Facebook: Mitgliedschaften für Kinder angebracht?

vom 06.06.2014, 10:21 Uhr

Offiziell können keine Kinder unter 13 Jahren Mitglieder bei Facebook werden, so zumindest die Theorie. Diese Regelung soll laut Spiegel jetzt geändert werden. Voraussetzung für eine derartige Mitgliedschaft ist aber, dass die Eltern die Aufsichtspflicht übernehmen und das Konto des Kindes mit dem der Eltern verknüpft wird. Voraussetzung dafür ist alledings, dass die Eltern die Beziehung zum Kind sowie ihre eigene Identität nachweisen können müssen. Erst danach soll es möglich sein, ein Kinderprofil zu erstellen.

Ich bezweifle ehrlich gesagt, dass dieses Angebot besonders attraktiv für Kinder sein wird. Ich kenne einige, die unter 13 Jahre alt sind und trotzdem schon seit Jahren bei Facebook tätig sind, eben weil sie ein falsches Alter angegeben haben. Außerdem ist mir kein Kind bzw. Teenager bekannt, das freiwillig bei Facebook mit den Eltern befreundet ist oder sogar mit den Eltern großartig bei Facebook zu tun haben möchte. Ab einem gewissen Alter ist es ja peinlich für sie und sie wollen auch nicht, dass die Eltern alles mitbekommen. Noch dazu kommt ja auch die Tatsache, dass immer weniger Kinder und Teenager sich für Facebook interessieren und zunehmend andere Netzwerke interessanter werden.

Haltet ihr ein solches Konzept für umsetzbar? Ist das vielleicht aber auch nur der verzweifelte Versuch von Facebook, die rückläufigen Nutzerzahlen zu stabilisieren? Hättet ihr aus Kindersicht ein solches Angebot genutzt? Würdet ihr als Eltern euren Kindern unter solchen Umständen ein Facebook-Profil erlauben?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Da Facebook alles speichert und sich allerhand zwielichtige Personen dort herumtreiben, wäre ich davon alles andere als begeistert. Da sind die sogenannten Facebook-Partys noch relativ harmlos, wobei hierdurch teilweise schon zehntausende Euro an Kosten entstanden sind.

Außerdem löscht Facebook nicht wirklich etwas, weshalb ich mit jeglichen Kommentaren und Fotos darüber sehr vorsichtig bin. Jeder Freund kann mitlesen und wenn dessen Konto geknackt wird, können die Leute auch bei mir bzw. bei meinem Kind mitlesen. Das mit der NSA finde ich da noch relativ harmlos. Mir wäre dies doch etwas zu heikel.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 06.06.2014, 11:35, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Da stellt man sich die Frage nach dem Nutzen und wieso man glaubt, dass Kinder hier einen Vorteil daraus ziehen können sollten, Potentiell "Freunde" zu haben, die sie persönlich nie haben kennen lernen können. Aber die gleiche Diskussion hatte man ja schon beim "SchülerVZ". Aus der Zeit (mal von Omegle abgesehen) stammen wohl auch die vielen Bilder und Videos, auf welchen sie Kinder "wie vermeintlich Erwachsene" geben und bei Verbreitung ein Fall für den Staatsanwalt darstellen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich finde Kinder haben bei Facebook nichts zu suchen. Kinder und auch Jugendliche können die Gefahren des Internets gar nicht einschätzen. Meiner Meinung nach ist das tatsächlich eine Strategie von Facebook weitere Nutzer zu erreichen. Viele Eltern kennen sich mit Facebook und den Anwendungen gar nicht aus und nutzen diese Portale gar nicht - wie sollen diese dann die Aktivitäten ihrer Kinder überwachen? Das Internet vergisst nichts und das ist leider nicht allen bewusst!

