Alte Freunde treffen - auseinander gelebt?

vom 17.06.2008, 21:12 Uhr

Meine beste Freundin, mit der ich fast 15 Jahre lang die Schule besuchte und die ich schon seit der 1. Klasse kenne, ist nach der Schule einfach einen anderen Weg gegangen als ich. Wir haben beide eine Ausbildung gemacht, sie aber eben in einer anderen Stadt und wir haben beide eben zwangsläufig auch andere Freunde gefunden.

Das ist ja auch normal und auch wichtig. Trotzdem haben wir uns immer jeden Freitag verabredet und waren zusammen in der Disco, weil wir uns auch nicht verlieren wollten. Das funktionierte etwa noch so 3 Jahre. Dann wurde es langsam weniger. Ich wollte dann auch Freitag mal mit anderen Leute wohin, sie wollte dann mit ihrem Freund eher mal alleine sein, es wurde dann weniger, wir trafen uns nur noch einmal die Woche.

Jetzt mittlerweile haben wir uns schon ein paar Jahre gar nicht mehr gesehen und auch keinen Kontakt mehr. Das ist merkwürdig, weil wir nie Streit hatten und es einfach nur daran liegt, dass wir uns beide um orientiert und aus den Augen verloren haben. Ich fände es schwer, sie einfach anzurufen, glaub ich, weil ich gar nicht so recht wüsste, was ich erzählen soll bzw. wo ich anfangen sollte. Man denkt dann immer: Ich hab schon zu viel verpasst um das alles nochmal wieder aufzuholen. Außerdem schätze ich ihr Interesse an der Freundschaft auch nur sehr gering ein.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Mein Freund hat vor einiger Zeit einen Kumpel wieder getroffen, mit dem er während der Bundeswehrzeit dick befreundet war und den er wegen dessen damaliger Frau aus den Augen verloren hatte.

Die beiden haben miteinander geredet, als hätten sie sich am Tag zuvor das letzte Mal gesehen. Mein Freund hatte mir immer viel von diesem Kumpel erzählt, und inzwischen weiß ich auch warum. Es ist ein supernetter Kerl, mit dem auch ich mich sehr gut verstehe, und ich würde eine solch wichtige Männerferundschaft auch nie verhindern wollen.

Meine frühere beste Freundin hat auf meine letzten beiden Geburtstagskarten nicht mal reagiert, obwohl ich von ihren Eltern weiß, dass sie sie bekommen hat. Ich habe das Ganze daraufhin aufgegeben, obwohl ich im ersten Moment sehr traurig war.

Meinen besten Freund kenne ich seit meinem 13. Lebensjahr und wir hatten 3 Jahre lang nur sehr sporadischen Telefon-Kontakt (Weihnachten und Geburtstage). Nachdem wir einmal ein Treffen vereinbart hatten gemeinsam mit unseren Partnern ist wieder alles wie früher. Wir können über wirklich alles sprechen und telefonieren nun auch häufig miteinander.

Es kann halt in jede Richtung laufen, je nachdem, wie beide sich in der Zwischenzeit entwickelt haben und wo sie nun ihre Prioritäten setzen.

» Nicky14 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe letztens eine Freundin aus der Grundschulzeit getroffen. Wir hatten sehr lange gar keinen Kontakt mehr. Wir haben dann ein bisschen miteinander geredet, es kam kein wirkliches Gespräch zustande, aber wir haben uns zu einer Kanutour eine Woche später verabredet.

Bei der Kanutour haben wir auch nicht wirklich viel miteinander geredet aber wir haben trotzdem viel zusammen gelacht und viel Spaß gehabt hinterher haben wir noch einen Film zusammen angeguckt und dann haben wir miteinander geredet erst nur über die Kanutour und den Film und dann auch über unser Leben und wir konnten uns auf einmal richtig gut unterhalten, halt als wäre die Eisdecke getaut oder wie man das sagt :)

Ich glaub man muss sich einfach überwinden sich einmal zu treffen und dann nicht immer daran denken wie die Freundschaft früher war sondern die Person sozusagen ganz neu kennenzulernen.

