Sex-Steuer für private Leute?
Ich gebe zu, dies hier ist etwas kurios. Momentan ist es ja so, dass die Städte drastische Sparpläne verfassen um den "Karren aus dem Dreck zu ziehen". Ich wohne in Solingen. Nun wurde heute unser Sparplan bekannt gegeben. Abgesehen davon, dass bei uns zwei Stadthallen geschlossen werden sollen und auch zwei Schulen sowie alle (restlichen) Schwimmbäder, will unser Bürgermeister eine Sex-Steuer einführen.
Da ist kein Witz. Anstatt mal bei dem Dienstwagen für den Bürgermeister zu sparen und auch bei dem für seine Frau, (würde zwei Chauffeure sparen und Benzinkosten) lassen die sich so einen Schmarrn einfallen.
Diese Steuer soll erstmal nur den Swinger-Club betreffen. Allerdings frage ich mich, ob die nicht noch weiter gehen und vielleicht auch eine Sex-Steuer für alle privaten Leute einführen. Ich finde die Sex-Steuer für den Swinger-Club schon krass genug.
Nun frage ich euch: Wie findet ihr die Sparmaßnahmen? Nicht nur in Solingen, sondern auch bei euch. Was haltet ihr von der Idee mit der Sex-Steuer? Würdet ihr der für den Swingerclub zustimmen? Und - falls das geschehen sollte- auch der für die privaten Leute?
Da ich in keinen Swinger Club gehe, würde mich das nicht treffen, wenn es dort eine Sexsteuer geben würde. Aber sicherlich ist das keine Lösung des Problems und man sollte doch an anderer Seite sparen, damit die Staatskassen nicht noch leerer werden oder damit sie mehr gefüllt sind. Ich glaube kaum, dass sich das durchsetzen wird. Denn schließlich muss auch dieses Gewerbe leben. Und es nutzt auch der Staatskasse nichts, wenn dann keiner mehr hingeht.
Für den privaten Bereich kann es keine Sexsteuer geben. Wie will man das denn nachkontrollieren? Das ist ja gar nicht möglich. Selbst, wenn es diese Steuer mal irgendwann geben würde, denke ich nicht, dass man da wirklich auch dahinter sein kann, dass sie bezahlt wird. Also meines Erachtens schon völliger Blödsinn. Das einzige, was gemacht werden kann ist, dass die Verhütungsmittel höher versteuert werden. Aber da sind dann diejenigen aussen vor und brauchen diese Steuer nicht zu zahlen, die zeugungsunfähig sind oder eben operiert wurden.
Diese Verallgemeinerung ist mal wieder typisch. Wenn irgendwo die Einführung einer zusätzlichen Steuer überlegt wird, übertragen die Leute das direkt auf ihren privaten Bereich, was ich in diesem Zusammenhang mal wieder absolut übertrieben finde. Abgesehen davon finde ich zusätzliche Steuern auch unsinnig, selbst wenn sie lediglich den Sex-Sektor betreffen. Ich war noch nie im Swingerclub, da diese für mich ein miefiges und altmodisches Image vertreten, das mich nicht anspricht. Daher ist es mir grundsätzlich egal, ob der Besuch im Swingerclub mehr oder weniger kostenintensiv ist.
Allerdings frage ich mich, was genau unter dieser Sex-Steuer verstanden wird. Swingerclubs sind doch ohnehin Unternehmen, die von ihren Einnahmen sicher auch Steuern bezahlen müssen, oder? Wie genau soll eine zusätzliche Steuer gerechtfertigt werden und vor allem: warum sollte sie nur die Swingerclubs betreffen? Was ist mit Bordellen oder mit anderen Läden, die dem Freizeitvergnügen (auch ohne Sex) dienen?
Vielleicht sollte deine Stadt ihre Brücke in Müngsten mal wieder werbewirksam vermarkten, um ein bisschen Geld in die leere Stadtkasse zu spülen. Mal im Ernst: es gibt meistens an vielen Stellen Einsparpotential und ich bin der Meinung, dass man dieses zunächst nutzen sollte, bevor man über seltsame Zusatzbelastungen nachdenkt.
Im privaten Bereich ist eine Sex-Steuer wohl kaum realistisch. Solche Ideen auf Stammtischniveau sind so unglaublich unrealistisch, dass sich wohl niemand ernsthafte Gedanken machen muss.
Na ja, im privaten Bereich wird so was ja nicht durchzusetzen sein, es gibt ja das Recht auf Privatsphäre und das würde ja damit massiv gestört werden, also ich glaube das musst du dir keinerlei Gedanken machen. Ich frage mich auch gerade wie man auf solche Gedanken kommt und warum man angst davor hat?
Ich hätte auch keine Idee wie man so was umsetzen sollte, soll ich dann meine Häufigkeit beim Sex anmelden, dass man dann prozentual eine Steuer festsetzen kann? Funktioniert nicht und von daher auch nicht umsetzbar.
