Was sind die klassischsten Beziehungsfallen?

vom 02.06.2014, 13:31 Uhr

Ein Bekannter von uns spricht von "Beziehungsfallen". Bei ihm habe ich das Gefühl, dass er eigentlich gar nicht beziehungsfähig ist. Denn er scheut vor allem zurück, was eine Beziehung enger werden lässt. Er meint, dass es schon eine Beziehungsfalle ist, wenn man überlegt zusammen zu ziehen. Dann geht unweigerlich irgendwann die Luft raus.

Weiterhin meint er, dass, wenn es fester wird, der eine den anderen irgendwie verändern will. Sei es unbewusst oder bewusst. Irgendwas passt nicht mehr und das will man dann verändern und darauf hat er keine Lust. Seine letzte Beziehung wollte einfach alles mit ihm zusammen machen, was er auch schon als eine Art Beziehungsfalle sieht. Was sind für euch klassische Beziehungsfallen? Seit ihr auch schon in eine solche Falle getappt?

Benutzeravatar

» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Da kommt es schon sehr darauf an, wie man "Beziehung" definiert. Wenn er meint, dass nach dem Zusammenziehen die Luft raus ist, bezieht er sich wohl auf den Sex. Ich definiere Beziehung nicht über die Menge an Sex, die man hat. Dann wäre eine wilde Affäre, in der man keine Zeit mit Reden verschwendet, wohl die beste Beziehung und das ist definitiv nicht der Fall.

Und eine Beziehung verändert jeden. Das wäre schon krass, wenn es einen überhaupt nicht verändern würde, wenn man sein Leben mit jemanden teilt. Diese Veränderungen müssen doch auch gar nicht schlecht sein.

Also ich würde das nicht so verallgemeinern. Es kann schon sein, dass man nach dem Zusammenziehen erst feststellt, dass man gar nicht zueinander passt und die Beziehung letztlich sozusagen am Zusammenziehen scheitert, wobei eigentlich was viel Grundlegenderes die Ursache war. Es bedeutet nicht, dass kein Paar zusammenziehen sollte.

Benutzeravatar

» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Wenn das gemeinsame Leben die Beziehung so negativ beeinflusst, dann macht dein Bekannter wohl etwas falsch. Denn es liegt an jedem Paar selbst wie viel Alltag die Liebe verdrängt. Mein Mann und ich sind nun fast drei Jahre zusammen und sind damals auch sehr schnell zusammen gezogen. Trotzdem wirken wir auf viele Menschen, die uns selten sehen, wie frisch verliebt. Wir lassen dem Alltag also nicht zu viel Raum in unserer Beziehung.

Wobei ich vermute, dass dein Bekannter andere Probleme hat und das nur Ausreden sind. Eventuell hat er mit einer Frau mal sehr schlechte Erfahrungen gemacht und scheut deswegen nun eine engere Beziehung. Und wenn man da regelrecht Ängste aufgebaut hat, dann benötigt man Hilfe. Aber allein das schon zu erkennen und vor allem zu akzeptieren ist schon nicht einfach.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Beziehungsfalle scheint für ihn alles zu sein, was man macht, wenn sich das Ganze festigt. Er scheint große Angst davor zu haben verletzt zu werden. Wenn Menschen sich so schlecht auf den anderen einlassen können, haben sie meistens Bindungsängste und irgendwelchen psychischen Probleme. Das kann man aber nicht pauschalisieren, weswegen das sicherlich auf den Kumpel zutrifft, aber nicht auf jeden. Man muss den anderen in einer Beziehung ja nicht verändern, man muss nicht klammern.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Menschen sind eben unterschiedlich in dem Ausmaß, in dem sie sich Nähe wünschen. Manche brauchen ihren Freiraum und ich stelle es mir auch nicht angenehm vor, wenn der Partner immer alles mit einem zusammen machen möchte. Irgendwo würde mir da auch meine Individualität fehlen und ich würde das nicht wollen.

Für viele gehört es selbstverständlich dazu, in einer Beziehung irgendwann zusammenzuziehen, andere behalten lieber getrennte Wohnungen, weil sich so jeder um seinen eigenen Haushalt kümmern kann. Das hat beides Vor- und Nachteile. Das Zusammenwohnen ist mit mehr Nähe verbunden, aber man muss sich dann eben auch arrangieren, muss sich die Hausarbeit teilen usw.

Wenn zwei Menschen sehr unterschiedliche Ansprüche an den Haushalt haben, kann das schnell zu Konflikten führen, die man vielleicht eher vermeiden möchte. Zudem hat man dann ja in seiner Freizeit den anderen immer um sich herum, auch dann, wenn man mal seine Ruhe will. Ich denke, dass Zusammenziehen auch für mich nicht so wirklich etwas wäre.

Aber deswegen ist man nicht gleich gestört oder hilfsbedürftig. Es sind eben verschiedene Einstellungen und Bedürfnisse. Manche Menschen mögen diese ständige Nähe nicht, andere wollen das so haben. Der eine Lebensentwurf ist nicht besser oder schlechter als der andere.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Meiner Meinung nach, gibt es keine Beziehungsfallen. Schließlich ist eine Falle, etwas, was eine andere Person aufstellt, um etwas, oder jemanden zu fangen. Dies wiederum würde bedeuten, dass der andere keine Kenntnis davon hat. Wenn man in einer Beziehung zusammen eine Wohnung bezieht, ist man sich dessen doch aber voll bewusst. Niemand hat einen bewusstlos geschlagen und unter Zwang in die Wohnung befördert, in der man nun gemeinsam lebt.

Jedem ist selbst überlassen, inwieweit er sich auf eine andere Person einlässt, welche Schritte er mit ihr gemeinsam geht. Wenn dann jemand von Beziehungsfalle redet, dann war er einfach selbst nicht bereit, die Beziehung zu vertiefen und gewisse Schritte zu gehen.

Wichtig ist, immer darüber klar zu werden, was man selbst möchte. Nicht zu machen, was andere für richtig halten, oder von einem erwarten.

» scorpion24 » Beiträge: 207 » Talkpoints: 4,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^