» Leo-.- » Beiträge: 35 » Talkpoints: 0,08 »



Gerade erst vor kurzem haben wir ein Treffen in unserem Freundeskreis veranstaltet wo wir auch zwei Freundinnen trafen, die wir nur ein Jahr nicht mehr gesehen hatten und auch in der Zeit davor so gut wie nicht, das sie das Abitur nun vor zwei Jahren gemacht haben. Wir waren uns so sicher uns könne niemals etwas auseinander bringen, oder es würde zumindest noch einige Jahre dauern bis wir uns so sehr auseinander gelebt haben das es spürbar wird

Es ging jedoch sehr schnell und das Treffen war sehr seltsam. Ständig hat irgendwer immer auf die Uhr gesehen und nach einer Stunde sind wir alle schon abgehauen obwohl wir uns doch wirklich vermisst hatten. Nun ich denke jeder lebt sich einfach auseinander. Gucke ich in mein Herz dann weiß ich das ich sie auch nicht mehr so brauche wie vorher. Mein Lebensmittelpuntk hat sich komplett verschoben durch das neue Leben und Umfeld und so erging es den Anderen wohl auch und ich denke auch das dieser Prozess absolut normal ist. Schließlich hat Daddy ja auch schon vor Jahren gesagt das ich es ihm ruhig glauben darf, das es so endet.

Ich denke auch das es ein nicht aufzuhaltender Prozess ist der im Leben immer wieder passiert. Wahrscheinlich wird man beim nächsten Mal damit konfrontiert sobald die erste von uns schwanger ist und eine Familie gründet. Dies ist für die Glückliche dann ja auch ein komplett neuer Lebensabschnitt und meistens sind die Freunde ja in dem Umfeld in das man sich selbst eingliedern kann, dennoch hoffe ich erneut das sich in meinem Freundeskreis nichts ändert und vielleicht wird es auch nochmal etwas anderes wenn ich meine entfremdeten Freundinnen in einigen Jahren nochmal treffe. Wer weiß das schon. Aber auf jeden Fall kann ich mir gut vorstellen warum du so erschrocken warst über die unterschiedlichen Empfindungen.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich persönlich habe solche Erfahrungen noch nicht gemacht, aber ich glaube, dass ich deine Situation ganz gut nachvollziehen kann, ich denke, dass es hauptsächlich zwei Gründe gibt, warum du dich mit deinen beiden ehemaligen Freundinnen nicht mehr so gut verstanden hast, mit deiner ehemaligen Grundschulfreundin aber schon.

Der erste Grund ist in meinen Augen, wie du schon ganz richtig festgestellt hat, dass ihr euch wahrscheinlich auseinander gelebt habt. Menschen ändern sich mit der Zeit und gerade auch nach dem Schulabgang, wenn sie in das „richtige Leben“ eintreten. Ich denke, dass dort die Veränderungen noch am größten sind. Einige entwickeln sich zum Besseren, andere zum Schlechteren und nur wenige bleiben wirklich so, wie man sie kennen gelernt hat und wie man mit ihnen befreundet war. Daher ist es wahrscheinlich reine Glückssache, auf beiden Seiten, ob man sich nun mit der ehemaligen Freundin gut versteht oder nicht.

Aber wie gesagt: Meiner Ansicht nach, gibt es noch einen zweiten Grund, und zwar Erwartungen. Diese Freundin aus der Grundschule hast du möglicherweise schon Jahrzehnte nicht gesprochen und mit ihr warst du auch nur vier Jahre in der Grundschule zusammen. Das ist eine ziemlich kleine Zeitspanne, die für dich wahrscheinlich schon ewig her ist und an die du wahrscheinlich auch weniger Erinnerungen hast, als an die weiterführende Schule. Deswegen bist du wahrscheinlich mit wesentlich weniger Erwartungen und viel offener in die Unterhaltung hinein gegangen als mit deinen anderen Freundinnen.