Was den Swingerclub angeht, habe ich auch nicht soviel Ahnung aber ist das nicht mehr oder weniger ein Gewerbe? Man zahlt doch Eintritt oder ich meine irgendwie muss es sich ja auch finanzieren. Und deshalb finde ich es grundlegend nicht schlecht. Was mich an der Geschichte stören würde wäre, dass es nicht auf Gegenseitigkeit beruht.
Die Stadt will mit dem Geschäft Sex Geld verdienen, aber wirft dem Geschäft auch immer wieder Steine in den Weg. Wenn man schon so was wie eine Sexsteuer erhebt, dann muss man auch allen anderen die in der Branche Sex arbeiten, gewisse Rechte einräumen z.B. Krankenversicherung. Entweder alle oder keiner. Nur einseitig geht nicht.
Meiner Ansicht nach ist dies keine so schlechte Idee, da gerade in diesem Bereich kaum richtig besteuert wird und hier enorme Kosten für die Stadtreinigung anfallen, wenn es sich um den Straßenstrich handelt. Die Kosten für eine AIDS-Erkrankung liegen z. B. bei ca. 50.000 Euro pro Jahr und dies zahlt dann zumeist die Allgemeinheit. Auf der anderen Seite können sich viele Prostituierte mit 25 Euro pro Tag von jeder weiterer Steuer freikaufen, obwohl diese locker auf mehrere hundert Euro pro Tag kommen.
Gerade angesichts des Zustromes aus Osteuropa und der Schauergeschichten über systematischen Missbrauch von Frauen in diesem Zusammenhang, die wie Sklaven auf Märkten in Bulgarien oder der Ukraine verkauft werden, um dann etwas später hier aufzutauchen, wäre neben einer richtigen Besteuerung noch eine wesentlich stärkere Überwachung in diesem Bereich angebracht.
Es gibt steuertechnisch keine Sexsteuer. Hier handelt es sich um eine Vergnügungssteuer. Diese Steuer für den Straßenstrich ist in jeder Stadt anders. Sie beträgt für die Nachtstunden 6 Euro bis zu 30 Euro. An einem Parkscheinautomat kann das entsprechende Ticket gezogen werden.
Solingen hatte das Glück, dass andere Städte – wie zum Beispiel Köln - bereits einen Genehmigungsantrag gestellt hatten und die Genehmigung einer „Vergnügungssteuer für Vergnügen sexueller Art“ bewilligt wurde. Somit ist die Erhebung möglich. Wie ich las, wird diese neue Steuer nach Quadratmeter und Veranstaltung berechnet und mit Nachtzuschlag belegt.
Ich persönlich habe nun keine Ahnung von diesen Swingerclubs und habe ein solches Etablissement noch nie von innen gesehen. Was da nun an Steuern zusammenkommt ist die Frage. Ob diese Steuer berechtigt ist, weiß ich nicht, denn das sollte sich danach richten, was schon für solche Clubs an Steuern bezahlt wird. Wenn da schon eine Menge zusammenkommt, dürfte es vielleicht zu viel werden.
Aber trotzdem bin ich der Meinung, dass die Herren erst einmal den aufgeblähten Personalapparat im Rathaus durchforsten sollten. Diverse Dienstwagen und Chauffeure sind zum Teil überflüssig. Wenn man sich mal damit befasst, wird wohl vieles nicht nötig sein und das Ergebnis wäre ein ziemlich hoher Betrag, der zusammenkommen würde.
Ich nehme an, wenn von der Sexsteuer für Privatleute hier die Rede ist, dass das von der Threaderstellerin ein kleiner Scherz am Rande sein sollte. Da muss man sich nicht darüber aufregen, weil es die einfach nicht geben kann und darf. Wie schon dargelegt, ist das nun wirklich nicht zu überprüfen.
Ich bin grundsätzlich gegen Partikularsteuern, es sei denn, dass der Staat tatsächlich übermäßige Belastungen durch eine gewisse Handlungspraxis erleidet, wie es zB beim Rauchen oder anderen gesundheitsschädlichen Lastern unleugbar der Fall ist (was nicht bedeutet, dass dies in diese Hinsicht der Weisheit letzter Schluss ist, denn Raucher sparen dem Staat, auch wenn dies zynisch klingt, mitunter durchaus erwähnenswerte Summen allein dadurch, dass sie eine geringere Lebenserwartung aufweisen und daher mitunter nicht so lange Pension beziehen wie Nichtraucher). Das Besuchen von Swingerclubs und die Partizipation in den dort praktizierten Liederlichkeiten mag man moralisch zweifelhaft finden, ich kann jedoch keinerlei objektiv erkennbare Gründe ausmachen, warum dies eine fiskalische Strafpönale nach sich ziehen sollte.
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