Was macht einen besten Freund/eine beste Freundin aus?

vom 20.06.2011, 13:57 Uhr

killa4haze hat geschrieben:Ich finde dass einen besten Freund ausmacht dass man ihm vertrauen kann. Man kann ihm alles erzählen ohne Angst zu haben es am nächsten Tag im Internet zu finden. Außerdem sollte der Freund einen Verstehen und auch Fehler akzeptieren. Und er sollte einen in schlimmen Situationen unterstützen und in schönen mit einem Lachen.
Ich habe nur eine Person die diese Kriterien erfüllt. Das reicht jedoch vollkommen denn wer braucht schon mehrere beste Freunde?

All das, was Du aufzählst, killa4haze, sind allerdings Eigenschaften, die alle meine Freunde mitbringen. Könnte ich ihnen nicht vertrauen und ihnen nicht alles ohne Angst erzählen, dass es am nächsten Tag irgendwo breitgetreten wird, so wären diese Menschen gar nicht erst meine Freunde. Diese Eigenschaften setze ich bei Freunden einfach voraus.

Genauso verhält es sich mit dem gegenseitigen Verstehen, und ich denke, dass man auch davon ausgehen kann, dass keiner von uns perfekt ist und jeder eben Fehler macht. Wenn jemand einem Fehler besonders gut verzeihen kann, dann handelt es sich hierbei doch um einen Freund, nicht? Um jemanden, dem viel an einem liegt, der weiß, dass man nicht grundsätzlich ein schlechter Mensch ist, sondern einer, der eben auch seine schwachen Momente hat und dann auch mal einen Fehler macht. Aber Freundschaft begründet sich doch unter anderem darin, dass man den anderen trotzdem mag, auch, wenn er eben nicht perfekt ist. Alles andere wäre Augenwischerei.

Ich meine also, dass all diese Punkte für mich noch keinen besten Freund kennzeichnen, eine beste Freundschaft bedeutet für mich noch wesentlich mehr als nur das oben Genannte. Ein bester Freund ist mir noch ein Stückchen näher als ein Freund und er bringt irgendetwas mit, das ihn zum besten Freund macht und das alle anderen Freunde nicht mitbringen.

Was das allerdings genau ist, das ist hier die eigentliche Frage. Was kennzeichnet einen Menschen, der ein Freund ist, als den besten Freund?

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe mich lange Zeit gegen solche Vorstellungen gesperrt, so dass ich beispielsweise in der Grundschule und auch lange Zeit danach mit mehreren Freunden zusammen war, die keine Clique bildeten, aber eben auch das ''Beste Freundin Dasein'' verhinderten, weil man alle in dieser kleinen Gruppe von drei bis vier Personen als gleichberechtigt ansah. Ich war damit lange Zeit zufrieden. Auch später habe ich es immer vermieden ein Verhältnis zu einer Freundin tiefer gehen zu lassen, als in Bezug auf die anderen, weil ich irgendwie immer das Gefühl hatte, dass damit Verpflichtungen einher gehen, die ich nicht erfüllen will. Im Alter von zehn bis zwölf Jahren gehören dazu beispielsweise Kleinigkeiten wie sich neben diese Person setzen (nur! neben diese), sie in alle Einladungen mit einbeziehen und so weiter und so fort. Das hat mir einfach nicht gepasst und so war ich im Grunde immer eines der Kinder, die mit allen ein bisschen befreundet waren.

Geändert hat sich das erst, als ich mit einer alten Kindergartenfreundin in einem Kurs zusammen kam und von nun an machten wir mehr miteinander, als mit den anderen. Wir trafen uns alleine und waren häufig bei mir oder bei ihr zu Hause. Zu dem Zeitpunkt hob sich unsere Freundschaft von meinen Beziehungen zu den anderen Freunden einfach deutlich hervor, weil wir uns öfter trafen, mehr miteinander machten und so weiter. Ich habe sie zu der Zeit dann auch wirklich beste Freundin genannt, so sehr ich mich im Grunde gegen diesen Begriff gesperrt hatte. Das änderte sich dann aber, als wir in die Pubertät kamen und meine beste Freundin Charakterzüge zeigte, die ich so ganz und gar nicht mochte. Für sie war es cool sich zu besaufen, Disco war an der Tagesordnung und es wurde über nichts anderes als Männer geredet. Als ich meinen ersten Freund hatte, der deutlich älter war als ich und den sie mir scheinbar nicht gönnte, kam es spätestens da ganz zum Bruch und wir gingen getrennt Wege.