Mit denen warst du nämlich mindestens 6 Jahre zusammen, wenn du sie nicht sogar schon länger gekannt hast und diese Zeit liegt dem nach auch nicht so lange zurück, daher hast du ein ziemlich genaues Bild von diesen Personen, mit denen du mal befreundet warst. Du hast größere Erwartungen und die haben sie offensichtlich enttäuscht. Du bist einfach mit einem bestimmten Bild und bestimmten Erinnerungen an die beiden in das Treffen hinein gegangen, die nicht erfüllt wurden. Das ist natürlich oft eine ziemliche Enttäuschung, aber ich würde mir nicht weiter Gedanken darüber machen, das ist nun einmal so.

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» JulietMay » Beiträge: 1078 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich denke, dass es normal ist, dass man sich auch in Freundschaften ein wenig auseinander lebt. Gerade dann, wenn man weiter weg voneinander entfernt wohnt und sich daher nicht besonders oft sehen kann, ist es klar, dass man nicht mehr so viel Kontakt hat, wie vorher. Man erzählt sich allein schon aufgrund der Entfernung nicht mehr alles. Immerhin möchte man wichtige Sachen doch lieber persönlich klären, was allerdings nicht geht, wenn man weit voneinander entfernt wohnt. Von daher sucht man sich dann vielleicht doch eher eine andere Person, mit der man über seine Gefühle sprechen kann. Möglicherweise findet man dann ja auch jemanden, mit dem man sich gut versteht und dem man dann auch eher seine Probleme anvertraut, wenn man die Person eben auch jederzeit persönlich sehen kann.

Auch wenn man vorher extrem gut befreundet war, muss man bedenken, dass man eben auch andere Freunde findet, wenn man wegzieht. Man lernt einfach neue Freunde kennen, die einem auch wichtig werden und mit denen man eben eher über Probleme spricht, da diese einfach näher bei einem wohnen. Dabei kann man dann natürlich auch öfters etwas unternehmen und da ist es klar, dass sich dann schnell eine Nähe aufbaut. Ebenso klar ist es, dass dann alte Freunde einfach eher in den Hintergrund rücken, da man nicht so viel Kontakt mit denen hat. Zudem hat man ja auch nicht unendlich viel Zeit und die Zeit, die man hat, möchte man vielleicht auch eher in die Freunde investieren, die in der Nähe von einem sind.

Es ist völlig logisch, dass man sich ein wenig voneinander distanziert, wenn man weiter weg voneinander wohnt. Die Gespräche werden dann auch oberflächlicher und man kann von einem Freund, den man mehrere Wochen nicht mehr gesehen hat, nicht erwarten, dass er einem plötzlich das ganze Herz ausschüttet. Dafür ist die Zeit, in der man sich sieht, dann meistens doch zu kurz. Außerdem ist es ja auch so, dass man bei sich in der Nähe vielleicht auch Leute hat, mit denen man so etwas auch eher bespricht und von daher sind die Gespräche dann auch nicht mehr so tiefgründig, wie vorher.

Es muss ja nicht nur sein, dass eine Person wegzieht, damit man sich auseinander lebt. Es kann ja auch sein, dass man durch eine Arbeit oder durch ein Studium in einen neuen Freundeskreis kommt und deshalb nicht mehr so viel Zeit für die alten Freunde hat. Auch ein neuer Partner kann da der Auslöser sein und ich denke, dass man da nicht so viel dagegen machen kann. Auch wenn es schade ist, sollte man die Situation akzeptieren und sich denken, dass wieder neue Freunde kommen werden.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Leider lebt man sich oft auseinander. Oftmals lebt man in unterschiedlichen Städten und bekommt andere Freundeskreise.. Ich glaube jeder hat Freunde, mit denen er jetzt nicht mehr viel anfangen kann - das ist normal und gehört dazu. Man lernt ja auch neue Leute kennen.

» CarinaL. » Beiträge: 12 » Talkpoints: 1,61 »



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