, ob das mit ihrer Agoraphobie zusammenhängt, aber sie hat offensichtlich so ihre "Macken".

Diese wirst du ihr mit Unverständnis und Überforderung nicht austreiben. Sie bräuchte professionelle Hilfe. Aber sie immer wieder ins kalte Wasser zu werfen, wird es nur schlimmer machen. So hilft man niemanden, der ernsthafte Probleme hat.

Wobei ich auch sagen würde, dass du die Erfahrungen, die du mit anderen Patienten nach Operationen gemacht hast, nicht auf deine Bekannte übertragen kannst. Für sie ist es die erste Operation gewesen. Wie andere auf OPs reagieren, hat doch nichts mit ihr zu tun. Ihre psychischen Probleme spielen da sicherlich auch noch hinein. Sie fühlt sich geschwächt und kann der Außenwelt so noch weniger entgegensetzen als in gesundem Zustand.

Ich denke, du wirst entweder mit diesen Schwierigkeiten leben oder die Freundschaft beenden müssen. Das heißt nicht, dass du alles schlucken musst. Wenn sie dich verletzt, musst du es ihr sagen. Und natürlich muss sie sich auch für eure Freundschaft engagieren. Aber du kannst nicht etwas planen, von dem du weißt, dass es sie überfordern wird und dich dann über die Reaktion wundern. Da solltest du mehr Einfühlungsvermögen zeigen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ob es bei dieser Bekannten so ist, dass sie wirklich Ausreden sucht, um den Kontakt einschlafen zu lassen, das glaube ich noch nicht einmal. Du schriebst doch in deinem anderen Beitrag, dass deine Bekannte diverse Panikstörungen hat, dass sie zum Beispiel Angst davor hat, die eigene Stadt zu verlassen und außerdem hätte sie auch dann Panik, wenn du im eigenen Auto übernachtest. Ich kann nun nicht beurteilen, wie man sich mit solchen Panikstörungen fühlt, aber ich stelle es mir schon schlimm vor. Darum denke ich, dass man bei solchen Menschen eher Verständnis für ein solches Verhalten haben sollte.

Sicher ist es ärgerlich, dass du dir nun extra Urlaub genommen hast, um sie zu überraschen und nach der OP zu besuchen. Aber es sollte doch eben eine Überraschung sein, von der du vorher nicht recht wusstest, wie sie wohl ankommen würde. Nun ist es eben klar, dass sie dich nach der OP nicht da haben will, aber das würde ich nicht direkt so deuten, dass sie den Kontakt zu dir nicht mehr möchte und dich auch nie sehen will.

Dass du davon ausgehst, dass es ihr 10 Tage nach der OP wieder soweit gut geht, dass sie mit dir spazieren gehen kann, ist vielleicht sogar richtig, aber es ist eben nicht allgemeingültig. Bei ihr kommt ja nicht nur die körperliche Belastung durch die OP zum Tragen, sondern auch die psychische Belastung, die dein Besuch für sie trotz aller Freude darüber sicher sein wird.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Das ist deswegen entwürdigend, weil ich mir vorkommen, wie ein Spielzeug, was aus dem Regal genommen wird, wenn sie gerade Lust darauf hat und das dann wegen fadenscheiniger Gründe weggeworfen wird. Ich bin diejenige, die nun schon zum zweiten Mal ein Treffen initiieren wollte und ich auch lange darauf vorbereitet hat und sie ist diejenige, die nun schon zum zweiten Mal absagt.

Ich komme mir vor, wie ein Bittsteller, von ihr kommt da gar nichts - außer der Absage. Ich habe das Gefühl, ihr liegt überhaupt nichts an mir und dass diese ganze Sache ziemlich einseitig ist. Auch ich hab manchmal Angst vor etwas oder mit tut was weh, aber ich reagiere trotzdem nicht so abweisend anderen gegenüber.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 09.06.2014, 16:45, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Es ist klar, dass du enttäuscht bist, aber was hast du denn erwartet? Sie hat offensichtlich ja auch ein psychisches Problem und generell einiges an Ängsten. Ein Aufenthalt im Krankenhaus oder auch die Operation verschlimmern diese Ängste erst mal, weil man keine gewohnte Umgebung hat und dann bekommt man Angstschübe. Generell dürfte es bei ihr schwierig mit dem Treffen sein. Sicherlich ist es eine Ausrede, aber soll sie denn jedes Mal erklären, dass sie diese Ängste hat? Das kannst du ja offensichtlich nur wenig nachvollziehen, weswegen ihr das als Ausrede sicherlich zu blöd gewesen ist.