» CarinaL. » Beiträge: 12 » Talkpoints: 1,61 »



Facebook ist für mich der Anfang von der totalen Überwachung. Alles wird gespeichert genau wie bei Google +. Alle Posts, alle Fotos, die reingestellt werden gehören dem Unternehmen. Und dieses Unternehmen wird reicher und mächtiger. Denn Wissen ist Macht. Ich denke die Digitalisierung der Gesellschaft ist nicht mehr aufhaltbar. Das Internet wird nicht mehr abgeschaltet werden können. Alle Menschen werden erfasst sein und alles, was sie tun. Dass Eltern ihre Kinder bereits in diese weltweite Communitiy überwachter Menschen stecken wollen, ist nur Zeichen dafür, dass es schon gar nicht mehr ohne Internet geht. Es wird bereits im vorauseilenden Pflichtbewusstsein befolgt.

» Herrliesch » Beiträge: 3 » Talkpoints: 0,48 »


Ich fand es schon immer mehr als fraglich, dass sich so junge Kinder schon bei Facebook anmelden können. Ich bin auch mal zufällig über das Profil eines etwa 10-jährigen gestoßen, der unter irgendwelchen Postings die Leute beleidigt hat. In dem Alter hat man noch nicht die Gedanken, die man als Erwachsener hat, wenn man in so einem sozialen Netzwerk unterwegs ist. Man sollte sich schon überlegen, was man postet und vor allem wie man dies tut. Das Internet vergisst nie und das kann einem später mal auf die Füße fallen oder man tappt sogar in zwielichtige Sachen, für die man in dem Alter eben noch keinen Blick hat.

Diese Maßnahmen sind zwar schön und gut, aber wer macht sich denn bitte diese Mühe? Da gibt man einfach ein falsches Alter bei der Anmeldung an und schon hat sich die Sache erledigt. Ich hätte als Elternteil aber auch keine Lust ständig den Inhalt meines Kindes bei Facebook zu kontrollieren. Da soll sich das Kind lieber mit anderen Dingen befassen und sich dann dort anmelden, wenn es alt genug ist. Wenn ich jetzt so ein Kind wäre, wüsste ich nicht, ob ich jetzt unbedingt so ein Profil haben wollen würde. Wahrscheinlich dann, wenn alle anderen es auch haben. Zu meiner Zeit gab es noch Knuddels oder ICQ, wo das Alter absolut irrelevant war. Diese Alternative ist heute aber veraltet und wäre somit keine wirkliche Ausweichmöglichkeit.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich finde es nicht gut, wenn sich Kinder bei Facebook anmelden. ich sehe es täglich auf Arbeit, dass sie an ihren Smartphones hängen ( was ich auch schon bedenklich finde), sich gegenseitig Fotos zeigen und ihr Augenmerk, fast ausschließlich, auf Kommentare und Likes legen.

Ein großes Problem ist nicht nur, dass sie Fotos von sich veröffentlichen, sondern, dass diese Fotos sie älter und reifer erscheinen lassen, als sie eigentlich sind. Auch nehmen sie Freunde an, welche sie nicht kennen und wollen sich mit diesen treffen. Wie alt dieser im wahren Leben ist, weiß man nie genau. Sie verstehen einfach nicht in welche Gefahr sie sich begeben und was alles passieren kann dadurch. Allein der spätere Job kann gefährdet sein, durch diverse Bilder und Aussagen, in die der Chef, bei einer Recherche Einsicht erhalten kann.

Ich glaube nicht, dass dieses neue Konzept sinnvoll ist. Gerade für Kinder, welche sich vielleicht nicht gut mit ihren Eltern verstehen, ist es absolut keine Option. Kinder die ein sehr gutes Verhältnis zu ihren Eltern haben, laufen auch weniger Gefahr, sich zu verfranzen, da sie oft zu Gesprächen bereit sind.

Erschwerend kommt hinzu, dass Kinder, gerade in der Pubertät, eben nicht preisgeben möchten, was sie alles in ihrer Freizeit, mit ihren Freunden machen, was sie schreiben, oder welche Kommentare sie mitunter ablassen. Somit kann man sich zwar per Facebook mit seinem Kind anfreunden, aber wer garantiert mir denn, dass mein Kind nicht noch einen zweiten Account besitzt, den er eben für die Dinge nutzt, welche die Eltern nicht mitbekommen sollen.

» scorpion24 » Beiträge: 207 » Talkpoints: 4,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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