Später passierte sowas aus der Situation heraus nochmals, weil ich einige Kurse mit einem Mädel hatte, das immer neben mir saß. Da bin ich aber nicht so weit gegangen, sie als meine beste Freundin zu bezeichnen und habe die Situation an sich auch nicht besonders beachtet. Erst in der Oberstufe dann haben sich zwei Mädels und ein Junge als meine besten Freunde rauskristallisiert. Ich würde sagen, dass es auch ruhig mehr als eine beste Freundin sein kann, zumindest empfinde ich das im Moment so und finde das auch ganz in Ordnung. Nun habe ich zwei eher ruhige Mädchen als Freunde, die ich schon einige Jahre lang kenne und die sich als beste Freunde auch wirklich ''bewiesen'' haben, wie man so schön sagen kann.

Das finde ich auch ganz in Ordnung, denn wieso sollte ich mich nur auf eine Person spezialisieren. Mein bester Freund ist ein Bekannter meines Freundes. Er ist schwul wie ich immer so gerne erwähne, mein schwuler bester Freund, der beste Freund der Frau überhaupt. Diese drei Freunde nenne ich nun meine besten Freunde, weil sie sich eben auch von der freundschaftlichen Beziehung, die ich zu anderen hege, unterscheiden. Ich sehe sie öfter, sie wollen häufiger was mit mir unternehmen und sie sind auch immer für mich da. Mit meinen anderen Freundinnen ist das Verhältnis einfach nicht so tiefgreifend und daher gibt es eben welche, mit denen ich ''mehr'' befreundet bin. Ich finde deinen Vergleich sehr schön, es wären Geschwister, die man sich selbst aussuchen darf, denn genauso empfinde ich das manchmal.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich kann jetzt nur für mich reden, aber meinem besten Freund vertraue ich blind. Er kennt mich teilweise besser, als ich mich selbst. Er mischt sich nicht ungefragt in meine Belange ein, merkt aber genau ob ich seine Meinung wünsche oder eben einfach nur was loswerden will. Er hat quasi den siebten Sinn und weiss was mir gut tut.

Ihm kann ich wirklich alles anvertrauen und er rückt mir auch den Kopf zurecht, wenn es nötig ist, was sich schonmal in meinem Umfeld nicht viele Menschen trauen. Und vor allem das finde ich, macht einen besten Freund aus. Wenn er eben auch knallhart die Meinung sagt, wenn es nötig ist. Zudem ist ein bester Freund der Mensch, wo ich weiss, das er wirklich alles stehen und liegen lässt, wenn ich um Hilfe rufe.

Umgekehrt würde ich für diesen Menschen eben auch alles geben, wenn ich weiss, das ich ihm damit helfen kann. Wenn ich ehrliches Interesse an seinen Problemen zeige und dann eben auch sehe, wie froh er ist, das er drüber reden kann. Ich kann von mir selbst sagen, das mir mein bester Freund genauso wichtig und wertvoll ist wie meine Kinder und meine Mutter. Er wäre der einzigste Mensch für den ich mein Leben völlig umkrempeln würde, wenn es nötig wäre.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Das ist eigentlich eine sehr gute Frage, über die ich in der Form noch nie wirklich nachgedacht habe.

Ich finde solche Dinge wie Vertrauen, Ehrlichkeit und Gemeinsamkeiten gehören einfach in jede Freundschaft. Ich möchte keine Freunde, die beispielsweise unehrlich sind und hinter meinem Rücken schlecht über mich reden. Wenn ich einer Person nicht mein volles Vertrauen schenken kann, dann wird sie wohl oder übel auch nicht in meinen Freundeskreis kommen. Daher bin ich nicht der Meinung, dass diese Dinge ausschlaggebend für eine beste Freundschaft sind.

Je länger eine Freundschaft andauert, desto fester und besser wird sie in meinen Augen auch. Daher zeichnen sich meine besten Freunde vor allem durch die lange Zeit aus, die wir uns schon kennen. Ich weiß einfach, dass sie immer für mich da sind und sofort zu mir kommen würden wenn ich ihre Hilfe benötige.

Ich spreche hier übrigens im Plural, da ich zwei Leute als meine besten Freunde bezeichnen kann. Wir haben uns vor vier Jahren in der Schule kennengelernt und treffen uns seitdem regelmäßig und gehen oft gemeinsam aus. Einer von beiden ist leider weggezogen, aber auch wenn wir uns eine längere Zeit nicht gesehen haben macht das nichts. Sobald wir uns wiedersehen, haben wir eine Menge Spaß und es fühlt sich so an als wäre die Person nie weggewesen. Es entstehen keine peinlichen Schweigepausen und wir haben uns immer etwas zu erzählen. Für mich ist das ein weiteres Zeichen, dass wir auf einer Wellenlänge sind und uns gegenseitig zurecht als beste Freunde bezeichnen.

