Sind Aktien für euch eine nervliche Belastung oder nicht?
Wenn man Aktien hat, will man ständig den Aktienkurs verfolgen. Zudem muss man darüber nachdenken, was man will. Ob man investieren will oder nicht, lieber aussteigen sollte oder mehr nachkaufen sollte und so weiter. Das kann nervlich sicherlich eine ganz schöne Belastung sein. Ist es eine Belastung für euch? Ich denke, dass man sich da einfach auf die eigene Erfahrung verlassen muss.
Wer Aktien kauft und dann nicht ruhig schlafen kann der ist aber mit dieser Anlagenform nicht gut beraten worden. Es gibt etliche Risiken und die Kurse schwanken enorm. Das kann manchmal äußerst erfreulich sein und manchmal eben nicht. Es gibt auch längere Durststrecken die man dann aussitzen muss wenn man nicht wieder alles sofort und dann eventuell auch mit Verlust verkaufen möchte. Ein bekannter Börsenguru sagte einmal dass man am besten Aktien kauft und sie dann 30 Jahre lang nicht anschaut. Ich stimme dieser Aussage zwar nur zum Teil zu, aber im Kern hat er Recht.
Ich kann nur immer wieder betonen dass Aktien und Aktienfonds eine sinnvolle und in meinen Augen für den Kleinsparer momentan auch die am besten geeignete Anlagenform ist um noch eine einigermaßen vernünftige Rendite zu erwirtschaften, aber der Anlagehorizont ist immer sehr langfristig. Natürlich gibt es gerade bei den Aktienfonds auch Kurzläufer die zwei bis drei Prozent Rendite pro Jahr prognostizieren aber sicher ist das natürlich auch nicht und wenn der Ausgabeaufschlag schon drei bis fünf Prozent beträgt dann kann sich jeder selbst ausrechnen wann er in der Gewinnzone ist. Dazu kommen dann auch noch die staatlichen Abgaben wie die Abgeltungssteuer und der Solidaritätszuschlag darauf die die Rendite weiter verringern. Bei reinen Aktien gibt es aber solche Kurzläufer nicht, das ist für den Laien immer ein Glücksspiel. Wer seine Aktien und Aktienfonds lange hält der gleicht solche Kursschwankungen in der Regel durch die langen Laufzeiten wieder aus, aber auch das ist nicht garantiert.
Auch sollte derjenige der sein Geld in Aktien und Aktienfonds investiert nur die Ersparnisse dafür benutzen die praktisch übrig sind und auf die er im Notfall auch verzichten kann. Aktienfonds gehen zwar nicht Pleite, aber auch hier sind Verluste von bis zu 80 Prozent bei einigen Branchen durchaus im Bereich des Möglichen. Mir ist das neulich bei einigen Rohstoffwerten so passiert, trotz der derzeit überall weltweit vorkommenden kontinuierlichen Kurssteigerungen. Anders sieht es wiederum bei den reinen Aktien aus, hier droht immer der Totalverlust.
Ich selber habe schon seit etlichen Jahren Aktien und Aktienfonds und dabei schon etliche Höhen und Tiefen durchgemacht. Natürlich habe ich manchmal mit Sorgen auf mein Depot geschaut und mit angesehen wie mein Vermögen schwindet. Letztendlich war ich aber immer noch überzeugt von meinen Investments und lies auch fast alles so wie es war. Diese Zeit nutzte ich für billige Nachkäufe und heute hat sich das richtig gelohnt. Etliche Fonds und Aktien haben sich inzwischen im Wert mehr als verdoppelt. Mein Vermögensberater meinte neulich einmal zu mir dass ich in dieser Hinsicht alles richtig gemacht habe. Viele seiner Kunden verkauften trotz aller Ratschläge mit hohen Verlusten und laufen heute den hohen Kursen hinterher. Auf dieses Lob bin ich auch ein bisschen stolz, gerade weil es von einem Fachmann kam und weil ich mich in meinem richtigen Sparen auch bestätigt sah.
Ich besitze ja ein paar Aktien einer Bank. Die konnte man damals im Tausch gegen Webmiles bekommen. Die Aktien liegen halt da im Depot, verursachen keine Kosten und die Dividende wird jährlich auf das zugehörige Sparkonto ausgezahlt. Irgendwann will ich da auch mal noch andere Aktien kaufen. Aber nicht um damit zu zocken, sondern aus verschiedenen Branchen gute Anlagen zu haben und eben Kapital aufzubauen.
Daher würden mich fallende Kurse jetzt nicht erschrecken und ich würde auch keine Panikverkäufe tätigen. Schlaflose Nächte oder Sorgen hätte ich also nicht. Ich würde einen fallenden Kurs einfach aussitzen und wenn ein Unternehmen komplett den Bach runter geht, dann ist das eben Pech. Das kann zwar bei einem Sparbuch nicht so einfach passieren, aber die Renditen sich bei Aktien doch wesentlich höher, wenn man es über längere Zeiträume betrachtet.
Im Moment gibt es eigentlich wenig Anlass zu Besorgnis im Aktienmarkt. Schließlich stehen die Kurse so hoch wie nie und wer nicht erst kürzlich eingestiegen hat, hat sehr viel Luft, um rechtzeitig wieder aussteigen zu können, falls es zu einem Crash kommt. Kleinere Schwankungen gibt es natürlich immer, aber damit kann man eigentlich gut umgehen, wenn man nicht all zu nervös ist.
Und auch wenn die Kurse sehr hoch sind, sind die Dividendenrenditen von vielen Titeln sehr hoch. Besonders im DAX gibt es immer noch Aktien, die eine Rendite von drei bis fünf Prozent haben. Wenn man den aktuellen Leitzins betrachtet, ist das immer noch extrem hoch. Und solange die Gewinne der Unternehmen nicht weg brechen, wird sich daran auch nichts ändern. Wenn es jetzt einen Börsencrash geben würde, bei dem die Kurse um 50% sinken, würde die Dividendenrendite bei acht bis zehn Prozent stehen. Das wäre aber schon wieder so lukrativ, dass so viele Aktien gekauft werden, dass die Kurse niemals so weit herunter sacken würden. Das heißt, dass die Kurse nur bei einer sehr extremen Wirtschaftskrise überhaupt zusammenbrechen können. Und dann hat man meistens größere Sorgen als die Aktienkurse.
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