An deiner Stelle würde ich dann einfach ein paar schöne Tage zu Hause machen oder ihr einen Korb mit tollen Sachen vorbei bringen. Wenn du da bist, bist du da. Dennoch würde ich sie nicht noch nach draußen schleppen wollen, weil bei der Wärme ist das nach einer Operation auch nicht schön. Wenn dann solltest du es bei ihr, in ihrer Wohlfühlumgebung machen, auch wenn dir das nicht gefällt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Zitronengras hat geschrieben: Ich bin diejenige, die nun schon zum zweiten Mal ein Treffen initiieren wollte und ich auch lange darauf vorbereitet hat und sie ist diejenige, die nun schon zum zweiten Mal absagt.

Aber sie konnte sich nicht lange darauf vorbereiten. Sie hatte nie zugesagt.

Zitronengras hat geschrieben:Auch ich hab manchmal Angst vor etwas oder mit tut was weh, aber ich reagiere trotzdem nicht so abweisend anderen gegenüber.

Deine Angst kannst du nicht mit einer Angststörung vergleichen. Das ist ein ganz anderes Kaliber. Sie weiß wahrscheinlich selber, dass es lächerlich ist und dass sie deinen Besuch überleben würde. Aber Rationalität hat wenig zu sagen bei einer Phobie. Sie kann es einfach nicht. Das ist eine psychische Erkrankung und keine Schüchternheit, wo man mal über seinen Schatten springen muss.

Bei beiden geplanten Treffen ist etwas schiefgegangen. Das ist mit einer Angststörung nicht leicht zu bewältigen. Plant doch einfach mal so, dass nichts schiefgehen kann oder zumindest weniger. Sie zu überraschen enthält enorm viel Potential zum Schiefgehen. Aber wenn sie lange vorher den Termin weiß und wenn du einen festen Schlafplatz hast, der dir nicht in letzter Minute absagt, dann könnte es schon hinhauen.

Ich würde das an deiner Stelle nicht so persönlich nehmen. Sie ist nun mal keine Freundin wie jede andere. Das ist nicht demütigend für dich. Es waren doch nur zwei Versuche und für den zweiten kann sie echt gar nichts. Du hast sie nicht gefragt! Man kann nichts absagen, was man nie zugesagt hat. Sie hat dich nicht aus dem Regal genommen.

Frag sie doch einfach, ob ihr noch einen dritten Versuch starten wollt. Und dann plant ihn gemeinsam. Aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass sie extra Bekanntschaften über´s Internet schließt, weil sie eben aufgrund der Agoraphobie Probleme hat. Vielleicht würde sie es gerne bei virtuellem Kontakt belassen. Red einfach mit ihr drüber. Sag ihr, wie du dich fühlst. Aber mach ihr nicht so viele Vorwürfe, wie hier in deinen Beiträgen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich frage mich, was wohl passiert wäre, wenn ich – wie ich das eigentlich geplant hatte – vorher gar nichts gesagt hätte, sondern dort einfach aufgetaucht wäre. Wäre ich dann auch weggeschickt worden? Wobei „gar nichts gesagt“ eigentlich falsch ist, denn grob geplant war ein Besuch im Juni schon, nur dass ich keinen genauen Termin genannt hatte.

Dafür habe ich extra meinen Wagen reparieren lassen, damit der die weite Strecke schafft. In meinem alltäglichen Stadtverkehr ist mir das bis zum TÜV egal, ob die Stoßstange intakt ist, aber für die weiter Strecke habe ich alles reparieren lassen, hab mir lange schon vorher Urlaub genommen und extra einen weiteren Werkstatttermin, bei dem ein vorbestelltes neues Radio eingebaut werden sollte (was ja nur 15 Minuten dauert) unterwegs mit eingeplant, nämlich bei einer Werkstatt, bei der ich vobeigefahren wäre, wenn ich sie besucht hätte. Für sie hätte es ja nichts vorzubereiten gegeben.

Ich habe gedacht, sie freut sich, wenn ich sie besuche und stattdessen komme ich mir jetzt so vor, als würde ich mich aufdrängen und als würde ich sie gegen ihren Willen dazu zwingen. Da fühle ich mich, als wäre ich ein total schwer zu ertragender Mensch, den man nicht um sich haben wöllte.

Dafür, dass sie vielleicht ängstlicher ist als andere, hab ich schon Verständnis. Aber ich denke mir, dass sie ja trotzdem auch dort, wo sie wohnt, sich manchmal mit anderen trifft oder mit ihrem Hund rausgeht. Und was wäre da jetzt viel anders, wenn wir mal eine Kaffee trinken gehen? Das ist doch das Gleiche.