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» Sissley » Beiträge: 1131 » Talkpoints: 5,54 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das ist wirklich mal eine sehr gute Frage, wie ich finde. Für mich ist ein bester Freund oder eine beste Freundin, die Person, der ich alles bedingungslos anvertrauen kann und die mir auch alles anvertraut. Ich finde bei dem Besten oder der Besten sollte man keinerlei Geheimnisse haben und diese Person sollte einem auch genauso viel Vertrauen gegenüber bringen, wie man es selber tut. Unter Besten braucht man auch nicht immer Worte, denn man versteht sich ohne und man sieht auch gleich, wenn etwas nicht in Ordnung ist.

Außerdem finde ich, das solche Freunde auch grade in schlechten Zeiten zu einem stehen sollten, denn das macht den Unterschied zwischen besten und normalen Freunden aus. Ein bester Freund sagt einem auch nicht nur positives sondern auch negatives, wenn es angebracht ist und das ist ja auch wichtig, wie ich finde. Wirklich beste Freunde hat man ja auch nicht so viel, wie andere Freunde und meiner Meinung nach sind sie auch ganz was besonders.

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» Chrissiger » Beiträge: 1296 » Talkpoints: -2,34 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe eigentlich zwei beste Freundinnen, die anderen sind mir auf jeden Fall auch nicht so wichtig. Ich kenne beide schon seit etlichen Jahren und sie sind eigentlich auch immer für mich da. Eigentlich habe ich nur zwei beste Freundinnen, weil die eine eben etwas weiter weg wohnt und wir uns deswegen kaum sehen können. Die andere Freundin mag ich eigentlich etwas weniger, da sie zeitweise ziemlich komisch sein kann und sich dann mal ewig nicht meldet, aber an sich ist sie eben auch eine gute Freundin und die beste in meinem Umfeld.

Meine besten Freundinnen sind immer für mich da. Egal ob mitten in der Nacht oder am Tag, ich kann sie immer "belästigen", wenn mich etwas bedrückt und sie versuchen dann mir zu helfen. Sie stehen mir in schwierigen Situationen zur Seite und umgekehrt ist es genauso. Ich kann ihnen vertrauen und über alles mit ihnen reden, ohne dass ich mir dabei Sorgen machen muss, dass sie schlecht über mich denken. Ich fühle mich in ihrer Gegenwart einfach nur wohl und verbringe gerne meine Zeit mit ihnen. Es ist auch nicht unbedingt notwendig, dass man immer stundenlang quatscht, oft reicht es auch einfach, wenn der andere einfach da ist und man sich quasi blind versteht. Es gibt sicherlich noch viele andere Punkte, aber diese sind mir am wichtigsten.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich denke, dass ein bester Freund oder eine beste Freundin jemand ist, den man am meisten von seinen ganzen Freunden mag. Auch wenn man sich mit Freunden natürlich generell immer sehr gut versteht und wenn man mit Freunden immer gerne etwas gemeinsam unternimmt, so verbringt man seine Zeit am liebsten mit dem besten Freund. Man versteht sich mit der Person noch besser, als mit den anderen und man würde mit der Person so gut wie alle Geheimnisse teilen, was man vielleicht nicht mit jedem Freund machen würde. Immerhin ist Vertrauen ja auch sehr wichtig und man kann nicht jedem Freund so gut vertrauen, dass man ihm einfach alles erzählen würde. Das sollte beim besten Freund jedoch anders sein und einem besten Freund sollte man eigentlich auch blind vertrauen können, da man sich sicher sein sollte, dass die Person zu einem stehen wird, auch wenn man einmal Mist bauen sollte.

Ein bester Freund sollte einen eigentlich auch ohne Worte verstehen und auch immer für einen da sein, wenn man ihn braucht. Wenn es einem schlecht geht, dann sollte so ein Freund auch bereit dazu sein, mitten in der Nacht zu einem zu kommen, wenn es möglich ist. Er sollte einem eben in guten und auch in schlechten Zeiten begleiten und man sollte miteinander lachen und auch weinen können. Dabei ist es normal, dass man sich dann auch hin und wieder miteinander streitet. Eine richtige Freundschaft macht dann aber aus, dass man sich auch wieder versöhnt und gestärkt aus dieser Situation hervor geht.

Einen besten Freund zu haben, ist etwas ganz Besonderes, wie ich finde. Nicht viele Menschen haben tatsächlich einen besten Freund, den sie dann tatsächlich auch über mehrere Jahre hinweg haben, ohne dass die Freundschaft zerbricht. So habe ich selbst auch negative Erfahrungen machen müssen und momentan habe ich auch keinen besten Freund oder eine beste Freundin. Dafür habe ich jedoch meinen Partner und einige gute Freunde und ehrlich gesagt reicht mir das auch. Immerhin ist mein Partner ja auch gleichzeitig mein bester Freund und ich kann ihm alles erzählen und auch alles mit ihm unternehmen, so dass ich nicht unbedingt das Bedürfnis nach einer besten Freundin habe. Ich verbringe meine freie Zeit ohnehin am liebsten mit meinem Partner.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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