Wir haben oft miteinander telefoniert und ich habe oft versucht, sie zu trösten, wenn sie etwa ein Problem hatte usw. Aber irgendwo frage ich mich halt, was ist die Gegenleistung, die ich dafür bekomme? Ich investiere Zeit und Mühe, damit es ihr besser geht oder sie aufgemuntert wird. Und als Dank behandelt sie mich wie ein nerviges Etwas, das man einfach wieder wegschickt, weil es gerade nicht passt. Und das eigentlich schon zum zweiten Mal.

Das empfinde ich als Ungleichgewicht. Geben und Nehmen sind hier nicht im Gleichgewicht; ich gebe und sie nimmt, aber viel zurück kommt da nicht. Wenn ich das nun schon zum zweiten Mal mit mir machen lasse, vermittle ich ja auch den Eindruck, dass es ok sei, mich einfach wieder wegzuschicken. Und solche Worte, wie dass ich es akzeptieren müsse, dass sie nicht könne/ wolle, finde ich auch ganz schön derb. Eigentlich sagt man sowas gar nicht. Ich finde das ganz schön gemein.

Wie soll denn da die Perspektive für die Zukunft aussehen? Soll ich das noch ein drittes und ei viertes Mal durchmachen? Soll ich mich dann wieder jedes Mal wie ein ausgesetzter Hund fühlen, der nicht gewollt ist?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


@Zitronengras: Ich finde es ganz schlimm wie du hier immer in solchen Situationen vorrechnest, was du für Investitionen hattest. Hier ist es die Reparatur vom Auto, bei einem anderen Kontakt waren es die Gebühren für SMS und Anrufe. Das klingt immer so berechnend und auch kalt, weil es so wirkt, als wenn du immer eine Gegenleistung erwartest. Wenn du auf diesem Niveau eine Freundschaft aufbaust, dann musst du dich nicht wundern, dass man dich dann nach einiger Zeit auch wieder abserviert.

Meine Facebook-Kontakte bestehen fast ausschließlich auf beruflicher Basis, wenn die Leute weiter weg wohnen. Oder dann eben Leute hier aus der Stadt. Da hatte ich Pfingstmontag auch Gartenbesuch. Dieser Besuch hat auch Blumen von mir bekommen. Er hat auch die selben Sorten wie ich, aber die Farben habe ich eben schon. Nun habe ich eben nichts bekommen. Na und, denke ich mir dann.

Immerhin hat sich mein Bekannter über diese Blumen gefreut und wenn er irgendwann mal andere Farben bekommen sollte, dann weiß ich auch, dass er was an mich weiter geben wird. Und nur so kann Freundschaft funktionieren. Wenn man etwas gibt ohne etwas zu erwarten. Aber eben auch zu akzeptieren, wenn der andere etwas nicht möchte.

Und wie kannst du dir denn eigentlich anmaßen zu sagen, dass es ein harmloser Eingriff war? Warst du dabei und weißt, dass es keine Komplikationen gab? Ich hatte selbst im Februar einen ambulanten Eingriff. Aber bis die Ergebnisse da waren, hat das schon sehr belastet. Auch körperlich hatte ich da mit einigen Problemen zu kämpfen, wo eine Mitpatientin nach zwei Wochen schon Umzugskartons geschleppt hat, war ich mit dem Mülleimer überfordert.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Wenn der Besuch im Juni schon geplant war, würde mich interessieren, ob das war, bevor deine Bekannte von ihrer Operation wusste oder erst danach. Wenn es vorher war, wird sich deine Bekannte durch diese Operation sicher überfordert vorgekommen sein und kann vielleicht mit dem Besuch nicht auch noch umgehen. Wenn sie es schon wusste, dann kann es ja auch sein, dass sie jetzt erst richtig merkt, dass die Operation für sie doch einen Einschnitt bedeutet.

Dass du schon Urlaub genommen und alles geplant hast, das ist natürlich ärgerlich und ich kann es auch verstehen, dass du das nicht schön findest. Sicher ist es nie angenehm, wenn ein solches Ungleichgewicht zwischen geben und nehmen besteht, aber ich muss auch sagen, dass es darum in einer Freundschaft und auch in einer Bekanntschaft nicht so sehr gehen sollte. Nicht für jedes Geben darf man gleich eine Gegenleistung erwarten, sonst wird man ja pausenlos enttäuscht, wenn man hilfsbereit ist.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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